Urs Tillmanns, 2. Juni 2019, 10:00 Uhr

Planet oder Plastik?

Das Umweltfestival »Horizonte Zingst« (Fotointern berichtete) ist deshalb so einzigartig, weil es nicht einfach spannende Bildfolgen von Topfotografen zeigt, sondern weil es sich ganz klar das Thema Umweltschutz zur Aufgabe gemacht hat. Dabei ist es überraschend, wie die Fotografen dieses Thema angehen und wie klar und eindeutig ihre Bildaussagen trotz unterschiedlicher fotografischer Themen sind.

Einer der diesjährigen Höhepunkte ist die Ausstellung von National Geographic, welche die Meeresverschmutzung durch Plastikmüll zum Thema hat. Es sind Bilder, die wachrütteln und die uns bei jedem Stück Plastik, das wir zur Hand nehmen fragen, ob wir dieses wirklich nehmen sollen – und was wir danach damit tun müssen.

Die Ausstellung präsentiert sich mit je drei grossformatigen Bildern an zehn Säulen am Strand von Zingst – in unmittelbarer Nähe jenes Elements also, das für die Erde lebenswichtig ist und das zu ersticken droht. (Foto: Urs Tillmanns / Fotointern)

Hier einige Bilder, die wir mit freundlicher Genehmigung von National Geographic und des Umweltfestivals »Horizonte Zingst« zeigen dürfen:

 

Die Spitze des Plastikbergs! In den fünfziger Jahren gingen Plastikprodukte in die Massenproduktion. Seitdem haben sich in unseren Meeren bis zu 150 Millionen Tonnen Plastikmüll angesammelt. Jedes Jahr kommen rund acht Millionen Tonnen hinzu. Zwar erregen Bilder von Müllteppichen in den Ozeanen viel Aufmerksamkeit, jedoch treibt der meiste Plastikmüll unter der Wasseroberfläche oder liegt auf den Meeresboden. Ein Grossteil zersetzt sich mit der Zeit zu Mikroplastik und gelangt durch die Fische in die Nahrungskette. Fotograf Jorge Gamboa / National Geographic

 

Ein kleines Seepferdchen treibt im verschmutzten Wasser nahe der Insel Sumbawa, Indonesien. Seepferdchen halten sich normalerweise an Seegras oder Schwemmgut fest, wenn sie sich mit der Strömung treiben lassen wollen. Dieses Exemplar klammert sich an ein Wattestäbchen. «Ich wünschte, dieses Bild gäbe es nicht», sagt der Fotograf Justin Hofman / National Geographic 

 

Bunte Plastikflaschen bedecken den Cibeles-Brunnen, eines der Wahrzeichen von Madrid, Spanien. Das Künstlerkollektiv «Luzinterruptus» füllte diesen und zwei andere Brunnen der spanischen Hauptstadt mit 60’000 Plastikflaschen, um auf die Umweltverschmutzung durch Einwegplastik aufmerksam zu machen. Fotograf: Randy Olson / National Geographic 

 

Kinder spielen an der Küste der philippinischen Manila-Bucht, die mit Haushaltsabfällen, Kunststoffen und anderem Müll verschmutzt ist. Fotograf: Randy Olson / National Geographic 

 

Ein fürchterlicher Arbeitsplatz. In Kalyan am Stadtrand von Mumbai, Indien, beginnen Müllsammler, die nach Kunststoff suchen, ihre täglichen Runden auf einer gigantischen Müllhalde. «A ghastly place to work». Fotograf: Randy Olson / National Geographic 

 

Was so schön sauber und bunt aussieht, bedroht unser gesamtes Ökosystem – und appelliert an unser Verantwortungsbewusstsein. In vielen Ländern, wie hier in Manila, sammeln Kinder Plastikteile, damit diese für die Industrie in China rezykliert werden. Fotograf: Randy Olson / National Geographic 

 

Die Ausstellung «Vorsicht Plastik – die Vermüllung der Weltmeere» am Umweltfestival »Horizonte Zingst« ist noch bis 30. Juni 2019 zu sehen.

Bildrechte: National Geographic / Horizonte Zingst

Lesen Sie mehr zum Thema:

National Geographic: Planet oder Plastik

Umweltfestival »Horizonte Zingst«

 

 

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