Update. Der Trend zum Vollformat ist im Vorfeld der photokina unübersehbar: Nachdem Nikon ihre beiden Z-Modelle vorgestellt hat (Fotointern berichtete) zeigte heute Canon ihre EOS R. Eine Überraschung in dem Sinn ist das nicht mehr, denn man wusste schon lange, dass die beiden das Vollformat-Feld nicht mehr länger Sony überlassen wollen (siehe auch «Kleine Geschichte der Spiegellosen» inkl. dem Blick auf kommende Modelle.). Zudem brodelt es in der Gerüchteküche, dass auch Panasonic zur photokina mit einer Vollformat-Kamera aufkreuzen will.
Spiegellos mit neuem Objektivbajonett
Canon stellt heute das neue «EOS R»-System vor, welches nach der Einführung des EF-Bajonetts vor mehr als dreissig Jahren für Canon eine neue Epoche darstellt. Das neue RF-Bajonett entstand aus einer optimalen Balance aus optischem, mechanischem und elektronischem Design, um ein grosses Potential für künftige Entwicklungen zu öffnen.
Seit seiner Einführung im Jahr 1987 hat sich das EOS System – einschliesslich der 2011 gestarteten Cinema EOS – zu einer weltweit anerkannten Kameraserie entwickelt. Mit der heutigen Einführung der EOS R erreicht die EOS-Plattform neue Dimensionen, indem sie das Beste aus dem bestehenden System mit noch mehr Leistung, Gestaltungsmöglichkeiten und kreativer Flexibilität vereint. Das neue RF-Bajonett basiert auf den Stärken der bestehenden EF-Objektivtechnologie und ist das Ergebnis detaillierter Forschung, die ein optisches System mit einem Auflagemass von 20 mm und einem Bajonettdurchmesser von 54 Millimetern entwickelt hat – für noch mehr Möglichkeiten bei der Entwicklung von Objektiven. Der 12-polige Anschluss des neuen Bajonetts ermöglicht eine erweiterte Kommunikation zwischen Objektiv und Kameragehäuse und eine optimierte Datenübertragung.
Yuichi Ishizuka, Präsident und CEO, Canon Europe, Middle East & Africa, kommentiert: «Als wir vor 30 Jahren das EOS System auf den Markt brachten, haben wir eine klare Botschaft ausgesendet: Das ist die Zukunft der Fotografie. Jetzt ist es eines der bekanntesten Imaging-Systeme der Welt – aber unser Engagement bleibt unverändert. Canon wird weiterhin in die konkurrenzlose EOS Welt investieren, mit Kameras, Objektiven und Zubehör, die neue Massstäbe in Bildqualität, optischer Exzellenz und Leistung setzen und gleichzeitig die sich ständig ändernden Bedürfnisse und Ansprüche seiner Kunden erfüllen.»Das Display lässt sich seitlich ausklappen und um 270° drehen.
Das neue System wurde von Grund auf neu entwickelt und berücksichtigt den Input von professionellen und enthusiastischen Fotografen und Filmemachern. Das «EOS R»-System mit RF-Bajonett und Dual Pixel CMOS AF bietet laut Canon den derzeit weltweit schnellsten Autofokus und eine noch schnellere Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv.
Das «EOS R»-System verfügt über innovative Technologien für Foto- und Filmaufnahmen und ermöglicht dank Dual Pixel CMOS AF auch bei extrem wenig Licht Aufnahmen mit präziser Fokussierung. Klein und diskret, bietet das System Flexibilität und den Vorteil geräuschloser Aufnahmen.
Es bietet – immer laut Canon – auch den höchsten Standard der Filmausgabe von jeder Canon EOS System-Kamera ausserhalb der «Cinema EOS»-Reihe und ermöglicht es Filmemachern, ihr Storytelling in 4K mit einer Ausgabe in 10-Bit über HDMI zu verbessern. Das gesamte System verfügt über eine ausgefeilte Handhabung und eine optimierte Ergonomie, einschliesslich eines hoch auflösenden elektronischen Suchers und einer umfangreichen Konfigurierbarkeit, die es dem Benutzer ermöglicht, sich auf das Motiv und nicht auf die Kamera zu konzentrieren.
