Peter Schäublin, 13. Juli 2021, 16:00 Uhr

Der Einfluss des Objektivs auf’s Bild: Ein Praxistest mit fünf 70/75mm mit L-Mount

Nach dem grossen High-End-Kameratest (Fotointern berichtete), den Peter Schäublin zusammen mit seinem Freund Christian Habermeier durchführte, stand als einer der Schlüsse im Raum, dass das Objektiv einen grösseren Einfluss auf die Bildwirkung hat als ein paar Megapixel mehr oder weniger.
Als Folge wollte Peter Schäublin der Frage nachgehen, welchen Einfluss das Objektiv auf das Bildresultat hat. Durch glückliche Umstände konnte er fünf ganz verschiedene Objektive im Brennweitenbereich von 70/75 mm testen und hat seine Eindrücke nachfolgend beschrieben.
Vielen Dank an dieser Stelle an Leica Camera AG Schweiz und Foto Vision Zumstein, Bern für die Leihobjektive und ebenfalls ein grosses Dankeschön an Iris Michel, Eva Küng, Simone Meylan und Sam Bregenzer.

 

Peter Schäublins Eindrücke und seine Testkandidaten

Die 75 mm Brennweite ist aus meiner Sicht sehr spannend. Ein 75er kann man einerseits als Normal-, aber auch als Porträtbrennweite einsetzen. Das macht es sehr universal. Dank den hohen Auflösungen der heutigen Sensoren kann man beispielsweise mit einem 28 mm oder allenfalls 35 mm und einem 75er sehr viel abdecken, weil man durch Beschneiden des Bildausschnitts auch noch andere Brennweiten «simulieren» kann. Aus einem Bild mit einem 35 mm Objektiv den Ausschnitt eines 50ers zu nehmen oder eben aus einem Bild mit einem 75er einen Ausschnitt zu wählen, der einem 90er entspricht, ist bei Kameras mit bis zu 50 Megapixeln problemlos möglich.
Ich habe den Test mit meiner Leica SL2 durchgeführt, deshalb sind alle Objektive direkt oder über Adapter an den L-Mount koppelbar.

Von links nach rechts: Voigtländer Nokton 1:1,5/75 mm vm (asphärisch), Leica Summarit-S 1:2.5/70 asph. (cs), Sigma 2,8/70mm DG Macro, Leica Noctilux-m 1:1.25 75 mm asph und Leica Apo-Summicron-SL 1:2/75 asph.

 

Peters Testidee

Wie immer bei meinen Tests geht es auch diesmal darum, das Equipment in der Praxis zu testen. Am Test-Wochenende stehen einige Shootings an: Portrait einer befreundeten Malerin, ein Fotoshooting mit dem 1969er Dodge Charger R/T 440 Magnum meines Freundes Sam plus zwei weitere Portraitshootings. Nebst der Kamera-/Objektivkombination, die ich normalerweise einsetze, realisiere ich einige Bilder, bei denen ich eine Motiveinstellung mit allen Testobjektiven durchfotografiere. Ich habe keine Extremst-Gegenlichtsituationen oder ähnliches realisiert, aber ich denke, man kann die Charakteristiken der fünf Objektive ganz gut einschätzen.

Bevor ich auf die einzelnen Objektive eingehe, sind hier vier Testtableaus zu sehen, bei denen Sie Ausschnitte aus den Aufnahmen sehen, die ich mit allen Objektiven realisiert habe. Dabei habe ich in drei Testsituationen mit voll offener Blende gearbeitet. Die maximale Blendenöffnung ist natürlich unterschiedlich, aber die hohe Lichtstärke ist ein wesentliches Kriterium beim Kauf eines Objektivs. Es hätte aus meiner Sicht keinen Sinn gemacht, wenn ich all die Lichtriesen auf Blende 2.8 heruntertemperiert hätte. Gerade das sündhaft teure Noctilux soll und muss seine Vorzüge ausspielen können:

Testmotiv: Cockpit des Dodge Charger R/T 440 Magnum. (Alle Bilder sind unbearbeitet.)

