Herausgeber Wolfgang Heinen bringt es in seinem Editorial wieder einmal auf den Punkt, wenn er die Besonderheiten der Fotografie mit Film herausstreicht und dieses Medium als einzigartig hervorhebt. Man hat damit immer die volle Prozesskontrolle, es ist gegenüber Manipulationen weitgehend resistent, immun gegen magnetische Felder, man kann die Bilder ohne Hilfsmittel betrachten, und man hält ein faszinierendes, haptisches Produkt in den Händen. Das macht die analoge Fotografie einzigartig und unübertroffen.
PhotoKlassik ist die einzige Zeitschrift in deutschsprachigen Raum, welche dieses Medium pflegt und eine wachsende Fangemeinde über Technik, Neuheiten und Trends informiert – auch in der vorliegenden dritten Ausgabe dieses Jahres. Einige Highlights aus dem ausgewogenen Themenmix der neuesten Ausgabe stellen wir Ihnen hier vor:
George Hoyningen-Huene – Experte des guten Geschmacks
Werke des bedeutenden Modefotografen der 1920er- und 1930er-Jahre werden nicht nur auf der Berlin Photo Week (26. August bis 3. September 2021) zu sehen sein, sondern eine Kostprobe davon gibt es schon in diesem Portfolio. Benjamin Jäger erzählt viel Wissenswertes zum Fotografen und seinen Bildern in einem Interview.
Kultkameras – ausziehen!
Es geht um die Rollei 35, eine der erfolgreichsten Kameras in der Geschichte der Fotografie. Wie viele Varianten es davon gab und worin sich diese unterscheiden schildert Steffen Schüngel, durchmischt mit vielen spannenden Hintergrundinformationen. Gleich danach folgt ein aufschlussreicher Artikel über die derzeit lieferbaren Analog-Kameras – es gibt mehr davon als man denkt.
Die kanadische Leica M4-P – am Mount Everst
Leica-Kameras waren bei fast allen Rekorden am Mont Everest mit dabei, schon Edmund Hillary 1953 hatte eine IIIc, aber auch 1982 nahmen die beiden Kandier Laurie Skreslet und Pat Morrow neben einer Leica R4 eine damals neu vorgestellte M4-P mit auf den höchsten Berg der Welt. Danach hat Leica eine Sonderserie «Everest 82» von 200 Kameras herausgebracht, die heute Raritäten sind.
Siebblenden – Rodenstock Imagon 200mm für Mamiya RB 67
Die Weichzeichnung hat in der Fotografie verschiedenste Stilepochen beeinflusst und gerade in der Porträt- und Landschaftsfotografie immer ihre Liebhaber gefunden. Das «Imagon» von Rodenstock mit seinen verschiedenen Siebblenden ist dafür der Klassiker, dessen Einsatz Meinrad Kling an der Mamiya RB67 beschreibt. Im Anschluss daran zeigt Alex Scherben in seinem Beitrag, wie man Blendenflecken in der Porträtfotografie kreativ nutzen kann.
Porträts sind die Königsdisziplin
Als Bernd Obermann 1996 nach New York reiste, und dann 15 Jahre lang dortblieb, hatte er sich nicht träumen lassen, welches Motiveldorado er dort vorfinden würde. Vor allem die Menschen in dieser Grossstadt hatten es ihm angetan, die sich zwanglos und gerne von ihm porträtieren liessen. In seinem Interview erzählt er von New York und wie es damals war. Passend dazu folgt ein spannender Beitrag von Ivan Slunjski über den Einstieg in die analoge Streetfotografie.
Die historische Belichtungsmessung
Im Zeitalter der Programmautomatik ist die Belichtungsmessung kein Thema mehr. Aber das war nicht immer so, denn mit dem kostbaren Platten- und Filmmaterial der Pionierzeit war jedes Hilfsmittel recht, um Zeit und Blende so exakt wie möglich zu bestimmen. Die vielen Tabellen, Rechenschieber und optischen Belichtungsmesser, die mehr als hundert Jahre zurückreichen, stellt Klaus Peter Gnaß in einem aufschlussreichen Beitrag vor.
