Orthochromatische Schwarzweissfilme (kurz: ortho) sind für alle Farben des sichtbaren Spektrums empfindlich, ausser für Rot. Solche Filme haben den Vorteil, dass man sie bei rotem Schutzlicht in der Dunkelkammer entwickeln kann, und sie werden aufgrund ihrer hohen Kontrastwiedergabe vor allem in der Reproduktion von Schriftstücken (Schaltpläne, Zeitungsartikel, Röntgenbilder etc) oder für die Herstellung von Schriftdias verwendet.
Ihre Rotblindheit und die steile Gradation machen den Film aber auch für die experimentelle und kreative Fotografie interessant – mit ein Grund, weshalb Harman Ilford den Orthofilm nun auch als Rollfilm 120 herausbringt. Landschaften sehen dank der Empfindlichkeit des Films auf Blau und Grün dramatisch aus, ein rotes T-Shirt wird schwarz. Der 120er-Rollfilm kann in vielen klassischen Kameras verwendet werden, wie Hasselblad, Rolleiflex sowie mit diversen Rollfilm-Rückteilen.
Der Film hat einen Polyesterträger und ist mit einer Lichthofschutzschicht versehen, die sich während der Filmentwicklung auflöst.
Der Kontrast des Films kann durch die Wahl des entsprechenden Filmentwicklers beeinflusst werden:
• Hoher Kontrast, aber noch gute Mitteltöne: z.B. Ilford ID-11 oder Kodak Xtol
• Sehr hoher Kontrast, nur noch wenig Mitteltöne: z.B. Ilford PQ Universal
• Extrem hoher Kontrast, keine Mitteltöne: z.B. Ilford Phenisol oder Tetenal Dokumol
Die neuen Rollfilme können ab sofort bestellt werden. Die Auslieferung erfolgt ab Mitte November 2019.
Schöni Imaging
CH-3303 Jegenstorf
Tel. 031 511 31 41
Es gibt doch noch gute Nachrichten 🙂
Danke, dass in der Meldung auch gleich die unterschiedlichen Gradationscharakteristiken der Entwickler mitpubliziert wurden.
Lange hat es gedauert, bis ein Orthochromatischer Film wieder auferstanden ist. Finde das toll! Hoffe es geht etwas weiter so im Analogmarkt.