Blackmagic Design, die Herstellerin von professionellem Videoequipment und Software, hat heute Abend (16.07.2020) neue Hardware und darunter ein neues Modell der Cinema-Kamera Ursa Mini vorgestellt. Im Vorfeld war eine Kamera mit höherer Auflösung erwartet worden, wobei sich die Spekulationen um eine Ursa Mini Pro mit 8K oder gar eine Pocket Cinema Camera 8K drehten, zumal die PCC-Modelle erst kürzlich deutliche Preissenkungen erfahren hatten (siehe Meldung).
Nun hat Blackmagic sogar noch eins auf 8K drauf gelegt und trumpft gleich mit 12K-Auflösung (80 Mpx) in der neuen Ursa Mini Pro 12K auf, wobei die leistungsstarke Kamera natürlich auch hochwertiges Footage in 8K, 6K, 4K und Full HD liefern kann. Die hohe Sensorauflösung verspricht auch bei den geringeren Nutzauflösungen eine höhere Qualität (Oversampling bzw. das Herunterskalieren). Ohnehin ermöglicht sie nachträgliche Ausschnitte z.B. zur neuen Ausschnittbestimmung (Kadrierung) oder zur Bildstabilisierung und mehr Präzision beim Einsetzen in andere Hintergründe (Compositing, Greenscreen, Effekte etc.). Als Argument für 12K anstelle von 8K wurde auf typische HiEnd-Kameras verwiesen, die mit 3-Bildsensoren (je einer pro Farbe hinter Strahlungsteiler) ausgestattet sind. Mit dem 12K-Sensor stehen 4K für jede der RGB-Farben zur Verfügung.
Die 12K-Auflösung (80 Mpx pro Einzelbild) hört sich nach immenser und kaum zu bewältigender Datenmenge an, doch dank hocheffizientem Raw-Codec bzw. dem Blackmagic-Raw-Format (BRAW) lässt sich dies auch auf zeitgemässen Notebooks in der DaVinci-Resolve-Software abspielen. (Raw-Demofiles zum Herunterladen gibt es unter dem Thema «Farbwiedergabe» und das kostenlose Videoprogramm unter «Software» auf der Blackmagic-Website.)
Die Ursa Mini Pro 12K verfügt über einen neuen Bildsensor im Super-35-Format und mit 12K-Auflösung (80 Mpx) und bringt eine neue Color Science sowie einen neuen effizienten Raw-Codec mit, der das Handling der Raw-Dateien trotz hoher Auflösung einfach hält. Die Cam kommt standardmässig mit wechselbaren PL-Mount.
12K steht für 12’000 bzw. für eine Auflösung von 12’288 px x 6’480 px, womit pro Frame (Einzelbild) 80 Mpx aufgezeichnet werden und dies bis 60 Mal pro Sekunde. Während die Kamera bei 12 K also eine Bildrate von 60 fps bietet (12K@60p), sind es in 8K 110 fps und in 4K 220 fps, was interessante Zeitlupen in hoher Auflösung ermöglicht.
Ausgestattet ist die Cinema-Kamera mit einem Bildsensor im Super-35-Format, was dem klassischen 35mm-Kinofilm entspricht bzw. grob dem APS-C-Format (aber in 16:9) ähnelt. Während die Kamera äusserlich weitegehend wie ihre Vorgängermodelle (Ursa Mini Pro 4.6K G2 und Ursa Mini Pro) ausschaut, hat sich im Inneren einiges getan, das für ordentlich Leistung sorgt. Neben dem neuen hochauflösenden Bildsensor soll die Kamera auch mit der neuen Generation 5 Color Science, höherer «Blackmagic RAW»-Leistung und einer Dynamik von 14 Blendenstufen überzeugen – und all dies für einen Preis von 10’000 US-Dollar.
Aufgezeichnet wird übrigens auf CFast- und UHS-II-SD-Karten, für die jeweils ein Dualslot vorhanden ist, oder auf eine SSD, die extern per USB-C angeschlossen wird oder in einem optionalen Magazin ansteckbar ist. Standardmässig ist die neue Kamera – anders als bis anhin – mit einem austauschbaren Arri-PL-Mount ausgestattet. Den Canon-EF- und den Nikon-F-Objektivanschluss gibt es als zusätzliche Option.