Canon bietet drei verschiedene Adapter für die Nutzung aller EF und EF-S Objektive. Ein Adapter verfügt über einen Filterscheinschub für ND- und Polarisationsfilter.
Das «EOS R»-System übernimmt alle bestehenden Vorteile des «EOS»-Systems, vor allem die volle Kompatibilität mit bestehenden EF- und EF-S-Objektiven und Zubehör, wenn einer der drei neu entwickelten Objektivadaptern verwendet wird. Canon bringt heute auch vier neue RF-Objektive auf den Markt, die mit dem «EOS R»-System kompatibel sind: RF 2/28-70mm L USM, RF 1,2/50mm L USM, RF 4/24-105mm L IS USM und RF 1,8/35mm Macro IS STM.
Diese Objektive bauen auf der Tradition von Canon auf und werden dank der neuen, innovativen Optik und der fortschrittlichen Bildverarbeitung bei Fotos und Videos die Grenzen der kreativen Möglichkeiten erweitern. Darüber hinaus können Anwender bestehender Canon EOS Vollformat- oder APS-C-DSLR-Kameras dank der «EF-EOS R»-Adapter auch ihre vorhandenen EF- und EF-S-Objektiven mit der EOS R nutzen und dabei die gleiche Leistung wie bei der Verwendung an einer DSLR erwarten. Zudem ist die EOS R mit dem EOS-Systemzubehör und Speedlite-Blitzgeräten kompatibel.
Als Erweiterung des Kameraangebots mit Vollformatsensor hat Canon heute die erste spiegellose Vollformat-Systemkamera mit dem Namen EOS R und dem neuen RF Objektivbajonett vorgestellt. Mit dem schnellen Autofokussystem ist sie laut Canon auch die erste Kamera der Welt mit der Fähigkeit, bei Lichtverhältnissen von bis zu -6 LW zu fokussieren und dabei völlig geräuschfrei auszulösen.
(Redigierter Pressetext)
Was zuerst auffällt …
Fotointern hatte Gelegenheit, die neue Canon EOS R für einige Stunden in London praktisch zu erproben. Die erste spiegellose Vollformatkamera von Canon wurde von Grund auf neu entwickelt und zeigt deshalb ein völlig neues Bedienkonzept, das auf freie Belegung der Funktionselemente ausgelegt ist. Hiervon gibt es neben dem vorderen und dem hinteren Einstellrad und dem Touchscreen zwei weitere: Auch ein neuer, gerasteter Einstellring am Objektiv und eine Touch-Wippe an der Rückseite der Kamera lassen sich mit beliebigen Funktionen belegen.
Die Haptik der Kamera macht auf Anhieb einen sehr guten Eindruck; man hat sie sicher und ergonomisch bedienbar in der Hand. Allerdings muss man sich etwas an die Touch-Wippe gewöhnen, da man diese leicht versehentlich mit dem Daumen verstellt. Trotz der vielen Einstellmöglichkeiten sieht die EOS R sehr «aufgeräumt» aus, was weitgehend auf das Konto des Funktionswahlrades und des neuen Schulterdisplays geht.
Der Autofokus arbeitet mit seinen 5655 (!) Dual-Pixeln äusserst schnell und präzise und dürfte der Konkurrenz kaum nachstehen. Ebenfalls beeindruckend ist das geringe Rauschverhalten, das ISO-Werte bis 12’800 nutzbar macht.
Auch die vier Objektive, die mit der Kamera vorgestellt wurden, zeigen, dass Canon einen neuen Weg geht. Ihre Qualität hat sie zwar etwas gross und schwer werden lassen, doch decken sie mit hohen Lichtstärken sinnvolle Brennweitenbereiche ab. Es werden bald nicht nur weitere Objektive folgen, sondern es lassen sich mit drei verschiedenen Adaptern alle EOS EF- und EF-S-Objektive am neuen R-Modell verwenden.
