Urs Tillmanns, 13. März 2017, 07:30 Uhr

Imagingswiss: Generalversammlung gibt Okay für neue Ziele

Gestern, 12. März 2017, fand im Schloss Bümpliz bei Bern die 108. Generalversammlung von Imagingswiss statt. Nachdem im letzten Jahr die Aufgabe der bisherigen Regionalstruktur beschlossen wurde, steht dieses Jahr die Umsetzung und die Realisierung verschiedener Ziele und Projekte im Vordergrund. Der Vorstand zeigt sich ideenreich und zukunftsorientiert – trotz weiterem Mitgliederschwund.

 

Im gediegenen Rahmen des Schloss Bümpliz trafen sich rund 40 Mitglieder des Fotoverbandes schon vormittags zu dem bereits zur Tradition gewordenen Brunch. Abgesehen vom leiblichen Wohl gibt dieser alljährlich Gelegenheit der Kontaktpflege, des Gedankenaustauschs und zu Diskussionen, auch mal fernab von nur geschäftlichen Themen.

 

Rund 40 Mitglieder kamen trotz strahlendem Frühlingswetter zur Generalversammlung von Imagingswiss ins Schloss Bümpliz

Auf die Kür folgte alsdann die Pflicht. Pünktlich um 12 Uhr – nachdem die Ehefrauen zu einem Damenprogramm in die Bärenstadt aufbrachen – eröffnete Präsident Alex Mächler die Generalversammlung und begrüsste die Anwesenden. Dabei erwähnte er besonders die Ehrenmitglieder Paul Schenk, Peter Schmid, sowie (in Abwesenheit) Hans Welti und Hansjürg Grau. Danach gedachte die Versammlung dem im letzten Jahr verstorbenen Mitglied Werner Otto Heri-Peter (1942-2016), dessen traditionsreiches Geschäft in Solothurn nun von seinem Sohn Dominik Heri weitergeführt wird.

 

Der Präsident gibt Gas

Der Vorstand hat ein reich befrachtetes Jahresprogramm hinter sich. Präsident Alex Mächler informierte sich an der PIX16, auf der Photokina in einem Gespräch mit der Leitung der Kölnmesse und am Digitalevent über Trends und Neuheiten und führte ausgiebige Gespräche mit Fachleuten und Entscheidungsträgern.

Auch war Mächler mit Vertetern des Gewerbeverband und mit Bundesstellen im Gespräch. Ein wichtiges Thema sind die Prüfungsreglemente Berufsprüfung EFA und der Abschluss Fotofach mit eidgenössischem Diplom und der Einreihung unseres Berufes in den international anerkannten Qualifikationsrahmen. Weiter beteiligte sich Mächler an Fachlehrertreffen, wobei der Besuch der Fachschule Vevey besonderer Erwähnung bedarf. Diese bildet – im Gegensatz zu den Berufsschulen in der Deutschschweiz – vor allem Fotografen aus (Fotofachleute sind in deutlicher Minderzahl) und zeichnet sich durch eine hervorragende berufsbezogene Infrastruktur aus.

Weiter auf dem Programm standen die ausserordentlichen Generalversammlungen der Regionen, an denen deren Auflösung und der Zusammenschluss zu einem Zentralverband beschlossen wurde (Fotointern berichtete). Damit werden nicht nur im Verwaltungsbereich des Verbandes Kosten eingespart, sondern die Massnahme gibt dem Vorstand neue Möglichkeiten, Ideen und Projekte mit kurzen Entscheidungswegen zu realisieren. Diese betreffen insbesondere die Aus- und Weiterbildung, aber auch die Förderung des Seminar- und Workshop-Programms von Imagingswiss für seine Mitglieder.

 

Aus dem Sekretariat

Im Tätigkeitsbericht des Sekretariats bedauerte Lisbeth Grimm, dass der Verband letztes Jahr wiederum 21 Austritte altershalber oder als Folge von Geschäftsaufgaben hinnehmen musste. Hingegen konnten vier neue Mitglieder gewonnen werden, nämlich Eizo, Deinfoto, Nordlicht und die FotoPro-Gruppe als grösster Fotoausbildner in der Schweiz. Derzeit zählt der Verband 179 zahlende Mitglieder.