Funktionsmerkmale der Blackmagic Ursa Mini Pro 12K
- 12K-Super-35-Sensor mit 12288 px x 6480 px (80 Mpx)
- Für den Einsatz für Spielfilme, VFX und High-End-Werbespots
- Dynamikumfang von 14 Blendenstufen und native ISO-Empfindlichkeit von 800
- Neuer Blackmagic-RAW-Codec für den Echtzeit-Schnitt in 12K
- Optimierung von Blackmagic RAW (BRAW) für Metal, CUDA und OpenCL
- Generation 5 Color Science mit neuer Film-Kurve
- Für Drehs mit 60 fps in 12K, 110 fps in 8K und 220 fps in 4K
- Aufzeichnung auf duale CFast-Karten mit bis zu 900 MB/s
- Inbegriffener PL-Mount; EF- und F-Mounts optional erhältlich
- SuperSpeed USB-C für Aufzeichnungen auf externe Laufwerke
- Inklusive Software «DaVinci Resolve Studio» für die Postproduktion
- Mit dem neuen Blackmagic URSA Mini Recorder kompatibel
Details zur 12K-Cine-Cam
Durch die Überabtastung (Oversampling) in 12K erhalten Benutzer hochwertigste 8K- und 4K-Bilder mit dezenten Hauttönen und aussergewöhnlich viel Details in der gleichen Qualität wie von Standbildkameras aus dem obersten Segment. In 12K kann man mit 60 fps, in 8K mit 110 fps und in 4K-Super-16 mit bis zu 220 fps filmen. Ausgestattet ist die URSA Mini Pro 12K mit einem austauschbaren PL-Mount, eingebauten ND-Filtern, dualen Rekordern für CFast- und UHS-II-SD-Karten, einem USB-C-Port für Erweiterungen scheneller SuperSpeed-Übetragung dank USB 3 Gen 2 und mehr.
Die extreme Auflösung der URSA Mini Pro 12K ist selbst jener von klassischem Bewegtbild-Filmmaterial weit überlegen. Das sorgt für detaillerte Zeichnung, einen breiten Dynamikumfang sowie satte Farben mit viel Farbtiefe – Vorteile, wie man sie von Analogfilm kennt. Die Kamera ist perfekt für Spielfilme, Fernsehserien und immersiven grossformatigen IMAX-Content. Die Zeichnung um Objekte herum macht die Kamera ideal fürs Arbeiten mit Greenscreen und VFX sowie fürs Compositing von Live-Action und CGI. Dank Supersampling in 12K erhalten Benutzer in 8K neben besserer Farbe und Auflösung überdies eine Geschmeidigkeit, die durch das Unsichtbarmachen störender Bildeffekte erzielt wird.
Die Blackmagic URSA Mini Pro 12K ist mit einem neuen Sensor mit einer nativen Auflösung von 12288 x 6480 Bildpunkten ausgestattet. Das ergibt 80 Megapixel pro Einzelbild. Der Super-35-Sensor bringt einen Dynamikumfang von 14 Blendenstufen und eine native Empfindlichkeit von 800 ISO. Der neue 12K-Sensor verfügt über gleich viele rote, grüne und blaue Pixel und ist für Bilder in unterschiedlichen Auflösungen optimiert. In 12K kann man mit 60 fps filmen. In 8K- oder 4K-RAW sind mithilfe der internen Sensorskalierung ganz ohne Cropping oder Ändern des Sichtfelds sogar bis zu 110 fps möglich. Mit dem wechselbaren PL-Objektivbajontett der URSA Mini Pro hat man die freie Wahl aus einem breiten Angebot klassischer und moderner Cine-Objektive mit Arri-PL-Mount und mit optionalem Canon-EF- oder Nikon-F-Mount, um Lieblingslinsen zu verwenden und diese bis aufs letzte Detail ausreizen.
Die URSA Mini Pro 12K und Blackmagic RAW wurden zeitgleich mit demselben Ziel entwickelt: Beide sollten 12-Bit-RAW-Workflows in 12K spielend leicht ermöglichen. Mit Blackmagic RAW, dem effizienten Codec der nächsten Generation, kann man in 12K filmen und die Footage sogar auf einem aktuellen Laptop nachbearbeiten. In der Präsentation hat der CEO live demonstriert, wie er ein kurzes Video auf eine SSD aufnahm und das Laufwerk danach an einem MacBook Pro 16 anschloss und dort problemlos im Videoeditor Blackmagic Davinci Resolve abspielen konnte. Mit anderen Codecs wäre dies wohl unmöglich oder ginge harzig.
