Zum Jahresauftakt und im Hinblick auf kommende Kameraneuheiten in 2016 sowie im Rückblick auf 2015 fassen wir die aktuellen und wichtigsten Entwicklungen der Kameratechnik und des Kameramarkts zusammen.
[Hinweis: Dieser Artikel ergänzt unseren Jahresrückblick auf die wichtigsten Kameraneuheiten von 2015 und unseren Ausblick auf kommende Neuheiten in 2016.]
Im ersten Teil dieses Artikels führen wir einige allgemeine Trends auf, weiter unten im zweiten Teil fokussieren wir uns auf technische Entwicklungen.
Trend: Spiegellose gewinnen
Der Typ der spiegellosen kompakten Systemkamera, kurz CSC (Compact System Camera) und auch DSLM (Digital Single Lens Mirrorless) genannt, ist die derzeit interessanteste, fortschrittlichste Kameragattung. Dieser Kameratyp gewinnt mehr und mehr an Popularität und zwar nicht nur bei Technikbegeisterten, sondern inzwischen auch bei eher konservativen Kamerabenutzern – ob Profis oder versierte Hobbyfotografen. Die Beliebtheit zeigt sich auch in Marktanteilen und sie geht aktuell etwas zu Lasten der DSLRs.
Waren in den vergangenen Jahren vor allem die Kompaktkameras von Absatzeinbrüchen wegen der Smartphone-Konkurrenz und Marktsättigung betroffen und die Systemkameras (Spiegelreflex- und spiegellose kompakte Systemkameras) davon verschont geblieben, so hatte sich bereits 2014 erstmals ein starker Rückgang bei den Spiegelreflexkameras (DSLRs) abgezeichnet Dieser Schritt 2015 vorwärts und wirkte sich zudem negativ auf den Absatz von Wechselobjektiven aus. Interessant ist, dass die spiegellosen kompakten Systemkameras (CSCs, auch DSLMs genannt) nicht betroffen sind und somit ihr Marktanteil zunimmt. Diese Entwicklung wird unterstützt von der Tatsache, dass in den vergangenen Monaten mehr CSCs als DSLRs lanciert wurden. (Beachten Sie hierzu unseren Jahresrückblick 2015.)
Dieser Kameratyp wurde im Herbst 2008 von Olympus und Panasinc eingeführt. Während in Asien und besonders in Japan die CSCs rasch Marktanteile eroberten, entwickelte sich die Nachfrage in Europa schleppend – auch nachdem 2010 (Samsung, Sony) und 2011 (Nikon, Pentax) mehr Marken in diesen Markt eingestiegen waren. In den vergangenen zwei Jahren ist die Akzeptanz von CSCs deutlich angestiegen, was z.B. am Erfolg der «Sony Alpha 7»-Modelle sichtbar ist, wobei diese Kameramodelle sicherlich auch einen massgebenden Anteil an der erhöhten Akzeptanz von CSCs haben.
Erfolgreiche CSC-Serie: Die Sony Alpha 7 hier mit 42 Mpx-KB-Vollformatsensor
Gründe für die gewachsene Beliebtheit von CSCs dürften in der Kompaktheit von Kameras und Objektiven, aber auch in der fortschrittlicheren Technik liegen. In technischer Hinsicht sind gerade die hochwertigen CSCs mit reichhaltiger moderneren Funktionen (Wi-Fi/NFC, 4K/UHD etc.) vollgepackt und in manchen Punkten leistungsfähiger als DSLRs. Die einstigen Nachteile (wie z.B. die langsamere Autofokussierung) wurden inzwischen ausgeglichen und die bei höherwertigen Modellen vorhandenen elektronischen Sucher (EVF) haben ein Niveau erreicht, die sie optischen so gut wie ebenbürtig macht.
Trend: Die Kompaktkamera ist tot, es lebe …
Dieser Kameratyp leidet schon lange unter der Konkurrenz von Mobiltelefonen und erst recht seit diese zu Smartphones mit allgegenwärtigem Internetzugang mutierten. Nur noch speziellere oder besser ausgestattete Kameras konnten sich gegenüber den Smartphones behaupten. Dazu gehören die wasserdichten Allwetter-Outdoor-Modelle, die Traveller-Zoomkameras (Kompaktkameras mit einziehbaren Superzooms) und vor allem die höherwertigen teureren Kompaktmodelle. Letztere zeichnen sich durch eine bessere Bildqualität und viele Einstellmöglichkeiten sowie ein «richtiges» Kamerafeeling bei der Bedienung mittels Tasten und Rädern aus.
