Die Katze ist aus dem Sack, Fujifilm hat sein neues Mittelformat System Fujifilm GFX lanciert. Kern des Systems sind das neue «G-Mount» Bajonett und ein 43,8 x 32,9 mm grosser Sensor. Anfang 2017 erscheint die Fujifilm GFX 50S mit den drei Objektiven GF 2,8/63mm R WR, GF 4/32-64mm R LM WR und GF 4/120mm Macro R LM OIS WR. Bis Ende 2017 sollen drei weitere Objektive dazu kommen.
Update: Nachfolgend sehen Sie die kurz nach der Pressekonferenz publizierte News-Meldung. Weitere Infos finden Sie in einem späteren Fotointern-Bericht mit Eindrücken eines Hand-on an der photokina.
Unredigierte Pressemitteilung:
photokina 2016, Köln, 19. September 2016. Fujifilm kündigt die Entwicklung des digitalen spiegellosen Kamerasystems «GFX» an, mit dem die beste Bildqualität in der Geschichte von Fujifilm Digitalkameras erzielt wird. Die spiegellose Mittelformatkamera Fujifilm GFX 50S verfügt über den Fujifilm G Sensor mit einer Grösse von 43,8 x 32,9 mm und mit 51,4 Megapixeln. Ausserdem werden ab Anfang 2017 sukzessive sechs Wechselobjektive der neuen Fujinon GF Serie eingeführt. Die neue Serie liefert für Profifotografen und Foto-Enthusiasten eine Bildqualität auf einem völlig neuen Qualitätsniveau und eine aussergewöhnliche Bandbreite und Funktionalität.
Mittelformat neu definiert
In seiner über 80-jährigen Firmengeschichte hat Fujifilm Fotofilme mit exzellenter Bildqualität und ausdrucksstarker Farbwiedergabe entwickelt und produziert, um die Bedürfnisse anspruchsvoller Fotografen zu befriedigen. Die Philosophie, dass «eine Kamera ein Werkzeug ist, um Kunst zu erschaffen», hat Fujifilm bei der Herstellung von professionellen Kameras stets verfolgt. Es wurden Fujinon Objektive entwickelt, die mit ihrer Qualität Massstäbe setzen und ein integrativer Bestandteil eines Kamerasystems sind. Diese Technologien wurden zusammengeführt, um das Kamerasystem «GFX» zu entwickeln, das einen Mittelformat-Sensor nutzt, um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen. GFX ist ein völlig neues spiegelloses System mit optimal angepassten Fujinon GF Objektiven.
Als langjähriger Hersteller von Fotofilmen und analogen Mittelformatkameras war es Fujifilm immer bewusst, welche Auswirkungen die verschiedenen Formatgrössen auf die fotografischen Ausdrucksmöglichkeiten haben. Ein grösseres Format sorgt für eine ultimative Erweiterung der Fähigkeiten der Kamera, um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen. Dies gelingt nicht, indem man einfach nur die Pixelzahl des Sensors erhöht.
Seit der Einführung der X-Serie hat eine zunehmende Anzahl von professionellen Fotografen und Foto-Enthusiasten den Wunsch geäussert, die ultimativen fotografischen Ausdrucksmöglichkeiten mit der charakteristischen Farbwiedergabe der X-Serie zu kombinieren. Das GFX Kamerasystem im «G Format» ist Fujifilm’s Antwort auf diesen Wunsch.
Die höchstmögliche Bildqualität
Seit der Einführung der X100 im Jahr 2011 hat Fujifilm mit der X-Serie das Ziel der höchstmöglichen Bildqualität verfolgt. Die neueste und fortschrittlichste Erweiterung der X-Serie ist die neue spiegellose Mittelformatkamera «Fujifilm GFX 50S». Sie verwendet das neue, mit einer weiten Öffnung ausgestatte «G-Mount» Bajonett und verfügt über einen 43,8 x 32,9 mm grossen CMOS Sensor, der erstmalig bei Fujifilm zum Einsatz kommt. Mit ihrer effektiven Auflösung von 51,4 Millionen Pixeln liefert die Kamera eine überragende Detailzeichnung und darüber hinaus eine Bildqualität, die in allen Belangen die höchsten professionellen Ansprüche, beispielsweise in der Werbe-, Mode- oder Landschaftsfotografie, erfüllt.
Die 51,4 Megapixel des Sensors können für verschiedene Bildformate angepasst werden, wie 4:3 (Werkseinstellung), 3:2, 1:1, 4:5, 6:7 und 6:17, die bei analogen Gross- und Mittelformatkameras verfügbar waren.
In der Kamera kommt der «X-Prozessor Pro» zum Einsatz, der Fujifilm’s einzigartige Farbreproduktion und Tonwertabstufungen garantiert. Diese unvergleichliche fotografische Ausdruckskraft gründet auf Fujifilm’s reicher Erfahrung mit Mittelformatkameras.
Neue spiegellose Kamera mit grossem Sensorformat
GFX ist ein grundlegend neues spiegelloses Kamerasystem, welches das Konzept des Mittelformats revolutioniert. Im Vergleich zu traditionellen Mittelformatkameras ist GFX erstaunlich leicht und kompakt. Das robuste, staub- und wettergeschützte Gehäuse eignet sich für Aussenaufnahmen auch unter widrigen Bedingungen.
Hinsichtlich der Funktionalität tritt die Kamera in die Fussstapfen der X-Serie mit zahlreichen Tasten und Einstellrädern sowie einem ergonomischen Griff, der optimal an das Kameragehäuse und die Objektive angepasst wurde.
