Vor einem Vierteljahrhundert hatte sein Sohn begonnen, den fotografischen Schatz von Arnold Odermatt zu veröffentlichen. Fünf opulente Bildbände sind seitdem erschienen. «Feierabend» ist das jüngste Werk. Mit einer grossen Retrospektive würdigt die Photobastei in Zürich derzeit das Lebenswerk des heute 92-jährigen Polizisten, der zum Shootingstar aufstieg.
Unlängst ist das fünfte Fotobuch «Feierabend» von Arnold Odermatt erschienen. Der Polizist und Fotograf, der auf autodidaktischem Weg zu seiner Berufung fand, gibt darin 375 Bilder aus seinem umfangreichen Fundus, Tausenden von Fotos, preis. Der immense visuelle Kosmos, der im Verlauf von 60 Jahren fotografischen Schaffens zusammengekommen ist, stellt einen riesigen Schatz von Gebrauchsfotografien, Fotos als Beweismittel, privaten Familienfotos, Gefälligkeitsbildern für Nachbarn und Freunde, freien Bildserien, Schnappschüssen und wohlgeordneten Inszenierungen dar.
Der Coverboy von «Feierabend» macht mitten auf der Strasse einen Handstand. Es ist ein Polizist. Ob das zur Dienst- und Treuepflicht eines seriösen Beamten passt, fragt man sich unweigerlich. Oder ob vielleicht sein Übermut mit ihm durchgegangen ist? Hinter der Kamera steht kein geringerer als sein Vorgesetzter, der Chef der Verkehrspolizei des Kantons Nidwalden, Arnold Odermatt.
Mit schlafwandlerischer Sicherheit erfasst Arnold Odermatt auch die Dynamik des Augenblicks. (Oberdorf, 1961)
Es ist Sonntag, Ende November 1973. Die erste Ölkrise zwingt die westlichen Staaten zu Sparmassnahmen. So versucht man, dem politischen Druck erdölexportierender Länder zu widerstehen. Drei verkehrsfreie Sonntage werden in der Schweiz verordnet. Odermatt will die Situation auf den Strassen kontrollieren und überprüft mit eigenen Augen, ob sich ausnahmslos alle Nidwaldner an die Auto-Abstinenz halten. Die Ironie des Schicksals will es, dass ausgerechnet diese Situation für die beiden Polizisten eine einmalige Gelegenheit darstellt, sich mit einer akrobatischen Inszenierung mitten auf der sonst viel befahrenen Kreuzung zweier Hauptstrassen in Stans einen kleinen Spass zu machen. Trotz des Ernstes der Lage.
Nach den Bildbänden der Werkgruppen «Karambolage» 2003, «Im Dienst» 2006 und «In zivil» 2013, stellt das jüngste Fotobuch den vierten Odermatt’schen Meilenstein der Publikationsreihe des renommierten Steidl Verlags dar. Im bereits legendären Bildband «Karambolage» waren es insgesamt 228 Abbildungen von Personenwagen mit zerstörten Karosserien und zertrümmerten Frontscheiben, eingedrückten oder abgerissenen Türen, auf dem Dach liegende oder von einer Brücke hängende Autos, von der Strasse abgekommen, im Feld endend, in innigster Zerbeultheit mit einem anderen Fahrzeug verschlungen. Die einzigartige Form dieser Ruinenästhetik mit ihrer spezifischen Bildsprache, konzentriert auf Fahrzeuge in ländlicher Umgebung, ist in ihrer dichten Statik unübertroffen.
«Im Dienst» mit 156 Abbildungen bot der Fotograf einer geneigten Fotogemeinde einen Einblick in die Aktivitäten der Nidwaldner Polizei. Es sind allesamt Fotografien, die zu Werbezwecken, zur Selbstdarstellung fürs Image und für anzuwerbende potentielle Polizeibeamte entstanden sind.
