Der Würzburger Hersteller Hensel-Visit GmbH & Co. KG hat im Juni beim Amtsgericht Würzburg (Insolvenzgericht) die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen beantragt. Das Verfahren wird unter dem Aktenzeichen IN 245/19 geführt und am 27.06.2019 um 12:00 Uhr die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde am 27.06.2019 Rechtsanwalt Dr. Markus Schädler in Würzburg bestellt.
Hensel äussert sich zum Verfahren wie folgt: «Aufgrund der in den vergangenen Monaten unbefriedigenden Umsatzentwicklung, sowie gleichzeitig permanent hoher Investitionen in die Produktentwicklung, ist die Hensel-Visit GmbH & Co. KG aktuell in eine finanziell schwierige Situation geraten. Daher wurde ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
Der Geschäftsbetrieb der Firma Hensel-Visit GmbH & Co. KG wird im Rahmen des laufenden Verfahrens vollumfänglich fortgeführt. Gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter werden derzeit die Möglichkeiten für eine erfolgreiche Sanierung geprüft. Das Ziel aller Mitarbeiter und der Geschäftsführung ist, die aktuelle Situation für eine Restrukturierung zu nutzen und gestärkt aus dem Verfahren hervorzugehen. Die Hensel-Visit GmbH & Co. KG und alle ihre Mitarbeiter & Mitarbeiterinnen bitten um Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen, um eine dauerhafte Sanierung des Unternehmens zu erreichen.
Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist für den 01.09.2019 geplant. Es wird angestrebt, bis zu diesem Zeitpunkt eine sichere Perspektive für die Hensel-Visit GmbH & Co. KG erarbeitet zu haben. Hensel-Visit wird alles dafür tun, auch zukünftig erstklassige Produkte anzubieten und als kompetenter und zuverlässiger Partner zu Ihrer Verfügung zu stehen.
Nachdem der Geschäftsbetrieb vollumfänglich aufrechterhalten wird, können Sie sich unverändert auf unseren Service und Support, sowie die zuverlässige und pünktliche Lieferung der Waren und der Ersatzteile verlassen.»
Da der Service für die Geräte von Hensel-Visit auch in der Hand zahlreicher von Hensel unabhängigen Service-Partner liegt und Bauteile wie Kondensatoren und Blitzröhren von ebenfalls unabhängigen Zulieferern bezogen werden, wo sie nach Hensel-Spezifikationen gefertigt werden, sollte der Service auch dann gesichert sein, wenn die Rettung in Würzburg ins Stocken geraten sollte.
In der Schweiz werden die Geräte von Hensel-Visit vertrieben von Imagelink AG in Affoltern a. A..
Christoph Jehle
Es ist immer bedauerlich wenn ein europäischer Hersteller in Schieflage gerät. Zu bedenken ist allerdings, dass der Markt für Studioblitzanlagen-Markt sehr klein ist. Viele (Hobby-) Fotografen sind mit der China-Ware zufrieden und wirklich Anspruchsvolle kaufen von den Premiumherstellern wie Bron, Briese und Profoto. Sicher ist das nicht die letzte Hiobsbotschat von den Fotogeräte-Herstellern.
Ich schliesse mich meinem Vorredner an und bedaure insbesondere die finanzielle Schieflage bei Hensel: hervorragende Produkte, besonders bei grossen Lichtwannen und Studioausstattung. Eine Rettung wäre äussert begrüssenswert.
Erst gerade noch MULTIBLITZ // https://www.fotointern.ch/archiv/2017/12/15/studiolichthersteller-multiblitz-gibt-auf/ , und jetzt die Hensel . Es wurde schon alles Geschrieben , und ja die China Billig Ware. Wir alle wollen nur noch billig , merke das jeden Tag auf ein neues.
Gr MALO
Der Name hat mich durch die Fotografenlehre begleitet und war lange Zeit meine Studioanlage. Schade wirklich schade.
Ich drücke die Daumen dass die Rettung klappt
Schade für die gute Firma. Erinnert mich an den Hesteller von Photovoltaik in Sachsen, der Grundlagen-Arbeit leistete und dann in China billig kopiert wurde. Nun ist er pleite und seine produktionsanlagen werden in ein arabisches Land verfrachtet, wo man mit weniger Personal- und Stromkosten weiter produzieren wird.