Chinesische Aussteller sind auffallend viele auf der photokina. Oft sind es Produzenten von optischen und elektronischen Komponenten, oft aber auch Anbieter von Produkten, die in Europa (noch) nicht bekannt sind. Yi Technology aus Shanghai beispielsweise bietet in Kürze eine spiegllose Micro-Four-Thirds Kamera im Set mit zwei Objektiven an.
Mit der M1 stellt der chinesische Hersteller Xiaomi, der ausserhalb Chinas unter dem Namen YI Technology auftritt, auf der photokina seine erste spiegellose Systemkamera vor. Bisher ist der in Shanghais Stadtteil Pudong angesiedelte Hersteller vorwiegend als Produzent von Action Cams und vergleichbaren Kameras bekannt. Mit der M1 wagt man sich nun in den zuletzt etwas ruhigen Markt der Mikro Four Thirds-Kameras.
Die Kamera ist mit einem 20 Megapixel-CMOS-Sensor, dem IMX269 von Sony, ausgestattet. Er bietet eine Auflösung von 20 Megapixeln und Empfindlichkeiten bis zu ISO 25’600. Der Verschluss arbeitet mit Zeiten zwischen 1/4000 und 60 Sekunden. Videos liefert die Kamera im 4K-Format mit 30 Bildern pro Sekunde. Bedient wird Kamera mittels 3-Zoll-LCD-Touchscreen.
Mit der M1 zielt das Unternehmen auf den fotografierenden Nachwuchs, der den Möglichkeiten der Smartphones entwächst und sich eine Systemkamera zulegen will, die mehr kann, als das Smartphone. Sie soll aber möglichst viele Eigenschaften haben, die man am Mobile schätzt. Konsequenterweise orientiert sich das Bedienungskonzept der M1 an dem eines Mobiletelefons. Und man bietet den Nutzern mittels WLAN und Bluetooth eine einfache Verknüpfung mit der gewohnten Smartphones-Umgebung und den bei diesen gewohnten Kommunikationsmöglichkeiten. Dass sich die M1 an Umsteiger aus der Smartphone-Fotografie wendet, zeigt sich auch in der mit der Kamera angebotenen YI M1 App, mit der sich die Kamera auch fernbedienen lässt. Zudem enthält sie einen «Master Guide», der den Nutzern helfen soll, bessere Aufnahmen zu machen.
Die M1 soll nur im Kit mit einem 3,5-5,6/12-40 mm-Zoom und einer 1,8/42,5 mm-Festbrennweite angeboten werden. Beide Objektive werden von einem bekannten Objektivhersteller unter dem Namen Xiaoyi in China produziert. Die Fassung der Objektive besteht weitgehend aus Kunststoff und somit fallen sie ungewohnt leicht aus. Ein kleines Manko ist die Tatsache, dass die 42,5 mm-Festbrennweite nur über den Autofokus der Kamera fokussiert werden kann. Der geriffelte Ring am Objektiv ist ohne Funktion. In welchem Umfang sich andere MFT-Objektive von Olympus, Panasonic oder von Drittherstellen an der M1 ohne Funktionseinschränkungen nutzen lassen, ist bislang noch nicht bekannt.
Die M1 soll zum Start in den Farben Ice Silver (Silber) und Storm Black (Schwarz) als Set mit den beiden Objektiven auf den Markt kommen. Der Marktstart soll schon in wenigen Tagen bevorstehen. Für den Start ist nach den aktuellen Informationen eine Vermarktung über Amazon oder Amazon Marketplace vorgesehen. Der Preis soll in Kürze bekannt gegeben werden. Er soll deutlich günstiger sein, als in diesem Segment bislang üblich.
Die YI M1 ist auf der photokina in der Halle 9.1, Stand A-032 zu finden.
Weitere Informationen über die Yi M1 gibt es unter www.yitechnology.com/yimirrorless
Christoph Jehle
Für mich sieht die Kamera wie eine Kopie einer Leica T aus. Die Objektive erinnern etwas an die Zeiss ZM Serie. Schade entwickelt dieser Hersteller kein eigenständiges Design. Wo bleibt bei dieser Kamera die Innovation?
Vielleicht kann etwas über den Preis erreicht werden, ansonsten bieten die anderen Hersteller auch günstige Bodies und Linsen an, z.T. auch mit Sucher. Kompakt sind solche System auch nur mit Pancake Objektiven, ob man da wirklich eine grössere Masse von den Smartphones weg locken kann….