Marcello Keller arbeitet seit einem Jahrzehnt als freischaffender Fotograf und ist auf Porträts und Reportagen spezialisiert. Seine ruhige, unübersehbare Persönlichkeit öffnen ihm Zugänge zu Menschen unterschiedlichster Wesensart, Status und Kultur. Als Menschenfreund mit viel Gespür für Authentizität bereitet ihm die Porträts so wie Reportagen, Fotografie grosse Freude. Er arbeitet möglichst unauffällig und verzichtet auf aufwendige Technik, schnelle Kameras und aufdringliche Objektive. Mit einem gelungenen Spannungsbogen zwischen Auftragsfotografie und seiner bekannten Fotokunst vermag er immer wieder von Neuem seine Fans in Ausstellungen übers Netz zu begeistern. Seine beruflichen Erfahrungen wird Marcello Keller demnächst als Kursleiter bei der neuen Workshop- und Event-Plattform Gridon einbringen. Wir haben ihm drei Fragen gestellt.
Fotointern: Was ist für Sie das Wichtigste an der Fotografie?
Marcello Keller: Fotografieren soll Freude bereiten, Momente erleben, die dich immer wieder daran zurückerinnern, was du in diesen Augenblick erlebt hast. Fotografien bedeutet Freude am Moment, es ist eine Art Welt, die darauf wartet, von dir entdeckt zu werden. Es ist Ausdruck und Kommunikation, ja es ist deine eigene Sprache sprechen.
Wie sind Sie zur Fotografie gekommen und welches ist Ihr primäres Tätigkeitsfeld?
Heutzutage heisst es Instagram oder irgendeine andere sozial Media Plattform, angefangen habe ich mit der Fotografie, indem ich mein ganzes Leben dokumentiert habe, bereits schon vor mehr als 18 Jahren. Jede Woche habe ich mir die besten sieben Fotos ausgedruckt und an die Wand gehängt. Damals hatte ich die kleine Kompaktkamera von meinen Papa geliehen, die war bereits schon digital mit 1,2Mpx, irgendwann war ich soweit und wollte einen Schritt weiter gehen, es muss eine eigene Spiegelreflexkamera her. Schnell merkte ich das der Bereich Menschen mich sehr fasziniert. So begann ich zuerst alle Menschen aus meinem Umfeld zu Fotografieren. Die Kamera ist mein stetiger Begleiter. Ich liebe die Technik, mich hat schon immer die Filmwelt mit den grossen Fotostudios inspiriert. So bin ich am Ende in der Porträt- und Reportage-Fotografie gelangt. Ich habe mich in vielen Bereichen hineingearbeitet und wollte immer das Maximum lernen wie es die grossen Profis machen. Neben den Menschen suche ich immer wieder Themen, die ich an Fotoausstellungen zeige, um neue Themen in den Kontext zu stellen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Mein heutiger Schwerpunkt liegt nach wie vor ganz klar beim Menschen.
Wie sehen Sie die Zukunft der Fotografie, auch in Bezug auf die Aus- und Weiterbildungs-Chancen junger Talente?
Die digitale Fotografie hat sich in den letzten 20 Jahren sehr entwickelt. Der grosse Trend liegt klar in den digitalen Medien, Sharing von Medien werden immer wie wichtiger, schnell und effizient sollen Bilder rund um den Globus zu verteilen werden. Wir möchten am liebsten gleich nach dem Erstellen eines Fotos mit der ganzen Welt teilen.
Die Entwicklung geht immer wie schneller voran. Programme werden fast schon quartalsmässigen mit Updates nachgerüstet. Die Technik entwickelt sich fast schon im Sekundentakt. Und immer wie mehr Möglichkeiten stehen dem Menschen bereits zur Verfügung, die wir nutzen können. Doch der Tag hat nun mal 24h und wir sind zeitlich begrenzt. So sehe ich es als Riesenvorteil, Wissen von Menschen anzueignen, die bereits viel Erfahrung in Bereichen angesammelt haben, denn wer sich richtig ausbildet, der schafft Möglichkeiten, schneller an sein Ziel zu gelangen. Es wird immer wichtiger, Informationen kompakt informativ von einem Profi abzuholen.
Dein Ziel soll sein, Freude am Lernen, Erlebnisse schaffen und gleichgesinnte Menschen finden. So kannst du Erfahrungen untereinander sammeln, um dich auszutauschen, am Ende wirst du dich persönlich weiterentwickeln wie auch dein Umfeld.
Sämtliche Bilder: Marcello Keller
Weitere Infos über Gridon finden Sie hier.
Ich über mich
Geboren 1986 lebe ich in Zürich und arbeite seit 2010 mit Herzblut als freischaffender Fotograf. Als Menschenfreund mit viel Gespür für Authentizität bereiten mir Porträts so wie Reportagen in der Fotografie grosse Freude. Ich verzichte bei solchem auch gerne auf aufwendige Technik und schnelle Kameras, weil ich mit Zurückhaltung und einer schlichten Arbeitsweise bessere Erfahrungen gemacht habe. Dadurch habe ich ein intuitives Gespür für die zeitlich relevanten, aber wahren Momente entwickelt, um Sekunden Sequenzen in Millisekunden zu selektionieren und im Bild zu festigen. https://artefakt-fotografie.ch/