Alles in allem: ein sehr gelungener Wurf. Kritiker werden bemängeln, dass 4K-Videos mit einem 1,5x-Crop belastet werden, und andere werden den zweiten Speicherkarteneinschub vermissen. Für mich steht vielmehr die Frage im Vordergrund, wie die künftigen Modelle heissen werden, wo Canon doch bei der neuen R auf eine Nummernbezeichnung verzichtet hat.
Urs Tillmanns
Alle R-System-Neuigkeiten auf einen Blick
EOS R System
• Grössere optische Leistung, mehr Möglichkeiten bei der Objektivkonstruktion und mehr kreative Flexibilität
• Erweiterte Kommunikation zwischen Objektiv und Kameragehäuse und optimierte Datenübertragung
• Highlight: Volle Kompatibilität mit dem EOS System – Nutzung aller vorhandenen EF und EF-S Objektive mit Adapter
• Erstklassige Low-Light-Eigenschaften
EOS R Kamera
• Kombination aus leistungsstarken RF Objektiven mit dem 35mm Vollformat-CMOS-Sensor mit ca. 30,3 Mio. effektiven Pixeln und dem neuesten DIGIC 8 Bildprozessor
• Low-Light-AF bis -6 LW – die weltweit erste Kamera, die bei derart wenig Licht fokussiert
• Der schnellste Autofokus der Welt – nur ca. 0,05 Sekunden
• Digital Lens Optimizer
• Touch & Drag AF – 5‘655 wählbare AF-Positionen
• Lautlose Aufnahme
• 4K-Videoausgabe mit 10-Bit-Ausgang über HDMI
RF 1,2/50mm L USM
• Standardobjektiv mit enormer Lichtstärke und höchster Abbildungsqualität durch volles Ausnutzen der Vorteile des EOS R Systems
• Schnelle und präzise optische Leistung
• Legendäre Abbildungsqualität schon bei Offenblende und Robustheit der L Serie
• Für den täglichen professionellen Einsatz gebaut
RF 4/24-105mm L IS USM
• Praktisch, professionell, passend für jede Gelegenheit
• Stabile und mobile professionelle Leistung
• 5-Stufen-Bildstabilisator
• Die schnelle, gleichmässige und leise Nano USM Fokussierung ist eine ideale Voraussetzung für Foto- und Videoaufnahmen
• Legendäre Abbildungsqualität der L Serie – für überzeugende Details, Tiefe und Schärfe
RF 2/28-70mm L USM
• Weltweit erstes Vollformat-kompatibles Standardzoom mit extrem hoher Lichtstärke 1:2, die über den gesamten Zoombereich konstant bleibt
• Das Standard-Zoomobjektiv, das ganz neue Massstäbe setzt
• Gleichmässige und praktisch geräuschlose Fokussierung dank Canon USM Technologie
• Intelligente Funktionen und intuitive Steuerung – für ein natürliches Aufnahmeerlebnis
• Die besonderen Merkmale der legendären Canon L Serie schaffen Vertrauen
RF 1.8/35mm Macro IS STM
• Erstklassige Abbildungsqualität und eine natürlichen Weitwinkelperspektive im kompakten Format
• Durch seine erstklassigen Low-Light-Eigenschaften hält es selbst bei wenig Licht die natürliche Stimmung fest
• Ganz nah ran zum Festhalten kleinster Details im Abbildungsmassstab 1:2 – mit 5-StufenBildstabilisator
• Mit leichtem Gepäck reisen, intuitiver und noch kreativer Fotografieren
Verschiedene Bajonettadapter
(Bajonettadapter EF-EOS R, Bajonettadapter mit Objektiv-Steuerring EF-EOS R, Bajonettadapter mit Einsteckfilter EF-EOS R)
• Vorhandene Objektive mit EF und EF-S Bajonett mit einer Canon EOS R Kamera verwenden
• Veränderung von Kameraeinstellungen per Objektiv-Steuerring (nur Bajonettadapter mit Objektiv-Steuerring EF-EOS R)