 

Testmotiv Eva (Alle Bilder sind unbearbeitet)

 

Peters Praxisnotizen zu den einzelnen Objektiven

1 Voigtländer 75 mm / 1:1,5 Nokton VM (asphärisch)

Ich hätte ein Objektiv mit einer so hohen Lichtstärke grösser und schwerer erwartet. Das Nokton ist gerade mal 350 g leicht und preislich in einem Rahmen, den man so auch nicht erwarten würde. Persönlich finde ich, dass das Objektiv einen extrem guten Gegenwert für die knapp 1000 Franken bietet. Auch bei offener Blende ist die Leistung sehr gut. Es zeichnet etwas härter als das Leica Noctilux, aber weicher als die anderen Objektive. Von daher ist es ein ideales Porträtobjektiv, das man, gerade weil es so klein ist, einfach mal noch mitnehmen kann. Das präzise manuelle Fokussieren war für mich eine Herausforderung. Bei voll offener Blende habe ich doch ziemlich viel Ausschuss produziert. Manche Bilder waren nicht viel daneben und könnten auf allen elektronischen Kanälen (Facebook, Instagram usw.) problemlos publiziert werden, und auch ein A4-Print wäre von vielen noch möglich. Aber mein Anspruch ist, dass ich die Schärfeleistung eines Objektivs voll ausnütze, und da ist meine Fehlerquote bei den manuell fokussierbaren Objektiven deutlich höher als bei den AF-Modellen. Vielleicht ist es Übungssache. Ich füge zu jedem Objektiv ein bearbeitetes Bild an, denn das ist ja normalerweise das, was man mit Fotos macht. Man bearbeitet sie, bevor man sie veröffentlicht oder printet. Beim Nokton habe ich ein Bild aus der Serie von Iris gewählt. Mit voll offener Blende ergibt sich ein schönes Bokeh, und die etwas weichere Zeichnung ist top für das Portrait von der grossartigen Künstlerin.

Voigtländer 75 mm / 1:1,5 Nokton VM, 1/50 sec, f 1.5, 200 ISO, Tageslicht (Bearbeitetes Bild)

 

2 Leica Summarit-S 1:2.5/70 asph. (cs)

Ich gebe zu, das Summarit S 70 mm ist ein wenig ein Exote in dieser Testreihe. Es ist nämlich für den grösseren Sensor der Leica S konstruiert. Vom Mittelformattest her war ich aber von der Kombination der S mit dem 70er sehr begeistert. Und so konnte ich nicht widerstehen und montierte ein S 70er mit einem Adapter an meine Leica SL2. Und ich wurde nicht enttäuscht. Meines Erachtens hat dieses Objektiv eine unaufdringliche Schärfe, nicht so «laut» wie das SL 75 (dazu später mehr), aber doch akzentuierter als das Noctilux aus der M-Serie. Und jetzt kommt genau das, was so faszinierend ist: Jede/r Fotograf/in wird ihren/seinen Stil entwickeln. Persönliche Vorlieben und auch die Motive werden die Wahl des Objektivs beeinflussen. Unter Umständen kann man aber mit einem Objektiv nicht alles abdecken und «gönnt» sich zwei Objektive derselben Brennweite, um eben beispielsweise einen etwas weicheren und etwas härteren Wiedergabestil zu erreichen. Oder aber man greift auf ein manuell fokussierbares, hoch öffnendes Objektiv plus eine Autofokus-Linse mit weniger hoher Öffnung zurück. Und und und … Für meine Art der Fotografie ist das Summarit S die ideale Porträtlinse. Kleine Randbemerkung: Auf der Leica S3 performt das Objektiv noch etwas besser, und Oberflächen werden noch nuancierter dargestellt.

Das Bild, das ich für das Leica Summarit S ausgewählt habe, stammt aus der Serie, die ich mit Eva realisiert habe. Spontan hat sie angefangen, in ihren Haaren zu wuscheln, und vor lauter Wuscheln musste sie so lachen. Und genau diesen Moment habe ich einfangen können. Sie hat das Bild unterdessen auf Instagram und Facebook gepostet und mir geschrieben, sie hätte noch nie so viele positive Reaktionen auf ein Foto von ihr erhalten. Ich nehme das als Kompliment ;-).

