Zwar ist es nur ein kleiner Versionsschritt von abeMeda 7.1 auf 7.2, doch hat der Programmierer Andreas Becherer in einjähriger Entwicklungsarbeit seinem Verwaltungsprogramm etliche neue Funktionen sowie Verbesserungen verpasst, von denen einige besonders für die Verwaltung für Fotodateien hilfreich sind.
Bildverwaltung für Windows, kompatibel zu Mac
Ursprünglich zur Verwaltung von CDs mit Musik- und Daten unter dem Namen CDWinder lanciert, ist das die Software heute ein universelles Programm zur Verwaltung von Dateien und Datenträgern aller Art mit starkem Fokus auf die digitale Bilder, wofür es Miniaturen erzeugt sowie Exif-, IPTC- und Geo-Daten zur Verwaltung nutzt.
Für die Mac-Plattform gibt es mit NeoFinder (einst CDFinder) ein funktional nahezu identisches Programm. Beide Programme nutzen dasselbe Katalogformat, womit die Kataloge über beide Plattformen hinweg oder in einem gemischten Netzwerk genutzt werden können. Über die grundlegenden Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten haben wir vor Jahren in einer Topstory berichtet.
Screenshot von abeMeda 7.2: In der linken Spalte werden die Kataloge von katalogisierten Datenträgern und einzelnen Ordnern angezeigt. Im grossen mittleren Bereich werden die Dateien als Liste oder in einer Matrix (bei Bildern als Miniaturen statt als Dateisymbole) angezeigt. Rechts informiert der Inspector – hier als schwebende Palette – über die wichtigsten Angaben zu einer ausgewählten Datei.
Neu in abeMedia 7.2
Das Programm erschien im April 2017 in Version 7.0 (Fotointern berichtete) mit neuen Funktionen und nach Version 7.1. nun in Version 7.2 mit mehr als 60 neuen Features. Mit dem neuen DisplayFilter können Nutzer die Elemente des Kataloginhalts oder die gefundenen Elemente im Hauptfenster weiter filtern. Das Programm abeMeda kann jetzt Bilder verlustfrei drehen, inklusive der Voransicht und zwar im oder gegen den Uhrzeigersinn, nur im Katalog und auch in der Originaldatei. Dazu gibt es eine verbessertes AutoUpdate- und QuickUpdate-Funktion sowie zahlreiche weitere Verbesserungen.
Neue Funktionen für die Bildverwaltung (Auszug):
- Erweiterte XMP-Bearbeitung: Nutzer können jetzt XMP-Daten von Datei zu Datei(en) kopieren und auch das XMP-Datum ändern
- Personen-Tags in XMP lesen/anzeigen, wie sie von den Bildverwaltungsprogrammen Expression Media, iView oder NeoFinder 7.4 erzeugt wurden.
- Fuji Raw-RAF-Dateien: komprimierte RAF-Bilder können nicht mehr nur verwaltet, sondern lassen sich auslesen (zuvor nur mit unkomprimierten RAF)
- Wertelisten für ISO erweitert: Zu Suchkriterien wurden «ISO ist niedriger als» und «ISO ist höher als» hinzugefügt.
- Handhabung der Keyword-Liste wurde verbessert, Funktionen im Dialog um- und ausgebaut, sowie mehr und bessere Möglichkeiten der Interaktion geschaffen
- Kontextmenü mit «Zeige # in instagram» für Schlüsselwörter und Tags verfügbar
- Suchkriterien «keinTagIst» und «keinTagEnthält» wurden erweitert, um sowohl Tags/Etiketten als auch XMP / IPTC-Schlüsselwörter besser zu berücksichtigen.
- Metadaten und Vorschaubilder aktualisieren: katalogisierte Bilddateien und sonstige Objekte/Dateien aktualisieren und erneut einlesen
- Neue Version des mitgelieferten exiftool (Kann auch zum Katalogisieren andere Mediendateien genutzt werden.)
- CoverArt in MP4-Filmen: Handhabung optimiert (Sowohl exiftool als auch ffmpeg werden benutzt, um CoverArt besser zu finden und zu lesen.)
- «Duplikate Finden» verbessert: führt schneller zu Ergebnissen und liefert bessere
- Erkennung des «BlitzAusgelöst»-Exif-Werts für Raw-Fotos verbessert
Sonstige Verbesserungen (Auszug):
- Beschleunigter Startvorgang beim Laden aller Kataloge, Alben, SmartFolder und Schlüsselwörter-Listen
- Dateien des neuen Layoutprogramms Affinity Publisher «.afpub» lassen sich nun auslesen (nicht mehr nur katalogisieren)
- SmartFolder und Alben via Kontextmenü duplizieren
- Unterstützung für Mehrkanal-Audiodateien hinzugefügt
- Temporärer Ordner des Programms lässt sich frei bestimmen
- Neuer «Offline-Modus» (Netzwerkversion): unterdrückt Verbindungsversuche zu nicht verfügbaren Servern
- Ordner können im Katalog mit Tags gekennzeichnet werden: zuvor nur Dateien, jetzt auch einschliesslich globaler Stichwort-Liste.