• Verwendung optischer Filter (nur Bajonettadapter mit Einsteckfiltern EF-EOS R) – entweder Zirkularpol-Einsteckfilter oder variabler ND-Einsteckfilter
• Für den professionellen Einsatz gebaut
Akkugriff BG-E22
• Längere Aufnahmezeiten mit der EOS R
• Erstklassiges Handling bei der Verwendung der EOS R im Hochformat
• Geringes Gewicht – ca. 330 g
• Blitzsynchronbuchse zur Synchronisation eines externen Studioblitzes mit der EOS R
Speedlite EL-100
• Der einfache Weg zur kreativen Blitzlichtfotografie
• Natürliche Ausleuchtung durch den Einsatz des Schwenkreflektors
• Noch kreativer mit Licht umgehen
• Teil des EOS Systems aus Kameras und Objektiven
Digital Photo Professional (DPP) Express
• Neues RAW-Format – CR3 kompatibel
• Intuitive und einfach zu bedienende Benutzung mit Touchbedienung
• Mehrere Bearbeitungshistorien in einem Bild
• Anzeige von Fotos mit PQ (Perceptual Quantization), einem HDR-Format für die Filmproduktion und -verteilung
• Für das iPad
• Zusammenarbeit mit der Canon Camera Connect App
Weitere Neuheiten zum bestehenden EOS-M-System und zu den DSLRs
Canon erweitert das bestehende EOS System und bringt heute auch noch:
• das EF-M 32mm f/1.4 STM – ein neues 32mm-Objektiv für das spiegellose «EOS M»-System (Kameras Sensoren im APS-C-Format) – sowie
• das EF 400mm f/2.8L IS III USM und
• das EF 600mm f/4L IS III USM – zwei revolutionäre, leichte professionelle Super-Teleobjektive für das EF System – auf den Markt.
Details zu diesen Neuheiten gibt es in den verlinkten separaten Meldungen.
Preise CHF und Verfügbarkeit | ||
EOS R und RF | ||
EOS R Gehäuse + Adapter EF-EOS R | 09.10.2018 |
2‘589.00
|
EOS R + RF 4/24-105mm L IS USM + Adapter EF-EOS R | 09.10.2018 |
3’619.00
|
Batteriegriff BG-E22 | 09.10.2018 |
350.00
|
RF 4/24-105mm L IS USM | 09.10.2018 |
1’239.00
|
RF 2/28-70mm2 L USM | ca Dez 2018 |
3’359.00
|
RF 1,2/50mm L USM | ca Okt 2018 |
2’589.00
|
RF 1,8/35mm Macro IS STM | ca Dez 2018 |
570.00
|
Bajonettadapter EF-EOS R | 09.10.2018 |
120.00
|
Bajonettadapter EF-EOS R mit Objektiv-Steuerring | 09.10.2018 |
230.00
|
Bajonettadapter EF-EOS R mit Einsteckfilter (V-ND) | ca Feb 2019 |
470.00
|
Bajonettadapter EF-EOS R mit Einsteckfilter (C-PL) | ca Feb 2019 |
350.00
|
EOS M (APS-C) | ||
EF-M 1,4/32mm STM | 20.09.2018 |
550.00
|
Streulichtblende ES-60 | 20.09.2018 |
30.00
|
EOS DSLR (KB) | ||
EF 2,8/400mm L IS III USM | Dez 2018 |
13’449.00
|
EF 4/600mm L IS III USM | Dez 2018 |
14’479.00
|
Sämtliche Angaben ohne Gewähr |
Weitere Informationen finden Sie unter www.canon.ch
Auf den allersten Blick hat Canon diesen Start besser hinbekommen als Nikon mit dem Z System. ich denke dabei an die Systemobjektive zum Start und das Zubehör. Dass Canon den Fokus auf einen superschnellen Autofokus gelegt hat, ist erfolgsversprechend. Vorausgesetzt, der Autofokus hält, was die Presseinformationen verspricht.
Im Grunde genommen könnte ich meinen Kommentar zur neuen Nikon 1 zu 1 übernehmen. Auch hier verstehe ich nicht die angebotenen Objektive. Groß, größer und noch größer. Entspanntes Fotografieren wird damit sehr schwer. Wer schleppt denn freiwillig solche Ungetüme durch die Landschaft? Nicht jeder möchte höchste Lichtstärken! Das macht die Teile groß und teuer.
