Urs Tillmanns, 6. Mai 2018, 08:00 Uhr

Swiss Press Photo 18: Die besten Schweizer Pressebilder

Was einst als Lokalkolorit in Bern begonnen hatte, ist in seiner diesjährigen 26. Durchführung zu einem weltweit einzigartigen Pressefoto-Wettbewerb geworden. Zwar lässt sich eine Ähnlichkeit mit dem internationalen «World Press Photo» und dessen Vorbildfunktion kaum leugnen, doch besteht die Besonderheit des «Swiss Press Photo» Award darin, dass sich dieser auf Schweizer Fotografen beschränkt, deren Bilder uns an Geschehnisse erinnern, die im letzten Jahr in den Schweizer Medien dokumentiert waren. Es sind Bilder von Pressefotografen, die uns tagtäglich Aktualitäten näherbringen, und deren hervorragendes Bildmaterial häufig auf ein oder zwei veröffentlichte Newsfotos reduziert werden. Meist lässt sich jedoch mehr über die wahren Hintergründe erzählen, und viele der einzigartigen Bilddokumente verdienen es in einer Wanderausstellung einem breiteren Publikum präsentiert zu werden. Das Landesmuseum in Zürich bietet jetzt diesem breiten Spektrum der Schweizer Pressefotografie gebührenden Raum.

Die Ausstellung «Swiss Press Photo» ist noch bis 1. Juli 2018 im Landesmuseum Zürich zu sehen

 

Das sind die Gewinnerbilder

Kategorie Porträt und Hauptpreis: Guillaume Perret
Den Krebs besiegt

Daniela Mossenta (67) aus Neuchâtel leidet an Brustkrebs. Doch statt aufzugeben, bittet die ehemalige Direktionssekretärin Guillaume Perret, ihren nach einem chirurgischen Eingriff und Chemotherapien «neuen» Körper fotografisch zu dokumentieren, «um zu zeigen, dass es möglich ist, den Krebs zu überwinden». Dank der Unterstützung ihrer Tochter und alternativer Heilmethoden ist sie nach einem Jahr so zuversichtlich, dass sie sagt, sie wolle 95 Jahre alt werden.

1. Preis © Swiss Press Photo 18 / Guillaume Perret (Lundi 13, HNE Magazine)

2. Preis: Jonathan Liechti (Bieler Tagblatt)

3. Preis: Pablo Nadir Yanik Gianinazzi (Keystone)

 

 

Kategorie Aktualität: Reto Oeschger
Die dunkle Seite des Jörg Jegge

Der Sonderschullehrer Jürg Jegge gilt mit seiner Stiftung Märtplatz in Freienstein ZH als Starpädagoge – bis im Frühling 2017, als ein ehemaliger Schüler dem einst gefeierten «Lehrer der Nation» in einem Enthüllungsbuch sexuellen Missbrauch vorwirft. Am 7. April 2017 lädt der damals 74-Jährige die Medien zu sich nach Hause ein und nimmt erstmals Stellung: Eine sexuelle Beziehung gesteht er ein. Weitere Missbrauchsopfer melden sich, die Justiz beginnt zu ermitteln. Im Januar 2018 wird das Strafverfahren, unter anderem wegen Verjährung, eingestellt.

1. Preis © Swiss Press Photo 18 / Reto Oeschger (SonntagsZeitung)

2. Preis: Jean-Christoph Bott (Keystone)

3. Preis: Ennio Leanza (Keystone)

 

Kategorie Alltag: Karin Hofer
Naturweine aus dem Klettgau

Das schaffhausische Klettgau ist eine klassische Rebbauregion. Ein Trend sind spontanvergorene Weine. Winzer Markus Ruch aus Neunkirch schwört darauf. Er verzichtet auf aufwendige Kellereitechniken, chemische Düngemittel sowie Filtrierung und setzt stattdessen auf wilde Hefen. So vergorene «Naturweine» überraschen mit ungewöhnlichem Geschmack und Duftnoten.

1. Preis © Swiss Press Photo 18 / Karin Hofer (Neue Zürcher Zeitung)

2. Preis: Rolf Neeser (L’Illustré, Der Bund, Bieler Tagblatt, Basler Zeitung, Le Matin)

3. Preis: Dom Smaz (Le Matin Dimanche)

 

Kategorie Schweizer Reportagen: Niels Ackermann
Montag, der Dreizehnte

Stationen von Bundesratskandidat Pierre Maudet: Am 1. September 2017 trifft sich der Genfer mit seinem Team in einem Neuenburger Hotelzimmer, nachdem ihn die FDP-Fraktion offiziell nominiert hat. Seine Kandidatur präsentiert er am 8. August vor der Genfer FDP. Am 26. kommt er am Unspunnenfest in Interlaken in den Genuss von Schnupftabak. Am 20. September verfolgt er die Bundesratswahl in einem Büro des Bundeshauses. Gewählt wird lgnazio Cassis.

 1. Preis © Swiss Press Photo 18 / Niels Ackermann (Neue Zürcher Zeitung, Le Temps, Météore)

2. Remo Naegeli (Schweizer Illustrierte)

3. Preis: Frank Nordmann (Bieler Tagblatt)

 

Kategorie Sport: Simon Tanner
Fussball – wann ist genug?

Die grösste Sportart der Weit – der Fussball – wächst und wächst, und die Polarisierung zwischen Gross und Klein scheint immer grösser zu werden. ln einer achtteiligen Serie stellt die NZZ die Frage: «Fussball – wann ist genug?» Illustriert werden die Texte mit Bildern, die etwas von der Absurdität dieses Sports zwischen Wachstum und Wahnsinn aufzeigen sollen. Es sind ganz atypische Fussballfotos für eine Tageszeitung: Stillleben statt Schnappschüsse.

1. Preis © Swiss Press Photo 18 / Simon Tanner (Neue Zürcher Zeitung)

2. Preis: Tanja Lander (Neue Zürcher Zeitung)

3. Preis: Toto Marti (Blick)

 

Kategorie Ausland: Alex Kühni
Krieg der Sniper

Ein Scharfschütze der irakischen Armee feuert am 9. April 2017 aus der Tiefe eines Raums, um seine Position nicht zu verraten. Wir befinden uns in Mosul, wo seit Monaten eine Schlacht tobt. Die Rückeroberung der nordirakischen Stadt von der Terrororganisation Islamischer Staat befindet sich schon bald in der Endphase. Luftschläge und Artilleriebeschuss sind vorbei, jetzt wird von Haus zu Haus gekämpft, Mann gegen Mann.

1. Preis © Swiss Press Photo 18 / Alex Kühni (Tages-Anzeiger)

2. Preis: Nicolas Righetti (Lundi 13, Météore)

3. Preis: Niels Ackermann (Lundi 13, SontagsZeitung Magazin)

 

Die Ausstellung «Swiss Press Photo 2018» ist noch bis 1. Juli 2018 im Landesmuseum Zürich zu besuchen. Dazu ist in der Edition Till Schaap, Bern, ein Buch erschienen, in welchem sämtliche Gewinnerbilder publiziert sind. Dieses ist im Shop des Landesmuseums oder im Internet für CHF 25.00 zu beziehen.

Weitere Informationen zum Wettbewerb Swiss Press Photo, der Teil des Swiss Press Award ist, finden Sie auf www.swisspressphoto.ch

 

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