- Kompatibel zur 64Bit-Version von Google Earth (mit GE v7.3.2 +)
Preis und Verfügbarkeit
Die Version 7.2 von abeMeda ist bereits seit einigen Tagen als Download beim Hersteller unter abeMeda.de verfügbar. (Das Mac-Programm NeoFinder gibt es in Version 7.4 seit Anfang Mai 2019 bei dessen Hersteller.)
Eine Einzellizenz von abeMeda kostet 29 Euro, das Upgrade von einer Vorversion 19 Euro. Die netzwerkfähige Businesslizenzen werden ab 99 Euro (ab zwei Lizenzen) angeboten, wobei das Upgrade ab 59 Euro kostet. Für Besitzer einer 7er-Version ist das Update gratis.
Ausprobieren: Die Software kann vollumfänglich und unbegrenzt ausprobiert werden. Bis zur Eingabe eines Lizenzcodes ist die Zahl der Kataloge jedoch auf zehn beschränkt.
Weitere Infos
abeMeda (Produkt-/Herstellerseite) aktuelle Version 7.2 für Windows 2000, XP, Vista, 7, 8 und 10
Für Mac-Benutzer gibt es von einem anderen Hersteller den kompatiblen Neofinder (früher CDFinder).
NeoFinder (Produkt-/Herstellerseite) aktuelle Version 7.4 für Mac bzw. OS X bzw. macOS 10.8 bis 10.14
Wenn sie Bilddaten ab Karten zb. in verschiedene Verzeichnisse kopieren kann also zb Backup1 und Backup 2 dann ist sie perfekt. Auch eine Kameraliste bietet. Kamera A backup nach 1 und 2. etc.
Siehe DIM5 digital image viewer. Geniales Teil, schwer zu finden. Überwacht den Datenfluss, ladet bei Problemen nicht zweimal. Bietet aber nur zwei Download-Orte an, also muss man immer manuell ändern bei kamerawechsel.
Schade, dass naheliegende Querbezüge (zum Beispiel zu Photomechanics, Lightroom, Kataloge von Capture One) auch auf der Hersteller-Webseite nicht gezogen werden. Mit Blick auf den günstigen Preis ist davon auszugehen, dass hier einfach eine gute Insellösung im Angebot ist. Interessieren würde mich, wie die Katalogfunktionen in einen weiter gehenden Workflow einzubinden sind, ob bestehende Verzeichnisse mit Schlagwörtern aus Lightroom importierbar wären etc.
Die Benutzeroberfläche wirkt grafisch etwas angestaubt, das könnte ein Understatement sein – oder ein Indiz…
Das Programm war ursprünglich ein reiner Diskkatalogisierer für CDs und andere Wechselmedien. Daraus ergeben sich dessen grundlegende Eigenarten und Funktionsweisen. Auch wenn über die Jahre viele Funktionen hinzukamen, bestimmt der Ursprung heute noch, wie man das Programm am besten nutzt.
Es ist immer hilfreich den ursprünglichen Zweck eines Programms zu kennen, um es richtig einzuordnen und sinnvoll einsetzen zu können. Das sieht man auch gut bei allen, die Lightroom als Bildverwaltung missverstanden haben und heute deswegen Probleme haben.
@Peter Klein:
Lightroom wurde schon immer als Bildverwaltung angeboten. Über die Jahre kamen immer mehr Teile von Photoshop dazu. Ich habe es immer als Verwaltung eingesetzt und Bilder in externen Programmen bearbeitet. Dafür gibt es bei Lightroom die Unterpunkte „übergeben an …. “ und dort dann „speichern bei LR“.
Dass es heute nur noch im Abo gibt und die Bildbearbeitung immer weiter ausgebaut wird, finde ich nicht sinnvoll, denn für 12 Euro monatlich sind das gute 1500 CHF in 10 Jahren. Dies für ein Programm, das ich ursprünglich teuer bezahlt habe.
Aber sobald ich aktuelle oder zukünftige Kameras kaufe, kann ich die Rohdateien nicht mehr sehen und neuere Objektive werden nicht mehr korrigiert.
Seltsames Geschäftsgebaren, wenn man vor allem den Bibliothekmodus nutzt 🙁