Wer um alles in der Welt benötigt ein 2,0/28-70 bzw. ein 1,2/50 wirklich? Das Zoom wiegt fast 3 Pfund und ist riesig. Ohne Handgriff wird die Kamera damit so gut wie nicht freihand zu gebrauchen sein. Mit der wohl notwendigen Sonnenblende bleibt man damit garantiert nicht ungesehen. Ähnliches gilt für das Normalobjektiv. Seit Jahrzehnten fotografiere ich Menschen. Bis heute benötigte ich noch niemals die Lichtstärke 1,2 bei einem Normalobjektiv.
Warum hat die Kamera keinen eingebauten Stabilisator? Gerade für die kurzen Brennweiten wäre das eine schöne Sache. Das kann Nikon deutlich besser.
Objektive mit hoher Lichtstärke bieten mehr Gestaltungspotential für kreatives Spiel mit der Schärfentiefe und sie erlauben niedrige ISO-Werte.
Wer unterschiedliche Motive fotografiert, setzt auf eine vielseitige Fotoausrüstung. So eine besteht sowohl aus lichtschwachen und dafür kompakten, leichten Objektiven (z.B. für Reisen, Reportagen, Famielenfotos) als auch aus dem einen oder anderen Lichtriesen für bestimmte Motive. Ähnlich handhabt man dies mit den vielseitigen Zooms und hochwertigeren Festbrennweiten. Die Mischung macht’s – ganz nach den persönlichen Vorlieben und den bevorzugten Motiven.
Sony musste beim Alpha-7-Systemstart viel Kritik einstecken, weil eben lichtstarke Objetkive fehlten.
Ich wundere mich auch, dass die Lichtstärke in Bereiche vordringt, wo bei der Auflösung nur nochwnige Millimeter Schärfentiefe vorhanden ist. Bei Portraits kriegt man kaum Wimpern und Auge scharf. Beide Augen schon gar nicht und Nase und Ohren sind unscharf. Also muss ich deutlich abblenden, aber die grossen Linsen bezahlen.
Ich denke, das wird nur wegen den sogen. Fachzeitschriften gemacht, die schon Sony dazu brachten, einen ganze Produktlinie nochmals mit höherer Lichtstärke anzubieten. Man motzte über die sinnvolle Lichtstärke und suggerierte den Käufern, dass sie höhere bräuchten.
Erfolgreiche Fotografen wissen, dass man solche Frontlinsen-Monster weder braucht, noch sinnvoll einsetzen kann. Aber wenn die Kunden damit angeben wollen, ist es wie bei PS von Autos 😉
@Micha Spiegi
Jeder kann sich frei zwischen dem kompakten 24-105mm mit 4.0 und dem 28-70mm mit 2.0 entscheiden.
Vorneweg zuerst einmal das Positive:
Canon macht es richtig die DSLM mit schwenkbarem Display zu liefern. Zudem den richtigen Zeitpunkt (nach Nikon) genutzt. Die grösseren Bajonette haben den Vorteil einer besseren Abstützung (Hebelarm) und ermöglicht die Umgehung von Abberationen in den Randregionen. Lässt viel versprechen. Das Design sieht gut aus. Batterielaufdauer?
-6 EV ist eine tolle Leistung. Die Praxis wird es noch weisen. Lässt viel versprechen. Auch die erweiterte Anzahl AF-Felder.
Nun noch das Verbesserungswürdige:
Das Gehäuse ist bemerkenswert leicht geworden. Dafür werden die Objektive schwerer. Die Kombination ergibt eine Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne. Mit den zusätzlichen Adapter für bisherige Objektive wird das Gewicht noch mehr nach vorne verlagert. Ob das wirklich negativ sein wird? Die V-Blogger werden die Videoqualität bemängeln. Es fragt sich, ob das aufgezeichnete Kompressionsverfahren und Qualität auch beim User ankommt.