Leica Summarit-S 1:2.5 / 70 ASPH / 1/100 sec, f 8.0, 200 ISO, Blitz (bearbeitetes Bild)

 

3 Sigma 70mm f2,8 DG Macro

Das Sigma-Objektiv ist das günstige im Test. So verwundert es nicht, dass es von der Fertigungsqualität nicht ganz auf dem Level der anderen Objektive ist. Ich habe es vor einiger Zeit gekauft, weil der Makrobereich beim L-System noch etwas im Dornröschenschlaf liegt. Und ich muss sagen: Trotz des günstigen Preises liefert das Sigma eine sehr gute Qualität, und ich kann es jedem empfehlen, der im L-System ein Makro-Objektiv benötigt. Die Lichtstärke ist mit 2.8 die niedrigste im Testumfeld, dafür macht das Sigma alles mit der tiefen Naheinstellgrenze wett. Ein Objektiv, das ehrliche Resultate zu einem sehr vernünftigen Anschaffungspreis liefert.

Stilleben aus Iris’ Atelier. Sigma 70mm F2.8 DC Macro, 1/80 sec, f 4.0, 200 ISO, Tageslicht (bearbeitetes Bild)

 

4 Leica Noctilux-M 1:1.25/75 mm asph

Das M-Noctilux ist in mancher Hinsicht jenseits von allen normalen Grenzen: Dank seiner maximalen Blendenöffnung von 1.25 (das lichtstärkste 75er der Welt) bietet es die Möglichkeit, minimalste Schärfenräume zu realisieren. Trotz dieser Leistung ist es unglaublich kompakt. Dass wahnsinnig viel in dem kleinen Gehäuse steckt, realisiert man, wenn man das Objektiv in die Hand nimmt: Es bringt über ein Kilogramm auf die Waage. Schon bei voll offener Blende bringt das Noctilux eine enorme Schärfenleistung, die sich subjektiv mit Abblenden noch etwas steigert. Es hat eine unaufdringliche Schärfe, die man bei Bedarf in der Postproduktion noch anheben kann. Als bearbeitetes Bild habe ich ein Foto von Sams Dodge bei der Flughafenpiste ausgewählt. Dank voll offener Blende hebt sich der Oldtimer wunderbar vom Umfeld ab. Selektiv habe ich die Schärfe im Bereich des Autos noch ein wenig angehoben. Keinesfalls darf man das über das ganze Bild machen, denn sonst zerstört man das Bokeh des Noctilux. Auch bei diesem Objektiv gilt: Bei voller Öffnung hatte ich gerade bei Porträts trotz Fokus Peaking eine relativ hohe Quote, bei denen ich die Schärfe nicht ganz exakt positionieren konnte. Das sind oft Abweichungen im Millimeter-Bereich. Da ist dann beispielsweise die Wimpernspitze des Models anstatt das Auge scharf.

Leica Noctilux M 1:1,25 / 75 ASPH, 1/1000 sec, f 1.25, 50 ISO, Tageslicht (bearbeitetes Bild)

 

5 Leica Apo-Summicron-SL 1:2/75 asph

Die Leica SL-Festbrennweiten mit der Anfangsöffnung 2.0 haben einen ganz besonderen Look. Ich besitze das 35er und 90er und bin ein grosser Fan dieser Objektive. Ich kenne im Kleinbildbereich kein anderes Objektiv, das im fokussierten Bereich eine solche Schärfe liefert. Knackig und präzis zeichnet es jedes kleinste Detail. In der Unschärfe ist es nicht ganz so weich wie beispielsweise das Noctilux. Das ist wahrscheinlich konstruktionsbedingt und natürlich auch, weil sich die Anfangsblende nicht über 2.0 hinaus öffnen lässt. Hier hat Leica bewusst zugunsten der Kompaktheit auf eine grössere Blendenöffnung verzichtet. Weil das Apo Summicron SL 75 aber im Schärfebereich einen so knackigen Eindruck abgibt, ist das Gefälle zwischen Schärfe und Unschärfe grösser als man es bei einer Blendenöffnung von 2.0 erwartet. Bei Porträtaufnahmen, bei denen man nicht unbedingt jedes Detail sehen sollte, ist das Apo Summicron SL unter Umständen nicht die richtige Wahl. Aber wenn es schärfemässig «knallen» darf, ist diese Linse in ihrem Element.

