PhotoKlassik – das Magazin für aktuelle analoge Fotografie – ist der Zeit voraus und bringt bereits jetzt seine erste Ausgabe 2021 auf den Markt. Sie ist wieder ein Wissensfundus über die aktuelle Fotografie mit Film und entführt uns auf den aktuellen Film- und Kameramarkt, ins Heimlabor mit vielen Tipps und Tricks, hinter die Geheimnisse der wirkungsvollen Bildpräsentation sowie in die Welt der Bildkultur, mit vielen Hinweisen zu Ausstellungen und Buchneuerscheinungen.
Herausgeber Wolfgang Heinen erinnert in seinem Editorial daran, dass nur die analoge Fotografie die «einzig naturgetreue» sei und die digitalen Konstrukte mit Bildbearbeitung und künstlicher Intelligenz je länger je mehr etwas «Nicht-Wirkliches» darstellen. Er bricht damit eine Lanze für die Fotografie mit Film, die von einer immer grösseren Zahl insbesondere jüngerer Fotoliebhaber wieder entdeckt wird – für die echte, unverfälschte Bildsprache.
Gleich zu Beginn der neuen Ausgabe wird auf eine Buchneuerscheinung von zwei bekannten Schweizer Fotografen hingewiesen: Emanuel Gyger und Arnolf Klopfenstein, deren Skiaufnahmen in den dreissiger Jahren entstanden und über Jahrzehnte im gleichnamigen Verlag in Adelboden auf Ansichtskarten verkauft wurden. Jetzt ist im Regenbrecht Verlag in Berlin ein Buch dazu herausgekommen, welches dem fotografischen Schaffen dieser beiden Pioniere gedenkt.
Ein besonderes Highlight dieser Ausgabe ist der Artikel über den französischen Fotografen Jaques-Henri Lartigue, der als ein Pionier der Farbfotografie galt und während Jahrzehnten etwas vergessen wurde. Jetzt gab es in Monschau bei Aachen eine Ausstellung über ohn, und das Buch «Das Leben ist bunt», welches im Schirmer Mosel Verlag erschien, würdigt sein weitgehend unbekanntes Schaffen.
Was technische Themen anbelangt so steht dieses Mal Olympus im Rampenlicht mit viel Hintergrundwissen zur legendären OM-4 Ti und einem historischen Rückblick auf das Hundertjahrbestehen der Firma. Weiter wird bezüglich Technik die neue Grossformatkamera Chamonix 810 Alpinist X vorgestellt, die bei den Freunden des 20 x 25 cm Negativformates auf grosse Begeisterung stossen dürfte.
Lesenswert ist auch der Beitrag von Friedrun Rheinhold, der während des Lockdowns die Zeit genutzt hat, um mit einer Hasselblad 503CX die Bretagne zu erkunden und seine Erfahrungen mit dieser legendären schwedischen Mittelformatkamera zu machen. Er ist dabei zu vielen Inspirationen gekommen und hat die Fotografie auf andere Weise neu entdeckt.
Spannend und mit beeindruckenden Bildern illustriert ist auch die Bildgeschichte «Analoge Action» über das Schaffen von Philipp Reinhard, der sich mit seiner Leica M6 und zwei Festbrennweiten der Sportfotografie widmet – vor allem auch den Szenen, die sich hinter den Wettbewerben abspielen.
In einem Artikel zur Praxis der analogen Porträtfotografie zeigt uns Lars Walter seine Arbeitsweisen bei der Aufnahme und hinterher im Labor, um zu eindrucksvollen Bildern von Menschen zu kommen. Das Wichtigste ist allerdings einerseits die Kommunikation mit dem Model, wie Lars in diesem Interview erklärt. Passend zum Thema der nächste Beitrag, in dem es um den Charme der Pin-Up-Bilder im Stil der Vierzigerjahre geht – witzig, und zur Nachahmung empfohlen ….