Die Preise sind echt übertrieben… Plus kein IBIS, weiterhin SD Karten 🙁 dafür toll dass der Display geschwenkt werden kann…
@Peter Müller: Sie denken hier zu kurz, vielleicht auch noch zu Canon? Für abendliche Aufnahmen nutze ich sehr oft f1.2 mit meinem 40mm Objektiv auf einer spiegellosen FF-Kamera mit ausgezeichnetem dynamischen Umfang und IBIS. Die Kombination ermöglicht mir eine sehr flexible Fotografie ohne Stativ, sei es für Ganzkörperportaits mit 2-5m Distanz oder Stadtlandschaften mit 30-50m Fokusdistanz.
Portrait: https://www.flickr.com/photos/91288446@N06/24744529888/in/dateposted/
Stadt: https://www.flickr.com/photos/91288446@N06/37726159784/in/dateposted/
Zu den neuen Spiegellosen (Panasonic und Zeiss kommen ja auch noch): Ich bin sehr gespannt auf alle Modelle. Da R&D Geld kostet und die Firmen erstmal Erfahrung sammeln müssen, verstehe ich völlig, dass die Kameras noch nicht alle Wünsche erfüllen. Aber ich bin mir sicher, dass alle beteiligten es als oberstes Firmenziel sehen, Sony im spiegellosen-FF-Bereich einzuholen. Konkurrenz belebt das Geschäft und das kommt uns Konsumenten zu Gute.
@Seb
Sie wissen aber schon daß so gut wie jedes der 1,2/1,4er-Objektive diese Lichtstärke nur theoretisch/rechnerisch erreicht. Nicht ohne Grund geben Objektive für Filmer die tatsächlichen Lichtstärken an (T-Stop).
Weiter dürfte es den wenigsten Fotografen bekannt sein daß auch der Aufbau der Sensoren eine Rolle über die tatsächliche Lichtstärke spielt. Nicht wenige Kamera korrigieren dies ohne den Fotografen zu informieren über eine Erhöhung der Lichtempfindlichkeit (ISO-Wert). Vor Jahren wurden hierzu in der seriösen Fachpresse detaillierte Zahlen veröffentlicht. Abweichungen bis zu einem LW waren möglich.
Auch sollte berücksichtigt werden daß alle Lichtriesen bei offener Blende gewaltige Randabschattungen produzieren. Werden diese Vignettierungen in der Bildbearbeitung korrigiert, dann darf man sich nicht über Rauschen in den Ecken wundern. Was nutzt mir also der vermeintliche Gewinn von einer halben Blende im Vergleich zu einem Objektiv mit der Anfangsöffnung von 1,4? Mir erscheint in diesem Fall sogar die Nutzung der Blende 2 sinnvoller bei gleichzeitiger Erhöhung der ISO-Werte. So bekomme ich technisch «gleichmäßigere» Fotos.
Zu Zeiten von Film konnte ich in diesen Objektiven für die Reportagefotografie einen Sinn erkennen. Heute überwiegen meine Zweifel. Mit modernen Kameras sind Doppelseiten bei ISO 6400 möglich. Mehr braucht man nun wirklich nicht.
Zum Modethema «Freistellung» werde ich schweigen.
@Micha Spiegi
Das sind wirklich gute Punkte und ich gebe Ihnen mit allem recht, sehe aber trotz der genannten Bedenken, immer noch genügend Vorteile der „Lichtriesen“.
Aber vermutlich spielt in der (Hobby-)Fotografie der t-stop und Vignetting nicht so eine prominente Rolle wie im Video (wo ich mich überhaupt nicht auskenne) oder Reportage (was ich nicht mache). Einfach weil man oft und gerne das Unwichtige in der Nachbearbeitung im Dunkeln lässt. Und ja, dann halt auch „freistellt“. Dass dies in der Reportage oder Dokumentation nicht zielführend ist, verstehe ich. Entsprechend macht aber auch ein schnelles Objektiv nicht viel Sinn, respektive braucht es das für diese Zwecke einfach nicht.