Hochwertige Edel-Kompaktkameras sind gefragt.
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Diesen Markt der hochwertigen Kompaktkameras und der Edelkompakten bedienen einige Hersteller mit starken, attraktiven Kameras und inzwischen sogar mit breiten Modellpaletten recht erfolgreich. (Besonders erfolgreich mit solch hochwertigen Kompakten sind Fujifilm, Sony und Canon.)
Während die Traveller- und die Edelkompaktkameras sich aktuell weiter im Markt halten, schwächeln die wasserdichten Modelle hinsichtlich der Nachfrage. Dies dürfte weniger auf Smartphones als auf den Boom der Action-Cams – allen voran der GoPro-Modelle – der letzten Jahre zurück zu führen sein.
Trend: Drohnen für ungewohnte Perspektiven
Waren die kleinen, ferngesteuerten Multicopter, die Ende des letzten Jahrzehnts in Mode kamen, anfänglich ein blosses Technikspielzeug, so hat sich ihre Rolle gerade unter Fotografen und Filmenden während der letzten Jahre verändert.
Ob Amateure oder Profis, viele nutzen die Multicopter als Drohnen für Aufnahmen aus ungewohnten Perspektiven. Die Foto- und Videoplattformen sind voll von entsprechenden Aufnahmen. Der Boom hat inzwischen solche Ausmasse angenommen, dass Drohnenflüge und -abstürze schon öfters zu gefährlichen Situationen geführt haben. Als Folge erlassen inzwischen immer mehr Länder zunehmend restriktivere Vorschriften für den Betrieb von Drohnen (z.B. kürzlich eingeführte Registrierungspflicht in den USA).
Die Bedeutung der Drohnenfotografie ist inzwischen so gross, dass einige Videokamerahersteller extra kleine Kameras zu produzieren begannen, die sich nicht nur, aber eben besonders gut an Drohnen verwenden lassen. Ein Beispiel ist die Arri Alexa Mini. Es gibt auch eine Micro-Four-Thirds-Kamera vom Drohnenhersteller DJI.
Die DJI Zenmuse X5 ist eine Drohnenkamera mit 16Mpx-Sensor im Four-Thirds-Format und Micro-Four-Thirds-Objektivanschluss.
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Interessant ist zudem, dass der bedeutendste Drohnen-Hersteller DJI sich jüngst an Hasselblad beteiligt hat.
Techniktrend: vollgestopfte Hightech-Kameras
Die technische Aufrüstung von Kameras schreitet unvermindert fort. Allerdings scheint sich die Weiterentwicklung etwas abgeschwächt zu haben, denn gänzlich neue Technik ist momentan kaum auszumachen.
Wie schon seit Jahren wird als wie mehr Technologie in die Kameras integriert und diese mit Funktionen vollgestopft. Einerseits wird mehr Technologie aus anderen Bereichen wie der Informationstechnologie und Telekommunikation integriert, so wie ja auch die Fototechnik ihrerseits in deren Geräten zu finden ist, wie z.B. das zum beliebtesten Fotoapparat mutierte Mobiltelefon. Andererseits werden viele Funktionen in die Kameras integriert, die zuvor ausschliesslich am Computer realisiert werden konnten. Ältere Beispiele, die schon vor einigen Jahren in Kameras Einzug hielten, sind die HDR- oder die (Schwenk-)Panoramafunktion. Ein junges Beispiel aus 2015 ist das Focus Stacking für erweiterte Schärfentiefe, das den OM-D-Kameras von Olympus per Firmware-Upgrade verpasst wurde.
Übrigens existieren auch vereinzelte Ausnahmen hinsichtlich dem Anreichern von Kamerafunktionen. Ein solches Beispiel ist die im November 2015 angekündigte Leica M Typ 262, die gegenüber der aktuellen M bzw. M-P (Typ 246) auf Live-View und Videofunktion verzichtet. (Noch extremer war die 2014 an der Photokina vorgestellte Sonderversion M 60, bei der sogar der Monitor weggelassen wurde.)
Trends bei der Sensorauflösung
Die Auflösung liegt bei höherwertigen Kameras, auch 2015 meist zwischen 20 bis 24 Mpx. Mit weniger begnügen sich ältere und günstigere Modelle sowie sehr lichtempfindliche DSLRs und CSCs. Bei den CSCs von Fujifilm (APS-C-Sensor) sowie denen von Olympus und Panasonic (beide Micro-Four-Thirds) sind 16 Mpx weiterhin üblich. Immerhin hat Panasonic in ihrer neuen Lumix GX8 den ersten 20Mpx-Sensor im kleinen Four-Thirds-Format verbaut.
