Zeiss hat ihre Otus-Objektivreihe für Vollformat-DSLR-Kameras von Canon oder Nikon um eine 100mm-Telebrennweite erweitert, sodass die insgesamt vier Festbrennweiten nun den Brennweitenbereich von 28mm bis 100mm abdecken. Die Otus-Reihe richtet sich an (D)SLR-Fotografen, die bei Bild- und Verarbeitungsqualität keine Kompromisse eingehen wollen.
Das neue Zeiss Otus 1.4/100 liefert im Studio oder unterwegs in jeder Aufnahmesituation eine hohe Auflösung und ausgezeichnete Schärfe – selbst bei Offenblende. Dank der hohen Lichtstärke hebt sich das Motiv im Fokus klar von seinem Hintergrund ab. Die aussergewöhnliche Detailschärfe und das harmonische Bokeh sorgen für eine plastische Tiefenwirkung, den Zeiss 3D-Pop-Effekt.
Wie jedes Otus-Objektiv ist auch das 1.4/100 sowohl mit «Canon EF»- als auch mit «Nikon F»-Anschluss – bei Zeiss als ZE- und ZF.2-Anschuss genannt – erhältlich.
DSLR-Objektiv Zeiss Otus 1.4/100 für höchste Ansprüche: Zeiss Otus 100mm links in der Nikon- bzw. ZF2-Variante mit manuellem Blendenring und rechts in der Canon- bzw. ZE-Variante. Bei einem Durchmesser von 100,7 mm ist das Tele je nach Variante 126,5 mm (ZF.2) oder 128,8 mm (ZE) lang und 1336 g (ZF.2) oder 1405 g (ZE) schwer.
Herausragende Bildqualität
«Die extrem hohe Abbildungsleistung und die zuverlässige Fertigungsqualität zeichnen das Zeiss Otus 1.4/100 in seiner Objektivklasse aus», erklärt Björn Pados, Produktmanager für Fotoobjektive bei Zeiss. «Das umfassende Wissen und die langjährige Erfahrung von Zeiss sind in die Objektiventwicklung eingeflossen. Die Bildergebnisse eines Zeiss Otus Objektivs in Verbindung mit einer hochauflösenden Vollformat-DSLR-Kamera erreichen das Niveau eines Mittelformat-Systems.»
Die Objektivkonstruktion mit asphärischen Linsen und Sondergläsern reduziert Bildfehler, wie Farb- oder Öffnungsfehler und Verzeichnung, auf ein Minimum. Die von Zeiss entwickelte T*-Antireflexbeschichtung sorgt selbst beim Fotografieren im Gegenlicht für einen extrem hohen Kontrast und minimiert das Auftreten von Streulicht.
Langlebig und zuverlässig
Das stabile Vollmetallgehäuse mit Innenfokussierung sorgt für einen gleichbleibenden Schwerpunkt und ausgeglichene Balance beim Fotografieren. Das Zeiss Otus 1.4/100 eignet sich somit auch für den rauen Profialltag und verspricht mit seiner mechanischen Qualität ein langes Produktleben. Der lange Fokusdrehwinkel und die leichtgängige Mechanik erlauben hochpräzises, manuelles Fokussieren.
Zeiss Outus 1.4/100 mit ZF.2-Anschluss. Die ZF.2-Objektive entsprechen dem Nikon AI-P-Standard (Objektive mit manuellem Fokus und CPU).
Die Otus-Reihe
Die Objektivreihe Zeiss Otus wurde für professionelle Fotografen entwickelt, denen es auf uneingeschränkte Abbildungsqualität bis in die Ecken des Bildes und über den gesamten Blendenbereich hinweg ankommt. An der Photokina 2012 wurde die damals noch namenlose Reihe und das erste Objektiv (1.4/55) vorangekündigt (Fotointern berichtete).
Rund ein Jahr später – im Oktober 2013 – hat Zeiss mit dem Zeiss Otus 1.4/55 die Familie von High-End-(D)SLR-Objektiven eingeführt. Das zweite Familienmitglied, das Zeiss Otus 1.4/85, setzte diese Reihe 2014 im Short-Tele-Bereich fort. 2015 folgte das Weitwinkel Zeiss Otus 1.4/28.
Die Zeiss Otus Familie 2019 (vlnr.) mit dem 1.4/28, 1.4/55, 1.4/85 und dem neuen 1.4/100. Die lichtstarken Festbrennweiten wurden für (digitale) Spiegelreflexkameras mit Kleinbild-Vollformatsensor konzipiert.
