Am 27. Oktober, UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes, hat das Stadtmuseum Aarau zwei besondere Highlights auf dem Programm. Zum einen soll im Schauarchiv des Ringier Pressebildarchivs dem Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren mit selten gesehenen Dokumenten gedacht werden, zum andern besteht die Möglichkeit an einem Workshop Salzpapier selbst herzustellen, ein Materia, das von fast 200 Jahren als eines der ersten lichtempfindlichen Verfahren benutzt wurde.
30 Jahre Mauerfall: Pressefotografien im Ringier Bildarchiv
Der Mauerfall von Berlin vor 30 Jahren hat die Politik über die Grenzen Deutschlands hinaus nachhaltig verändert. Das unerwartete Ereignis haben die Fotografen von Ringier damals in ergreifenden Bildern festgehalten, die nun im Schauarchiv des Stadtmuseum Aarau besichtigt werden können. Dabei erklären die Fachpersonen des Museums die damaligen Techniken und informieren über die Verwendung der Bildern in den Tageszeitungen und Illustrierten.
«Kinder mit Teilen der Berliner Mauer», Berlin, 1989. Foto: Bruno Torricelli © StAAG/RBA
Die Jagd nach Mauerstücken und das «Mauerreiten» sind viel beschriebene und auch im Ringier Bildarchiv (Bestände Staatsarchiv Aargau) gut dokumentierte Szenen. Dabei handelt es sich oft um Bildmaterial von ausländischen Fotoagenturen, mit denen Ringier in einem Austausch stand. Doch Titel wie die «Schweizer Illustrierte» produzierten auch eigene Fotografien, etwa für die Serie «Schaufenster zum Osten» im Herbst 1989. Die Ausgabe vom 20. November 1989 thematisierte den veränderten Alltag in der DDR und die Autoproduktion. Nur wenige Tage zuvor, am 9. November, war die Mauer geöffnet worden und die Menschen standen in ihren Trabbis am Checkpoint Charlie in Berlin Schlange, um in den Westen zu fahren, auch das eine ikonische Szene.
Wann? 27. Oktober und 17. November 2019, 15:00 bis 16:30 Uhr (Einstieg fortlaufend möglich)
Wo? Schauarchiv Ringier Bildarchiv, Stadtmuseum Aarau
Kosten: Museumseintritt
Weitere Infos gibt es hier.
Beschränkte Platzzahl, Anmeldung unter infomuseum [at] aarau.ch
Workshop: Selber Salzpapiere herstellen
Bei Salzpapieren handelt es sich um eine fast 200 Jahre alte Technik, beruhend auf der 1840 von William Henry Fox Talbot entwickelten Kalotypie, dem ersten fotografischen Negativ-Positiv-Verfahren. Mit Talbots erfolgreichen Versuchen Bildnegative auf Salzpapier zu belichten und zu fixieren, wurde die unbegrenzte Vervielfältigung von Fotografien möglich.
Salzpapiere beim Trocknen. © Verein Prozessor, Aarau
Zusammen mit dem Aarauer Verein Prozessor stellt das Stadtmuseum Aarau den Besucherinnen und Besuchern in der Dunkelkammer Salzpapiere her. Vom Sensibilisieren des Papieres, dem Belichten über das Entwickeln und Fixieren können die am Workshop Teilnehmenden alle Schritte miterleben. Der Workshop beginnt in der Dauerausstellung des Stadtmuseums, wo am Beispiel von historischen Salzpapieren aus der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Technik eingeführt wird, die in der Geschichte der Fotografie ein Meilenstein war.
Wann? 27. Oktober 2019, ca. 60 Minuten, Beginn jeweils um 14:00, 15:00 und 16:00 Uhr
Für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren in Begleitung
Kosten: Museumseintritt
Weitere Infos gibt es hier.
Beschränkte Platzzahl, Anmeldung unter infomuseum [at] aarau.ch
Stadtmuseum Aarau
Schlossplatz 23
CH-5000 Aarau