Urs Tillmanns, 10. Februar 2021, 11:13 Uhr

Ilford bringt eine Einsteiger-Kamera für Film

Kostengünstige und einfach zu bedienende analoge Kameras gibt es keine mehr neu zu kaufen. Dabei besteht nach wie vor ein Bedarf jener Leute, die mit Digital nichts am Hut haben, die einfach – wie früher – einen Film benutzen und diesen dann entwickeln lassen wollen, um sich an den Papierbildern zu erfreuen oder diese weiterzuverschenken. So einfach kann fotografieren sein … Filme gibt es, den Entwicklungsservice gibt es – nur die günstigen Kameras dazu gibt es nicht mehr. Wer heute analog fotografieren will, ist auf Gebrauchtkameras angewiesen, die für viele Leute zu kompliziert und meist zu teuer sind.

Jetzt lässt Ilford eine Erfolgskamera aus den 1960er-Jahren wieder aufleben. Die «Ilford Sprite 35-II» ist genau für diese Zielgruppe neu aufgelegt worden und wird in Kürze auf den Markt kommen.

Die Bedienung ist heute so einfach wie damals. Ohne sich um Verschlusszeiten, Blende oder Belichtungsmessung zu kümmern, wird einfach ein Film eingelegt, der Auslöser gedrückt und der Filmtransporthebel betätigt. Diese Kamera war attraktiv für Benutzer, die Schnappschüsse machen wollten, ohne sich um die richtigen Einstellungen kümmern zu müssen. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Aufnahmen, war es damals üblich, sich in Geduld zu üben und auf das Wesentliche zu fokussieren.

Die Ilford Sprite 35-II Kamera verfügt über ein 31-mm-Weitwinkelobjektiv mit fester Verschlusszeit von 1/120s und Blende f9 für eine Schärfentiefe, die von einem Meter bis unendlich reicht. Der eingebaute Blitz hat eine Wiederholungszeit von 15-Sekunden. Die Kamera verfügt über einen Hebel für den manuellen Filmtransport. Mit der ausklappbaren Rückspulkurbel wird der Film nach der Belichtung wieder in die Filmpatrone zurückgeführt. In der Kamera können alle 35mm-Kleinbildfilme verwendet werden, gleich ob für Farb- oder Schwarzweissnegative. Die Kamera gibt es in den beiden Varianten Schwarz oder Schwarz&Weiss. Sie ist mit einem Gewicht von 122 Gramm sehr leicht und mit den Abmessungen von 119 x 67 x 44 mm sehr kompakt. Die Kamera wird in den Versionen Black und Black & White erhältlich sein.

 

Gegenüber von Einwegkameras bietet sie den Vorteil, dass sie wiederverwendbar ist und keinen zusätzlichen Abfall verursacht. Insgesamt bietet sie eine interessante und kostengünstige Gelegenheit, um in die analoge Fotografie einzusteigen, nicht zuletzt auch für Jugendliche und für den Projektunterricht in der Schule.

Die Ilford Sprite 35-II wird Anfang März über den Ilford-Partner Tecco verfügbar sein. Der empfohlene Verkaufspreis in der Schweiz liegt bei CHF 42.00. Im Set mit zwei Ilford HP5-Filmen kostet die Kamera bei Schöni Imaging ab März 2021 CHF 55.00. Die Kamera ist jetzt vorbestellbar.

Weitere Informationen finden Sie auf der Ilford-Website und auf YouTube.

 

Ilford Sprite 35-II – Spezifikationen
Brennweite 31 mm
Lichtstärke 1:9
Optik 1 Element
Fokus Fixfokus 1m bis ∞
Verschlusszeit 1/120s
Blitz eingebaut, hochklappbar
Blitzladezeit 15 s
Sucher Durchsicht, 70%
Filmempfehlung ISO 200 / 400
Tragriemen mitgeliefert
Batterie 1 AAA
Gewicht 122 g
Abmessungen 119 x 67 x 44 mm
Farbvarianten Schwarz oder Schwarz&Weiss

 

4 Kommentare zu “Ilford bringt eine Einsteiger-Kamera für Film”

  1. Wo liegen nach Ansicht des Autors die Unterschiede zu den einfachen Modellen von Lomo, z.B. Diana und Simple Use Reloadable Filmkamera? Gerade letztere klingt mit Fixfokus, 31mm Objektiv, Fixplende f/9 und fester Belichtung 1/125s sehr vergleichbar (siehe http://www.lomography.com)

    1. Das entzieht sich leider unserer Kenntnis, und es dürfte auch schwierig sein dies zu recherchieren. Durchaus denkbar, dass diese ähnlichen Kameras vom gleichen Hersteller stammen, denn schliesslich sind solche Billigpreise nur mit einer Grossproduktion möglich.

  2. Eigentlich schade, dass man keine Kamera mit wenigstens etwas mehr Belichtungsspielraum anbieten konnte. So wird es wieder Leute geben, die sich in einem Klische bestätigt fühlen und sich nachkurzem „Ausflug“ von Analog abwenden.

  3. Wer ernsthaft Fotografie mit Film betreiben will muss sich mit Zeitenwahl Blende und Belichtungsmessung beschäftigen.
    Wer sich mit mit solch einem Plastikschrott der Film Fotografie nähert, verliert wohl schnell wieder den Spass daran.
    Ein einfacher (Plastik) Fotoapparat mit Belichtungsmesser, Zeit und Blendenwahl sollte für unter 100€ auch heute realisierbar sein. Das würde die Qualität der Fotografie erheblich steigern. Und Geschmack auf mehr machen.
    Mit dem hier vorgestellten Angebot werden allenfalls kurzfristige Gewinne generiert.
    Aber es ist kein Startschuss für langfristige Kundenbindung.
    Und ein befriedigendes Fotoerlebnis.
    Echt schade!

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