Christoph Jehle, 20. März 2019, 17:24 Uhr

Tetenal Insolvenz: Lösung in Sicht?

Der Fotobereich von Tetenal geht über einen Management Buy-out (MBO) an die im Projekt «New Tetenal» organisierte Mitarbeiterinitiative, die Betriebsvermögen, Rezepturen, Registrierungen und Markenrechte der insolventen Tetenal Europe GmbH übernimmt. Zuletzt drängte die Zeit, denn bis zum 1. April 2019 muss eine Lösung für Tetenal gefunden sein, die dem für die Branche so wichtigen Fotobereich von Tetenal das Überleben sichert. Mitarbeiter der insolventen Tetenal Europe GmbH haben ihr ehemaliges Werk übernommen lässt sich das Führungsteam der «New Tetenal»-Iniatitive um Stefania Grimme, Carsten Gehring, Burkhardt Müller und Norbert Köster-Beestermöller zitieren.

Die Produktion von fotochemischen Produkten im bisherigen Werk in Norderstedt bei Hamburg dürfte gesichert sein (Foto: Tetenal)

Nach erfolgreichem Vertragsabschluss mit dem Insolvenzverwalter Dr. Sven-Holger Undritz von der Kanzlei White & Case besitzt die Initiative nunmehr die Produktionsmaschinen, Rezepturen, Registrierungen, die Tetenal-Markenrechte sowie das Know-How aus 172 Jahren Analogphotochemie-Produktion. Die Vertragsunterzeichnung gilt als entscheidende Voraussetzung für einen erfolgreichen Neustart, der am 1. April 2019 unter Führung des MBO-Teams den Geschäftsbetrieb am bekannten Standort in Norderstedt aufnimmt. Offensichtlich hat auch der Eigentümer der Tetenal-Immobilie diesem Prozedere zugestimmt, so dass direkt im Anschluss an die letzte Produktion für die alte Tetenal Europe im Auftrag der Insolvenzverwaltung zum Ende März, der Neustart in den historischen Hallen beginnen kann. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass eine reibungslose Versorgung alter und neuer Kunden mit den bekannten Tetenal-Produkten gewährleistet ist.

Die neue Firma soll den Namen «Tetenal 1847 GmbH» tragen. Der genaue Name steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das zuständige Registergericht in Kiel. Die ehemaligen Tochterunternehmen der insolventen Tetenal Europe in England, Frankreich und Polen sowie die deutsche Silverbird24 GmbH waren von der Insolvenz in Deutschland nicht betroffen. Sie wurden jetzt ebenfalls mitverkauft, sollen aber künftig auf eigenen Füssen stehen und auch in Zukunft die weiterhin ausschliesslich in Deutschland produzierten Produkte der Tetenal 1847 in ihren jeweiligen Märkten exklusiv vertreiben.

Die heutige Tetenal UK in Leicester wird somit unverändert alle Produkte anbieten, die heute in der Distribution sind. Dazu zählt auch das Fotopapier Kodak Premier Endura im Format 182.9 cm x 30 m.

Christoph Jehle

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«Die Tetenal Europe GmbH Insolvenz wird abgewickelt», Fotointern 31.01.2019, 11:12

«New Tetenal» will die Fotochemie weiterführen», Fotointern 08.02.2019, 09:07

Ein Kommentar zu “Tetenal Insolvenz: Lösung in Sicht?”

  1. Der neue Firmenname klingt ein wenig antiquiert und erinnert irgendwie an 4711 Echt Kölnisch Wasser. Vielleicht schaut ja das Kieler Registergericht da noch mals drauf. Die achten ja gerne wie die Standesbeamten darauf, dass das Kind nicht vom Namen ein Leben lang getraft ist.

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