Für Heimlabor-Fanatiker gibt es gleich eine ganze Reihe von Beiträgen, zum Beispiel, wie man Filme für 8x11mm-Kassetten aus Kleinbildmaterial selbst konfektioniert, dann eine weitere Folge zur Herstellung von Kalotypie-Salzdrucken und ein umfassender Beitrag zur Verarbeitung und Präsentation von hochwertigen Barytbildern.
In einem kulturellen Beitrag ruft PhotoKlassik die 40 Jahre des Oskar Barnach-Awards in Erinnerung, einer der bedeutendsten Wettbewerbe der Kleinbildfotografie, der Meilensteine des Fotojournalismus unvergänglich gemacht hat. Interessant ist das Kurzinterview mit Karin Rehn-Kaufmann, Generalbevollmächtigte des Leica Galerien International, die betont, dass im Laufe der Zeit vor allem der Blickwinkel der Fotografen individueller geworden und der künstlerische Anspruch der Fotografen weit über das Dokumentarische hinausgewachsen sei.
Ein interessanter Essay ist auch der Beitrag «Descriptive Anatomy – Hände im Fokus» über das Schaffen von Verena Frye, welche ihre Bilder an zahlreichen Ausstellungen präsentieren konnte. Verena Frye arbeitet mit einer Mamiya 645 und gibt im Heft einen spannenden Einblick in ihre Arbeitsweise.
Interessant ist auch der Fundus von rund 300 6×9 cm-Negativen, die aus den Dreissigerjahren stammen und eine Reise nach Nordafrika dokumentieren. Thomas Gade hat das Material bekommen, ohne zu wissen woher es wirklich stammt. Jetzt entpuppen sich die Bilder als eine hoch interessante Dokumentation einer ungewöhnlichen Reise.
«Imagine, there’s no colour» ist ein Jahrbuch zur Schwarzweissfotografie, das bereits zum vierten Mal erscheint und von der «Schwarzweiss-Arbeitsgemeinschaft Süd» im Dezember herauskommt. Das Buch umfasst 230 Seiten, erscheint noch im Dezember und kostet ca 80 bis 100 Euro.
Weiter finden sich auch in dieser Ausgabe von PhotoKlassik viele nützliche Hinweise über Arbeitstechniken, neue Produkte und kulturelle Anlässe – Infos zur analogen Fotografie, die man sonst kaum anderswo findet.
Urs Tillmanns
Der Inhalt
Kameras & Objektive
Neuheit: Grossformatkamera Chamonix Alpinist X
OM-4 Ti – Die Herrscherin des Olymps
Kamerageschichte: Göttergabe – Das Olympus-System
Unterwegs mit der Hasselblad 503cx
Aufnahme & Belichtung
Porträtfotografie bei Available Light und im Studio – So geht’s
Pin-up-Fotoshooting – Der angesagte Retrolook
Film & Dunkelkammer
Ein Filmschneider für das 8×11-Minox-Format
How-to: Einspulen des belichteten Films
Edeldruckverfahren-Serie, Teil 3: Salzdruck/Kalotypie
Baryt-Fotopapier – Die feine(re) Alternative + praktische Marktübersicht
Belichtungsmesser bei m Vergrössern im Fotolabor
Prasentation & Archivierung
1932 – Dokumentation ei n er Reise auf 6×9 Planfllm
Kultur & Portfolio
Jacques-Henri Lartigue: Das Leben ist bunt
Philipp Reinhard: Analoge Actionfotografie mit der Leica M6
40 Jahre Leica Oskar Barnack Award
Wahlverwandtschaften
Verena Frye: Descriptive Anatomy
Uwe Kielas: Ein Droide in München
lmagine there’s no colour – Jahrbuch der SW-AG Süd
Fundstücke – Randnotizen zur Foto-Kunst
Editorial
Augenblick
Magazin
Mitarbeiter l lmpressum
PhotoKlassik erscheint vierteljährlich, umfasst 98 Seiten und erscheint im Verlag der IMH Imaging Media House GmbH & Co. KG. Das Magazin ist sowohl bei Ars-Imago in Zürich erhältlich als auch bei Fotomedia in Jegenstorf. Das Heft kostet CHF 18.90 zuzüglich Versandspesen.