Für das genannte 40/1.2 schätze ich einen T-Stop von ca. 1.5. Das ist dann schon eine halbe Blende. Andererseits erreicht ein sehr gutes f1.4 Objektiv auch höchstens t1.5 und zu „perfekten“ f1.8 oder mehr hat t1.5 mindestens schon eine halbe Blende Vorsprung…
Die Vignettierung beim 40/1.2 ist extrem. Wie auch bei den meisten „Lichtriesen“. Allerdings können sie sich mit den langsameren Kollegen dann auf Augenhöhe wieder messen. So zeigt das 40/1.2 bei f2.8 recht wenig Vignettierung, respektive auch nicht viel mehr als ein (bez. Vignettierung) sehr gutes f2.8-Objektiv.
Es ist wirklich kurios. Bei Nikon wurde bemängelt, dass diese die Chance nicht nutzten, (neue) lichtstärkere Objektive anzubieten. Jetzt, da wo das neue R-System von Canon und diese Objektive vorgestellt wurden, wird beinahe reflexartig der Sinn hochlichtstarker Objektive hinterfragt. Bei Canon scheint dieser Punkt immerhin konsequenter.
Aber für beide gilt : die Systeme sind ja noch neu, kommen erst in den Handel. Beide Systeme werden – auch an Objektiven – wachsen.
Auch ich finde es bedauerlich, dass die Objektive immer volluminöser werden. In der Wahl von Systemen & Kameramodellen spielen Testst eine sehr grosse Rolle. Einige Portale haben sich damit ja eine geradezu marktrelevante Stellung verschafft. Aber auch Einzelfotografen die ihr Renommee mit Produktevorstellungen erarbeiten (Blogs, youtube etc), betreiben nicht selten „AuflösungFetischismus“.
„Bildqualität über alles“ und dazu müssen die Hersteller an die Grenzen des technisch Machbaren und finanziell erträglichen (Investitionen).
Es wird immer wieder gesagt, wie wichtig die künstlerische Qualität der Fotos sei und die Technik lediglich das Potenzial darstellt. „Mehr Möglichkeiten = höheres Potenzial künstlerischer Freiheit“. Ist ja nicht neu und schon früher wurden Kameras und Systeme damit beworben.
Aber manchmal fragt man sich schon , wie ein Brassai seine nächtlichen Fotos oder ein Atget eine derart hohe Kadenz realisierte. Wie ein Erich Salomon mit „Low ISO“ bei schummrigen Licht und dazu noch möglichst unbemerkt fotografierte oder wie ein Rodtschenko seine dynamischen Bilder erreichte. Man könnte die Beispiele ja fast unaufhörlich aufzählen.
Warum reicht quasi das, „was“ im Museum zu sehen ist, nicht für die eigene Umsetzung?
Weil heutzutage die Qualität von Fotos halt nun eben doch erst mal über die Bildqualität gemessen wird. Und sicherlich : auch dieses neue R System von Canon unterstützt dabei den Fotografen.
Vor Jahrzehnten wurde zur Kamera in der Grundausstattung ein 1,8/50mm Objektiv mitgeliefert. Kein Mensch hat über Sinn und Unsinn von Freistellung diskutiert sondern einfach selektive Schärfe verwendet, wenn es zum Motiv gepasst hat. Heute werden Kameras mit einem Standardzoom von 18-55mm oder auch ein bißchen länger und Lichtstärken von 1;3,5-5,6 geliefert. Die selektive Schärfe muss erst wieder neu entdeckt werden, da die Amateuroptiken mit Blende 5,6 dies nicht wirklich anbieten. Dass der AF bei Blende 5,6 schon an seiner Grenze war, wurde erst thematisiert als die Low-Light AF-System auf dem Markt waren. Wer die deutlich verbesserte Reaktionsgeschwindigkeit des AF bei Lichtstärken von 1:2,8 und besser erlebt hat, weiß warum lichtstarke Optiken sich lohnen. Wer Portraits fotografiert weiß die selektive Schärfe zu schätzen.
