Urs Tillmanns, 16. November 2018, 16:36 Uhr

Salon de la photo in Genf: läuft wie gschmiert …

Wie bereits mehrfach gemeldet (siehe Oktober-Meldung) und in der Fotoagenda eingetragen findet am heutigen Freitag und morgen in Genf eine kleine Fotomesse statt, die wir heute besuchten und von der wir hier nun berichten.
Der Salon de la Photo in Genf war fast eine Notwendigkeit. Unübersehbar ist der Trend weg von den grossen Fachmessen, hin zu lokaleren Publikumsmessen. Da kommt einem spontan die frühere «Photoexpo» in den Sinn, die im letzten Jahrhundert noch zwei Züspa-Hallen füllte – nur mit Fotografie, und das in der Schweiz nota bene … Der Markt hat sich verändert, die Produkte haben sich verändert und die Informationsmöglichkeiten der Fotointeressierten ebenso. Dennoch: Lokale Messen, wie der Digitalevent in Baden, als grösste dieser Art, aber auch Hausmessen bedeutender Fotohändler wie Zumstein in Bern, Marlin in Basel, das Fotoschiff der Fotopro, Photo Media in Luzern oder Wuffli in Chur, welche in ihrer Gesamtheit die Schweiz relativ gut abdecken, haben durchaus ihre Berechtigung – und Chancen auf Erfolg. Und genau so etwas hat bisher in der Suisse Romande gefehlt.

Die Initiative von Profot AG, die bekanntlich neben dem Hauptsitz im argauischen Muri eine Niederlassung in Renens betreibt, fiel auf fruchtbaren Boden und bewirkte eine positive Branchenresonanz: «Spontan haben die wichtigsten Lieferanten zugesagt» erklärt Daniele Andrich, CEO von Profot, «und auch die Voranmeldung mit über 500 Besuchern und Vortragszuhörern, stimmen durchaus positiv. Noch ist zu früh um Bilanz zu ziehen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Salon de la photo in Genf der erste einer Reihe ist, ist sehr, sehr gross.»

Wir haben uns heute gleich bei Eröffnung im Salon de la Photo Genève umgesehen, der übrigens nur ein paar Schritte vom Bahnhof Cornavin entfernt im «Forum» stattfindet. Besser könnte weder die Lage noch die Infrastruktur sein. Zudem belegt der erstmalige Salon nur ein Stockwerk – das Potenzial eines zweiten stünde also noch zur Verfügung.

Hier ein paar Highlight, die uns aufgefallen sind:

Eine Première in der Suisse Romade ist die Nikon Z6, nachdem das Schwestermodell Z7 bereits lieferbar ist. Weniger Pixel, dafür günstiger … eine Kampfansage für Canon?

Die Canon EOS R ist natürlich ebenso präsent, und stösst auf grosses Echo. Nachdem die beiden Marktführer nur zu Spiegellos eingeschwenkt sind, ist das spiegellose Quartett nun komplett.

Quartett? Man darf die zwei anderen grossen Anbieter nicht vergessen, vor allem Sony, die zuerst in dieses neue Kompaktkonzept eingestiegen ist. An ihrem Stand haben wir übrigens zwei Highlights entdeckt: Da ist einmal das riesige 2,8/400mm (einmal durchschauen lohnt sich!) und dann die Kombination einer a9 mit der RX0 Actioncam, welche die Newsreporter hellhörig macht.

Und weiter natürlich Fujifilm, die mit ihrer Reihe der X-Kameras im Markt eine immer wichtigere Rolle einnimmt – besonders auch im Hinblick auf die brandneue X-T3 und auf die beiden neuen Mittelformatmodelle GFX50S und GFX50R, die als Publikumsmagnete wirken.

Zu den Spiegellosen gehört ja eigentlich auch Leica, doch spielt die Edelmarke deutscher Fertigung in einer ganz anderen Liga. Hier ist die neue Leica Q-P der Hingucker mit einem edelmatten Finish, den man kaum anzufassen wagt. Übrigens stammt dieses Lackkunstwerk von einer Schweizer Firma.