Ganz bewusst habe ich als bearbeitetes Bild ein Motiv aus dem Shooting mit Simone gewählt. Spontan haben wir mit ihrem Audrey-Hepburn-Shirt eine Bubble-Gum-Session gemacht. Das harte Licht aus meinem Profoto B1und die kristallklare Schärfe des SL 75 passen meines Erachtens hervorrgand zusammen. Es ist ein eher «lautes» Objektiv, und auch das passt zum Bildmotiv.

Leica Apo-Summicron-SL 1:2 / 75 ASPH / 1/250 sec, f 10, Blitz (bearbeitetes Bild)

 

Die grosse Frage nach der Auflösung

Ich habe schon mehrere Male darauf hingewiesen, dass ich eine Angabe der Hersteller bezüglich Auflösung der Objektive vermisse. Von Leica weiss ich, dass grosser Aufwand getrieben wird, um die Auflösung zu maximieren. Vor rund sechs Jahren haben Urs Tillmanns und ich diesbezüglich im Leica Headquarter in Wetzlar angeklopft. Ich habe damals einen Artikel geschrieben, den man sowohl auf Fotointern als auch auf meinem Blog nachlesen kann. Die Quintessenz unseres Besuchs war – aus meiner Laiensicht formuliert: Die Auflösung eines Objektivs wird in Linienpaaren pro Millimeter angegeben. Dieser Wert lässt sich offenbar nicht einfach so 1:1 in Megapixel umzurechnen, aber man könne durchaus eine Grössenordnung errechnen, wie viele Megapixel ein Objektiv in etwa auflöst. Wenn jeder Hersteller sich verpflichten würde, die Auflösung in Linienpaaren pro Millimeter anzugeben, könnte man grosse Preisunterschiede unter Umständen besser nachvollziehen. Denn es ist natürlich ein Humbug, wenn man sich eine 50-Megapixel-Kamera kauft und die Auflösung der Objektive liegt nur bei 30 Mpx. Oder umgekehrt: Wer mit einer Kamera von 24 Megapixeln fotografiert und weiss, dass sie/er nie mehr Auflösung braucht, der muss keine Objektive kaufen, die 50 Mpx auflösen.

 

Peters Fazit

Das Objektiv hat einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das Bild. Wer seine Objektive kennt, weiss, wie sie/er sie einsetzen muss, wo die Schwächen und wo die Stärken liegen. Von Leica weiss ich, dass sich die Firma sehr bemüht, dass Objektive verschiedener Brennweiten mit möglichst gleichem Wiedergabecharakter zur Verfügung stehen. Ich gehe davon aus, dass andere Hersteller das auch so handhaben. Wenn man einmal eine Serie von Objektiven hat, die alle eine ähnliche Bildwirkung haben, kann man damit sehr gut arbeiten. Meine «Arbeitslinsen» sind ganz klar die SL-Festbrennweiten mit Schwerpunkt auf den beiden Festbrennweiten mit 35 und 90 mm. Wenn es der Geldbeutel zulässt, kann man sich zusätzlich durchaus einmal noch ein Objektiv mit einem anderen Charakter gönnen und dieses dann bewusst einsetzen.

Allerdings, und das ist einerseits ein Wermutstropfen, andererseits aber auch tröstlich: Auch das beste Objektiv macht aus einem mittelmässigen Bild kein Hammerfoto.

Text und Bilder: Peter Schäublin / 720.ch

Alle Bilder des Tests in hoher und besser beurteilbarer Auflösung finden Sie im Blog von Peter Schäublin.

Die Testkandidaten im Überblick

70mm- und 75mm-Objektive im Vergleich
  Voigtländer
Nokton VM

1,5/75mm
Leica
Summarit-S

1:2,5/70mm asph
Sigma
2,8/70 mm
DG Macro
Leica
Noctilux-M
1;1,25/75mm asph
Leica APO-
Summicron-SL

1:2/75mm asph
Brennweite 75 mm 70 mm 70 mm 75 mm 75 mm
Lichtstärke 1:1,5 1:2,5 1:2,8 1:1,25 1:2,0
Linsen / Gruppen 7 / 6 8 / 6 13 / 10 9 / 6 11 / 9
Blendenbereich 1,5 – 16 2,5 – 22 2,8 – 22 1,25 – 22 2,0 – 22
Nahgrenze 0,7 m 0,5 m 0,25 m 8,85 m 0,5 m
Fokus manuell Autofokus Autofokus manuell Autofokus
Filter ∅ 58 mm 82 mm 48 mm 67 mm 67 mm
Baulänge mm 63,3 mm 93 mm 70,8 mm 91 mm 102 mm
Gewicht 350 g 740 g 605 g 1055 g 720 g
Preis CHF 998.– 4’640.– 648.– 13’860.– 5’350.–

