Urs Tillmanns, 26. Februar 2016, 16:00 Uhr

CP+ in Yokohama: Der zweite Rundgang. Grosses in der Nachlese, Kleines entdeckt

Die CP+ läuft auf vollen Touren. Auch heute, am zweiten Messetag, war die grosse Halle im Messezentrum «Pacifico» in Yokohama sehr gut besucht, und alles deutet auf eine erneute Steigerung der Besucherzahl hin. Wir suchten unter anderem auch die kleineren Stände auf, mit dem Ziel interessante Produkte und Neuheiten zu entdecken, die in Europa nicht oder noch nicht bekannt sind.

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Auch in Japan war dieser Winter bisher äusserst mild. Zur CP+ herrschte bislang herrliches Früjahrswetter

Jedes Jahr ist auch die SD Association, der Dachverband aller SD-Kartenhersteller, auf der CP+ vertreten. Hier war zu erfahren, dass eine neue Klassifizierung beschlossen wurde. Die bisherigen Angaben der Leistungsdaten in Klassen und UHS-Bus sollen durch die Bezeichnung «V» (Video Speed), abgelöst werden.

SD-Organisation_750

Dabei bedeutet die Zahl die Schreibgeschwindigkeit in Megabyte pro Sekunde (V10 = 10 Megabytes pro Sekunde). Der Übergang erfolgt fliessend und dürfte für alle Marken und Kartentypen einige Jahre dauern.

 

Panasonic_Lumix_12-160_750

Just zur CP+ hat Panasonic ein neues MFT-Objektiv präsentiert, das Lumix G Vario 3.5-5.6/12-60mm ASPH. Power O.I.S. Mit seinem kleinbildentsprechenden Brennweitenbereich von 24 bis 120 mm, dem integrierten Bildstabilisator und seiner spritzwasserfesten Abdichtung dürfte sich dieses Objektiv als Universalzoom bewähren.

 

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Auf grosse Beachtung an einem kleinen Stand stösst das Mitacon Speedmaster-Objektiv 1:1,4/135 mm des chinesischen Herstellers Zhong Yi Optics. Die Firma ist seit Jahren für besonders lichtstarke manuelle Objektive bekannt, zum Bespiel für das Zhongyi Mitakon Speedmaster 1:0,95/35mm, welches mit Sony-E-, Fujifilm-X- und EOS M-Anschluss angeboten wird. Das neue Speedmaster 1:1,4/135 mm besteht aus 11 Linsen in 5 Gruppen, kann bis 1,6 Meter Distanz eingesetzt werden und wird voraussichtlich ab Oktober für Canon EF, Nikon und Sony FE verfügbar sein. Der Preis beläuft sich auf USD 2999.00. Es kann hier vorbestellt werden.

 

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Und gleich noch etwas «objektives»: Auch HandeVision, entstanden aus einem Zusammenarbeit der deutschen IB/E Optics GmbH mit der Shanghai Transvision Photographic Equipment Co. Ltd. (auch bekannt durch der Marke Kipon) zeigte das Iberit 1:2,4/35mm mit Leica-Anschluss. Das Objektiv macht einen sehr wertigen Eindruck und kommt auch in einem zu Leica passenden Finish daher. Es ist übrigens auch mit E-Mount und Fujifilm-X Anschluss erhältlich. Im Sortiment von HandVision gibt es übrigens auch eine hoch lichtstarke Rosine, das 1:0,85/40mm, das mit Canon-M, Sony-E, Fujifilm-X- und MFT-Anschluss lieferbar ist.

 

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«dji», der bekannte Drohnenhersteller, hat nicht nur Fluggeräte in seinem Programm sondern auch Schwebestative (sogenannte Gimbal Stablilizer), mit denen die Kamera nicht nur optimal stabilisiert ist sondern bei Bewegungen des Stativs auch richtungsorientiert bleibt. Das «dji Ronin System» ermöglichen eine ruckelfreie Kamerafahrt und bieten mehr Bewegungsfreiheit bei der Video-Produktion.

 

DxO ist den meisten Lesern bekannt für die Software zur Objektivfehlerkorrektur. Das ist jedoch nur ein Bereich des Unternehmens. Auf der CP+ ist DxO mit Testgeräten vertreten, welche von den Kameraherstellern zu Mess- und Kontrollzwecken eingesetzt werden.

