Gastautor/-in, 27. September 2020, 10:00 Uhr

Fotowettbewerb Vogelwarte Sempach 2020: Das sind die besten Bilder

Die Ausgabe 2020 des Fotowettbewerbs der Schweizerischen Vogelwarte Sempach erfreute sich einer sehr hohen Beteiligung: Rund 700 Naturfotografinnen und -fotografen aus 28 Ländern haben knapp 9’000 Vogelfotos eingereicht. Das eindrückliche Bild eines im Morgenlicht balzenden Birkhahns wurde nun zum Gesamtgewinner gekürt.

 

Gesamtsieger: Levi Fitze «Birkhuhn», CH

«Birkhühner sind recht schwer zu fotografieren, da sie sich meist an abgelegenen Orten in den Bergen aufhalten und störungsanfällig sind. Doch genau das war es, was mich gereizt hat. Nachdem ich die Vögel bereits mehrere Male mit dem Teleobjektiv fotografiert hatte, wollte ich etwas Neues ausprobieren. Also versuchte ich mein Glück mit Fernauslöser und Weitwinkelobjektiv: Ich stellte meine Ausrüstung am Abend am richtigen Ort hin und tatsächlich ging mein Plan am nächsten Morgen beim ersten Versuch auf.»

Levi Fitze,  Schweiz, ist ein sechzehnjähriger Naturfotograf aus der Ostschweiz, der vor kurzem seine Ausbildung zum Fotofachmann begann. Er geht an Wochenenden und während den Ferien sehr oft in die Berge, abseits von den touristischen Orten, was für ihn besonders inspirierend ist. «Mein Bild scheint mir sinnbildlich für die Schönheit, aber auch für die Empfindlichkeit, welche den alpinen Lebensraum so einzigartig macht». (Kamera: Sony A7R Mark IV)

Wie andere Jahre wurde der Fotowettbewerb 2020 der Schweizerischen Vogelwarte in den Kategorien «Allgemein», «Emotion», «Aktion» und «Jugend» eingereicht. Eine professionelle Jury hat die besten Bilder des Fotowettbewerbs prämiert. Hier finden Sie die besten Bilder:

 

Kategorie «Allgemein»

1. Platz: Saverio Gatto «Rotmilan», IT

«Um dieses Bild zu machen, platzierte ich mein Tarnversteck in der Nähe eines beliebten Sitzplatzes eines Rotmilans. Ein weit entferntes Feld sorgte für einen ruhigen Bildhintergrund während der Vordergrund durch das letzte Licht der untergehenden Sonne beleuchtet wurde.»

Saverio Gatto  ist ein italienischer Naturfotograf, der sich hauptsächlich auf Vogelfotografie spezialisiert hat. Seine Bilder entspringen seiner tiefen Leidenschaft für die Tierwelt, mit ihnen versucht er, das Wissen über die Natur zu verbreiten, mit dem Ziel, die Menschen in die Rettung unserer Naturschätze einzubeziehen. (Kamera: Canon EOS-1D X

 

2. Platz Thomas Hinsche «Eisvogel», DE

«Das Eisvogelweibchen landete mit Beute im Schnabel vor meiner Kamera und versuchte, sich den Fisch durch Werfen in die Luft zurechtzulegen. Dabei entglitt ihr der Junghecht und fiel in den Sand am Ufer. Auch wenn Eisvögel ihre Beute normalerweise aus dem Wasser holen, nahm dieses Eisvogelweibchen den verlorenen Fisch direkt wieder vom Ufer auf. So sass sie nun vor mir, mit einem sandigen Junghecht und spiesste dabei noch ein Stück Holz vom Ufer auf. Kurz drauf verschluckte sie den ‘panierten’ Hecht.»

Thomas Hinsche  wuchs ich in eine Ornithologen-Familie hinein und lernte frühzeitig die naturbelassenen Biotope zu schätzen. Den Schritt zur Naturfotografie machte ich 2006. Mit viel Geduld, Respekt und Behutsamkeit gegenüber den Tieren und der Freude an ihrer Beobachtung entwickelte er seine Begeisterung für die Naturfotografie. (Kamera: Canon EOS R)

 

3. Platz Kevin Prönnecke «Flussregenpfeifer», DE

«Das Foto entstand in einer aufgelassenen Kiesgrube in der Nähe von Leipzig. Ich hatte die Flussregenpfeifer schon einige Tage beobachtet und konnte mir so eine geeignete Stelle für einen Ansitz aussuchen. Das Bild entstand liegend unter einem Tarnumhang. An diesem Morgen zeigte sich der Flussregenpfeifer im schönsten Morgenlicht.»

