Die FOTOSZ 21 ist die erste Ausstellung dieser Art. Sie versteht sich als Plattform für die zeitgenössische Fotografie im Kanton Schwyz (SZ), wurde gestern eröffnet und dauert noch bis Sonntag 5. September 2021. Ausstellungsort ist die Viehmarkthalle etwas ausserhalb von Rothenthurm SZ, im Ortsteil Biberegg, wo die zwei mal zwei Meter grossen, schwarzen Holzboxen schon von der Kantonsstrasse aus zu sehen sind.
Die FOTOSZ 21 findet in der grossen Viehmarkthalle in Rothenthurm …
… sowie in deren Aussenbereich in den schwarzen, regenfesten Fotoboxen statt
An dieser ersten jurierten Fotoausstellung im Kanton Schwyz zeigen 20 Fotografinnen und Fotografen ihre Fotoprojekte, die einen Bezug zum Kanton Schwyz haben müssen, indem die Künstler/innen entweder im Kanton Schwyz leben oder arbeiten oder ihr Fotoprojekt einen motivmässigen Bezug zum Kanton Schwyz hat. Die elf Fotografinnen und neun Fotografen sind zwischen 22 und 77 Jahre alt, davon üben elf das Fotografieren beruflich aus, sechs sind Kunstschaffende und drei fotografieren als ambitionierte Amateure.
Die Fotobox als visuelles Kernelement
Die neun Fotogeneres, die den Besuchenden erwarten, sind Kunst-, Landschafts-, Makro-, Natur-, Reportage-, Produkte-, Sport-, Themen und Unterwasserfotografie. FOTOSZ 21 zeigt repräsentativ das vielseitige zeitgenössische fotografische Schaffen im Kanton Schwyz. Das visuelle Kernelement von FOTOSZ 21 ist die Fotobox, ein schwarzer, begehbarer Holzwürfel mit einer Kantenlänge von zwei Metern. Es war mitunter ein Kriterium, diesen Würfel, der eine Ausstellungsfläche von insgesamt 32 Quadratmeter aufweist, mit dem Fotoprojekt zu bespielen und selbst zu gestalten.
Die Holzwürfel werden auch für die nächsten Ausstellungen wieder verwendet. Sie können auch ausserhalb der FOTOSZ andersweitig verwendet und angemietet werden.
Hier einige Highlights, die uns besonders aufgefallen sind:
Keine Kamera, sondern ein Röntgengerät hat der Arzt Pascal Kaehlin verwendet, um originelle Bilder von Kakteen zu zeigen
Die Gesichter der Bauern aus dem Muotatal, die Werner Schelbert an den Vieh- und Schafmärkten getroffen hat, drücken die Geschichten arbeitsamen Lebens aus
Andrea Knechtle hat sich Objekten gewidmet, die «schön und vergänglich» sind – und auf sorgfältig gestalteten Bildern nun doch unvergänglich geworden sind
Elisabetha Günthardt fotografiert mit einer ganz besonderen Kamera, nämlich mit einer Blechdose. Mit ihrer Camera obscura hat sie sich auf karge Steinlandschaften spezialisiert
Nina Kälin hatte das Glück bei einem Tunnelbau dabei zu sein und hat so ihre Serie «Tunnelblick» realisiert
Wie sieht die Natur aus der Perspektive einer Ameise aus? hat sich Lukas Schumacher gefragt. Daraus sind fantastische Makroaufnahmen geworden
Die Ausstellenden
Claudio Casanova, Einsiedeln
«Retrospektive», Sport
Claudia Ebnöther, Euthal
«Die Raben des heiligen Meinrad», Kunst
Elisabetha Günthard, Uznach
«Signatur – Camera Obscura», Landschaft
Andrea Gwerder, Steinen
«Nachbarschaftsstudie», Kunstprojekt
René Habermacher, Arth/Immensee
«Besucher», Kunstprojekt
Lukas Imhof, Küssnacht
«Bildkommunikation», Produkte
