Markus Zitt, 3. November 2017, 07:00 Uhr

Luminar 2018 als Lightroom-Alternative: jetzt auch für Windows

Vor einem Jahr hat Macphun ihr umfassendes, aber günstiges Bildbearbeitungsprogramm Luminar für die Mac-Plattform heraus gebracht (siehe damalige Meldung). Einen Namen hat sie sich die kalifornische Softwarefirma zuvor mit spezialisierten Mac-Bildprogrammen wie dem Schwarzweisskonvertierer Tonality, dem HDR-Programm Aurora oder dem Effekt-Tool Focus gemacht.
Nun folgt die zweite Version der Fotobearbeitung, die als «Luminar 2018» ab 16. November 2017 erhältlich sein wird und bereits jetzt – mit einem Einführungsrabatt – vorbestellt werden kann. Luminar bietet alle gängigen Werkzeuge und Funktionen zum Bearbeiten von Fotos. So enthält es auch einen Raw-Konverter und kann sogar Bilder im eigenen Dateiformat nicht-destruktiv bearbeiten. Luminar lässt sich als eigenständiges Programm ausführen oder als Plug-in für Photoshop und Lightroom sowie Eweiterung für Apple Fotos/Photos nutzen. (Im Oktober 2017 wurde Luminar mit dem Lucie Technical Award für das beste Software-Plug-in ausgezeichnet.)

 

Luminar ist in der Version 2018 nicht nur für die Mac-Plattform, sondern auch für Windows verfügbar. (Ein Blick auf eine Übersicht der Funktionen zeigt, dass einige Funktionen in der Windows-Version erst nachträglich kommen.)

 

Die bislang auf Software für die Macs spezialisierte Softwarefirma geht mit der neuen Version Luminar 2018 gleich zwei Schritte weiter. Zum einen wird das Bildprogramm auch in einer Windows-Version verfügbar sein. (Aus diesem Grund wird sich die Firma von Macphun zu Skylum umbenennnen, siehe Info am Artikelende.) Zum anderen wird in diese Version auch eine Bildverwaltwung integriert, womit sich Luminar von einer reinen Bildbearbeitung zu umfassenden Fotomanager entwickelt, das wie Lightroom mehrere Schritte eines Workflows abdecken kann. Die Absicht ist klar, dass Luminar damit eine Alternative zu Lightroom werden will, das es künftig nur noch zum Mieten gibt und dem immer mehr ernsthafte Fotografen u.a. deshalb den Rücken zudrehen. Macphun hat denn auch ihre Pressemeldung mit «Das neue Luminar 2018 nimmt es mit Adobe Lightroom auf» betitelt und einen Funktionsvergleich von Luminar 2018 mit Lightroom publiziert.

Die Verwaltungsfunktion wird allerdings erst in den Anfangsmonaten des kommenden Jahres nachgerüstet. Macphun spricht dabei von Digital Asset Management (DAM), was eine vielseitigere und leistungsstärkere Verwaltung als die eher rudimentäre Bildverwaltung von Lightroom verspricht.

Luminar 2018 im Detail

Das neue Luminar 2018 stellt gemäss Macphun einen Durchbruch in Sachen Bildbearbeitung für Fotografen dar, denn es kommt mit neuen Filtern, Werkzeugen, non-destruktiver Bearbeitung, bedeutenden Geschwindigkeitsverbesserungen und einer Verwaltungsplattform für digitale Inhalte.

Screenshot Luminar 2018 für Windows: Das Programm kann Raw-Fotos vieler Kameras konvertieren.

 

Luminar 2018 bietet laut Macphun alles, was der moderne Fotograf für die Bildbearbeitung benötigt, darunter neue Filter, welche mit künstlicher Intelligenz arbeiten, bedeutende Geschwindigkeitsverbesserungen, ein eigens entwickeltes Raw-Entwicklungsmodul und eine Verwaltungsplattform für digitale Inhalte. Nutzer profitieren ausserdem von neuen, intelligenten Sonnenstrahl-Filtern, LUT-Unterstützung und einer Echtzeit-Rauschentfernung.
Dank adaptiven Arbeitsbereichen, die nach verschiedenen Fotografie-Stilen geordnet sind, passt sich Luminar an, um dem Anwender umfangreiche Funktionalität zu bieten, ohne ihn dabei mit komplexen Einstellungen zu belasten.