Bei 6400 ISO sinkt der Kontrastumfang auf unter 8 Blenden, bei 100 ISO erreicht er bis zu 14 Blenden. Aus diesem Grund ist es toll, dass wir heute Motive fotografieren können, die mit Film fast unmöglich waren. Aber kommt es auf Perfektion an sind mir der hohe Dynamikbereich und die große Lichtstärke wichtige Voraussetzungen für technisch gute Fotografie.
Deshalb freue ich mich, dass neben Sony jetzt Nikon und Canon spiegellose Kameras anbieten, die diese Eigenschaften umsetzen können und einen AF haben, der auch bei LW -3 funktioniert. Hier haben die Marketingleute allerdings etwas auf den Putz gehauen, Sony und Nikon definieren jetzt bei 1:2,0 und Canon schießt mit 1:1,2 den Vogel ab. Wenn schon technisch keine Unterschiede auszumachen sind, kann man ja es über eine neue Definition versuchen.
Ansonsten freue ich mich auf viele Bilder, die die Vorteile dieser Systeme nutzen. Zumindest vom Gewicht her wird es uns jetzt leichter gemacht.
@Rapaselet :
Zumindest was die Kameras betrifft. Aber solche noch volluminöseren Objetkvie werden wohl kaum leichter.
Nach wie vor geht es nicht ohne Kompromisse. Nach wie vor braucht man sich für das eine oder andere entscheiden.
Ich denke, gerade bei neu eingeführten Systemen wird das wieder einmal umso deutlicher. Doch etabliert sich ein System, so werden Kompromisse immer weniger als solche angesehen.
Darum bin ich auch stets etwas vorsichtiger wenn’s um „früher“ geht.
Als Canon das EOS-System einführte, gab’s von Canon keine SLRs ohne AF oder mit Schnellschalthebel mehr.
Doch solche Neuerungen hatten damals schon eine „Vorgeschichte“ eine „Vorentwicklung“ im Falle Canon etwa die T-Serie welche bei Canon den Schnellschalthebel obsolet machten und an andere Bedienelemente gewöhnen liessen. Jeder Hersteller verfolgte da ein eigenes Konzept. Minolta etwa, versuchte gleich mit der AF9000 eher konservativ gestimmte Fotografen mit Schnellschalthebel quasi versöhnlich zu stimmen. Nikon und Pentax versuchten sich im doppelspurigen Mittelweg und Olympus (SLR) und Leica liessen vom AF erst mal ab.
Dieser zeitliche Vergleich macht auch deutlich, wie nahe heutige Kamerasysteme, wie gering die Unterschiede sind.
Auffalllend scheint mir, dass heute stets das an einem System, an einer Kamera bemängelt wird, was ein anderes System dafür im Gegenzug bietet. So nach dem Motto „Alle wollen Alles“.
So verlieren die einzelnen Systeme meiner Ansicht nach zusehends an eigener Charakteristik, die man eher noch im Bereich MF findet. Dort sind die Unterschiede noch elementarer.
Gleichzeitig scheint mir aber die Bereitschaft Vieler zum Systemwechsel so hoch wie schon lange nicht mehr.
Die noch offene Nomenklatur lässt eine künftige Nummerierung tatsächlich noch offen. Damit auch die evtl Ausrichtung höher und tiefer positionierter Modelller. Bei Nikon scheint das anders, was angesichts zweier Modelle ja auch notwendig war.
Anders bei Canon aber auch, dass man bereits ein paralleles CSC System anbietet (EOS M), APS-C). Vermutlich wird man beim R System auf ähnliche Nummerierung zurückgreifen. Die scheint mir bei M jedoch noch etwas willkürlich.
Aufgrund des parallelen M System bezweifle ich eher, dass man vom R System funktional stark abgespeckte Modelle auf den Markt bringen wird. Das wäre bei den CSC Systemen von Fujifilm oder Nikon wohl eher möglich und könnte gerade bei Nikon langfristig ein Ablöseprozess zum F System einleuten.
Und ja, dafür brauchts Objektive in möglichst allen Preisklassen. Auch günstigere, lichtschwächere.
Einiges zeichnet sich also vlt doch schon ab. Mal sehen.