Die hohe Auflösung des Sensors befähigt externe Anwender, Einstellungen für die Auslieferung in 8K und 4K in der Postpro neu zu kadrieren. So erzielt man mit nur einer Kamera dasselbe Resultat wie bei einem Mehrkameradreh. Ideal ist die Auflösung auch für Video im Hoch- und Quadratformat. Das fortschrittliche Design des Sensors gestattet zusammen mit Blackmagic RAW einen sofortigen Einstieg in die Postproduktion ohne vorheriges Rendern. So arbeitet man in beliebigen Auflösungen und nutzt noch dazu die Farbgenauigkeit des Sensors voll aus.
Dank Blackmagic RAW werden Bilder in 12-Bit-Kinoqualität mit 80 Megapixeln bei bis zu 60 fps zur Realität. Die Optionen Q0 und Q5 für konstante Qualität und die neuen Stufen Q1 und Q3 fixieren das Qualitätsniveau. Dies ermöglicht eine Anpassung der Kompression an die vorhandene Zeichnung der jeweiligen Szene. Die Kompressionsoptionen mit konstanter Bitrate in 5:1, 8:1, 12:1 und jetzt auch in 18:1 liefern die bestmöglichen Bilder mit kalkulierbaren, konstanten Dateigrössen. Man kann RAW gleichzeitig auf zwei Speicherkarten aufnehmen und 12K- oder 8K-Material so sogar bei hohen Frameraten auf CFast- oder UHS-II-Karten erfassen. Blackmagic RAW speichert Kamerametadaten, Objektivdaten, Weissabgleich und benutzerdefinierte LUTs. Das gewährleistet einen einheitlichen Look von Bildern am Set und in der Postproduktion.
Beim Filmen von 12K-Rohdaten bleibt ein Maximum an Details, Belichtungs- und Farbinformationen für eine tiefgreifende Nachbearbeitung in der Postproduktion erhalten. Durch Überabtastung erhalten Benutzer gestochen scharfes 8K-Material ohne harte Kanten. Das Beste überhaupt ist, dass Blackmagic RAW 12K-Material für die Postproduktion verwertbar macht, damit es sich damit genauso einfach arbeitet wie mit regulären HD- oder Ultra-HD-Dateien. Die hochgradig optimierte, multi-threaded Verarbeitung funktioniert über mehrere CPU-Kerne hinweg und ist für Apple Metal, CUDA und OpenCL zudem GPU-beschleunigt.
Auf diese Weise können Anwender immer mit den Rohdaten ihrer Kamera arbeiten, ohne Proxys erstellen zu müssen. In Blackmagic RAW aufgenommene 12K-Bilder liefern eine noch nie dagewesene Auflösung und Qualität für Farbnachbearbeitung, Keying, Compositing, Neukadrierung, Stabilisierung und Tracking in 4K oder 8K.
Die neue Blackmagic Generation 5 Color Science bietet eine neue Kurve für Film, mit der die enorme Menge an Farbdaten vom neuen Sensor der URSA Mini Pro 12K optimal ausgenutzt werden kann. Dies bringt eine noch bessere Farbreaktion für gefälligere Hauttöne sowie besseres Rendern hochgesättigter Farben, wie sie bspw. in Neonschildern und Autohecklampen kontrastreicher Szenen vorkommen. Die Generation 5 Color Science trägt auch zur komplexen Bildverarbeitung von Blackmagic RAW und zum Erhalt der Sensordaten zu Farbe und Dynamikumfang in den Metadaten bei, was diese in der Postproduktion verwertbar macht. Für Kompatibilität mit allen zuvor in Blackmagic RAW aufgenommenen Dateien ist mit der Generation 5 Color Science gesorgt. Die neue Film-Kurve lässt sich sogar auf vorhandenes Material anwenden.
Die URSA Mini Pro 12K hat die Power mehrerer Kameras, denn filmen kann sie in gebräuchlichen Auflösungen und Bildwechselraten in 4K, 8K und sogar in detailreichem 12K.
Mit 80 Megapixeln pro Frame bei 60 fps fängt man mit ein- und derselben Kamera in RAW gleichzeitig perfekte Stand- und Bewegtbilder ein. Aufnehmen lässt sich bei bis zu 60 fps in 12K-Auflösung mit 12288 x 6480 Pixeln in 17:9. Oder man filmt mit höheren Bildwechselraten in Auflösungen von 8192 x 4320 mit 110 fps, bei 8192 x 3408 mit 140 fps. Mit dem auf Super 16 gecroppten Sensor lässt sich sogar 4K mit erstaunlichen 220 fps und 4096 x 2160 Pixeln im DCI-Format erfassen. Die URSA Mini Pro 12K bietet flexible Optionen für Frameraten und Auflösung, und zeichnet mit verbessertem Rendern von bewegten Objekten auf. Das gibt Anwendern auch in 8K und 4K geschmeidigere Kanten bei geringeren Bildwechselraten.
