Der dritte Tag des Workshops auf der Insel Elba sagt sich laut Wetterprognose bewölkt an – doch die Sonne meint es schliesslich besser mit uns als die Wetterfrösche. Der Tag entwickelt sich schliesslich motivreich und interessant, besonders wenn man sich für romantische Hafenstädtchen und mittelalterliche Festungen interessiert.
Die kleinen Fotowölkchen von gestern haben sich über Nacht zu einer geschlossenen Himmelsdecke ausgebreitet. Christian überbrückt die Schlechtwetterphase mit einer Bildbesprechung und einem Kurzlehrgang über die verschiedenen Techniken der Sensorreinigung. Das Wetter klart langsam auf, so dass am ursprünglichen Plan, das Hafenstädtchen Portoferraio mit der mittelalterlichen Festung Falcone zu besuchen, festgehalten wird.
Die Festung erhebt sich majestätisch über der Stadt und diente während Jahrhunderten der Beobachtung und Verteidigung der Stadt und der Insel. Heute ist sie eine beliebte Touristenattraktion, voll mit lohnenden Motiven: Möven halten als geduldige Porträtmodels her, die Zweckbauten sind geeignet um sich in Architekturfotografie zu üben, der Blick auf das weite Meer und das vorgelagerte Städtchen bieten sich als weitere Motive an, und schliesslich sind überall interessante Menschen, bei denen man kaum widerstehen kann, sie zu fotografieren.
Michaela
Ein Foto zusammengestellt, aus Gegenständen welche die Natur bereitgestellt hat. Die genaue Betrachtung einer Blume aus nächster Nähe, dekoriert mit der Schokoladenseite eines Tannenzapfens, offenbart viele Details. Ein Experiment, zwei solch unterschiedliche Sujets miteinander zu vereinen.
Jeanine
Das Bild spricht eigentlich für sich selbst … sagt bekanntlich mehr als 1000 Worte
Christian
Wenn die Italiener sagen «tempo brutto» dann gibt‘s die schönsten Farben!
Manuel
Das Forte Falcone, wo dieses Bild entstand, erklommen wir über etliche Stufen. Von jeder Terrasse aus gab es wieder neue Ausblicke – ein wahres Fotografenparadies.
Roman
Dieses Bild entstand aus reinem Zufall. Ich hatte zuvor ein ganz anderes Bild im Sucher, habe die Kamera gedreht, scharf gestellt und da waren die Schuhe von Zaboo im Sucher. Ohne zu überlegen habe ich auf den Auslöser gedrückt. Unsere Schuhe tragen oder ertragen uns viele Kilometer. Wir sollten ihnen gelegentlich auch unsere Aufmerksamkeit schenken! Auch etwas Alltägliches, kann zu etwas Speziellen werden.
Zaboo
Als alle am Tagesende den wohlverdienten «Aperitivo» mit Meeresblick genossen und die Kamera bereits abgestellt hatten, fingen Kinder am Meeresufer eine wilde Taubenjagd an. Dem konnte ich nicht widerstehen und musste prompt zur Kamera greifen, um diesen verspielten Moment einzufangen.
Heute im Fokus …
Manuel ist in der internen Kommunikation der SBB tätig und setzt dort auch die Fotografie zur Illustration seiner Newsmeldungen ein. Mit Fotografie befasst er sich seit seiner Jugendzeit. Er hat auch schon an Workshops zu verschiedensten Themen teilgenommen, um sich gestalterisch und arbeitstechnisch weiterzubilden, «aber noch nie eine ganze Woche, wie jetzt hier auf Elba» ergänzt Manuel. In seiner Freizeitfotografie befasst er sich vor allem mit Landschaften. «Ich bin nun sehr gespannt auf morgen, wenn wir uns in Porträt- und People-Fotografie üben – ich habe bisher noch nie mit einer Studioblitzanlage gearbeitet.»
Fotointern Gastrotipp des Tages: Originell, in einer ehemaligen Kirche zu essen. «Peccanti Divini», das mit seinem Namen nichts mit einer Kirche gemein hat, ist auf lokale Fischspezialitäten spezialisiert, sowie auf japanische Küche mit dem wahrscheinlich einzigen japanischen Küchenchef auf der Insel. Gelegentlich gibt es zum Abendessen auch Rock- oder Jazzmusik.
Urs Tillmanns
Weitere Infos zu Portoferraio und der Fortezza Falcone
Weitere Informationen zur Insel Elba gibt es auf www.infoelba.net sowie auf www.wikipedia.org
Der Workshop wurde organisiert von www.fotozug.ch / www.fotoelba.it