Preis und Verfügbarkeit
In der Schweiz wird das Zeiss Otus 1.4/100 ab Mai 2019 im Handel erhältlich sein. Im Lieferumfang sind eine Streulichtblende sowie die Schutzdeckel für Front- und Rücklinse enthalten. Der Preis (UVP) für das Tele liegt bei 5299 Schweizer Franken inkl MwSt.
Weitere Infos
Zeiss Otus 1.4/100 (Produktseite)
Zeiss Otus (Übersichtsseite Objektivserie)
Distributor für Zeiss-Objektive in der Schweiz ist:
Light + Byte AG
CH-8048 Zürich
Tel. 043 311 20 30
Zeiss Otus 100mm (ZF.2-Anschluss) samt mitgelieferter Streulichtblende
Links Aufbau des 1.4/100: In Blau werden die asphärischen Linsen, in Violett die Linsen aus Sonderglass dargestellt. Die mittlere Grafik zeigt die MTF-Werte bei Blende 1,4, jene rechts die MTF-Werte bei Blende 4,0 (Sagittal: durchgezogene Linie, tangential: gestrichelte).
Zeiss Otus 1.4/100 – Spezifikationen | |
Anschlussvarianten | ZF.2: Nikon F ZE: Canon EF |
Brennweite | 100 mm |
Blendenbereich | f/1.4 – f/16 |
Linsen / Gruppen | 14/11 |
Fokussierbereich | 1,0 m (39.37″) – ∞ |
Arbeitsabstand | 0,83 m (32.68″) – ∞ |
Bildfeld* (diag. / horiz. / vert.) | 24,1° / 20,2° / 13,6° |
Bildkreisdurchmesser | 43 mm |
Anlagemass | ZF.2: 46,50 mm ZE: 44,00 mm |
Objektfeld bei Naheinstellung* | 206 x 309 mm |
Abbildungsmassstab bei Naheinstellung | 1:8.6 |
Filterdurchmesser | M86 x 1.00 |
Lage der Eintrittspupille (vor der Bildebene) | 35,0 mm |
Drehwinkel Fokussierring (inf – MOD) | 315° |
Durchmesser max. | ZF.2: 100,7 mm ZE: 100,7 mm |
Durchmesser Fokussierring | ZF.2: 90,0 mm ZE: 90,0 mm |
Länge (ohne Objektivdeckel) | ZF.2: 126,5 mm ZE: 128,8 mm |
Länge (mit Objektivdeckeln) | ZF.2: 150,1 mm ZE: 152,3 mm |
Gewicht | ZF.2: 1336 g ZE: 1405 g |
* bezugnehmend auf das 24x36mm Format |
Was ist eigentlich der Grund, warum Zeiss dieses Objektiv nicht mit Autofocus anbietet für Nikon, andere Hersteller wie Tamron u. Sigma können das ja ohne Probleme, ich denke Zeiss könnte wesentlich mehr Objektive verkaufen, würden sie das tun.
Auch toll wäre es das Objektiv auch für die FUJIFILM X-T3 anzubieten.
Auch wenn sich mir nicht wirklich der Sinn dieses und der anderen OTUS-Objektive erschließen mag, warum bietet Zeiss diese ausschließlich mit Anschlüssen für SLR-Kameras an? Wenn schon keine automatische Scharfeinstellung, dann doch bitte mit Anschluß an moderne spiegellose Systemkameras. Mit welcher SLR kann man ohne die Zuhilfenahme des Liveview die offene Blende wirklich sinnvoll nutzen?
Ja, ich weiß, es gibt Adapter.
Schaue ich auf den Mitbewerber aus Fernost und dessen Leistungen im Objektivbau bzw. die aufgerufenen Preise, dann frage ich mich, wieso Zeiss? Wo liegt der Mehrwert?
Guten Tag Herr Erne und Herr Spiegi
„Mit welcher SLR kann man ohne die Zuhilfenahme des Liveview die offene Blende wirklich sinnvoll nutzen?“
Mit jeder, die einen grossen, klaren, scharfen Sucher bietet.
„Was ist eigentlich der Grund, warum Zeiss dieses Objektiv nicht mit Autofocus anbietet“
Wahrscheinlich würde das Gewicht nochmals einiges schwerer werden. Autofokus ist gut und recht, aber für die meisten Situationen kommt man auch mit manueller Fokussierung zurecht. Wenn Sie Autofokus benötigen, gibt es ja hunderte von Objektiven.
