Ester Vonplons Fotografien «Gletscherfahrt» gehen um die Welt – Shanghai, England, Genf, San Francisco. Vorher jedoch kommen sie ins «Bsinti», dem Lese- und Kulturcafé in Braunwald. Am Samstag, 17. Dezember 2016 um 17 Uhr ist Vernissage. Die Fotografin aus der Surselva hat während zwei Jahren Schweizer Gletscher fotografiert und auf eindrückliche Wese deren erschreckenden Zustand dokumentiert.
«Die Gletscher waren den ganzen Sommer über von weissen Tüchern bedeckt. Riesige Bahnen, nachlässig mit langen, krummen Stichen zusammengenäht» – ein verzweifelter Versuch ein von Menschen gemachtes Desaster zu verhindern.
Während zweier Sommer hat Ester Vonplon, die Manor-Kunstpreis 2017 ausgezeichnet wurde, mit der Grossbildkamera und dem Mikrophon die Gletscher besucht. Sinnlich und poetisch kommt das Sterben unserer Gletscher auf den Fotografien der Fotokünstlerin aus der benachbarten Surselva daher. Die Tonaufnahmen hat Stephan Eicher weiter zu einem Requiem für die sterbenden Gletscher vertont.
Ester Vonplon «Gletscherfahrt»
Drei Arbeitszyklen hat die mit Preisen dekorierte junge Künstlerin zum Thema «Klimawandel» realisiert:
• «Wohin geht all das Weiss, wenn der Schnee schmilzt?» (2014) sowie
• «Wieviel Zeit bleibt der Endlichkeit?» eine Arbeit zur Schmelze des arktischen Eises (2016)
• «Gletscherfahrt» (2015), die sich mit dem Titel an der «Bergfahrt» des in Netstal geborenen Schriftstellers Ludwig Hohl orientiert, dessen Parabel aufzeigt, dass die Menschen trotz ihrer Genialität scheitern, weil sie nicht willens oder fähig sind, für lebenswichtige Ziele zusammenzuarbeiten.
Dass Fotografie gleichzeitig dokumentarisch und künstlerisch, politisch und poetisch und somit nicht mit dem moralisierenden Zeigefinger daherkommt, zeigt der Erfolg der jungen Fotografin, die auf allen Bühnen der Fotowelt mit ihren Ausstellungen gefragt ist.
Das «Bsinti» in Braunwald zeigt Fotografien von Ester Vonplon aus der Serie «Gletscherfahrt» noch bis 23. März 2017.
Vernissage Samstag 17. Dezember 2016 um 17 Uhr, Eintritt frei.