Bereits im Oktober 2017 war das FE 2.8/400mm OSS G Master (SEL400F28GM) noch ohne Specs, Preis und genauem Einführungstermin vorangekündigt worden (siehe Fotointern-Meldung). Nun wurde das 13’000 Franken teure Profiobjektiv für September 2018 angekündigt. Das neue Tele-Objektiv ist das erste lichtstarke 400 Millimeter Festbrennweite für E-Mount Kameras, und zudem das leichteste Objektiv seiner Klasse. Es kommt mit schnellem Autofokus, einem neuen optischen Design und einer hohen Bildqualität.
Ausbalanciertes Leichtgewicht
Nach langer Entwicklungszeit und etlichen Testmonaten steht das neue SEL400F28GM Objektiv kurz vor der Markteinführung und ergänzt die «G Master»-Serie in einem für manche Fotografen spannenden Brennweitenbereich. Es ist die erste Wahl für Sport-, Wildlife- und Naturfotografen, die in punkto Bildqualität und Autofokusgeschwindigkeit keine Kompromisse machen wollen. Das neue Objektiv passt zu allen Kameras mit E-Bajonett – wie zum Beispiel zu der Alpha 9, Alpha 7R III und der neuen Alpha 7 III.
SEL400F28GM: Die G Master Objektiv-Serie von Sony erobert den Tele-Bereich
Mit nur 2’897 Gramm Gewicht ist das SEL400F28GM laut Sny das leichteste Objektiv seiner Klasse. Möglich ist dies durch ein innovatives optisches Design mit drei Fluorit-Elementen, weniger Elementen am Kopf des Objektivs und mit zusätzlichen robusten Magnesiumkomponenten. Zudem sind in das Design Anregungen von professionellen Fotografen eingeflossen. Gerade die ausgewogene Gewichtsverteilung macht es zu einem angenehm nutzbar.
Schneller, präziser Autofokus
Um mit der Geschwindigkeit von Kameras wie der Alpha 9 mithalten zu können, bringen zwei neu entwickelte High Speed XD (extreme Dynamic) Linear-Motoren den Autofokus auf Speed. Sie bewegen die Linsengruppen im Inneren des Objektivs schnell und präzise. Deshalb ist das SEL400F28GM auch fünfmal schneller bei der Objektivverfolgung als Objektive ohne zwei Linear-Motoren. Damit die Motoren perfekt arbeiten können, werden sie von einem speziell entwickelten Bewegungsalgorithmus unterstützt, der Verzögerungen minimiert, Instabilität ausgleicht und für wenig Geräusche beim Fokussieren sorgt.
«G Master»-Qualität und Bokeh
Damit bei dem neuen Objektiv die Bildqualität auf gewohnt höchstem Niveau ist, halten die drei Fluorid-Elemente die chromatische Abberation auf niedrigem Level und unterdrücken Farbverschiebungen jeder Art. Das Objektiv verfügt zudem über ein Nano AR Coating, um Reflektionen und Geistereffekte auszuschliessen.
Abgesehen von der hohen Auflösung glänzt das Objektiv mit einer kreisförmigen Blende mit elf Lamellen. So bleibt der Hintergrund auf Wunsch angenehm weich mit schönem Bokeh. Jedes einzelne Objektiv wird vor der Auslieferung individuell getestet und – wenn nötig – korrigiert, um ein Höchstmass an Qualität zu garantieren.
Das neue Objektiv ist zudem kompatibel mit den 1,4x und 2,0x Telekonvertern von Sony – und dies bei gleichbleibender Autofokusleistung.
Zuverlässig und robust
Da weder bei Sportveranstaltungen noch in der Natur Studiobedingungen herrschen, ist ein widerstandsfähiges Magnesiumgehäuse das stabile Rückgrat des SEL400M28-Objektivs. Die Oberfläche ist darauf ausgelegt, Staub und Feuchtigkeit fernzuhalten. Das vordere Linsenelement hat eine Fluor-Beschichtung, auf der weder Staub noch Fingerabdrücke haften. Die mitgelieferte Sonnenblende besteht aus Karbon.
Einige Funktionen des Objektivs lassen sich direkt am Gehäuse vornehmen. So verfügt das Supertele über einen «Full Time DMF», mit dem man im Handumdrehen manuell nachfokussieren kann. An vier verschiedenen Stellen gibt es zudem «Fokus-Halte»-Tasten, die sich auch individuell programmieren lassen. Der Fokus lässt sich dank Fokusring leicht manuell setzen.
Der optische Bildstabilisator hilft auch bei dynamischen Sportaufnahmen und sorgt für scharfe Bilder. Drei verschiedene Einstellungsoptionen machen die Arbeit mit dem Objektiv noch leichter. «Modus 3» zum Beispiel ist dank seines intelligenten Algorithmus in der Lage, den Fokus präziser auf sich bewegenden Objekten zu halten. Ein Funktionsring mit auswählbaren «Preset»- und «Funktion»-Einstellungen rundet die einfache Bedienbarkeit des Profi-Objektivs ab.
Mit Filtern bei einem Durchmesser von 40,5 Millimetern arbeitet das SEL400F28 GM gerne zusammen. Passend gibt es optional dazu den zirkularen Polarisationsfilter VF-DCPL1.
Hinweis für Besitzer einer Alpha 9
Das aktuelle Update (Version 3.00) versorgt die Alpha-9-Kamera mit allen nötigen Informationen, um perfekt mit dem SEL400F28 GM Objektiv zusammen zu arbeiten. Die Bildstabilisierung und die Serienbildaufnahmen bei gleichzeitiger Schärfenachführung – auch bei Blende F11 und kleiner – funktionieren nach dem Update umso besser. Nach dem Aufspielen der neuen Firmware können Fotografen zudem die Seriennummer ihrer Kamera in den Exif-Daten speichern. Unabhängig vom jeweiligenObjektiv verbessert das Firmware-Update die Autofokusgeschwindigkeit der Alpha 9 bei schlechten Lichtverhältnissen, macht die Schärfenachführung bei Serienbildern noch präziser und verringert die Zeitverzögerung bei Blitzlicht.
