Urs Tillmanns, 17. Juni 2021, 16:00 Uhr

Natura Helvetica – Naturfotografie vom Feinsten

Das Heft, welches sechs Mal im Jahr erscheint, ist vor allem in Kreisen von Natur- und Wanderfreunden bekannt, gehören doch regelmässig Beiträge über die Tier- und Pflanzenwelt unseres Landes ebenso zu den Themen, wie Wandervorschlage und aktuelle Informationen zu Veranstaltungen.

Es ist ein kleines, kompetentes Team des Vereins Natura Helvetica, welches redaktionell verantwortlich zeichnet, das von weiteren Mitgliedern und freien Autoren unterstützt wird – dies alles aus Begeisterung für die Sache und ohne etwas dabei zu verdienen! Layout und Gestaltung wird von Ediprim AG in Biel beigesteuert, die auch Druck und Versand des Heftes übernimmt. Und dies mit einer stattlichen Auflage von um die 2’100 Exemplare.

 

Die Titelseite der aktuellen Ausgabe weist bereits auf einen interessanten Artikel hin: «Der Seeprinz – Haubentaucher» gibt viel über die Lebensgewohnheiten und das Verhalten diese seltenen Vögel her, die sich meistens im Schilf verbergen oder blitzartig unter Wasser verschwinden, wenn sie gestört werden. Behutsames Vorgehen ist angesagt, wenn man beim Fotografieren Erfolg haben will, wie dies Hansruedi Weyrich mit einer stimmungsvollen Aufnahmeserie gelungen ist.

 

Susanne Venditti entführt uns in die Welt der Makrofotografie mit beeindruckenden Bildern des Alpenbocks (Rosalina alpina). Der stahlblaue Käfer ist nur etwa drei Zentimeter gross und gehört zu den Schönsten der Alpenwelt. Allerdings begegnet man ihm nicht häufig, doch soll er trotz seines lateinischen Namens nicht nur die Alpen, sondern auch die Pyrenäen und den Kaukasus besiedeln. Ihn in Grossaufnahme zu erwischen ist nicht nur Glücksache, sondern erfordert viel Geduld und fotografisches Können.

 

Die «Galerie» der aktuellen Ausgabe gehört dem jungen Naturfotografen Levi Fitze, der übrigens mit seiner Aufnahme des Birkhuhns bei Sonnenaufgang auch den Gesamtpreis des letztjährigen Wettbewerbs der Vogelwarte Sempach gewonnen hat (Fotointern berichtete). In seinem neunseitigen Portfolio nimmt er uns nicht nur in die Vogelwelt mit, sondern er zeigt uns spektakuläre Bilder von jungen Steinböcken, einer Steingeiss, einer Feldmaus im Schnee oder einer Fuchswelpe.

 

Die «Wanderung zur Trift-Hütte», die kürzlich auch mit der Sendereihe «Bi de Lüt» des Schweizer Fernsehens Bekanntheit erlangt hat, beschreibt nicht nur die Route des Aufstiegs präzise und mit wichtigen Hinweisen, sondern der Beitrag gibt uns auch mit hervorragenden Landschaftsbildern einen Einblick dessen, was uns auf der Wanderung erwartet. Und wenn man dort übernachtet und Glück hat, sieht man einen fantastischen Sternenhimmel mit der dominierenden Milchstrasse, was Manolis Sykamiotis vergönnt war.

 

Wer mehr an Pflanzen interessiert ist, findet im Artikel «Die gemeine Berberitze» einen aufschlussreichen Beitrag. Der Text erklärt uns, dass nicht alles an der Berberitze essbar ist, dass die Blätter zu Dornen werden und dass man aus dem Holz der Pflanze auch Gebrauchsgegenstände machen kann, zum Beispiel einen Füllfederhalter. Die Bilder von Silvia Rüegg-Bonelli, die auch den interessanten Text dazu verfasst hat, zeigt uns die Pflanze in den verschiedensten Stadien.

 

Das Calancatal ist ein Geheimtipp unter Tessinfreunden. Es ist glücklicherweise etwas abgelegener von Touristenstrom und deshalb noch etwas unberührter als andere Tessinertäler. Für Sergio Luban ist es ein Eldorado. Er kennt alle Winkel und Besonderheiten dieses motivreichen Tales und ist immer wieder dort, um andere Stimmungen und neue Landschaftsimpressionen festzuhalten. Dazu erzählt er im Text viel Wissenswertes über ein Tal, das den Naturfreunden und -fotografen gehört.

«Natura Helvetica» ist nicht nur für die Mitglieder des Vereins interessant, sondern für alle, die an der Natur und besonderen Naturfotografien interessiert sind. Das Magazin ist an grösseren Kiosken zu finden und kann für 54 Franken pro Jahr abonniert werden. Ein günstiger Preis für eine Leserschaft, welche an den spannenden Naturbeiträgen und vor allem an den hervorragenden Tier- und Landschaftaufnahmen interessiert ist.

Urs Tillmanns

Weitere Informationen zur Zeitschrift «Natura Helvetica» finden Sie auf deren Website.

 

2 Kommentare zu “Natura Helvetica – Naturfotografie vom Feinsten”

  1. Für die, die’s genau wissen wollen: das Calancatal ist ein Seitental des Misox und gehört zum italienischsprachigen Graubünden (nicht Tessin). Vielleicht ist das der Grund, dass es ein „Geheimtipp“ ist?

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