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Auf unseren Bild sehen Sie von links nach rechts eine Standardlichtbox, in welcher alle Lichtarten und Farbtemperaturen simuliert werden können, dann eine Vibriereinrichtung, mit der Vibrationsstärken exakt repetiert werden können, um die Bildstabiliatoren in Kameras und Objektiven zu testen, dann eine HDR-Chart zur Erzeugung sämtlicher Licht- und Kontrastverhältnisse, und letztlich der LED-Universaltimer, um Verschlusszeiten und -abläufe zu messen.

 

Marumi

Marumi ist einer grössten (wenn nicht der grösste) Filterhersteller Japans. Am Stand auf der CP+ zeigt die Firma die neue Filterreihe «Exus Alpha» – hat trotz Namensähnlichkeit nichts mit Sony zu tun – die aus gehärtetem Glas besteht und siebenmal widerstandsfähiger ist als optisches Glas. Dies wird auch eindrucksvoll demonstriert, indem eine 225 Gramm schwere Stahlkugel aus ca 80 cm Fallhöhe auf den Filter aufprallt ohne diesen zu beschädigen. Ob auch die neuen Schutzfilter von Sigma von Marumi kommen, gehört ins Reich der Vermutungen.

 

Entaniya_750

Rundum-Aufnahmen sind beliebt und setzen sich bei Abenteuerkameras und zur Navigation auf Webseiten immer stärker durch. Der japanische Zubehörhersteller Elmo führt verschiedene Panorama-Objektivvorsätze in seinem Sortiment, die beispielsweise an der Qbic oder an einer GoPro verwendet werden können. Die Entaniya Fischeye Objektive zeichnen Bildwinkel von 220° bis 280° aus.

 

Nikon Keyvision 360 750

Und da wir gerade beim Thema Rundumbilder sind gehen wir noch schnell beim Nikon-Stand vorbei: Die Abenteuerkamera «KeyMision 360» ist eine Doppelkamera mit zwei Objektiven mit je 180° Bildwinkel und zwei Sensoren. Die Bilder in 4K-Qualität werden dann elektronisch zu einem 360°-Bild zusammengefügt. Der Markteinführungszeitpunkt für Europa war auch hier nicht zu erfahren. Nikon beabsichtigt das Angebot an Action-Cams weiter auszubauen.

 

Oriental_Ilford_750

Ein Überbleibsel aus der analogen Zeit ist auf der CP+ zu finden. Die amerikanisch-japanische Oriental, die übriges auch Ilford- und Harman-Produkte in Japan vertreibt, zeigt ein breiten Angebot von Produkten, von Filmen über die Filmentwicklung, sowie lichtempfndliches Papier und die entsprechenden Chemikalien und Laborutensilien. Sogar ein Vergrösserungsgerät ist noch im Programm. Der Stand ist relativ gut besucht – erstaunlicherweise von relativ vielen jungen Leuten, die sich für jene analoge Fotografie interessieren, die Sie nur vom Hörensagen her kennen.

 

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A propos traditionell: Erstmals fand dieses Jahr in einer Nebenhalle der CP+ ein Kamera-Flohmarkt statt. Rund 20 Händler aus ganz Japan zeigten von fotohistorischen Kostbarkeiten bis hin zu Neuschrott alles, was noch irgendwie den Besitzer wechseln könnte. Der Besucherandrang war gewaltig, wobei sich viele eher für günstige Zubehöre interessierten als für wirkliche Sammlerstücke. Was echten Raritäten, darunter auch viele Leicas, Contax und andere Wertmarken, waren teuer – teurer als bei uns in Europa angeschrieben.

 

Damit ist unser Rundgang durch die diesjährige CP+ beendet. Es gäbe noch viel zu sehen und noch viele interessante Gespräche zu führen. Dazu bietet sich in einem Jahr wieder Gelegenheit, wenn die achte CP+ vom 23. bis 29. Februar 2017 stattfindet.

Text und Fotos: Urs Tillmanns

Lesen Sie auch unseren ersten Messebericht der diesjährigen CP+ vom 25.02.2016 23:07

Weitere Informationen über die CP+ finden Sie auf www.cpplus.jp/en/

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