Die von der Bildagentur Keystone 2015 lancierte Ausstellungsreihe im «Westflügel» in Zürich geht weiter. Am heutigen Montag, dem 4. April 2016, startet eine Fotoausstellung des japanischen Fotografen Kazuma Obara. Er portraitierte Arbeiter im Zügen, während sie durch das entvölkerte Gebiet zur ihrer Arbeit am beschädigten Reaktor in Tschernobyl fuhren. Die Ausstellung dauert bis 30. Mai 2016.
Im Rahmen der Reihe «Schwarzer Montag» zeigt Keystone im Möbel- und Buchladen Westflügel in Zürich (beim Viadukt) diesen Monat einige Fotos des japanischen Fotografen Kazuma Obara.
Seine Bilder zeigen Menschen und das, was sie sehen, wenn sie aus dem Zugfenster blicken während der Fahrt zu ihrer Arbeit nach Tschernobyl. Dort treiben diese Menschen die Aufräumarbeiten des havarierten Atomreaktors voran.
In den 1970er-Jahren erstellten die Russen die Stadt Pripyat, um das Kernkraftwerk Tschernobyl zu bauen. Nach der Nuklearkatastrophe vom 26. April 1986 errichteten sie am Rand der 30-km-Sperrzone die Stadt Slavutych. Von hier aus wurden die Aufräumarbeiten um den havarierten Reaktorblock 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl vorangetrieben und die anderen drei Reaktoren weiterbetrieben. Täglich fahren Menschen mit dem Zug zur Arbeit in die Sperrzone.
Der Fotograf Kazuma Obara ist viermal, zu jeder Jahreszeit, mit diesem Zug mitgefahren und portraitierte dabei die Menschen in diesen Zügen und die für Generationen entvölkerte Gegend.
Kazuma Obara studierte 2015 am London College of Communication Fotojournalismus und Dokumentarfotografie. Seine in Tschernobyl realisierte Arbeit «Exposure» wurde von World Press Photo 2016 ausgezeichnet (1. Preis in der Kategorie Portraits von Menschen).
Ausstellung
Schwarzer Montag: «Der Zug» von Kazuma Obara
Dauer
4. April bis 30. Mai 2016
Öffnungszeiten
Mo und Mi – Fr: 12.30 – 18.30 Uhr
Sa: 11.00 – 17.00 Uhr
Di und So geschlossen
Ort
Westflügel (Buch- und Möbelladen mit regelmässigen Fotoausstellungen)
Viaduktstrasse 21, 8005 Zürich