Kevin Prönnecke  war schon als Kind von der heimischen Natur begeistert. Kaufte sich zur Jugendweihe seine erste Spiegelreflexkamera und ist seither von Naturmotiven begeistert. Vor allem Landschaftsfotos, aber auch Aufnahmen einheimischer Tiere haben es ihm angetan. (Kamera: Nikon D800)

 

Kategorie «Emotionen»

1. Platz: Kevin Prönnecke: «Bachstelze», DE

«Das Bild entstand an einem Strand im Nordwesten von Dänemark. Eigentlich wollte ich den kleinen Bach im Gegenlicht fotografieren, welcher ins Meer strömt. Dann kam plötzlich die Bachstelze vorbei. Ich schaffte es gerade noch die Verschlusszeit der Kamera zu ändern, und die Spiegelvorauslösung auszuschalten. Einen Augenblick später war sie aus dem Bildausschnitt wieder verschwunden.»

Kevin Prönnecke war schon als Kind von der heimischen Natur begeistert. Kaufte sich zur Jugendweihe seine erste Spiegelreflexkamera und ist seither von Naturmotiven begeistert. Vor allem Landschaftsfotos, aber auch Aufnahmen einheimischer Tiere haben es ihm angetan. (Kamera: Nikon D300S)

 

2. Platz: Simone Baumeister «Uferschnepfe», DE

«An dem Abend war der Himmel wolkenlos und die Sonne ging knallrot am Himmel unter. Ich sah, dass eine Uferschnepfe auf einem Zaunpfahl ihrer abendlichen Gefiederpflege nachging. Also positionierte ich mich so, dass der Kopf der Schnepfe exakt vor der untergehenden Sonne erschien und stellte eine sehr starke Unterbelichtung in der Kamera ein. Als die Schnepfe sich kratzte und ihre filigranen Zehen in dem roten Lichtspot zu sehen waren, drückte ich auf den Auslöser.»

Simone Baumeister lebt im Münsterland (Deutschland) und hat viele unterschiedliche Habitate in erreichbarer Nähe. Besondere Momente mit der Kamera einfangen zu können, empfindet sie als ein Geschenk und es freut sie, wenn sie mit ihren Bildern Menschen für den Wert der Natur sensibilisieren kann. (Kamera: Canon EOS R)

 

3. Platz: Simone Baumeister «Uhu», DE

«Einen Uhu vor dem Mond zu fotografieren war schon lange ein Wunsch von mir. Es war zwei Jahre lang beim Versuch geblieben. Entweder war ein Baum im Weg, oder es war zwar ein Uhu an der richtigen Stelle, aber der Himmel voller Wolken, oder umgekehrt, ein perfekter Mond, aber kein Uhu zu sehen. Ich war so froh, als dann endlich alles passte und sich ein Uhu so auf einen freien Ansitz vor die Mondsichel setzte, als würde er auf der Sichelspitze des Mondes sitzen.»

Simone Baumeister lebt im Münsterland (Deutschland) und hat viele unterschiedliche Habitate in erreichbarer Nähe. Besondere Momente mit der Kamera einfangen zu können, empfindet sie als ein Geschenk und es freut sie, wenn sie mit ihren Bildern Menschen für den Wert der Natur sensibilisieren kann. (Kamera: Canon EOS R)

 

Kategorie «Action»

1. Platz: Claudio Comi «Wasseramsel», IT

«Bereits vor ein paar Jahren hatte ich den Nistplatz dieser Wasseramsel gefunden. Ich platzierte mein Tarnversteck und verbrachte beinahe einen Monat fast jeden Morgen dort bis mir mein Traumbild gelang: Ich wollte, dass das Wasser genauso scharf ist, wie die durch den Wasserfall fliegende Wasseramsel. So erreichte ich den gewünschten abstrakten Effekt des Wassers als Umgebung für die Wasseramsel in Aktion.»

Claudio Comi lebt in Italien am Ortasee, verbringt jedoch den Winter in Schweden, wo er als Polarführer und Fotograf arbeitet. Im Übrigen ist er viel unterwegs und hat schon in Australien , Neuseeland, der Slowakei , Italien und Island gelebt und gearbeitet. Er liebt Südostasien und die grossen und stillen Räume des Nordens. (Kamera: Canon EOS 5D Mark III)

 

2. Platz: Markus Varesvuo «Birkhuhn», FIN

«Dieses weibliche Birkhuhn flog auf und hielt direkt auf mein Tarnzelt zu. Nur wenige Meter vor meinem Versteck gewann der Vogel an Höhe. Für mich war das eine eindrückliche – und sehr schnelle – Beobachtung.»