«In zivil» lernten wir in 257 Bildern die privaten Aktivitäten des Arnold Odermatt in chronologischer Abfolge kennen, seine junge Verlobte, die er heiratete, die gemeinsamen Ausflüge mit der Vespa, den Nachwuchs, einen Sohn und eine Tochter, vom Baby zum Kleinkind, spielend, liegend, sitzend, quietschvergnügt oder ernst, beim Baden, Faulenzen, konzentriert, entspannt, lustig, immer wieder für die Kamera posierend, allesamt Motive in einem für Familienalben typischen Stil, gewürzt mit dem gekonnten Blick des geübten Lichtbildners.
Nach 42 Dienstjahren trat der Vizekommandant der Nidwaldner Kantonspolizei nicht etwa in den wohlverdienten Ruhestand, sondern widmete sich vielmehr in aller Ruhe besonders schwierigen Motiven. Spass gemacht hat Odermatt offenbar auch die Serie mit den Farbfotografien von Seilbahnen, als Auftakt des Bildbandes «Feierabend». Es galt, sich die erforderliche Zeit zu nehmen und zu warten, bis die Gondel genau an der Stelle vorbeischwebte, die der Fotograf für eine perfekte Bildkomposition benötigte.
Witzig, die Aufnahme mit der Vieh-Gondel, in der ein Bauer gemeinsam mit seiner Kuh talaufwärts oder abwärts fährt. Der Bauer wusste, dass Noldi an seiner Seilbahn-Serie arbeitete. Kurz entschlossen arrangierte er für ihn zusammen mit drei Kollegen die Szene: Die Personen-Seilbahn wurde ausgehängt und diejenige für das Vieh eingehängt. Und los ging’s.
Kenner des Odermatt’schen Œuvres ist ein Seilbahn-Motiv von «Feierabend» in Schwarzweiss bereits aus seinem Erstling «Meine Welt» bekannt. Das Fotobuch war 1993 noch im Benteli Verlag erschienen. Witzig ist auch die Aufnahme «Dallenwil 1968» mit sieben Menschen, davon drei Kindern in der Gondel, die allesamt in die Kamera schauen. Quasi eine Etage tiefer in einem Viehtransporter, der am Boden der Seilbahn befestigt ist, sind auch noch drei Schweine als Zweitklass-Mitfahrer zu sehen.
Situationskomik begegnet uns immer wieder im Odermatt’schen Bilderkosmos. Der Auftakt des Bildbandes «Feierabend» bildet eine köstliche Aufnahme der Seilbahn-Serie aus den 1990er Jahren, die Noldi Odermatt nach seiner Pensionierung realisiert hat. (Seilbahn Oberrickenbach Post-Schmidsboden, 1993)
«Feierabend», der Name des Bildbands, ist Programm: Fotos von Schwingfesten, Musikgruppen, Viehprämierungen, Hochzeiten, Ländlerkapellen, Alphornbläsern, Trachtenmädchen, Volksversammlungen, Klassentreffen, Fahnenweihen erinnern an die vielfältigen Möglichkeiten, die sich nach getaner Arbeit zur reinen Unterhaltung ergeben. Und wenn denn ein Foto erforderlich war, rief man noch so gerne beim Noldi an, der sein Steckenpferd, das Fotografieren, im Dienst zu seiner Profession gemacht hatte und nun in der Freizeit mit ebendieser Tätigkeit wiederum seinem geliebten Hobby frönte.