Auflösung hoch geschraubt: Canon EOS 5DS und die abgebildete 5DS R.
Deutlich mehr Auflösung als die Typische (20-24, bei APS-C und KB, 16 Mpx FourThirds) bieten nur wenige Topmodelle. Seit 2012 galten 36 Mpx bei KB-Sensoren und seit Herbst 2014 mit der Samsung NX1 und der NX500 von Frühling 2015 nun 28 Mpx bei APS-C-Sensoren als Maximum. 2015 wurde das Maximum fürs KB-Format auf 50 Mpx angehoben. Sony verbaut 42 Mpx in ihrer neuen Kompaktkamera RX1R II und in der neuen CSC Alpha 7R II. Überflieger ist Canon mit 50 Mpx in ihren DSLRs EOS 5DS und 5DS R.
Bei Mittelformatkameras und Rückteilen sind 50 und 60 Mpx weiterhin üblich. Günstige begnügen sich mit 36 bis 40 Mpx. Die maximale Auflösung liegt seit bald fünf Jahren bei 80 Mpx. Nachtrag: Just am heutigen Abend wurde die Auflösung mit einem neuen Sensor auf 100 Mpx angehoben. (siehe Meldung).
Unabhängig davon, wie viele Megapixel die meisten Nutzer brauchen, steigt die Auflösung nach einer dreijährigen Pause nun wieder weiter an und dürfte wohl mittelfristig noch extremere Ausmasse annehmen. Während die meisten Kamerahersteller sich mit Aussagen zu ihren künftigen Produkten und den möglichen Auflösungen zurückhalten, hat Canon kürzlich die Entwicklung einer DSLR mit 120 Mpx und zudem die abgeschlossene Entwicklung eines CMOS-Sensors im APS-H-Format (ca. 29 x 20 mm) mit ca. 250 Mpx (19‘580 x 12‘600 Pixel) vermeldet, die wahrscheinlich aber nicht schon in den kommenden Monaten auf dem Markt gelangen.
Gegen solche 120 oder 250 Mpx erscheinen selbst jüngste Auflösungsrekorde von 28, 42 und 50 Mpx geradezu bescheiden.
Ein kleiner Trend: Auflösungs- und Qualitätssteigerung durch Multishot
Um eine höhere Ausgabeauflösung zu erzielen, kann auch eine Multishot-Technik bei statischen Motiven genutzt werden, bei der vier Teilaufnahmen zu einem Bild zusammengefügt werden. Zwischen den Teilaufnahmen wird dazu der Sensor um einen halben Pixelschritt verschoben. Eine Technik, die Hasselblad seit Jahren bietet.
Multishot mit PixelShift 1: Um die Qualitätseinbussen eines mit RGB-Farbfiltern bestückten Sensors zu umgehen, wird der Sensor zwischen vier Teilaufnahmen um je ein Pixel im Uhrzeiger Sinn verschoben.
Multishot PixelShift 2: Wird der Sensor um kleinere Schritte verschoben, kann eine höhere Ausgabeauflösung (mit effektiv höherer Detailwiedergabe) erzielt werden.
Während die Hasselblad H5D-200c MS von 2014 wie ihre Vorgängerin mit ihrem 50 Mpx-CMOS-Sensor einen 200Mpx-Output liefert, schafft die neue Olympus OM-D E-M5 Mark II mit ihrem 16 Mpx-Sensor mit dieser Technik einen 40Mpx-Output. Auch die im Frühling lancierte Pentax K-3 II DSLR nutzt die Pixel-Verschiebung, jedoch nicht für eine höhere Auflösung, sondern wie die Hasselblad H5D-50c MS für eine bessere Bildqualität ohne Artefakte und Schärfeminderung infolge der üblichen Farbinterpolation.
Trend: Ultrahohe Videoauflösung ist die Zukunft.
Full HD (1020 x 1080 px) mit Bildraten von 60 fps (1080/60p) und 50 fps (1080/50p) beherrscht heute beinahe jede bessere Fotokamera. Nun hält mit 4K (4096 x 2160 px) und UHD (3840 x 2160 px) eine vierfache Auflösung Einzug. 4K und UHD werden oft als Synonyme behandelt, wobei 4K eigentlich aus der Cinemabranche, UHD dagegen aus der Unterhaltungselektronik stammt. Zur Kinonorm 4K gemäss DCI (Digital Cinema Initiatives) gehört nicht nur die entsprechende Auflösung, sondern auch eine höhere Farbtiefe und bestimmte Audioformate.