Luminar 2018 wurde von Grund auf neu entworfen, um dramatische Leistungsverbesserungen zu ermöglichen. Die bestehenden Filter liefern mit weniger Zeitaufwand sattere Farben und bessere Tiefenwirkung. Eine brandneue, optimierte Benutzeroberfläche ermöglicht schnelleres Arbeiten mit Presets, Filtern und Masken. Dank vollständiger Unterstützung von Profi-Techniken wie Ebenen, Masken und Füllmethoden können komplexe Bildreparaturen und Bildzusammensetzungen (Composites) einfach durchgeführt werden.

Luminar bietet eine neue Raw-Engine, die Fotos noch schneller verarbeiten kann. Es ist einfach, Probleme wie Vignettierung, Verzerrung und Farbsäume mit der Objektivkorrektur zu beheben. Allfällige Perspektivenprobleme können mit den Funktionen «Transformieren» und «Objektivkorrektur» behoben werden.

 

Der Look von Bildern lässt sich schnell über eine anschauliche Auswahl von Presets ändern.

 

Anstatt die Menüs mit langweiligen Effekten und alter Technologie zu überfrachten, setzt Luminar nur auf Filter, die Fotografen auch wirklich wollen und benötigen. Luminar bietet zu diesem Zweck mehr als 40 Filter zur Farbkorrektur, um Details zu schärfen und der Kreativität freien Ausdruck zu verleihen. Durch die neuen Filter ergeben sich die Möglichkeiten, Farben mehr Brillanz zu verleihen, selektive Tonwertkorrekturen mittels «Abwedeln & Nachbelichten» vorzunehmen sowie die Beleuchtung eines Fotos mittels Sonnenstrahlen zu verändern.

Eine Funktion ermöglicht das Platzieren einer Sonne mit Lichtstrahlen. Wie bei vielen Einstellungen lässt sich die Bilddarstellung in zweiteilen, um das unbearbeitete Bild (hier links im Screenshot) mit dem bearbeiteten vergleichen zu können.

 

Sie wünschen sich eine ganz neue Art, Bilder zu stilisieren? Probieren Sie die neuen LUTs (Farbzuordnungstabellen) aus. Kreative Farbgestaltung, stylische Schwarzweisskonversionen und digitale Versionen klassischer Filmemulsionen sind nur einen Klick entfernt. Lightroom-Nutzer, die oft mit benutzerdefinierten Presets für Lightroom arbeiten, können diese auch (mittels kostenlosen Tools von Drittanbietern) in LUTs umwandeln, um sie in Luminar zu verwenden.

 

Schnelle Bildverwaltung

Luminar 2018 wird im November 2017 veröffentlicht. 2018 wird die neue Software mit einer Bibliotheksverwaltung ergänzt, um Bilder zu organisieren.

Die leistungsstarke Bildverwaltung für digitale Inhalte wird anfangs 2018 als kostenloses Update für alle Luminar-Nutzer nachgeliefert.

 

Fotografen werden dann in der Lage sein, ihre Fotos mit hoher Geschwindigkeit zu sortieren, bewerten, organisieren und zu sichern. Diese neue Verwaltungsplattform für digitale Inhalte wird ohne ein Abonnement für irgendeinen Speicherdienst (ob lokal oder in der Cloud) funktionieren. Zudem werden Funktionen enthalten sein, welche die derzeitige Lightroom-Bibliothek nicht vorweisen kann.

Preis und Verfügbarkeit

Luminar ist ab 16.11.2017 für 69 Euro im Macphun Online-Store verfügbar. Wer die Software vor dem Erscheinungsdatum vorbestellt, zahlt nur 59 Euro und erhält ein Bonuspaket. Eine Lizenz gilt für bis zu fünf Mac-/Win-Computer in einem Haushalt. Upgrades von der Vorversion kosten 39 Euro.

Ausprobieren: Ab der Veröffentlichung von Luminar 2018 wird eine kostenlose Testversion verfügbar sein.

Weitere Infos

Macphun Luminar (Produktseite)

Luminar 2018 läuft auf unter Mac OS X 10.10.5 oder neuer sowie unter Windows 7, 8 und 10.

Macphun (Herstellerseite)

 

Über Macphun

Macphun kündigte eine Namensänderung an und wird zu Skylum. Die Namensänderung wird schrittweise stattfinden, das Unternehmen wird in diesem Jahr den Namen Macphun weiter verwenden und Anfang 2018 vollständig zu Skylum wechseln.

