Bastiaan Woudt konzentriert sich auf die klassischen Motive der Fotografie; Porträts, Landschaften, Stillleben, Akte, aber auf eine Weise, die über das bloße Typische hinausgeht. Seine Bilder sind nüchtern; er bevorzugt es, sein Motiv vor einem neutralen Hintergrund zu fotografieren, um keine Ablenkung vom zentralen Thema des Bildes zu erhalten. Woudt neigt dazu, bestimmte Details seines Motivs heranzuzoomen; seine Modelle werden anonym und fast jenseits des Menschen, in die Abstraktion gezogen.
«Circle», 2019 (links) und «Eclipse», (rechts) © Bastiaan Woudt (Courtesy of Bildhalle)
Bastiaan Woudt, 1987 in Holland geboren, hat in der zeitgenössischen Fotografie einen kometenhaften Aufstieg erfahren. In nur wenigen Jahren hat er ein beachtliches Oeuvre erschaffen, das sich durch eine hohe Varietät bei gleichzeitig konsistentem und eigenständigem Stil auszeichnet. Sein Werk erscheint wie eine Ode an die Fotografie, nutzt alle Möglichkeiten des Mediums und vereint die Geschichte der Fotografie mit einer zeitgenössischen Bildsprache. In seinen Porträts und Aktaufnahmen erkennt man Referenzen zu Schlüsselwerken der Fotogeschichte – gemischt mit Elementen des Surrealismus sowie der Mode- und Dokumentarfotografie der 1960er und 1970er Jahre.
«Laura Portrait», 2016 (links) und «Nude Shapes», 2016 (rechts) © Bastiaan Woudt (Courtesy of Bildhalle)
Bastiaan Woudt verwendet eine Vielfalt von Aufnahme- und Reproduktionstechniken. Dadurch simuliert er Effekte, die früher in der Dunkelkammer genutzt wurden: Solarisation, Überbelichtung oder Doppelbelichtung. Diese Filter sind wesentlich für die Entwicklung seines fotografischen Stils. Eine weitere Eigenheit seiner Fotografie – vielleicht die wichtigste – ist die Abwesenheit von Farbe. Schwarz und Weiss sind die Farben der Fotogeschichte und stehen für viele Meisterwerke dieser Kunstform. Dieses klassische Stilelement prägt auch Bastiaan Woudt’s Werk und bildet einen spannungsvollen Kontrast zur Modernität seiner Technik.
«Sasha Gemini», 2016 (links) und «Yannicke Kloosterman», 2017 (rechts) © Bastiaan Woudt (Courtesy of Bildhalle)
Bastiaan Woudts Arbeiten wurden und werden weltweit an Messen, in Galerien und Museen ausgestellt. 2014 wurde er als neues holländisches Fotografie-Talent ausgezeichnet; im renommierten britischen Magazin «The British Journal of Photography» wurde er 2016 als «eines der grössten Talente der Gegenwart» bezeichnet. Im Jahr 2017 gewann er den «Van Vlissingen Art Foundation Award». 2019 erschien das umfassende Fotobuch «Hidden» (Ypublishers).
«Tino IV», 2019 (links) und «Hairpiece», 2017 (rechts) © Bastiaan Woudt (Courtesy of Bildhalle)
«Ich schöpfe meine Inspiration aus den unterschiedlichsten Kunstformen, insbesondere aber aus den Werken der grossen Meister der Fotografie: Irving Penn, Richard Avedon, Man Ray und Bill Brandt» erklärt Bastiaan Woudt. «Sie haben all das perfektioniert, was es für ein spannendes Bild braucht: Dynamik, Bewegung, Imperfektion und Gefühle. Jenseits der Fotografie sind die alten holländischen Meister in der Malerei eine grossartige Quelle für Lichtstudien. Weiter zurück in der Geschichte faszinieren mich römische Statuen, aber auch Zeichnungen und Musik. Ich glaube fest daran, dass man in der künstlerischen Fotografie einen Traum erschaffen muss, der direkt aus dem Geist des Fotografen entspringt. Schwarzweiss hilft, diese Traumbilder von der Realität abzuheben. Farbe wäre hier nur Ablenkung.»
«Mason», 2015 (links) und «Ambo Hands», 2016 (rechts) © Bastiaan Woudt (Courtesy of Bildhalle)
«Woudt ist ein Künstler, dessen Werk sich wie eine Ode an die Fotografie selbst anfühlt, von jemandem, der alles, was sie zu bieten hat, nutzt und sich in die Geschichte des Mediums vertieft, um seine völlig zeitgenössischen Werke zu bereichern» schreibt Willemijn van der Zwaan im Vorwort zum Buch «Hidden».
(Bildhalle Pressetext)
Weitere Informationen finden Sie unter www.bildhalle.ch und unter www.bastiaanwoudt.com
Unser Einstiegsbild ist eine Kombination der beiden Bilder «Circle» und «Tino IV» von Bastiaan Woudt (mit freundlicher Bewilligung der Galerie Bildhalle, Zürich)
Galerie Bildhalle
Stauffacherquai 56
CH-8004 Zürich
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Mittwoch bis Freitag 12h bis 18.30h, Samstag 11h bis 16h (Mo und Di auf Anfrage)