Die GH4 ist eine der ersten 4K/UHD-fähigen Fotokameras und kennt als optimiertes 2015er-Modelle GH4R keine 30-Minuten-Aufzeichnungsbegrenzung.
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Bislang haben überwiegend Unterhaltungselektronikfirmen wie Sony, Samsung und Panasonic sowie die Kinokamerahersteller Modelle mit 4K und/oder UHD lanciert, wogegen sich die Fotofirmen damit noch schwer tun. In 2016 dürften jedenfalls deutlich mehr Fotokameraneuheiten UHD- oder z.T. auch 4K-fähig sein.
Übrigens: Im professionellen Highend-Videobereich stehen derweil bereits Produkte (Filmkameras, Monitore, Projektoren) mit 8K vor der Markteinführung.
Zusatznutzen von 4K/UHD:
Interessant für Fotografen ist dieMöglichkeit einzelne Bilder (Frames) in 8 Mpx-Auflösung aus einem 4K/UHD-Video zu extrahieren. Schon die gängige Videobildraten von 24, 25 und 30 fps sind selbst den schnellsten Serienbildfunktionen überlegen.
Panasonic bietet dazu eine 4K-Fotofunktion und nutzt diese unter anderem als «Post Focus» für eine Bildserie, aus welcher der Fotograf nachträglich ein Bild mit der optimalen Schärfe wählen kann.
Mit der Kaufsoftware Helicon Focus lässt sich die ganze Aufnahmeserie auch zu einem Bild mit erweiterter Schärfentiefe verschmelzen (Focus Stacking mit Helicon Focus oder Focus Projects).
Trend: Grosse Sensoren sind gefragt.
Bei höherwertigen Kompaktkameras ist heutzutage ein 1-Zoll-Typ (13,2 x 8,8 mm) angesagt. In einigen Topmodellen stecken noch grössere wie z.B. im APS-C-Format (ca. 23 x 15 mm) oder sogar solche im Kleinbild-Vollformat (ca. 36 x 24 mm). Schöne Beispiele sind die Kompaktkameras Leica Q und Sony RX1R II.
Bei CSCs und besonders bei DSLRs sind seit zwei Jahren bereits in Mittelklassekameras KB-Sensoren üblich. Auch Ricoh, die bei Pentax bislang ausschliesslich auf APS-C setzte, bringt in 2016 ein neues DSLR-Flaggschiff mit KB-Vollformatsensor.
Dieser Trend macht Firmen zu schaffen, die konzeptbedingt bei ihren CSCs auf kleinere Sensoren setzten. Beispiele sind das Nikon-1- oder das demnächst eingestellte Pentax Q-System, ebenso wie Panasonic und Olympus mit kleinen Sensoren im Four-Thirds-Format (17,3 x 13 mm) oder auch Fujifilm, die eigene APS-C-Sensoren für ihre erfolgreichen Kompakt- und CSC-Modelle der X-Serie produziert. Deshalb gibt es auch immer wieder Gerüchte, dass die eine oder andere der Firmen doch eine CSC oder zumindest Kompaktkameras mit grösseren Sensoren bringen wird – oder muss.
Trend zu höheren ISO-Werten
Neue Kameras erlauben stets höhere ISO-Obergrenzen, wobei die Bildqualität in den zwei, drei obersten ISO-Werten oft nur als «brauchbar» bezeichnet werden kann. Gründe für die gestiegenen Empfindlichkeiten sind grössere Sensoren und platzeffizientere Bauweisen (z.B. rückseitig belichtete Sensoren), die grössere und damit lichtempfindlichere Sensorelemente ermöglichen.
Die Sony Alpha 7S II erlaubt ISO-Werte bis ISO 409’600. Ihre Stärke sind rauscharme Foto- und Videoaufnahmen in dunkler Umgebung wie bei diesem Varieté-Motiv. (Beispielfotos mit 7S II von Markus Zitt)
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Mit grossen Sensoren sind aktuell bei Kompaktkameras bis zu ISO 12’800 möglich. Bei CSCs/DSLRs liegen ISO 25’600 oder gar bis 51’200 drin. Profimodelle gehen mit ISO 102’400, 204’800 oder gar 409’600 noch weiter wie die wie die brandneue Sony Alpha 7S II. (Ältere aber noch aktuelle Hi-ISO-Kameras sind die Nikon D4s und die Sony Alpha 7S sowie die Pentax 645Z als lichtstärkste Mittelformat. Noch ältere sind die Retro-DSLR Nikon Df von 2013 und die Canon EOS 1D X von 2012.)
