Urs Tillmanns, 12. September 2017, 07:00 Uhr

Crowdfunding: Peter Michels braucht einen Dunkelkammerwagen

Peter Michels ist bekannt für seine Workshops über fotohistorische Techniken und gilt diesbezüglich als einer der international anerkannten Spezialisten. Um diese Verfahren, insbesondere die Kollodium-Fotografie, möglichst authentisch praktizieren zu können, benötigt er einen Dunkelkammerwagen, wie er um 1860 üblich war. Ohne diesen funktioniert das Verfahren nicht, weil die Platten unmittelbar vor der Aufnahme beschichtet, dann sensibilisiert und nach der Belichtung sofort entwickelt werden müssen. Peter Michels hat zur Kollodium-Verfahren ein sehr lesenswertes Buch verfasst, das mit zu den Belohnungen des Crowdfunding gehört.

Das Projekt von Peter Michels ist in einer sehr konkreten Phase. Es existiert bereits ein Holzmodell, das minutiös alle Details zeigt, die dann bei dem grossen Gefährt realisiert werden. Peter Michels hat sich auch intensiv mit den damals üblichen, verschiedenartigen Arten von Dunkelkammerwagen befasst und ist so auf ein Modell gestossen, das leicht transportiert werden kann und für das Kollodium-Verfahren geeignet ist.

Auch die Materialbeschaffung ist bereits geplant: Der Dorfschmied seines Wohnortes freut sich schon jetzt auf diese aussergewöhnliche Arbeit, der Holzzuschnitt darf eine Behindertenwerkstatt liefern, und das Wachstuch basiert auf dem Stoff einer ehemaligen, lokalen Weberei.

 

Wo ist das Modell zu sehen?

Das Modell, welches Peter Michels selbst entworfen und hergestellt hat, kann an folgenden Daten und Orten besichtigt werden:
• 13. September 2017: Vernissage Sebastien Kohler, Kameramuseum Vevey (meet me)
• 14. September 2017: Vernissage Miroslav Tichy, Photobastei, Zürich (meet me)
• 18. bis 23. September 2017: Ars Imago, Schaufenster Zürich
• 1. Oktober 2017: Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck. (meet me)
• 3. bis 9. Oktober 2017: Ars Imago, Schaufenster Zürich

Das Crowdfundig auf Wemakeit.com hat gestern begonnen und läuft bis 9. Oktober 2017. In dieser Zeit sollen CHF 10’000 zusammenkommen, damit das Projekt realisiert werden kann.

Eine persönliche Empfehlung:

Ich kenne Peter Michels als anerkannten Spezialisten fotohistorischer Verfahren mit hoher Fachkompetenz und empfehle sein Projekt zur Unterstützung. Mit Hilfe dieses Dunkelkammerwagens wird es ihm weiterhin möglich sein, die in der Schweiz einzigartigen Workshops weiterhin durchführen zu können. Dadurch lernen nicht nur die Workshop-Teilnehmer einen spannenden Prozess kennen, sondern es wird ein Fachwissen weitergepflegt, das von Peter Michels mühsam und akribisch genau erforscht wurde. Urs Tillmanns

Unterstützen können Sie das Projekt auf der Webseite Wemakeit.co. Den Unterstützern winken interessante Belohnungen, die mit dem Projekt in einem direkten Zusammenhang stehen.

Zum Projekt gibt es auch einen Film auf vimeo.com:

Weitere Informationen finden Sie auf Wemakeit.com und auf der Webseite von Peter Michels 

 

Details zum Dunkelkammer-Wagen von Peter Michels

Der Wagen in geschlossenem Zustand Er ist trotz seiner Grösse nur gerade mal 60 kg schwer. Die grossen Räder erlauben auch steinige Wege leicht befahren. Die Füllungen der Rahmen sind aus gefärbtem echtem (Bienen) Wachstuch.
Der Deckel wird geöffnet und abgestützt. Der Kopfraum wird mit fast zwei Metern reichlich sein. Das in der Frontklappe verstaute Verdunkelungstuch aus dreilagigem Perkalgewebe (honiggelb, rot und schwarz) wird ausgepackt
Das Verdunkelungstuch wird nun am Wagen befestigt. Die Dunkelkammer ist in max. 15 Minuten fertig aufgebaut. Häringe und Befestigungsschlaufen erlauben es, den Wagen bei starkem Wind zu sichern.
Die Dunkelkammer ist innen geräumig und es lassen sich Platten bis 30×40 cm gut verarbeiten. Modernen Arbeitsvorschriften werden erfüllt, geplant sind ein großer Augenspritzschutz und eine Belüftungs- und Absauganlage.
Die Frontklappe hat mehrere Funktionen: Es finden Kamera und Verdunkelungstuch ihren Platz. Hier versteckt sich auch der Akku für die Absauganlage. Die Klappe ist auch als Arbeitsfläche für Fixier- und Wässerungsbad nützlich.
Die 120 cm grossen handgeschmiedeten und vernieteten Stahlräder lassen sich wie auch die Stützen demontieren. Der Dunkelkammerwagen lässt sich dadurch in einem normalen Kombi transportieren.

 

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