Die neue Mittelformatkamera ist das erste Model von Fujifilm mit einem abnehmbaren elektronischen Sucher. Wenn ein externer Monitor verwendet werden soll oder man das System etwas leichter haben möchte, kann der elektronische Sucher entfernt werden. Ausserdem ermöglicht ein optionaler Gelenkadapter, den elektronischen Sucher auf jeden Aufnahmewinkel zu drehen.
Zum Verkaufsstart wird zudem ein vertikaler Batteriegriff optional erhältlich sein, der das Fotografieren im Hochformat deutlich erleichtert. Die Kamera unterstützt Tethered-Shooting, das ein essentieller Teil im Workflow professioneller Fotografen ist. Ausserdem ist die Kamera kompatibel mit verschiedenen RAW-Konvertierungsprogrammen.
Überragende Abbildungsleistung mit neuem Objektivprogramm
Fujinon’s jahrzehntelange Erfahrung in der Konstruktion und Produktion ist in das neue Objektivprogramm eingeflossen, um Objektive mit der grösstmöglichen Auflösungsleistung herzustellen. Die GFX verwendet Fujifilm’s neues «G Mount»- Bajonett mit einem kurzen Auflagemass von nur 26,7 mm, ein grosser Konstruktionsvorteil dieses spiegellosen Systems.
Zu Beginn werden drei Objektive erhältlich sein:
• Standard-Festbrennweite GF 2,8/63mm R WR (äquivalent zu 50mm bei 35mm Format)
• Weitwinkel-Zoom GF 4/32-64mm R LM WR (äquivalent zu 25-51mm bei 35mm Format)
• Mittleres Tele-Makro (Abbildung 1:0,5) GF 4/120mm Macro R LM OIS WR (äquivalent zu 95mm bei 35mm Format)
Mitte Jahr folgen zwei weitere und Ende Jahr das 45er als sechtes:
• Lichtstarkes mittleres Tele GF 2.8/110mm R LM WR (äquivalent zu 87mm bei 35mm Format)
• Super-Weitwinkel GF 4/23mm R LM WR (äquivalent zu 18mm bei 35mm Format)
• Weitwinkel GF 2,8/45mm R WR (äquivalent zu 35mm bei 35mm Format).
Die Objektive verfügen jeweils über einen Blendenring (Bezeichnung «R» im Namen), ein sehr populäres Ausstattungsmerkmal der X-Serie, und die neue C (Command) Position am Blendenring, um Blendeneinstellungen mit dem Command Dial am Kameragehäuse ändern zu können.
Alle Objektive sind staub- und wettergeschützt (Bezeichnung «WR») und bis zu einer Temperatur von minus zehn Grad Celsius einsatzbereit. Somit ist das Fotografieren auch bei widrigen Wetterbedingungen jederzeit möglich.
Die Objektive
GF 2.8/63mm R WR
GF 4/32-64mm R LM WR
GF 4/120mm Macro R LM OIS WR
GF 2/110mm R LM WR
GF 2,8/45mm R WR
GF 4/23mm R LM WR
Weitere Infos
Fujifilm GFX System (Produktseite, englisch)
Späterer Fotointern-Bericht mit Eindrücken eines Hand-on an der photokina
Ich finde es sehr gut, dass auf fotointern immer neue Kameras und Objektive vorgestellt werden. Was aber für mich als Endverbraucher ausschlaggebend ist, ob mich das Produkt weiter interessiert, ist der Preis. Und genau dieser Preis fehlt regelmässig bei den Infos zu neuen Produkten. D.h. wenn bei diesem Gerät der Verkaufspreis bei CHF 5’000 liegt, dann interessiere ich mich, wenn das Gerät CHF 15’000 kostet, muss ich nicht weiterlesen.
Leider ist es nicht selten so, dass die Preise zum Zeitpunkt einer Pressemitteilung nicht kommuniziert werden, weil sie offiziell nicht genau festgelegt wurden.
Noch häufiger ist es der Fall, dass vielleicht Preise in US-Dollor oder Euro, jedoch nicht die Preise in Schweizer Franken kommuniziert werden. Wir geben in der Regel nur Franken-Preise an und warten auf die manchmal auch erst Tage später kommunzierten Schweizer Preise. Eine simple Kursumrechnung ist nicht genau und wäre oft falsch.
Die Kamera wird unter CHF 10’000.- sein. Das Ziel ist die Kamera mit einer fixen Standart-Brennweite unter CHF 10’000.- zu bringen!
Erinnert mich in der Vorderansicht an meine Nikon F6…
Ich habe eine d800e und hab diese mit div. MF’s u.a. Phase One getestet.
Und was schaute dabei heraus, die d800e lieferte knackigere und schärfere Bilder mit z.T. Wesentlich mehr Details. Für mich der Beweis, das MF abdanken kann. Allein vom Preis-Leistungsverhältnis her schon.
Meines Erachtens muss das Mittelformat noch lange nicht abdanken, im Gegenteil. Jetzt wird’s erst richtig interessant. Die Innovationen beim Kleinbild (DX/FX/MFT) erreichen langsam ihren Peak (Auflösung/Rauschverhalten etc.) wenn’s aber um Dichteumfang und Farbrendering geht, dann hat eine (auch schon etwas betagtere) MF-Kamera nochimmer die Nase vorn. Ich finde es wird langsam Zeit, dass die Systeme wieder (wie früher) als solche angesehen werden und sie ihre bevorzugten Aufgabengebiete haben. Ein Fujifilm X System für Reportagen (Reise) und schnelle Portraits, ein FX – System (Nikon/Canon) für Sport und alles andere und ein Mittelformat-System für das Editorial-/Kunst-Portrait, Sach-, Architektur- und die Landschaftsfotografie. Auch wenn uns die Key-Players etwas anderes versprechen, die Eierlegende-Woll-Milch-Sau gibt es auch in der Digitalen Fotografie nicht. Zum Glück!