„Auch toll wäre es das Objektiv auch für die FUJIFILM X-T3 anzubieten.“
Die Otus Objektive sind für Vollformat gerechnet, sie können aber mit Adapter es auch an der X-T3 nutzen. Nehme an, X-T3 Nutzer ist nicht die Zielgruppe für dieses tolle Objektiv.
Werter Herr Zgraggen,
ich rüttele nur ungern an Ihrem Weltbild bzw. Ihrem Wissen. Aber welche moderne SLR verfügt über einen ausreichend genau justiertem Sucher um den Zeissobjektive gerecht werden zu können? Zum anderen sind die hellen, modernen Sucherscheiben nicht geeignet zur manuellen Scharfeinstellung.
Welche Geräte können das Ihres Wissens? Ich lerne gerne dazu. Meine Profikameras zumindest sind dazu nicht in der Lage.
Fazit: im Grunde genommen machen solche Objektive (ohne Aufofokus), wenn überhaupt, nur an einer spiegellosen Kamera mit ihren Möglichkeiten der Scharfeinstellung Sinn.
Die Milvus- und Otus-Objektivserie für Canon- und Nikon-Kleinbildkameras haben leider keinen Autofokus. Ein zwingender Grund für diese ärgerliche Einschränkung ist nicht erkennbar. In einem Bericht von Heise steht:
«Lizenzrechtliche Probleme sind vermutlich die wahren Gründe, warum Zeiss keine AF-Objektive für das F-Bajonett (Nikon) und das EF-Bajonett (Canon) herstellt. Nikon und Canon kooperieren – im Gegensatz zu Sony – nicht mit unabhängigen Anbietern. Objektivhersteller wie Tamron, Tokina und Sigma lösen das Problem, indem sie per Reverse-Engineering die genaue Funktionsweise des Canon- beziehungsweise Nikon-AF entschlüsseln. Das klappt mal mehr und mal weniger gut. Für Zeiss ist diese aufwendige und potenziell fehlerträchtige Methode offenbar keine Option.»
Na ich denke wenn andere das schaffen, einen Autofocus einzubauen, sollte das schon auch für Zeiss möglich sein, Zeiss Objektive möchte man sich vor allem wegen der Bildqualität zulegen, da nicht alle Motive statisch sind, wäre ein Autofocus schon angebracht, aber vermutlich würden sie dann zu teuer, ich möchte aber selbst entscheiden ob ich den manuellen Focus oder den Autofocus einsetzen möchte, so muss ich leider auf Zeiss Objektive verzichten.
Gruss U.Erne
Schon komisch dass keiner der bisherigen Experten noch nichts von Fokus-Bestätigung gehört hat. Alte AF- SRL und neuere DSRL haben sogar genug und in alle Ecken verschiebbare Fokus-Flächen. Wenn es mit Uraltglas geht dann erst recht mit diesen Toplinsen. Stefan Steib hat sie für Digit.de getestet mit der Liveview-methode. Bin gespannt auf Echte vertiefte Vergleichtstests. Die Portrait-Aufnahmen in der dunklen Kirche anlässlich der Foto Basel sprechen Bände. 28 und 85/1.4 getestet. sowie das Nikkor 105/1.4, alles Handaufnahmen.
Bevor es Autofokus gab, gab es nur unscharfe Fotos. Wer meint, der Autofokus sitzt bei Offenblende stets passgenau, der glaubt auch an Bigfoot. Wie es scheint, können alle Experten hier nur mit Autofokus fotografieren.
„Bevor es Autofokus gab, gab es nur unscharfe Fotos“
Wer behauptet das?
Ja, der AF trifft bei SLR nicht immer. Aber wenn die Kamera und das Objektiv optimal justiert sind dann ist die Chance technisch gute Bilder zu bekommen sehr hoch. Meist höher als die Scharfeinstellung von Hand. Zumindest dann wenn mit weit offener Blende ohne Stativ fotografiert wird. Und wenn nicht, dann kann man ihn ja abstellen.
Genau um das geht es doch, die Möglichkeit ihn zu nutzen! Ist die Möglichkeit aber von Anfang an nicht gegeben dann fehlt diese Option. Manchmal habe ich den Eindruck daß die Devise von nicht wenigen Hobbyfotografen ist: warum einfach wenn es auch umständlich geht? Ähnliches gilt für Liveview und SLR. Das geht, aber schränkt doch sehr ein. Fotos aus der Hand werden eher unmöglich.
