Der 2010 gegründete Hersteller STC Optical and Chemical (STC) aus Taiwan stellte Mitte Juni ein Filtersystem für die spiegellosen Systemkameras der Canon R-Reihe vor, das als Drop-in and Clip-Filtersystem bezeichnet wird. Vergleichbare Systeme hatte man in der Vergangenheit auch für andere Kamerasysteme präsentiert.
Die Filter werden hier nicht vor dem Objektiv, sondern vor dem Sensor angebracht. Daher benötigt man nicht für jedes Objektiv einen eigenen Filter mit eventuell unterschiedlichen Durchmessern, sondern kann diesen in der Kamera belassen, auch wenn man das Objektiv wechselt.
Beim Einsatz von extremen Weitwinkelobjektiven fällt aufgrund der Anbringung des Filters hinter dem Objektiv die Vignettierungsgefahr weg, die je nach Bildwinkel und Fassungsaufbau bei einem Filter vor dem Objektiv möglicherweise stören würde.
Zwischen Objektiv und Sensor angeordnet sind die neuen Filter, im Gegensatz zu den Filtern vor dem Objektiv, nicht nur sicher vor Schmutz und Regen, sondern sie sollen nach Aussage von STC auch einer geringeren Temperaturbelastung ausgesetzt sein.
Vergleichsbilder ohne und mit STC Astrofilter (Foto: Ting Mao / STC)
Befindet sich die Autofokus-Einheit hinter dem eingesetzten Plan-Filter, wird die Scharfeinstellung durch den Filter nicht gestört. Mit dem neuen System soll der auch Wechsel der Filter deutlich schneller erfolgen können, als mit bisherigen Einsatz-Filtersystemen. STC bezeichnet sein System als ‘one filter, any lens’ und verweist auf die hohe Qualität des eingesetzten Glases und ein marktführendes Nanocoating. Für die Filterfassung kommt ein «Aerospace grade 6061 Aluminium» zum Einsatz, dass mit CNC-Maschinen präzise bearbeitet wird.
Die STC Interchangeable Clip Filter für Canon EOS R spiegellose Systemkameras sind in Europa erhältlich über WEX Photo Video, Bristol Cameras, Clifton Cameras, Advanced Camera Services, Modern Astronomy sowie Amazon.co.uk. Einen Vertrieb in der Schweiz gibt es zur Zeit noch nicht.
Weitere Infos gibt es auf der Website von STC Optical and Chemical
Christoph Jehle
Ich will ja nicht unken, aber in meiner Ferndiagnose sehe ich mehr Nach- als Vorteile.
Zum einen, welche Filter braucht man in der Digitalfotografie? Meist wohl Pol- und Verlauffilter. Beide funktionieren in dieser Form nicht. Eventuell noch Graufilter. Das könnte gehen. Aber wie sieht die Sache mit dem Staub aus?
Weiter stelle ich es mir praktisch unmöglich vor die Filter z.B. mit Handschuhen bei Kälte vor den Sensor zu fummeln.
Einen klassischen Filter kann man einhändig ein- oder abschrauben. Hier braucht man wohl eher drei Hände. Eine Hand für die Kamera (selbst auf dem Stativ), die andere fürs Filter und die dritte fürs Objektiv. Oder man muß das Objekiv ablegen. Wollen wir hoffen daß stets ein geeigneter Ort vorhanden ist.
Ich habe zu bedenken das NACH dem Objektiv nochmal eine Glasschicht kommt, was in der Berechnung eines Objektivs nicht vorgesehen ist. Es ist bekannt das wenn man durch ein Fenster fotgrafiert, eine unschärfe entstehen kann, in diesem Fall kann ich mir NICHT vorstellen das es KEINE Fehler geben soll?!?
Wenn es mit diesem Filtereinsatz den Zusatznutzen eines künftig verschmutzungsfreien Sensors gibt, würde ich ihn mir zulegen – vorausgesetzt, es würde ihn auch für das Sony (F)E-Bajonett geben. Für diesen Zweck eine Canon zu kaufen, käme für mich nicht in Frage.