Update (Technische Daten): Der Name «Noctilux» steht seit mehr als einem halben Jahrhundert für extrem lichtstarke Objektive für Leica Kameras. Nun erweitert Leica das Objektiv-Portfolio um das Leica Noctilux-M 1:1,25/75 Asph. Es ist nicht nur bei wenig Licht ein aussergewöhnliches Objektiv, sondern die geringe Schärfentiefe ermöglicht eine äusserst detaillierte Freistellung mit einem zarten, von elf Blendenlamellen hervorgerufenen Bokeh. Die Brennweite von 75 mm eignet sich besonders für natürlich wirkende Porträt-Aufnahmen.
Der Schärfentiefe-Bereich des Noctilux-M 1:1,25/75 Asph ist nochmals geringer als der des Noctilux-M 1:0,95/50 Asph, was eine noch feinere Freistellung erlaubt. Für Porträt- und Detailaufnahmen eröffnen sich so zusammen mit der für ein extrem lichtstarkes Objektiv kurzen Naheinstellgrenze von 0,85 m und dem Abbildungsmassstab von 1:8,8 neue fotografische Möglichkeiten.
Das Objektiv besteht aus neun in sechs Gruppen verbauten Linsen aus Gläsern mit einer hohen anomalen Teildispersion und geringer Farbzerstreuung. Zwei der Linsen sind asphärisch und reduzieren etwaige Bildfehler auf ein Minimum. Besonders hervorzuheben ist die Verwendung eines Floating Elements im Rahmen einer komplexen Fokussiermechanik, wodurch laut Leica die Abbildungsqualität über den gesamten Fokussierbereich – von der Naheinstellgrenze bis unendlich – gewährleistet werden kann.
Neben den Leica-typischen Bedienelemente, ist die Gegenlichtblende direkt in das Objektiv integriert. Sie lässt sich durch einfaches Drehen aus- oder einfahren und ist im ausgefahrenen Zustand fixierbar. Im Lieferumfang befindet sich des Weiteren ein Stativadapter, welcher zur sicheren und stabilen Befestigung auf Stativen genutzt werden kann.
Blick in die Produktion des Noctilux-M 1:1,25/75 Asph bei Leica in Wetzlar
Das neue Leica Noctilux-M 1:1,25/75 Asph ist eine ideale Ergänzung zum Leica Noctilux-M 1:0,95/50 ASPH für eine Objektiv-Familie mit extremer Lichtstärke. Die bei Offenblende aussergewöhnlich geringe Schärfentiefe des Noctilux-M 1:1,25/75 Asph kann mittels eines elektronischen Suchers – wie dem Leica Visoflex – besonders gezielt eingesetzt werden. Des Weiteren lässt sich das Noctilux-M mittels des Leica M-Adapter L an einer Leica SL nutzen.
Das Leica Noctilux-M 1:1,25/75 Asph wird ab Anfang 2018 für eine unverbindliche Preisempfehlung von CHF 13‘680 erhältlich sein.
Weitere Informationen finden Sie unter www.leica-camera.ch
Leica Noctilux-M 1:1,25/75 mm ASPH. – Spezifikationen | |
Bestellnummer | 11 676 |
Bajonett | Leica M-Schnellwechsel-Bajonett |
Bildwinkel Kleinbild (24 x 36 mm) | ca. 32°/27°/18° (diagonal, horizontal, vertikal) |
Bildwinkelfür M8 (APS-C): | ca 24°/20°/14° (diagonal, horizontal, vertikal) |
Optischer Aufbau | 9/6 (Linsen/Gruppen) |
Lage Eintrittspupille | 26,9 mm (vor Bajonett) |
Arbeitsbereich | 0,85 m bis unendlich |
Entfernungseinstellung | Skala mit kombinierter Meter/feet-Einteilung |
Grösster Massstab | 1:8,8 |
Blende Einstellung | Vorwahl mit Rastung; halbe Stufen, rastend |
Kleinste Blende | 16 |
Anzahl Blendenlamellen | 11 |
Filtergewinde | E67 |
Gegenlichtblende | Integriert |
Länge | Länge: ca. 91/102 mm (ohne/mit ausgezogener Gegenlichtblende) |
Durchmesser | ca. 74 mm |
Gewicht | ca. 1055 g |
Ganz gewiss ein Superobjektiv. Ob allerdings das System „FotografInnenauge-Okular-Messsucher-Fokussierung“ der Leica M exakt genug ist, um die Schärfe bei der „hauchdünnen Schärfentiefe“ (Originalton Leica) perfekt zu setzen, würde ich eher bezweifeln.
Für die Leica-M gibt es keine andere Möglichkeit als den Messucher.
Zum Glück bieten die neueren digitalen M-Modelle Live View mit Lupenfunktion auf dem LCD oder im elektronischen Aufstecksucher. Live View ist präziser als der Messsucher und muss nicht immer weder mal justiert werden. Mit Live View sieht man im ganzen Sucherbild, was bei eingestellter Distanz und Blende scharf abgebildet wird. (Nur die mässige Auflösung von LCD und EVF-2/Visoflex oder auch die mittig fixierte Lupenfunktion sind suboptimal.)
Na, da gehe ich doch dieses geile Teil kaufen : “ Johann, fahr doch bitte den Rolls vor, wir gehen in die Stadt …..“
Klar, man kann geteilter Meinung sein, was solche Lichtriesen betrifft.
In der Anfangszeit der Kleinbildfotografie machten sie wegen der damals verhältnismässig niedrig empfindlichen Filme durchaus Sinn.
Fernab vom „Freistell-Fetischismus“ waren hoch geöffnete Objektive in der „stativ-losen“ AvailableLight-Fotografie schon fast ein Muss. Oder : machten immerhin sehr Sinn.
Mag mich auch noch gut erinnern, wie ich in den 80ern&90ern meine favorisierten Kodachrome25 & 64 oft zu Hause lassen musste. Da wäre vlt so ein 1:1,25 und 1:0,95 ganz praktisch gewesen . . .
Heute, wo man praktisch rauschlos und kornnlos bis und mit ISO64000 fotografieren kann, wirken mir diese Lichtriesen irgendwie absurd.
Zumal noch für ein System mit dem die Nutzung solcher Objektive auch noch eingeschränkt ist.
Heisst also : die M (digital) auf’s Stativ klemmen um zwecks genug Prazision den Leifwiiuu verwenden . . .
Das hat dann definitiv nichts mehr mit Brassaï, Cartier-Bresson, Fulvio Roiter oder Werner Bischof zu tun. . . .
Mich erinnert das manchmal an die Uhrenindustrie die mit „Traditon“ wirbt, die es damals so gar nicht hätte geben können. . .
Seit Jahren werden (nicht nur) die Leicaobjektive mit viel zu steiler Entfernungseinstellung hergestellt. Ich bin wirklich kein Grobmotoriker, aber ich möchte dieses Objektiv nicht praktisch anwenden müssen. Ich meine auch, daß die Striche für die größte Blende auf dem Tiefenschärfenring mindestens einen Millimeter vom Entfernungseinstellindex entfernt sein müssen. Bei diesem Superobjektiv kann man also weder die Entfernung sicher einstellen noch die Tiefenschärfe (oder -unschärfe) einigermaßen sicher legen. Ich freue mich,. daß ich ein Summarex 1,5/85 besitze, mit dem scharfzustellen wirklich Freude macht. Von Unendlich bis 1 m ist bei ihm fast eine volle Umdrehung nötig. Und so muß es sein. Anderes möchte ich nicht einmal geschenkt haben.