Mit dem FE 1.8/20mm G ergänzt Sony heute die G-Linie mit einem wichtigen Weitwinkelobjektiv, das nicht nur mehr aufs Bild bringt, sondern das auch interessante perspektivische Ansichten ermöglicht. Als kürzeste Brennweite der G-Linie dürfte das Objektiv von allem für Gebäudeaufnahmen geschätzt werden, aber auch für Reporter, die damit mitten im Geschehen drinstehen wollen.
Das FE 1.8/20mm G ist für eine höhere Auflösung konzipiert, für den Qualitätslevel der Zukunft, der irgendwo über 100 Megapixel liegen wird. Zudem ist das Objektiv spritzwassergeschützt und gegen Staub abgedichtet und somit für den professionellen Einsatz unter allen Witterungsbedingungen bestens geeignet. Es ist die nun kürzeste Brennweite der G-Reihe mit einem deutlich grösseren Bildwinkel als das bisher kürzeste FE 1.4/24mm G. Das bringt in der Praxis mehr auf’s Bild.
Ein 20mm-Objektiv im Vollformat ist eine fantastische Brennweite, vor allem für Architekturen, aber auch für Landschaftsbilder oder für Industrieaufnahmen – überall dort, wo wenig Platz vorhanden ist und wo man die Szenerie voll auf’s Bild bekommen will. Zudem ist es ideal, um mit der Perspektive zu spielen, um den Vordergrund zu betonen und um die Grössenverhältnisse bewusst zu übertreiben.
Bedienungselemente am Objektiv: Links die Fokus-Feststelltaste und den Fokusumschalter, rechts der Schalter für die Blendenrastung
Das Objektiv ist mit nur 84,7 mm Länge und 73,5 mm Durchmesser – bei einem Filtergewinde von 67 mm – für seine hohe Lichtstärke von 1:1,8 sehr kompakt gebaut und hat mit 377 Gramm ein angenehmes Gewicht. Wie alle G-Objektive verfügt es über die Fokus-Feststelltaste, die über das Kameramenü auch mit anderen Funktionen belegt werden kann, sowie über die Umschaltung von Autofokus auf die manuelle Scharfeinstellung. Zudem lässt sich die Blendenrastung ein- und ausschalten, was vor allem die Videoproduzenten zu schätzen wissen.
Die bekannte Ansicht von der Basler Pfalz zur Mittleren Brücke verdeutlicht die Wirkung des grossen Bildwinkels. Es kommt gegenüber dem 24mm Weitwinkel nochmals beträchtlich mehr aufs Bild
Fotointern hatte Gelegenheit, das FE 1.8/20mm G in der Praxis zu erproben. Wir haben dazu verschiedene Motive gewählt, die nach einem extremen Weitwinkel verlangen, sowohl Innenräume als auch Landschaften und Architekturmotive. Hier einige Kostproben:
Der Kantonsratssaal in Schaffhausen ist ein architektonisches Prunkstück mit fantastischen Holzarbeiten aus dem 18. Jahrhundert. Hier kommt der Raum mit den 94 Grad Bildwinkel voll zur Geltung
Das Basler Münster in einer bekannten Ansicht. Hervorragende Detailschärfe.
Der Kreuzgang des Basler Münsters. Auch hohe Kontraste werden bei offener Blende sehr gut bewältigt.
Direkt in die Sonne fotografiert zeigt das Foto weder Blendenreflexe noch Geisterbilder
Der Innenhof des Basler Rathauses. Die Aufnahme wurde perspektivisch korrigiert. Das kostet zwar etwas an Bildwinkel, doch lohnt es sich in den meisten Fällen.
Die hohe Lichtstärke von 1;1,8 ist bei wenig Licht ideal. Das Bild wurde mit ISO 8000 bei Blende 1,8 mit 1/30 Sekunde aufgenommen
Zwar ist das Objektiv nicht dafür konstruiert, aber die Abbildungsqualität im Nahbereich ist trotzdem sehr gut. Das Objektfeld beträgt rund 9 x 13 cm bei kürzester Aufnahmedistanz von 18 cm.
Text und Bilder: Urs Tillmanns
Sony FE 1,8/20mm G – Technische Daten | |
Objektivart | Extremes Weitwinkel |
Lichtstärke | 1:1,8 |
Brennweite | 20 mm (entspr. APS-C 30 mm) |
Optische Konstruktion | 12 Linsen in 14 Gruppen |
Formatauszeichnung | 36 x 24 mm |
Bildwinkel | 94° |
Kameraanschluss | E-Mount |
Kleinste Blende | 22 |
Anzahl Blendenlamellen | 9 |
Nahaufnahmegrenze | AF: 0,19 m / M: 0,18 m |
Max. Vergrösserung | AF: 0,20x / M: 0,22x |
Filterdurchmesser | Ø 67 mm |
Abmessungen (Ø x L) | 73,5 x 84,7 mm |
Gewicht | 373 g |
Preis | CHF 1200.00 |
Markteinführung | März 2020 |