 

Die Region Bern im Rampenlicht

Über die Aktivitäten der Region Bern berichtete Rolf Sutter von verschiedenen Überbetrieblichen Kursen Workshops zu den Themen Videoschnitt, Bildbearbeitung und Studiofotografie, die sehr rege besucht und von den Auszubildenden geschätzt wurden. Die Diplomfeier im «Alten Spital» Solothurn fand einen guten Zuspruch. Für nächstes Jahr ist die Diplomfeier im Schlossgut Münsingen am 8. Juli 2017 vorgesehen.

 

Was die Nordlichter machten

Aus der Region Nord berichtete Beat Stapfer von insgesamt sieben Kursen im Bereich Fotografie, InDesign sowie Spezialkurse für Lernende. Leider konnten diese mangels Beteiligung nicht alle durchgeführt werden. Stapfer betone in seinen Ausführungen, dass die diesjährige Diplomfeier im Seminarhotel Bocken bei Horgen ein weiteres Highlight des Jahresprogramms von Zürich und Ostschweiz war, an dem über 300 Absolventen, Angehörige und Gäste teilnahmen. Auch die diesjährige Diplomfeier wird am 9. Juli 2017 wiederum im Bocken stattfinden. Insgesamt habe das Verbandsjahr im Zeichen der Zusammenführung in den Dachverband gestanden, die am 7. November 2016 beschlossen wurde. Das dadurch freiwerdende Sektionsvermögen soll zu Gunsten der Mitglieder und für spezielle Projekte eingesetzt werden.

 

Alle Anträge und Vorschläge wurden von der Generalversammlung mit grossem Mehr angenommen

 

Sezione Ticino

Marco Garbani, der den Regionalverband des Tessin leitet, berichtete über den dramatischen Rückgang der Fotofachgeschäfte im südlichen Kanton. Zur Zeit gäbe es noch drei bis vier Fotohändler mit insgesamt sechs in Ausbildung stehenden Lernenden. Letztes Jahr habe nur gerade einer seine Lehrzeit abgeschlossen. Wie die anderen Regionen habe auch der Tessin den Übertritt in den Zentralverband beschlossen. Positives zu berichten hingegen gab es vom ersten Tessiner Fotoflohmarkt, der am 1. November 2016 mit 15 Anbietern abgehalten und von ca 400 Interessenten besucht wurde – sogar das Tessiner Fernsehen habe darüber berichtet. Auch für dieses Jahr sei wiederum am 1. November ein Fotoflohmarkt vorgesehen, doch wären die erforderlichen Bewilligungen noch hängig. Der Input, wieder einmal eine Generalversammlung im Tessin, mit einer Übernachtung durchzuführen, wurde von der Versammlung sehr positiv aufgenommen.

 

L’image de la Suisse romande

Düstere Stimmen auch aus der Region Romande von Ives Burdet. In letzter Zeit hätten in den welschschweizer Kantonen fünf Geschäfte ihre Tätigkeit eingestellt. Zur Zeit gäbe es noch eine Fachklasse mit sieben und zweimal acht Auszubildenden. An besonderen Veranstaltungen wären für dieses Jahr die Photobourse in Vevey am 7. Mai vorgesehen, sowie der «Jardin de la Photographie» der vom 30. Juli bis 20. August 2017 in Bremblens, der von Jean-Pierre Mottier organisiert wird.

 

Die Welt der ÜKler und der BQler

Aus der Aufsichtskommission der Überbetrieblichen Kurse berichtete Isabelle Egli über ein erfolgreiches Jahr mit grosser Zufriedenheit der Lernenden und der Lehrbetriebe. Bei der Überarbeitung der Kursunterlagen wurde dem bewegten Bild Rechnung getragen, das nun beim Qualifikationsverfahren ebenfalls geprüft werde. Es sei allerdings an der letzten Sitzung festgestellt worden, dass im zweiten Lehrjahr die Zeit zu knapp bemessen sei, woraus ein zusätzlicher Ausbildungstag beantragt wurde. Die Generalversammlung hat diesem Antrag zugestimmt.