Preise und Verfügbarkeit
Die Sony SEL400F28GM OSS ist ab September 2018 erhältlich und wird 12’999 Franken kosten.
Der Polarisationsfilter VF-DCPL1 wid 499 CHF kosten und ab Dezember 2018 verfügbar sein.
Weitere Infos
Sony FE 2.8/400mm OSS G Master (SEL400F28GM OSS) (Produktseite) Beispielbilder
Sony Objektive (Übersicht)
Sony
Sony Europe Ltd, Weybridge
CH-8952 Schlieren
Sony FE 2.8/400mm OSS G Master (SEL400F28GM OSS) – Spezifikationen | |
Name | Sony FE 400mm OSS F2.8 GM (SEL400F28GM OSS) |
Anschluss | Sony E-Bajonett |
Format | 35mm-Kleinbild-Vollformat |
Brennweite | 400 mm |
KB-Brennweite bei APS-C | 600 mm |
Elemente und Gruppen | 23 in 17 (inkl. Einschubfilter) |
Sichtwinkel (KB) | 6°10′ |
Sichtwinkel (APS-C) | 4°10’1 |
Maximale Blendenöffnung |
1:2.8 |
Minimale Blende | 22 |
Blendenlamellen | 11 |
Zirkulare Blende | Ja |
Mindestfokussierabstand | 2,7 m |
Maximale Vergrösserung | 0.16 x |
Filterdurchmesser | 40,5 (Einschub) |
Bildstabilisierung | Optischer SteadyShot |
Telekonverter-Kompatibilität | 1,4x: ja; 2.0x: ja |
Streulichtblende | Runde Form |
Abmessungen (Ø x L) | 158,1 x 359 mm |
Gewicht | 2895 g |
Ein sehr schönes Tele. Ich frage mich einfach, warum man auf ein spiegelloses System setzt, wenn man dann doch schwere und grosse Objektive benötigt. Genausogut könnte man auch eine Spiegelreflexkamera nehmen, in der Summe ist das Gewicht dann irrelevant.
Weil spiegellose Kameras die zukunftsträchtigste Kameratechnologie darstellen und es zu einer Systemkamera ein möglichst umfassendes Objektivangebot braucht, damit jeder Kamerakäufer genau das System zusammenstellen kann, das er braucht.
Kompaktheit ist ausserdem nur einer von vielen Vorteilen von Spiegellosen und bei aktuellen Objektivkonstruktionen abhängig von Sensorgrössen.
Wer nicht nur kompakte Kameras, sondern auch kompakte, lichtstarke Objektive bevorzugt, setzt halt auf Systeme um kleinere Bildsensoren wie MicroFourThirds.
Laut https://www.youtube.com/watch?v=Bkh00IOqhkg sind es:
Sony a9 + Batteriegriff + Sony 400/2.8 = 3.8kg
Nikon D5 + Nikon 400/2.8 = 5.2kg
Canon 1DX II + Canon 400/2.8 = 5.4kg
Das ist rund 1/4 Gewichtseinsparung. Zudem sei der Schwerpunkt beim Sony näher beim Bajonett, was nochmals Entlastung bringt.
@ Heinz Dersch. Welche Vorteile sehen Sie von den spiegellosen Kameras gegenüber Spiegelreflex? Neure Spiegelreflexkameras wie die Nikon D850 können gleich wie Spiegellose bedient werden inkl. geräuschelosem Auslösen. Ich konnte beide Kamerasysteme ausgiebig testen und finde Spiegelreflexkameras aufgrund der professionelleren Anmutung einfach besser. Eine Canon 1Dx II fühlt sich einfach ganz anders an als eine Sony Alpha9. Nichts gegen die Sony, aber das ist für mich wie Spielzeug.
@ Heinz Dersch
Von wegen professionellere Anmutung, besseres Handling u.ä. von Canon/Nikon-DSLRs: Ich glaube, dass Ïhr Eindruck weniger mit dem Unterschied zwischen DSLR und Spiegellos zu tun hat.
Der vermeintlich «unprofessionellere» Eindruck liegt m.E. eher daran, wie Canon/Nikon auf der einen Seite und Sony auf der anderen Seite ihre Kameras (Gehäuse mit Bedienelementen und Menüs) gestalten. Somit ist es weniger eine Frage des Kameratyps als eine des markenspezifischen Designs.
Kommt hinzu, dass CaNikon seit Jahrzehnten vorgegeben haben, wie eine Profi-Kamera auszusehen und sich anzufühlen hat. Somit beeinflusst auch noch eine Vertrautheit samt daraus resultierender Erwartungshaltung eine Einschätzung hinsichtlich geringerer Professionalität einer Spiegellosen bzw. einer Sony.
Der einzige systembedingte Ergonomie-Unterschied zwischen DSLR und Spiegelloser liegt m.E. im Suchersystem (optischer SLR vs. elektronisch).
PS: Würde man eine bestehende Canon/Nikon-Profi-DSLR zu einer Spiegellosen umbauen (Spiegel raus, Prisma durch EVF ersetzen, das Auslösen allenfalls vom aufgezeichneten Geräusch eines Spiegelschlages begleiten lassen, Bildsensor mit Phasen-AF), dann würde man – ausser beim Sucher – wohl keinen Unterschied hinsichtlich Professionalität feststellen.