Ernst Immoos, Morschach
«Wildiheuen – kulturhistorisches Erbe», Reportage
Markus Inglin, Steinen
«Schwyzer Unterwasserwelt», Unterwasserfotografie
Martina Kalchofner, Vitznau
«Auftauchen – Unterwelten», Kunstprojekt
Nina Kälin, Oberiberg
«Tunnelblick», Landschaft
Pascal Kälin, Zürich/Einsiedeln
«Black and white Scale», Natur
Andrea Knechtle, Bäch
«Schön vergänglich», Landschaft
Nadia Knechtle, Bäch
«Nebelsicht», Landschaft
Brigitte Marty, Steinen
«Elemente im Wandel», Themen
Evelyne Marty, Einsiedeln
«Instagram vs. Reality Einsiedeln», Themen
Katrin Odermatt, Merlischachen
«Roter Raum», Kunstprojekt
Werner Schelbert, Muotathal
«Porträt Vieh- und Schafmarkt», Reportage
Lukas Schumacher, Einsiedeln
«Ameisen-Perspektive», Makrofotografie
Barbara Wälchli Keller, Steinerberg
«Einsamkeiten», Themen
Marcel Weinberger, Buttikon
«Faszination Eis», Natur
Unser Kommentar: Die Ausstellung ist originell gestaltet und zeigt Arbeiten von sehr hohem Niveau. Schade, dass sie nur so kurz dauert. Nicht nur die Macher hätten mit ihrem grossen Aufwand eine längere Ausstellungsdauer verdient, sondern vor allem hätten die Fotografinnen und Fotografen für ihre hervorragenden Arbeiten eine längere Präsenzzeit verdient.
Interessantes Rahmen und Vermittlungsprogramm
Von der Polizeifotografie bis hin zur Reisereportage in der geheimnisvollen Südsee bietet FOTOSZ 21 nebst der Ausstellung auch ein interessantes Rahmen – und Vermittlungsprogramm an. Bei Führungen für Erwachsene und Schüler erhalten die Besucherinnen und Besucher viele Zusatzinformationen zur Ausstellung.
Nachdem am Donnerstag bereits ein Vortrag mit Einblicken in die Polizeifotografie der Kantonspolizei Schwyz stattfand, ist heute, Freitag um 19:00 Uhr der Bildervortrag «Stereoskopie – mitten im Bild dank 3D Technik» der Schweizerischen Gesellschaft für Stereoskopie angesagt.
Am Samstag 4. September 2021 finden zwei Workshops von Lucas Kälin statt, um 10:00 Uhr «Besser fotografieren mit dem Smartphone» und um 14:00 Uhr «Besser fotografieren mit der Kamera». Abeds zeigt Hansjörg Hinrichs um 19:00 Uhr den Bildvortrag «Südsee zwischen Tag und Traum».
Am Sonntag 5. September 2021 ist Ralf Turtschi um 10:00 Uhr zu Gast mit seinem Bildervortrag «Das gute Bild – vom Föteli zur Fotografie».
Organisiert wurde die FOTOSZ 21 vom Verein Kulturplatz Müsigricht Steinen auf Initiative von Werner Schibig, der auch das OK präsidiert. Nach dieser ersten Durchführung sieht er vor, die FOTOSZ alle zwei oder die Jahre zu veranstalten.
Der Katalog zur Ausstellung
Zur FOTOSZ 21 ist ein umfassender Katalog erschienen mit generellen Informationen und der Vorstellung aller Ausstellenden mit repräsentativen Bildern, Biografien und den Bildbetrachtungen von Zeno Schneider. Der Katalog kann in der Ausstellung für CHF 15.00 erworben oder nach der Veranstaltung auf der Website www.fotosz.ch bestellt werde.
Die Öffnungszeiten FOTOSZ 21 ist geöffnet vom Donnerstag bis Sonntag 2. bis 5. September 2021 von 09.00 bis 20.00 Uhr, sonntags bis 17.00 Uhr. Alle Informationen zur Ausstellung, Rahmen und Vermittlungsprogramm, Führungen und Eintrittspreise sind zu finden auf www.fotosz.ch.