Die Heliographie nach Niépce
Das erste Verfahren des Fotografie-Erfinders Nicéphore Niépce (1765-1833) lässt sich auch heute noch mit relativ wenig Aufwand nachmachen. Thomas Bachler zeigt die verschiedenen Prozessschritte sowie beeindruckende Bildbeispiele. Passend zum Thema der experimentellen Fotografie stellt Lina Bessanova die neue Adox Warmton-Emulsion vor, und was sich damit alles kreativ gestalten lässt.
Krieg & Frieden auf dem Kleinbildfilm
In der Rubrik «aus dem Archiv» zeigt die aktuelle PhotoKlassik Bilder des Fotografen Walter Arlt, die in den Jahren 1942 bis 1952 entstanden waren. Sie zeigen das Leben im und nach dem Zweiten Weltkrieg und wie die Leute langsam wieder optimistisch in die Zukunft blickten. Im Text geht es vor allem um die Recherchen und Archivierungsmethoden von Thomas Gade.
Arnaud Ele – Leidenschaft & Intimität
Arnaud Ele absolvierte die Filmschule in Genf und ist als Fotograf und Filmemacher sehr erfolgreich. Hier sind einige seiner analogen Bilder zum Thema «Leidenschaft und Intimität» zu sehen. Er zeigt auch, wie er verschiedene Polaroid-Materialien kreativ einsetzt. Ob einem das Titelbild des Heftes von ihm gefällt oder nicht, ist Geschmacksache …
Das Heft findet mit vielen interessanten Hinweisen auf die aktuelle Kulturszene seinen Abschluss. Dabei wird auch auf verschiedene Neuerscheinung eingegangen, wie «Timm Rautert und die Leben der Fotografie» (Museum Folkwang), «Candida Höfer: Kunsthistorisches Institut Bonn», sowie wie die beiden Schweizer Bücher «Hof Nr. 4233. Ein langer Abschied» von Thomas Wüthrich (siehe Fotointern) und Pia Zanetti «Fotografin» (siehe Fotointern).
Der Inhalt
Kameras & Objektive
Kultkamera: Rollei
Empfehlung für Einsteiger: Mehrwegkameras
Kamerageschichte(n): Leica Mount Everest
Legendäre Objektive: Rodenstock lmagon f=200 für Mamiya RB67
Alte Scherben, neuer Look: Blendennecken kreativ eingesetzt
Aufnahme & Belichtung
Analoge Praxis: Streetfotografie
Historie: Belichtungsmessung im 19./20. Jahrhundert
Neue Rubrik: Leserfoto-Analyse 56
Film & Dunkelkammer
Das erste Fotoverfahren der Welt: Heliographie
Produktneuheit Polywarmton Emulsion (PWE)
Markt & Wirtschaft
analogueNOW!
Photo Elite
Präsentation & Archivierung
Gut gehängt: Präsentation der Bilder
Der richtige Rahmen mit Whitewall
Aus dem Archiv 82
Kultur & Portfolio
George Hoyningen-Huene: Experte des guten Geschmacks
Bernd Obermann: Porträts sind die Königsdisziplin
Lee Miller: Hautnah. Fotografien von 1940 bis 1946
Arnaud Ele: Leidenschaft & Intimität
Fundstücke-Randnotizen zur Foto-Kunst
PhotoKlassik erscheint vierteljährlich, umfasst 98 Seiten und erscheint im Verlag der IMH Imaging Media House GmbH & Co. KG. Das Magazin ist sowohl bei Ars-Imago in Zürich erhältlich als auch bei Fotomedia in Jegenstorf. Das Heft kostet CHF 18.90 zuzüglich Versandspesen.
Gratis-Heft gewinnen
Wir haben von Schöni Imaging, Jegensdorf, ein zusätzliches Exemplar bekommen, welches wir gerne verschenken. Schreiben Sie uns eine E-Mail (Betreff: PhotoKlassik), wenn Sie es haben möchten und geben Sie Ihre Postadresse an.
Achtung: Wir haben nur 1 Exemplar zu gewinnen. De Schnäller isch de Gschwinder ….
Achtung: Wir haben 1 Exemplar von PhotoKlassik 03/21 zu verschenken. Beachten Sie den Kasten am Schluss des Artikels. Urs Tillmanns, Fotointern