Macphun ist ein kalifornischer Entwickler von Bildbearbeitungssoftware, dessen erklärte Mission es ist, komplizierte Bildbearbeitung einfach und benutzerfreundlich zu machen. Dank ihrer innovativen Herangehensweise und ausgereiften, eigens entwickelten Technologien, haben Macphuns Bildbearbeitungsprogramme dutzende Preise gewonnen, darunter «Best of the Year» Preise von Apple in 6 aufeinander folgenden Jahren. Macphuns Produkt Luminar wurde von der TIPA als «Beste Bildverarbeitungssoftware 2017» ausgezeichnet. (siehe Fotointern-Meldung zu den TIPA-Auszeichnungen)

  

6 Kommentare zu “Luminar 2018 als Lightroom-Alternative: jetzt auch für Windows”

  1. Klingt gut, aber was geschieht mit all den bereits mit Lr bearbeiteten Aufnahmen, die man im Rechner hat? Brauche ich dann Lr trotzdem noch, um jene Daten „lesen“ zu können? Ich denke die ganze Sache wird nicht so einfach wie es im Moment aussieht!
    Weiss man da schon mehr dazu?

    1. Davon ausgehend, dass Lr nicht destruktive Veränderungen am Bild vornimmt und alles im Katalog gespeichert wird, braucht man Lr noch ja. Luminar macht ja kein Import vom Katalog, ist ja noch reine Bearbeitung, nur Capture One fällt mir gerade ein hat den Lr Import dabei, damit lassen sich aber auch Bibliotheken verwalten.
      Aber so lange man Lr6 hat, kann man sich auch alles hübsch angucken und exportieren. =) dng, tif blabla usw. =)

  2. Raw-Dateien – ORF oder RAF lassen sich auf meiner Testversion (Windows) nicht öffnen – Programm stürzt ab. Hat noch jemand anders diese Erfahrung gemacht? Wer kann mir weiterhelfen?
    Kann in der Vollversion ORF geöffnet und konvertiert werden? Vielen Dank für hilfreiche Antworten.

    1. Das hört sich nach einem Windows-typischen Problem an. Da hilft vielleicht eine saubere Deinstallation und eine erneute Installation, wobei dazwischen eine Systemreinigung (z.B. mit CCleaner) sinnvoll sein dürfte.

      Ich habe Luminar (Testversion) auf einem 2-in-1-Tablet unter WIndows 10 ausprobiert und diverse Raw-Dateien (Fujifilm GFX und X-Pro2, Olympus OM-D E-M1 II, Sony, Nikon) geöffnet und bearbeitet. Das funktionierte ohne Abstürze und problemlos, wenn auch etwas langsam. Letzteres dürfte allerding an meinem schachen Windows-Tablet liegen. (Auf meinem starken Mac-Notebook für die Fotobearbeitung geht das alles ebenfalls problemlos – und flüssiger. Da habe ich dieselben sowie weitere Raw-Formate u.a. Phase One erfolgreich ausprobiert.)

  3. Das Programm ist sehr attraktiv. Ein Werkzeug, welches den Einstieg in die Entwicklung und Bearbeitung sehr einfach macht.
    Neben den üblichen Entwicklungsfunktionen ist vor allem die partielle Entwicklung und Bearbeitung ein grosses Plus.

    Aber die Windowsversion wurde wohl ziemlich unfertig auf den Markt geworfen. Ob dies zum Schaden oder Nutzen führt wird sich zeigen. Ich vermute, man wollte unbedingt präsent sein wegen der LR-Diskussion.
    Wenn es dann fertig ist und alle versprochenen Funktion rundlaufen, wird es sicher eine ernstzunehmende Alternative zu LR/PS. Besonders die Stabilität muss besser werden. Da noch nicht nativ gespeichert werden kann, gehen mir immer wieder Entwicklungen verloren.

    Gemäss Auskunft des Supports wird mit Hochdruck an allen Baustellen gearbeitet. Eile ist gefordert, bevor das allgemeine Interesse nachlässt. Die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht.

    Die fehlende Kamera/Objektiv-Datenbank empfinde ich nicht als Manko. Die Korrekturen dieser sehr aufwändigen Technik sind oft kaum erkennbar und werden von den meisten Fotografierenden nicht erkannt. Für diejenigen die diese Technik benötigen gibt es ja bereits ausreichend Programme.

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