Mit drei Optionen für die Aufzeichnung in 12K – fast zehnmal höher aufgelöst als Ultra HD – ist die URSA Mini Pro der ultimative Rekorder für hohe Bandbreiten. Zur Verfügung stehen duale Rekorder für CFast- und UHSII-SD-Karten sowie ein SuperSpeed USB-C-Erweiterungsport zum Aufzeichnen auf schnelle SATA- und NVMe-Speicher. Bei aktivierter Funktion «Record RAW on 2 Cards» kann man auf der URSA Mini Pro 12K mit 900 MB/s auf zwei CFast-Karten oder bei beeindruckenden 500 MB/s auf zwei UHS-II-SD-Karten gleichzeitig aufzeichnen. Als dritte Option gibt es an der Rückseite einen SuperSpeed USB-C-Erweiterungsport zum Aufzeichnen auf USB-C-Flashspeicher mit bis zu 900 MB/s. Damit hat man eine große Auswahl fürAufzeichnungen von fantastischem 12K bei bis zu 60 fps oder 8K bei bis zu 110 fps.
Die Blackmagic URSA Mini Pro verfügt über einen hochschnellen Erweiterungsport. Der 2019 in das «4.6K G2»-Modell verbaute USB-C-3.1-Port der Generation 1 unterstützt bis zu 5 Gbit/s. Das neue 12K-Modell mit einem USB-C-3.1-Port der Generation 2 schafft 10 Gbit/s. An beide Modelle lassen sich externe Flashspeicher und SSDs anschliessen und mit Strom versorgen. Die neue URSA Mini Pro 12K kann man zusätzlich mit einem URSA Mini Recorder riggen und so auf schnelle NVMe-SSD-Laufwerke für längere Aufzeichnungszeiten aufnehmen. NVMe-SSD-Laufwerke sind ideal, um 12K in Blackmagic RAW bei konstanter Qualität und 12-Bit-Farbtiefe mit der Q0-Einstellung oder mit hohen Frameraten zu filmen. Nach Drehschluss schliesst man den externen Datenträger einfach an den Computer an und legt auf genau diesem Datenträger mit der Nachbearbeitung los. Ganz ohne Kopieren von Dateien!
Mit dem neuen Blackmagic URSA Mini Recorder lassen sich Blackmagic-RAW-Dateien mit 12 Bit auf 2,5-Zoll- SSDs aufzeichnen, inklusive der aktuellsten U.2 NVMe Enterprise SSDs. Super schnelle SSDs wie die neuesten 7 mm U.2 NVMe Disks leisten Datenübertragungsraten von bis zu 900 MB/s. Diese Leistung ermöglicht längere Aufzeichnungszeiten für vollaufgelöste 4K-, 8K- und 12K-Blackmagic-RAW-Dateien mit 12 Bit bei Q0-Codierung in Höchstqualität. Dank seines Designs lässt sich der Blackmagic URSA Mini Recorder direkt zwischen Kameragehäuse und Akku an der Rückseite der Kamera anbringen. Gesteuert wird der Rekorder über USB-C. Man braucht sich also nicht um manuelles Starten und Stoppen des Rekorders zu kümmern.
Preis und Verfügbarkeit
Die Blackmagic URSA Mini Pro 12K ist ab Juli 2020 erhältlich. Ihr Preis liegt bei 9995 US-Dollar (exkl. Steuern). Der Preis in Schweizer Franken steht noch nicht fest.
Weitere Infos
Blackmagic URSA Mini Pro 12K (Produktseite)
Blackmagic Design (Website des Herstellers)
Blackmagic-Produkte werden in der Schweiz verkauft durch:
Light + Byte AG
CH-8048 Zürich
Tel 043 311 20 30
Schweizer AG Professionelle Videotechnik
CH-8952 Schlieren (bei Zürich)
Tel. 043 810 37 37
Visuals Switzerland
CH-1217 Meyrin (bei Genf)
Tel. 022 561 07 07
NextWay
CH-3971 Chermignon (bei Sitten/Sion)
Tel 027 483 70 83