Fotografien von Odermatts Vespa mit der Nummer NW 249 und von einer Ausfahrt des Vespa-Clubs kennen wir bereits aus seinem Bildband «In zivil», auch von Ausflügen mit seiner jungen Frau Anfang der 1950er Jahre auf den Julier- und den Furkapass. Auf dem Bild aus dem Jahr 1951 mit 12 Mitgliedern des Vespa-Clubs, die mit ihrem Fahrzeug in Reih und Glied stehen, fehlen die Frauen. Wo sind sie denn geblieben? Die jungen Männer vom Club haben ein Rennen veranstaltet. Auf der Vespa von Noldi sitzt der Besitzer der Mechwerkstatt Odermatt Zimmermann mit dem Fuchsschwanz. Der Vorderste fuhr mit dem Fuchsschwanz los und die anderen mussten versuchen, ihn zu erhaschen. Und wenn der Vorderste versehentlich in ein Feld fuhr, war es dann ganz einfach, an den Pelz zu kommen. Im Bildband «Feierabend» sind neun Fotografien seiner Mutter von 1949 bis 1971 veröffentlicht. Auf der letzten Fotografie sieht man sie schön zurechtgemacht mit gefalteten Händen auf ihrem Totenbett liegen.
Ein Büro im Rathaus von Stans, das wahrscheinlich nicht alle Besucher zu sehen bekamen (1987)
Dass Noldi Odermatt gerne gute Fotos machte, hatte sich schnell im ganzen Kanton herumgesprochen. Die Leute fanden immer, dass der Odermatt schöne Fötelis mache. Als der berühmte Kurator Harald Szeemann im Jahr 2001 an der 49. Biennale Venedig 32 Fotografien von ihm zeigte und seine Bilder zu hochrangiger Kunst erklärte, mussten die Nidwaldner erkennen, dass doch etwas mehr dahinter steckte, dass die Odermatt’schen Fotos etwas anderes sind als Durchschnittsware. Arnold Odermatt selbst hätte allerdings nie gedacht, dass das so weit kommen könnte. Von einer solchen fotografischen Karriere hatte er, der bald darauf von der internationalen Kunstszene gefeiert wurde, nicht einmal zu träumen gewagt.
Der Berliner Galerie Springer ist es zu verdanken, dass der kommerzielle Zug zum Rollen kam. Auf dem Messestand der «Art Cologne» kam Harald Szeemann im Jahr 2000 zu Robert Springer und sagte begeistert, er wolle die Fotos unbedingt auf der kommenden Biennale 2001 zeigen. Ein riesiger Erfolg ganz zu Beginn ihrer Arbeit mit Bildern von Odermatt. Vertreten wird der Fotograf weltweit exklusiv von den Springers. Alle Fotos, die von einigen mit ihnen kooperierenden Galerien gezeigt oder verkauft werden, gehen zuerst über ihren Schreibtisch.
Eine schwindelerregende Fahrt mit der Seilbahn Oberstmühle (Untere Stöckmatt, Stansstad, 1974)
Es gibt bisher hauptsächlich zwei Typen von Fotografien zu kaufen. Zum einen die Schwarzweissabzüge in einer 8er Auflage im Format 30 x 40 Zentimeter beziehungsweise 30×30 Zentimeter, die Arnold Odermatt noch selber im Labor hergestellt hatte. Diese kosten inklusiv Mehrwertsteuer zurzeit noch 3000 Euro und sind ausnahmslos vom Künstler handsigniert. Zum anderen gibt es die Farbabzüge in einer 15er Auflage im Format 50×50 Zentimeter, die in einem externen Fachlabor hergestellt wurden und die von Arnold Odermatt ebenfalls handsigniert und bezeichnet sind. Sie kosten 6000 Euro. Zahlreiche Motive beider Kategorien sind bereits ausverkauft. Für die letzten Prints der Serie sind auch schon 10’000 Euro und mehr bezahlt worden. So war beispielsweise ein Museum bereit, für einen wichtigen Print zur Bereicherung der Sammlung ein Vielfaches des Normalpreises zu bezahlen. Um den Preis der letzten Exemplare der bekannten Motive wird natürlich hart gefeilscht. Es gibt aber noch immer fantastische gleichwertige Motive, die bisher wenig oder gar nicht gezeigt wurden.