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8 Kommentare zu “Der Einfluss des Objektivs auf’s Bild: Ein Praxistest mit fünf 70/75mm mit L-Mount”

  1. Ein Test, der seinen Namen «Test» wert ist. Ich bin jetzt ja doch auch schon «einige Tage» in der, mit der und um die Fotografie tätig. Das aber, Peter, was Du in diesem Test bietest, habe ich so noch nirgends gelesen – bravo! Selbstverständlich gefällt mir am besten, daß man zusätzlich zu den technischen vor allem auch für die gestalterischen Belange eindrückliche Informationen in Bild und Text von Dir erhält.

  2. Ich habe mal von einem Optik-Experten vernommen, dass eine hochpräzise Mechanik eines Objektivs 50% vom Ganzen sind!
    Deswegen vermute ich mal, kann es aber nicht belegen, dass der Andchluss-Adapter für ein Objektiv die optische Leistung gegenüber einem Original, durchaus beeinflussen kann!

    1. Grundsätzlich hat jede mechanische Toleranz einen unguten Einfluss auf das Bildresultat. Je geringer die Toleranzen, desto besser und konstanter ist die Abbildungsleistung eines Objektivs. Ein Adapter muss mit derselben Sorgfalt wie ein Objektiv gefertigt werden, sonst kann er meines Erachtens tatsächlich die Abbildungsleistung stark zum Negativen beeinflussen.

  3. Etwas gewagt, Objektive im Preisbereich von rund 650.- mit solchen über 4,5k und sogar fast 14 k zu vergleichen. Dann dies mit abgeblendeten Aufnahmen, die bearbeitet wurden, zu belegen. Aber immerhin weiss ich nun, was „voll offen“ ist, auch wenn die Tiefen abgesoffen sind 😉

  4. Die Nahgrenze ist beim teuersten Objektiv zwar die grösste, aber laut Leica nicht knappe 9 m, sondern nur 85 cm.
    Die kleinste Blende ist nicht unsinnige Bl.22, sondern Bl. 16, sodass deren Verzerrungen noch moderat bleiben.
    Die Baulange mit ausgezogener gegenlicht-Blende (ohne die man nicht fotografieren sollte9, beträgt 102 mm.

  5. Seit ich die Nikon Z7 habe experimentiere ich, via Adapter, bewusst mit «alten und älteren» Fremdopbektinen im leichten Teleberich. Die Resultate sind unterschiedlich. Zu den Besseren würde ich die Hasselblad CF Objektive, was von Leitz kam, eine altes Angénieux 90er und die Canon FD Linsen zählen. Auch Oldys wie das Vititar 90er Serie 1 können sich noch sehen lassen. Um die die Adapterungenauigkeiten zu mildern blende ich 3 Blendenstufen ab. Meine Testanortnung hat eine «Gegenlichtsituation» eingebaut. Da schlägt die Stunde der Warheit für einige Objektive. Bis heute habe ich mit dem Leica Macro-Elmar-R 100mm 4. das beste Resultat erreicht. (besser als das AF Micro-Nikkor 105mm 2.8) Das schöne an all diesen Tests; es fallen ausser für die Adapter keine Kosten für Naukäufe an.

  6. Ich selbst liebe die 75er Brennweite. Und habe die Liebe zum SL75mm entdeckt. Das hat etwas gebraucht, dieses Objektiv kennen zu lernen. Ich finde es keineswegs hart. Auch nicht für ein Portrait. Aber es erzeugt eine fast dreidimensionale Wirkung. Als ich ein Fotobuch mit Kinderbildern ablieferte, wurde ganz klar der Unterschied zwischen einem Sigma 2.8 24-70mm (bei 70mm) gegenüber dem Leica SL75er erkannt, ohne darauf hingewiesen zu haben. Die SL-Bilder waren entscheidend für ein anschließendes Firmenportrait.

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