UPDATE 29.04.2018: Lytro soll am 27. März 2018 ein Statement veröffentlicht haben, wonach die Firma alle Aktivitäten einstellt und schliesst. Offenbar konnte die Übernahme durch Google nicht realisiert werden. Das Statement gibt es verschiedenen amerikanischen Webseiten, z.B. auf techcrunch.com.
Lytro hatte auf der Photokina 2012 erstmals Schlagzeilen gemacht, mit der Kamera, mit der man die Schärfeebene nachträglich im fertigen Bild auswählen kann.
Links: Lytro der ersten Generation von 2012 mit 11 Megaray Auflösung, rechts die professionelle Lytro Illum von 2014 mit 40 Megarays
Erste Erfahrungsberichte, sowohl mit der kleinen Lytro-Kamera als auch mit dem Profimodell «Illum» tönten durchaus verheissungsvoll, bis dann 2016 die Meldung überraschte, Lytro wolle sich aus dem Consumer-Bereich zurückziehen um sich mit der Lichtfeld-Technologie auf professionelle Anwendungsbereiche zu konzentrieren. Das passt natürlich genau ins Konzept von Google, die sich insbesondere von Virtual Reality interessante Entwicklungen der Zukunft verspricht. Und so verwundert die Meldung, Google wolle Lytro übernehmen, eigentlich nicht – und der Kaufpreis von 40 Millionen – für Google wohl ein Klacks – auch nicht.
Spannend also einerseits, doch die Sache hat einen bitteren Nachgeschmack: Die geprellten sind die bisherigen Käufer von Lytro-Kameras, die gutgläubig ihre Bilder in die Lytro-Cloud hochluden und diese voller Stolz mit ihren Freunden und Bekannten teilten. Lytro hat klammheimlich am 30. November 2017 ihre pictures.lytro.com dicht gemacht, und mit dem Teilen der Bilder mit dem interessanten Fokussiereffekt ist es damit nun auch vorbei. Deshalb funktionieren jetzt auch unsere Bildbeispiele in den verschiedenen Artikeln nicht mehr. Zwar gibt Lytro auf ihrer Support-Webseite verschiedene Workarounds, doch dies bringt den Effekt der frei wählbaren Schärfeebene leider nicht zurück. Schade. Die Lichtfeld-Technologie hatte so vielversprechend begonnen …
Und noch eine Lehre kann man aus der Story ziehen: «Traue, schaue welcher Cloud?» man seine Bilder anvertraut …
Falls es Sie interessiert, womit sich Lytro heute befasst, finden Sie Infos auf lytro.com/