Urs Tillmanns, 20. November 2020, 09:07 Uhr

Photobastei: Covid-Teilschliessung und Absage Fotoflohmarkt

Die Photobastei schliesst per sofort den Bereich «eingemietete Ausstellungen» und das «Kulturzentrum» mit der Bar im dritten Stock des Gebäudes. Grund für die Schliessung sind Verschiebungen und Ausfälle von Ausstellungen aufgrund der Pandemie sowie ein Umsatzrückgang bei Eintritten (ab 19.10.) von rund 70% und beim Barumsatz von rund 90%.

Von der Schliessung betroffen ist auch der beliebte Fotoflohmarkt vom 29. November. Die Museumsausstellung im separaten 2. Stockwerk des Gebäudes bleibt normal bis Ausstellungsende am 6. Dezember geöffnet.

Der dritte Stock der Photobastei mit Eventraum und Bar bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Die Aussichten für 2021 sind noch ungewiss

 

Folgen der Pandemie für eingemietete Ausstellungen

Als Folge der Bundesratsbeschlüsse vom 19. Oktober sind Vernissagen nur noch für 50 Personen mit Maskenpflicht, der Konsum von Getränken nur noch zu viert und sitzend im Barbereich möglich. Die Vernissagen haben folglich «jeden Reiz für die FotografInnen verloren», sagt Romano Zerbini von der Photobastei. «Ausnahmslos alle bis Februar eingeplanten Ausstellungen wurden von den FotografInnen deshalb abgesagt oder auf nächstes Jahr verschoben». Die Photobastei erleidet damit ab dieser Woche bei den eingemieteten Ausstellungen einen Totalausfall.

Seit März 2020 sind zudem die Reservationen für neue Ausstellungen über 80% eingebrochen. Erstmals wird die Photobastei deshalb im ersten Halbjahr 2021 keine volle Belegung aufweisen. Die Auslastung ist zur Zeit unter 50% für das erste Halbjahr.

 

Folgen der Pandemie für das Kulturzentrum und die Bar

Mit Beschluss des Regierungsrates des Kantons Zürich vom 24. August 2020 musste die Photobastei alle geplanten Parties absagen. Parties generieren 40% der Einnahmen für das Kulturzentrum. Mit Beschluss des Bundesrates vom 19. Oktober fielen mit dem faktischen Veranstaltungsverbot weitere 50% des Umsatzes weg. Geblieben ist der Barumsatz aus dem Publikumsverkehr für die Ausstellungen. Mit dem Wegfall der Ausstellungen bis weit in das nächste Jahr fällt nun auch dieser (nicht selbsttragende) Umsatz weg.

Die Photobastei hat deshalb beschlossen, den 3. Stock per sofort und bis auf Weiteres zu schliessen und nur das Museum vorerst weiter zu führen.

 

Die Museumsausstellung «Zürich – Schwarz auf Weiss» bleibt geöffnet

Die bis zum 6. Dezember 2020 laufende Ausstellung «Zürich – Schwarz auf Weiss» mit historischen Bildern zur Stadt Zürich und zu deren Arbeitswelten bleibt vorderhand geöffnet. Deren Umsatz ist im Vergleich zu einem Normaljahr um 68% (ab 19. Oktober) eingebrochen.¨

Ab 6. Dezember 2020 wird die Photobastei bis auf Weiteres deshalb ganz geschlossen.

 

Düstere Aussichten für 2021

Die Photobastei erhält Beiträge aus der Kurzarbeit, Mieterlasse und -stundungen der Stadt Zürich sowie Ausfallentschädigungen vom Kanton Zürich. Alle diese Unterstützungen erlauben einen langsamen Verzehr vorhandener Mittel, während die Mietstundungen die Schulden anschwellen lassen. Dennoch schaut die Photobastei verhalten optimistisch auf die nächsten Monate.

Das grosse Problem liegt aber in der Planungssicherheit, die zur Zeit nicht gegeben ist. Das Kulturzentrum braucht nach Lockerungen des Covid-Regimes mindestens zwei Monate Vorlauf, um erste Veranstaltungen durchführen zu können. Zudem ist sie auf Parties angewiesen, um die Sommermonate vorzufinanzieren.

Die einmietenden FotografInnen wie auch das Museum brauchen hingegen mindestens vier bis sechs Monate, um erfolgreich ausstellen zu können. Damit ist eine Ausstellungsplanung bis zur Sommerpause 2021 bald kaum mehr möglich.

Die Photobastei wird im Bereich der Ausstellungen bis zur Sommerpause 2021 folglich grosse Mühe bekunden, ein Programm anzubieten, während das Kulturzentrum den Betrieb vor Sommer hoffentlich wieder aufnehmen kann.

Eine Rückkehr zur Normalität und zur Eigenfinanzierung zeichnet sich kaum vor Herbst 2021 ab. Bis dahin gilt es, finanziell über die Runden zu kommen. Aus heutiger Sicht scheint dies nicht unmöglich, es wird aber in jedem Fall eine grosse Herausforderung.

(Redigierte Pressemitteilung)

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