Nicht zu übersehen ist auch Ricoh/Pentax, die gleich beim Eingang platziert ist. Zu den Pentax Spiegelreflexmodellen ist als Neuheit hier in Genf das 1,4/50mm zu bestaunen, das sich durch ein besonders schönes Bokeh auszeichnen soll. Und dann darf man nicht vergessen, dass Pentax mit ihrer 645 schon seit langem zu dem Mittelformatanbietern gehört.

Wenn es um professionelle Lösungen geht, dann gehört Phase One zu den führenden Marken. Neu in Genf, und wahrscheinlich als Schweizer Première, das iQ4-Back mit einer beeindruckenden Auflösung von 151 Megapixel. Übrigens: lassen Sie sich vorführen, wie einfach die Bedienung über das Touchscreen vor sich geht – nicht selbstverständlich bei einem Profiprodukt.

Wer speziell auf der Suche nach Wechselobjektiven für seine Systemkamera ist, der findet wahrscheinlich bei Sigma das Gesuchte. Hier ist so ziemlich das gesamte Sortiment von extremsten Weitwinkel bis zu den längsten Röhren aufgereiht. Objektive, soweit das Auge reicht …

Da das Patronat des Salons einem Profianbieter obliegt, ist es naheliegend, dass auch viele professionelle Lösungen am Salon zu sehen sind. Wie schon angedeutet präsentiert Alpa ihre mit Novoflex entwickelte Stacking-Lösung Castell-Micro hier als Schweizer Première, um der fehlenden Schärfentiefe bei Makroaufnahmen mit der Technik der Bildverschmelzung ein Schnippchen zu schlagen.

Im professionellen Bereich sind natürlich auch Drucklösungen spannend. Epson zeigt ihr Flaggschiff im Large Format Printing, den SureColor P20000. Zehn Tinten führen im grossformatigen Fine Art Print zu höchster Qualität, besonders auch in Schwarzweiss, und dies bei einer Produktivität, wie sie Copyshops und Industriedruckereinen fordern.

Als Druckmedium ist auch Canson vertreten, ein Fine Art Papierhersteller aus Frankreich, der in der Schweiz von Profot repräsentiert wird. Es steht ein breites Sortiment mit aussergewöhnlichen Oberflächen und Papierbeschaffenheit zur Verfügung.

Selbstverständlich sind auch Druckdienstleister am Salon vertreten, darunter «Image de Marques». Hier hat uns das dünne Trägermaterial mit einem extremen Hochglanz überrascht, der durch eine neuartige Transfertechnik auf Aluminium zustande kommt.

Damit solche Bildqualitäten überhaupt möglich sind, braucht es einen feinkalibrierten Workflow, der beim Monitor beginnt. Eizo ist bekannt dafür, dass sie gerade für professionelle Ansprüche solche Geräte anbietet. In Genf werden erstmals in der Schweiz die neuen Monitore mit integrierten Minicomputer gezeigt, mit denen Eizo ein neues Geschäftsfeld öffnen will.

Übrigens bietet Profot am Salon auch Schnäppchen an, zum Beispiel Taschen und Kamerarucksäcke von Mindshift oder f-stop, mit einem Rabatt von 15 Prozent. Fragen Sie danach – es könnte sich lohnen …

 

Ob Sie nun wegen des Salons extra nach Genf fahren? Die kleine Messe gibt einen interessanten Überblick mit Produkten, die man sonst nicht unbedingt in natura sieht und wo man sich dazu von Fachleuten beraten lassen kann. Die Romands sind jedenfalls sehr dankbar dafür, dass es nun auch in der welschen Schweiz eine derartige Veranstaltung gibt. Die Vorzeichen dafür, dass der Salon de la Photo Genève zu einem wiederkehrenden Event wird, stehen jedenfalls gut.

Der Salon dauert noch bis morgen, Samstag 17. November 2018 um 16:00 Uhr

Text und Fotos: Urs Tillmanns

Weitere Infos dazu finden Sie in einem früheren Beitrag auf Fotointern und auf www.spswiss.ch/

Diese Marken sind am Salon de la Photo Genève 2018 vertreten:

 

2 Kommentare zu “Salon de la photo in Genf: läuft wie gschmiert …”

  1. Mister CANON , ist auch immer dabei , obwohl er gar nicht mehr bei CANON ist …. 🙂
    Er weiss einfach alles und das ist doch echt was wert.
    Bitte mehr solche Menschen.
    malo

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