Die Chance, einen echten Odermatt zu ergattern, besteht daher nach wie vor. Nun kommt mit dem Erscheinen des neuen Buches noch eine dritte Kategorie von Abzügen dazu. Die Bilder von «Feierabend», im neuen Format 45×45 Zentimeter, erscheinen ebenfalls in einer 15er Auflage und werden von Arnold Odermatt, bedingt durch sein hohes Alter, nicht mehr von ihm selber vergrössert und signiert. Sie bekommen stattdessen einen Künstlerstempel, werden von seinem Sohn Urs Odermatt signiert und bezeichnet und sind dann zukünftig für jeweils 2200 Euro zu haben.
Arnold Odermatt an der Vernissage in der Photobastei am 19. Januar 2017. Foto: Monica Boirar, aufgenommen mit einer Leica M 240
Arnold Odermatt: Das ist der Polizist, der viele interessante und berühmte Menschen kennen gelernt hat. Im Bürgerstock war er der Bodyguard von Konrad Adenauer und vom Indischen Staatspräsidenten. Da ist er auch Werner Bischof begegnet, als er ein Foto machen wollte. Er hatte ihn angehimmelt und als er ihn entdeckte, ging er auf ihn zu, um ihm für seine Fotos zu gratulieren. Dieser war sehr erfreut und auch erstaunt, dass man ihn im Kanton Nidwalden kannte. In Zürich war er ja schon bekannt, das wusste er. Später hat Odermatt dann ab und zu mit ihm telefoniert, um zu erfahren wie es ihm ging, ganz kollegial, obwohl er anders arbeitete als Bischof. Von ihm hat er gelernt. «Haben Sie Sorge zu den Negativen», wurde er ermahnt. Werner Bischof ist es zu verdanken, dass Arnold Odermatt alle sorgfältig aufbewahrt und darauf geachtet hat, dass sie nicht zerkratzt werden. Ohne Werner Bischof wäre sein Archivmaterial nicht so gut erhalten.
Arnold Odermatt, das ist der mit der «VW-Bus-Perspektive», der auf die Idee gekommen ist, seitlich des Dienstfahrzeugs eine Metallleiter montieren zu lassen und eine Stehfläche auf dem Dachträger des Autobusses anzubringen, um so die Szenerie in einem optimalen Überblick erfassen zu können.
Arnold Odermatt, das ist der mit dem Käferfoto, dem traurigsten VW-Käfer der Fotografiegeschichte, der im Vierwaldstättersee ausgerechnet neben einer Trauerweide landete. Für einen optimalen Standpunkt musste der Fotograf die Füsse und das Stativ nass machen. Das tragisch-komische Motiv ist im kollektiven Gedächtnis längst gespeichert.
Arnold Odermatt, das ist der gelernter Bäcker und Konditor. «In zivil» stellen vier Porträtfotografien von ihm aus dem Jahr 1947 in der Berufskleidung eines Bäckers den Anfang dar. Offenbar hat er diesen Beruf sehr gerne gehabt. Schon beim Tortenmachen wurde er gelobt und beklatscht für seine Werke, er sei ein Künstler, hiess es. Eine Mehlstauballergie machte einen Berufswechsel erforderlich. Odermatts Vater verhinderte, dass sein Sohn gemeinsam mit einem Kollegen nach Belgisch Kongo auswanderte. Gut so. So hat sich die Gelegenheit ergeben, dass wir die Welt des unermüdlichen Chronisten kennen lernen durften, in seinen Mikrokosmos eintauchen und gemeinsam mit ihm in vielen Bildern auch die köstliche Situations- und Charakterkomik geniessen können. Angesichts der Odermatt’schen Werkgruppen kommt man in Versuchung, ein neues fotografisches Gebiet zu definieren: die literarische Fotografie. Die visuellen Erzählungen der Odermatt’schen Bildsprache haben literarische Qualität.
Ein Besuch der Ausstellung in der Zürcher Photobastei, in der die wichtigsten Fotografien der fünf Werkgruppen «Karambolage», «Im Dienst». «In zivil», «Feierabend» und «In Rente» gezeigt werden, sei wärmstens empfohlen.