Dass es noch extremer geht, zeigt Canon mit ihrem System-Camcorder Canon E20F-SH. Dieser liefert Full-HD-Videos bei ISO-Werten von bis zu 4 Millionen.
Trend: Wi-Fi/WLAN ist standardmässig integriert.
Seit Jahren werden immer mehr Kameras mit dem Funkstandard IEEE 802.11 ausgestattet, um Kameras in ein drahtloses Netzwerk (WLAN) einzubinden und direkte Kommunikation (Wi-Fi direct) zwischen Geräten zu ermöglichen. Nur wenige der 2015er-Kameraneuheiten verzichten darauf. Die Anwendungen sind zahlreich und zudem trendig. So können Kameras von Smartphones, Tablets oder PCs gesteuert werden und das Phone wird zum entfesselten Sucher. Bilder lassen sich auch einfach aus der Kamera übers Smartphone ins Web bringen.
Trend: NFC ist immer häufiger integriert.
Die funkbasierte Near Field Communication ermöglicht Kommunikation auf ultrakurze Distanz und ist, grob geschätzt, in einem Fünftel aller neuen Wi-Fi-fähigen Kameras integriert. Sie dient invor allem dazu, die Verbindung und Authentifizierung zwischen zwei Geräten per Wi-Fi (z.B. zwischen Kamera und Smartphone) einfach aufzubauen. Zur Verbindungsaufnahme werden zwei Geräte einfach aneinander gehalten. Ein modifiziertes «N» als Logo am Gehäuse zeigt, wo sich die NFC-Zelle befindet.
Trend: Starke Objektive machen den Unterschied.
Gerade über die eingebaute Optik können sich (höherwertige) Kameras profilieren – auch gegenüber den Smartphones. Hier geht die Tendenz zu extremeren Superzooms in den Traveller-Kompakt- und den Bridgekameras. Das extremste 2015er Beispiel ist die Bridgekamera Nikon Coolpix P900 (Wi-Fi/NFC, GPS), die mit einem 83fachen Zoom bzw. einer KB-Brennweite von 24-2000mm sowie zeitgemässer Ausstattung überzeugen will.
Den anderen Trend bei Bridgekameras zeigt die funktionsreiche Sony RX10 II mit grossem 1Zoll-Sensor (Wi-Fi/NFC, UHD und 1080/60p), deren 8,3faches 24-200mm-Superzoom weniger mit dem Brennweitenbereich als mit durchgehend hoher Lichtstärke von 1:2,8 brilliert.
Panasonic FZ300: Dank Bildstabilisator fallen Aufnahmen von Hand selbst bei extremen Telebrennweiten scharf aus.
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Superzoom-Spezialist Panasonic vereint in der Lumix FZ300 einen extremen 24fachen Zoombereich mit durchgehend hoher Lichtstärke im 2,8/25-600mm-Superzoom.
Trend: starke Wechselobjektive
Auch bei Wechselobjektiven wird seit einiger Zeit wieder etwas mehr Gewicht auf hochwertige Optiken und vor allem lichtstarke Festbrennweiten gelegt. So haben die Kamerahersteller in jüngste Zeit etliche entsprechende Objektive lanciert. Jüngste Beispiele sind das Canon 1,4/35mm, das preiswerte Nikkor 1,8/24mm.
Optimiert auf hoch auflösende Sensoren: neue Objektivreihe Zeiss Milvus
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Aber auch Fremdobjektivhersteller haben zu den hoch auflösenden Kameras entsprechende Objektive herausgebracht. Beispiele sind die Art-Serie von Sigma (1,4/20mm) sowie die Otus-Serie (55mm, 85mm, 21mm) und die junge Milvus-Serie von Zeiss.
Dass diese lichtstarken Objektive recht voluminös und schwer sind, liegt in deren Natur, wobei die Objektive durch die Anforderungen der Bildsensoren deutlich fetter als in früheren Zeiten ausfallen.
Nikon Superteles sind nun deutlich kürzer und leichter als ihre Vorgänger.
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Durch Fortschritte in der Linsentechnologie gelingt es den Herstellern jüngst aber wieder Gewicht und Länge einzusparen, was gerade bei Superteles viel ausmacht. Beispiele des vergangenen Jahres sind die neuen Nikkore PF 4/300mm E PF ED VR sowie 500mm und 600mm E DL ED VR.
Markus Zitt
Gratulation für diesen Bericht!
Vielen Dank an Zitt Markus und Tillmans Urs
E.Marlin
http://www.fotomarlin.ch