Eine Legende kehrt zurück: Nach dem Leica Summaron-M 1:5,6/28 erweitert Leica mit dem Thambar-M 1:2,2/90 ihr Objektivangebot um die Neuauflage eines weiteren Klassikers. Wie sein 1935 vorgestelltes Vorgängermodell, zeichnet sich das aktuelle Objektiv durch seine charakteristische Weichzeichnung mit einem einzigartigen Look und unverkennbarem Bokeh aus. Seine Brennweite von 90 mm eignet sich für eine Vielzahl von Szenarien und ist prädestiniert für Porträtaufnahmen mit einer besonderen Ästhetik.
Die optische Rechnung des neu aufgelegten Thambar-M 1:2,2/90 ist nahezu unverändert. Damit entspricht es in seinen charakteristischen Leistungsmerkmalen dem Vorgängermodell. Lediglich die jeweils in den drei Gruppen verbauten vier Linsenelemente werden mit einer Einfachvergütung versehen, um das Glas vor Umwelteinflüssen und Korrosion zu schützen. Im einzigartigen Bokeh sorgen 20 Blendenlamellen für eine kreisrunde Wiedergabe von Lichtpunkten.
Der charakteristisch weiche Look des Thambar entsteht durch bewusst in Kauf genommene unterkorrigierte sphärische Aberrationen. Diese Unterkorrektur nimmt zum Rand des optischen Systems zu, mit der Folge, dass sich nicht nur die Ausdehnung der Schärfentiefe, sondern auch der Grad der Weichzeichnung mit der stufenlos einstellbaren Blende exakt bestimmen lässt. Je weiter die Blende geöffnet wird, desto stärker ist auch der Effekt, wohingegen er beim Abblenden stetig abnimmt.
Das Design des Thambar-M 1:2,2/90 wurde weitestgehend unverändert in die heutige Zeit übernommen. Die schwarz lackierte Oberfläche, die Proportionen sowie die rot und weiss ausgelegten Blendenziffern entsprechen dem ursprünglichen Erscheinungsbild. Darüber hinaus wurden leichte Anpassungen vorgenommen, die dem aktuellen, reduzierten Design der M-Objektive entsprechen. Hierzu zählen die Rändelungen, die Beschriftungen sowie der spezifische Einsatz scharfer Kanten und Fasen, die die Präzision des Objektivdesigns unterstreichen.
«Das Thambar hatte schon immer das Eigenschaftswort ‚legendär‘ – zu Recht, es porträtiert den Menschen in wunderschöner Aura, in romantischer Weise – aber auch die Landschaft wird durch eine unnachahmliche Ästhetik überhöht. Im Rahmen unserer Vintage-Objektive war es ein grosser Wunsch, diesen Objektiv-Klassiker neu aufzulegen – zu meiner grossen Freude ist das nun gelungen», betont Dr. Andreas Kaufmann, Mehrheitseigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG.
Dem ursprünglichen Objektiv entsprechend werden Gegenlichtblende, Zentralblende und beide Objektivdeckel der Neuauflage ebenfalls aus Metall gefertigt. Kleinste Details, wie eine für den Transport schützende Filzauskleidung der Gegenlichtblende und des vorderen Deckels, tragen zu der Hochwertigkeit des Objektivs bei. Das Design des Hartlederköchers – in der Farbe «Vintage Braun» – entspricht weitestgehend dem des über 80 Jahre alten Originals – die Zentralblende kann ebenfalls sicher im Deckel verstaut werden.
Das Leica Thambar-M 1:2,2/90 wird ab Mitte November 2017 für CHF 6‘840.—(inkl. Mwst.) erhältlich sein.
Weitere Informationen finden auf www.leica-camera.ch
Aufgrund dieser Neuankündigung habe ich das «richtige und alte» Thambar aus meiner Sammlung wieder einmal an der digitalen M probefotografiert. Durchaus eine spezielle Bildsprache zum Experimentieren. Ich farge mich nur wer für soetwas 6800 Franken hinblättet. Der Sammler will das Original und der aktuelle M-Fotograf wird sich’s bei so einem Nischenprodukt zweimal überlegen. Aber schön, dass man sich in Wetzlar an’s Traditionelle zurück erinnert.