Monica Boirar
Die jüngsten Buchpublikationen:
Arnold Odermatt: «Feierabend / Après le boulot / After Work»
Nach «Karambolage», «Im Dienst» und «In zivil» geht es bei Arnold Odermatt nun erst richtig los: Feierabend zeigt wiederentdeckte Meisterwerke eines Fotografen, der sein Handwerk und seinen Blick in der geschlossenen Welt Nidwaldens massgeblich an den Aufgaben seines Polizeidienstes schulte – Aufgaben, die er zum Teil selbst definierte. So entstand eine singuläre, gestalterische Handschrift, die sich auf Arbeit wie in zivil bewährte und ihm auch nach Feierabend gute Dienste leistete.
Nach der letzten Streife warteten ehrenamtliche Fotoaufträge aus allen elf Gemeinden des Kantons auf Arnold Odermatt. Es sind Motive, die oft nur ein einziges Mal fotografiert, nach Bedarf entwickelt und dann vergessen wurden. So ist über die Jahrzehnte auf dem heimischen Dachboden ein Fotoarchiv entstanden, das womöglich irgendwann entsorgt worden wäre, hätte es der Sohn des Fotografen, Urs Odermatt, nicht wiederentdeckt. Feierabend ist der vierte Band einer Werkreihe, die eben diese Bilder wieder ans Licht holt und in Buchform veröffentlicht.
Arnold Odermatt: «Feierabend / Après le boulot / After Work»
Hrsg. und Textbeitrag von Urs Odermatt
348 Seiten, 375 Abbildungen
Englisch | Deutsch | Französisch
ISBN 978-3-86930-973-6
1. Auflage 11/2016
Preis: CHF 89.95, EUR 65,00 inkl. MwSt.
Link zum Buch im Steidl Verlag
Arnold Odermatt: «In zivil / Hors service / Off Duty»
Keine Familie ohne Familienbilder. Jedes zweite Foto ist ein Familienbild – schnell betrachtet, sogleich vergessen. In diesem Ozean der Verwechselbarkeit tragen die Familienfotos von Arnold Odermatt eine eigene Handschrift: Seine Bilder sind an der Aufgeräumtheit, der klaren Ordnung und der abgeklärten Haltung der Personen zu erkennen, auch wenn es sich bei den Zivilisten nicht um Polizisten nach Feierabend, sondern um die eigene Familie handelt.
Mit Im Dienst stand er seinem kleinen Polizei-Korps mit Werbung im besten Sinne zur Seite. «In zivil» zeigt, wie das Polizistenleben aussieht, wenn der Streifenwagen in der Garage parkt, das Funkgerät schweigt und die Uniform am Bügel hängt: In frischem Hemd und sauberer Bluse warten Gattin, Sohn und Tochter in der Stube oder im properen Garten auf die Aufnahme – geduldig bis genervt, nicht anders als die Kollegen im Dienst, weil ein ordentliches Bild eben seine Zeit braucht. So entsteht ein eindrückliches Dokument über die Inszenierung eines Lebens in einer kleinen dörflichen Welt, wo der Feierabend eines Polizisten nicht privat, sondern zivil ist.
Arnold Odermatt: «In zivil / Hors service / Off Duty»
Hrsg. und Textbeitrag von Urs Odermatt
360 Seiten, 257 Abbildungen
Deutsch | Englisch | Französisch
ISBN 978-3-86521-796-7
Preis: CHF 82.00, EUR 65,00 inkl. MwSt.
Link zum Buch im Steidl Verlag
Arnold Odermatt: «Im Dienst / En service / On Duty»
Mit Karambolage, seinem fotografischen Tagebuch zu den zahlreichen Verkehrsunfällen, die seinen Berufsalltag im Schweizer Kanton Nidwalden fast ein halbes Jahrhundert lang begleitet haben, ist der Polizist und Fotograf Arnold Odermatt belehrte sie mit seiner Kamera eines besseren. Er hat seine Kollegen zum Friseur geschickt und dann die Abenteuer ihres Berufsalltags, die Fahrzeuge mit Blaulicht und die Macht der Amtswaffen arrangiert und inszeniert.