Mieten Sie sich einfach ein Zeiss Otus und probieren Sie es selber aus. Wir haben das gemacht. Unser Fazit: für Produkte, Stillleben etc. ist das Fokussieren kein Problem. Wenn sich das Sujet (z.B. Mensch, Tier etc.) allerdings bewegt, war es je nach Abstand und gewählter Blende kaum möglich, manuell einigermassen treffsicher zu fokussieren. Zudem ist man beim Fotografieren zu stark aufs Fokussieren konzentriert und vernachlässigt rasch die Interaktion mit dem Model.
@Kann Leisten: im Gebrauchthandel tauchen inzwischen regelmässig, kaum benützte Otus-Objektive mit enormen Preisabschlag auf. Von daher könnten sich inzwischen nicht nur gut situierte (Hobby)fotografen diese tollen Objektive leisten. Da brauchen Sie sich mit Ihrem Pseudonym nichts darauf einzubilden …
Die Bildqualität bei Sigma Art ist übrigens ähnlich gut wie bei Zeiss Otus. Hier ein Vergleich zwischen dem neuen Sigma Art 40 mm und dem Otus 55 mm:
MTF-Charts
https://www.the-digital-picture.com/Reviews/MTF.aspx?Lens=1392&FLI=0&LensComp=917&FLIComp=0
Testbilder
https://www.the-digital-picture.com/Reviews/ISO-12233-Sample-Crops.aspx?Lens=1392&Camera=979&Sample=0&FLI=0&API=0&LensComp=917&CameraComp=0&FLIComp=0&APIComp=0
Weitere interessante MTF-Charts für Interessierte
https://www.lensrentals.com/blog/2019/04/just-mtf-charts-sigma-prime-lenses/
https://www.lensrentals.com/blog/2019/03/just-mtf-charts-zeiss-slr-lenses/
Praktischer Test in Deutsch
https://www.traumflieger.de/reports/Objektiv-Tests/Canon-Objektive-am-Vollformat/Zeiss-Otus-85mm-1-4::881.html
@ Abgehängt.
Zitat “ Zudem ist man beim Fotografieren zu stark aufs Fokussieren konzentriert und vernachlässigt rasch die Interaktion mit dem Model.“
Zitat „Sie sich mit Ihrem Pseudonym nichts darauf einzubilden …“ Ich kann mir auf alles mögliche etwas einbilden. Sie müssen ja nicht grad persönlich werden, wenn man gerne mit guten Objektiven fotografiert.
Das ist eben nur der Fall, wenn man vorher nie mit rein manuellen Objektiven gearbeitet hat. Wer schon mit Leica, Hasselblad, usw. gearbeitet hat, kann sich trotz manuellem fokussieren auf das Model/Objekt konzentrieren. Übung macht den Meister.
Wow, der Meister «Kann Leisten» hat Leica, Hasselblad und Zeiss in der Vitrine. Meinen Respekt haben Sie. Kennen Sie übrigens den folgenden Artikel mit dem wunderbar entwaffnenden Titel?
https://www.spiegel.de/netzwelt/web/leica-werbefilm-in-china-echte-fotografen-benutzten-nikon-kameras-a-1264584.html
Mit einem Augenzwinkern grüsst … 😉
@ Abgehängt. Scheinbar scheint Ihnen wichtig zu sein, wer, warum, welche Kamera nutzt. Kameras wie Leica oder Hasselblad seien etwas für die Vitrine, meinen Sie. Auf den Gedanken, dass auch heute noch viele Fotografen mit manuellen Kameras fotografieren, Filme entwickeln und vergrössern, kommen Sie nicht. Der geistige Kleinmut der Beiträge mündet in uninspirierenden MFT Charts. Was soll man mit diesen Charts anfangen, Herr Abgehängt? Ein Foto wird nunmal nicht nach MFT Charts bewertet. Welche Fotoapparate „echte“ Fotografen benutzen, interessiert mich nun wirklich nicht, Herr Abgehängt. Fotografie mache ich für mich selber sowie aus reiner Freude daran. Nichts würde mich mehr langweilen, als uninspiererende Auftragsarbeiten auszuführen zu müssen.
Wie ich schon mehrfach erwähnte, ist die Bildqualität bei Sigma Art ähnlich gut wie bei Zeiss Otus. Hier ein Vergleich über mehrere Seiten zwischen dem neuen Zeiss Otus 100 mm und dem Sigma Art 105 mm (und weiteren Objektiven) :
https://www.cameralabs.com/zeiss-otus-100mm-f1-4-review/2/
Das Fazit (Verdict) des Testers auf der letzten Seite mit dem Vergleich zu anderen Objektiven kann ich gut nachvollziehen.
https://www.cameralabs.com/zeiss-otus-100mm-f1-4-review/4/