Markus Varesvuo  aus Finnland hat sich auf die nordeuropäischen Vogelarten spezialisiert. Wohnhaft in Helsinki verbringt er während der Vogelzugzeiten viel Zeit auf einer kleinen, Insel vor der finnischen Küste. Markus Varesvuo liebt es, packende Vogelbilder zu machen, besonders in winterlichen Konditionen. (Kamera: Canon EOS-1D X Mark II)

 

3. Platz: Marion Vollborn «Singschwan», DE

«Während eines heftigen Schneesturms in Japan entschied ich mich, zu einem zugefrorenen See zu gehen. Ich hoffte, dort Singschwäne anzutreffen, die sich gerne an einer offenen Wasserstelle aufhielten. Zu meinem Glück waren vereinzelte Gruppen der Vögel nicht im Wasser, sondern auf dem Eis und starteten nach und nach in die Luft. Bei dieser Aufnahme liefen sie nahe an mir vorbei. Ich entschied mich bewusst für eine lange Belichtungszeit, um einen Wischeffekt zu erzielen.»

Marion Vollborn hat sich sein heutiges Wissen nach und nach autodidaktisch angeeignet. Seine Lieblingsmotive sind die Tiere. Er hält sich am liebsten draussen in der Natur auf, wobei Greifvögel und Grosskatzen eine ausserordentliche Faszination auf ihn ausüben. Oft verbringt er ein paar Stunden in einer Beobachtungshütte oder einem Tarnzelt bei ungewöhnlichen Temperaturen. (Kamera: Canon EOS-1D X Mark II)

 

Kategorie «Jugend»

1. Platz: Antoine Lavorel «Mornellregenpfeifer»

«Nach einer mondhellen Nacht hatte ich das Glück, zwei Mornellregenpfeifer auf einem Berggipfel im Jura zu entdecken. Während der eine Vogel sein Gefieder pflegte, wärmte sich der andere in den ersten Sonnenstrahlen, bevor er sich auf die Jagd nach Insekten machte.»

Antoine Lavorel  lebt in der Westschweiz und ist seit frühester Jugend stark mit der Natur verbunden und teilt seine Leidenschaft für die Tierwelt mit seinem älteren Bruder Gaël. Die beiden durchstreifen oft tagelang die Wälder und sympathisieren mit den Rehen. Antoine studiert an der Kunstgewerbeschule in Vevey alle Facetten der Fotografie. (Kamera: Canon EOS 7D Mark II)

 

2. Platz: Thomas Ruckli «Kolkrabe», CH

«Inmitten eines verschneiten kanadischen Waldes sitzend, haben plötzlich diese beiden Kolkraben meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zu zweit kamen sie angeflogen, zeitweise beinahe synchron, einer der beiden mit einem Zweig im Schnabel. Ich wartete auf den richtigen Moment und drückte ab. Man könnte meinen, die Raben schauen sich verliebt an, während sie möglicherweise an den diesjährigen Nachwuchs denken…»

Thomas Ruckli  begann vor einigen Jahren dank der Ornithologie zu fotografieren, wobei Vögel schon immer eine zentrale Rolle in seinen Bildern einnahmen. Jedes seiner Fotos ist mit der Absicht entstanden, auf die Schönheit der Welt aufmerksam zu machen oder eine kleine Geschichte zu erzählen. (Kamera: Nikon D500)

 

3. Platz: Antoine Lavorel «Mornellregenpfeifer», CH

«Mornellregenpfeifer sind bekannt dafür, dass sie überhaupt nicht scheu sind. Sie sind beliebte Fotosujets.Ich verbrachte den ganzen Morgen bei den Regenpfeifern und konnte sie aus der Nähe beobachten und fotografieren. Es war ein unvergessliches Erlebnis, Zeit mit diesen unermüdlichen Zugvögeln zu verbringen!»

Antoine Lavorel lebt in der Westschweiz und ist seit frühester Jugend stark mit der Natur verbunden und teilt seine Leidenschaft für die Tierwelt mit seinem älteren Bruder Gaël. Die beiden durchstreifen oft tagelang die Wälder und sympathisieren mit den Rehen. Antoine studiert an der Kunstgewerbeschule in Vevey alle Facetten der Fotografie. (Kamera: Canon EOS 7D Mark II)

 

Sämtliche Bilder der Gewinner und Finalisten finden Sie hier

Auch dieses Jahr werden die besten Fotos der Endauswahl wieder auch als Fotoband «Portfolio 8» publiziert, der ab Mitte November unter www.vogelwarte.ch/shop erhältlich ist.

Der nächste Fotowettbewerb der Schweizerischen Vogelwarte Sempach wird im Mai 2021 ausgeschrieben.

 

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