So entstand Werbung im besten Sinne, die stolz zeigt, wer man ist und was man hat. Im Dienst ist ein eindrückliches Dokument einer untergegangenen Zeit, die dennoch vertraut erscheint. Der Band enthält Bilder in fernen Farben, die uns aus der Vergangenheit grüssen wie die Gerüche unserer Kindheit.
Arnold Odermatt: «Im Dienst / En service / On Duty»
Hrsg. und Textbeitrag von Urs Odermatt
336 Seiten, 166 Abbildungen
Deutsch | Englisch | Französisch
ISBN 978-3-86521-336-5
Preis: 79.90, EUR 65,00 inkl. MwSt.
Link zum Buch im Steidl Verlag
Die früheren Bestseller:
Arnold Odermatt: «Karambolage»
Mit akribischer Gründlichkeit hat Arnold Odermatt Verkehrsunfälle auf den Strassen des Schweizer Kantons Nidwalden fotografiert. Vierzig Jahre lang hielt der Schweizer Polizist Tatorte und Sachschäden fest. Die Verkehrsteilnehmer sind fort, die Opfer abtransportiert. Zurück bleiben zerbeulte Autos: Sie erzählen Geschichten von überhöhter Geschwindigkeit und Trunkenheit am Steuer, von Missachtung der Vorfahrtsregeln und Leichtsinn. Das verformte Blech gewinnt plastische Qualität. Die Wagen werden zu Skulpturen, die vom jähen Ende vieler Ziele und Hoffnungen zeugen, vom Einbruch des Unvorhergesehenen in den wohlgeordneten Alltag. Aus den Amtshandlungen des fotografierenden Polizisten wurden melancholische, bisweilen komische, stets atmosphärische Momentaufnahmen unserer mobilen Gesellschaft.
Arnold Odermatt: «Karambolage»
Hrsg. und Textbeitrag von Urs Odermatt
408 Seiten, 228 Abbildungen
Deutsch | Englisch
ISBN 978-3-88243-866-6
Preis: CHF 78.00, EUR 65,00 inkl. MwSt.
Link zum Buch im Steidl Verlag
Arnold Odermatt: «Meine Welt»
Arnold Odermatt trat 1948 in die Nidwaldner Polizei ein. Unfallorte, zu denen er gerufen wurde, fotografierte er mit einer Rolleiflex, um das polizeiliche Protokoll mit Fotos zu ergänzen. Nach seiner Pensionierung entdeckte der Sohn die Negative – und machte den Vater zum Star. Aus dem umfangreichen Archiv wurden 140 der besten Aufnahmen zusammengestellt. Mit der Genauigkeit eines Chronisten hat der fotografierende Polizist sein ländliches Beamtenleben im Bild festgehalten – im Dienst und in Zivil. Mit seinem Blick für die kleinen, scheinbar nebensächlichen Vorkommnisse und durch seine herausragenden Kompositionen gelingt es dem Fotografen immer wieder Situationen festzuhalten, die oft ungewollt witzig und ironisch wirken.
Arnold Odermatt: «Meine Welt»
Fotografien / Photographs 1939-1993
Hrsg. und Textbeitrag von Urs Odermatt
Deutsch | Englisch
168 Seiten, 140 Abbildungen
ISBN: 978-3-7165-0910-4
Preis: CHF 82.00, EUR 65.00
Link zum Buch im Benteli Verlag
Wichtige Links:
• Mehr Infos zur Ausstellung in der Photobastei
• Arnold Odermatt in der Galerie Springer
• Die Bücher von Arnold Odermatt im Steidl Verlag
• Das Buch «Meine Welt» im Benteli Verlag