Der Fotograf als Forschungsreisender: In den vergangenen zwanzig Jahren bewegte sich Guido Baselgia mit seiner Kamera in geologischen Randzonen, tastete die karge Erdoberfläche ab und beobachtete Lichtphänomene in den Alpen, den Anden und im Norden Norwegens. Seine Studien übersetzte er in die Bildsprache einer langsamen, analogen Fotografie. So entstanden schwarzweisse Tableaus an der Grenze zur Abstraktion, ausgeführt als grossformatige Silbergelatineabzüge oder Heliogravüren, die sich durch ihre Detailliertheit und materielle Beschaffenheit auszeichnen.
Die Ausstellung knüpft an die bekannten Werkzyklen – «Hochland», «Weltraum», «Silberschicht» und «Light Fall» – an und stellt erstmals Baselgias neuestes Projekt vor. Dieses führt ihn nach Ecuador und Peru, ins Amazonasbecken. Auf seinen Expeditionen setzt sich der Fotograf mit der Darstellbarkeit des tropischen Regenwaldes auseinander. Die flirrende Dichte und Vielfalt der Vegetation verwandelt er in Kompositionen grösster Ruhe und Konzentration.
Porträts der indigenen Bewohner und Stillleben aus dem Umfeld der Siedlungen werden zu Reflexionen über die fotografische Repräsentation dieser bedrohten Lebenswelt. Wie ein Memento Mori würdigt Baselgias Arbeit diesen Landschaftsraum, dessen wirtschaftliche Ausbeutung sich längst auf das globale Klima auswirkt.
Text: Fotostiftung Schweiz
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation bei Edizioni Periferia.
Die Ausstellung ist noch bis 16. Februar 2020 zu sehen in der
Fotostiftung Schweiz
Grüzenstrasse 45
CH-8400 Winterthur (Zürich)
Tel. 052 234 10 30
Sonderveranstaltungen:
Sonntag, 1. Dezember, 11.30 Uhr
Dialogische Führung: Teresa Gruber im Gespräch mit Dr. Michael Kessler, wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens der Universität Zürich und spezialisiert auf tropische Biodiversität und Waldgrenzforschung.
Sonntag, 19. Januar, 11.30 Uhr
Dialogische Künstlerführung: Guido Baselgia im Gespräch mit Teresa Gruber.