Das BelleVue – Ort für Fotografie in Basel – geht einen neuen Weg: «Erstmals stellen wir keine Basler Künstlerin aus und sind sehr gespannt, wie unsere Besucher darauf reagieren» sagt Regine Flury, Mitinitiantin des BelleVue. Anja Conrad kommt aus Frankfurt und hat in Amerika Kunst studiert. Ihre Bilder befassen sich mit Alltäglichem und zeigen dies auf beeindruckende Art.
«Und beim Unkraut hüpft das Herz» – schon der Titel der Ausstellung von Anja Conrad macht neugierig, ist jedoch äusserst zutreffend auf Bilder, die alltägliche Wahrnehmungen, Geschehnisse und banale Gegenstände zeigen. Gerade diese Wahrnehmungen sind es, welche Anja Conrad in ihren Bildern zum Ausdruck bringen will und uns damit auf eine wunderbare Welt des Alltäglichen aufmerksam macht. Auf Dinge, an denen wir vielleicht achtlos vorüber gehen, und die wir kaum fotografieren würden. Anja Conrad aber schon …
Anja Conrad / Window 1
Sie ist nicht auf der Suche nach dem spektakulären Moment. In den abgebildeten Situationen geht es um wiederkehrende Vorgänge, alltägliche Wahrnehmungen und Geschehnisse, die für den Betrachter gut erkennbar und dadurch auch erlebbar sind. Das Unwesentliche wird sozusagen zum Wesentlichen. Wieso sollen die uns umgebenden und manipulierenden Produkte, unsere gestutzten Hecken und Geräte, die unseren alltäglichen Einsatz fordern, nur beiläufig sein? Sind sie doch die Hauptakteure unserer Tragikomödie. Die alltäglichen Handlungen, Ereignisse und Gegenstände charakterisieren uns und stellen gleichzeitig Fragen nach unserer Identität und Geschichte.
Anja Conrad / Washing 2
Anja Conrad geht in ihrer Arbeit dem Widerspruch des Einmaligen im Alltag nach: Wie in einem Loop wiederholen sich die Momente immer und immer wieder und doch bleiben sie jeweils einzigartig. Die Bilder wirken nicht gestellt oder inszeniert, vielmehr sind sie das Ergebnis eines behutsamen Einfühlens in den Augenblick, eine vielschichtige Suche nach der Authentizität unserer Umgebung.
«I pay attention to what I pay attention to», sagt die Fotografin. Ihr Herz hänge an Familie, Wäsche und Unkraut, eben an den alltäglichen Gegenständen. «Aber was bedeutet das wiederum für die menschliche Existenz?», fragt sich Anja Conrad weiter.
Anja Conrad / Laundry
Sie ist nicht auf der Suche nach dem spektakulären Moment. In den abgebildeten Situationen geht es um wiederkehrende Vorgänge, alltägliche Wahrnehmungen und Geschehnisse, die für den Betrachter gut erkennbar und dadurch auch erlebbar sind. Das Unwesentliche wird sozusagen zum Wesentlichen. Wieso sollen die uns umgebenden und manipulierenden Produkte, unsere gestutzten Hecken und Geräte, die unseren alltäglichen Einsatz fordern, nur beiläufig sein? Sind sie doch die Hauptakteure unserer Tragikomödie. Die alltäglichen Handlungen, Ereignisse und Gegenstände charakterisieren uns und stellen gleichzeitig Fragen nach unserer Identität und Geschichte.
Biografie Anja Conrad
Geboren 1971 in Frankfurt am Main, aufgewachsen in Chicago und New York. Arbeitet in Frankfurt am Main und lebt mit ihrer Familie in Oberursel. 1994 erhielt sie ihren Bachelor of Fine Art an der School of the Art Institute of Chicago, 1998 ihren Master of Fine Art in Photography and Related Media an der School of Visual Arts in New York City. Ausstellungen und Projekte im In- und Ausland. www.anjaconrad.com
Zum Ausstellungsort
BelleVue ist eine etablierte Plattform für zeitgenössische Fotografie, die regelmässig Werke bekannter FotografInnen und junger Talente in ihrem Ausstellungsraum an der Breisacherstrasse 50, Basel, einem breiten Publikum zugänglich macht. Geplant und organisiert werden die Anlässe von Fotografinnen und Fotografen oder Interessierten, die sich leidenschaftlich für die Fotografie einsetzen. Sie arbeiten ehrenamtlich und sind in einem gemeinnützigen Verein organisiert.
BelleVue – Ort für Fotografie
Breisacherstrasse 50
CH 4057 Basel
Öffnungszeiten
Ausstellung noch bis 23. Oktober 2016, geöffnet jeweils Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr.
Heute, Donnerstag 15. September 2016 bis 20 Uhr.
Das Rahmenprogramm
Führungen (Eintritt frei)
Sonntag, 18. September, 14 Uhr mit Regine Flury
Sonntag, 25. September, 14 Uhr mit Kylie Wirth
Sonntag, 9. Oktober, 14 Uhr in Gebärdensprache mit Lautsprache mit Lua Leirner
Sonntag, 23. Oktober, 14 Uhr mit Svetlana Marchenko und der Fotografin Anja Conrad
Gespräch (Eintritt frei)
Mittwoch, 28. September, 19.30 Uhr mit der Fotografin Anja Conrad. Moderation: Kylie Wirth
Stammtisch
Mittwoch, 5. Oktober, 19 Uhr offene Diskussion anhand von mitgebrachten Fotografien (ohne Anmeldung)
Finissage
Sonntag, 23. Oktober, 17 Uhr mit Apéro