Aus der Kommission für Berufsentwicklung & Qualität (B&Q) berichtete deren Präsident Alain Rouilier über die jährlichen Aktivitäten, mit denen die Ausbildungsinhalte und die Ausbildungsqualität der beruflichen Grundbildungen laufend den Bedürfnissen der Arbeitswelt angepasst werden.

 

Nichts als Zahlen …

Insgesamt könne der Verband auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken, erklärte die Rechnungsführerin Lisbeth Grimm. Durch den Zusammenschluss der Regionen und die Auflösung langjähriger Rückstellungen verfüge Imagingswiss über genügend Mittel, um künftig bestimmte Projekte zu fördern oder die Teilnahme an Seminaren und Workshops zu subventionieren.

Auch die Revisoren Hans-Rudolf Meyer, Isabelle Egli und Alex Hauenstein befürworteten diesen Entschluss, abgesehen von der Feststellung, dass die Bücher ordnungsgemäss geführt seien.

Im Anschluss daran hatte die Versammlung einige geringfügige Änderungen der Statuten zu genehmigen, welche durch die Aufhebung der Regionalstruktur notwendig wurden.

 

Grosse Namen …

Wahlen standen dieses Jahr auch noch an, dies insbesondere, weil Hansjörg Kaufmann aus dem Fürstentum Liechtenstein der Vorstand aus eigenem Wunsch verlässt. Damit sei die Verbandsleitung um ein Land und den «Fels in der Ostseee» ärmer geworden, meine Alex Mächler lakonisch. Neu in den Vorstand kommen dieses Jahr Erika Hüss (Ostschweiz und Schule St.Gallen), Robert Fischlin (Zentralschweiz) und Björn Walter aus dem Wallis. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt, so dass sich der neue Vorstand wie folgt zusammensetzt:    

Imagingswiss: Der neue Vorstand (für 3 Jahre)
Alex Mächler Präsident
Lisbeth Grimm Sekretariat
Beat Stapfer Vertretung Region Zürich
Rolf Sutter Vertretung Region Bern
Marco Garbani Vertretung Region Tessin
Yves Burdet Vertretung Region Romandie
Erika Hüss Vertretung Region St. Gallen (neu)
Robert Fischlin Vertretung Region Zentralschweiz (neu)
Björn Walter Vertretung Region Wallis (neu)

 

Der neue Vorstand der Imagingswiss vor dem Schloss Bümpliz (v.l.n.r): Rolf Sutter, Robert Fischlin, Beat Stapfer, Lisbeth Grimm, Alex Mächler, Erika Hüss, Björn Walter, Marco Garbani, Yves Burdet

 

Über Dies und Das …

Unter «Diverses» wurden verschiedene der bereits erwähnten Projekte und Ideen diskutiert, welche durch die frei gewordenen Mittel weiterentwickelt und schlussendlich realisiert werden können. Dazu gehören neben der Förderung der Aus- und Weiterbildung beispielsweise auch Werbemassnahmen, die Beurteilung der Verkaufspunkte durch externe Experten oder die Erstellung gemeinsam nutzbarer Kursunterlagen.

Zum Schluss wurde das Jahresprogramm von Imagingswiss detailliert erläutert, welches aufzeigt, dass der Verband viel für seine Mitglieder investieren will. Auch wenn die Marktsituation schwieriger geworden sei, dürfe man den Glauben an die Fotografie nicht verlieren, so Alex Mächler zum Abschluss.

Urs Tillmanns

Weitere Informationen finden Sie unter www.imagingswiss.ch

 

 

Ein Kommentar zu “Imagingswiss: Generalversammlung gibt Okay für neue Ziele”

  1. Lieber Urs
    vielen herzlichen Dank für den tollen Bericht und die schönen Bilder von unserer Generalversammlung in Bern. Du leistest damit einen wertvollen Beitrag zur Informationsvermittlung unter Fachhändlern und Fotostudios.
    Im Namen von Imagingswiss
    Alex Mächler, Präsident

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