Die Fotostiftung Schweiz feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen: 1971 setzte eine Gruppe von fotobegeisterten Persönlichkeiten ihre Vision in die Tat um – ohne Ressourcen, aber mit Courage und Engagement. So entstand die erste Fotoinstitution der Schweiz, mit dem Ziel, Fotografie als bedeutendes Kulturgut unserer Zeit zu erhalten und zu vermitteln. Heute umfasst die Sammlung der Fotostiftung rund 100 Archive, Teilarchive oder repräsentative Werkgruppen von Fotografinnen und Fotografen. Ihre Ausstellungen und Publikationen stellen wichtige Werke der Schweizer Fotografie vor und regen zur Auseinandersetzung mit einem Medium an, das sowohl Dokument als auch künstlerisches Ausdrucksmittel ist.
Seit 2003 ist die Fotostiftung Schweiz in Winterthur domiziliert und pflegt dort eine gut-nachbarliche Partnerschaft mit dem Fotomuseum Winterthur
Am 4. Mai 1971 wurde die Fotostiftung Schweiz in Zürich gegründet, «um bedeutsame Photographien der Vergessenheit zu entreissen», wie es in der Stiftungsurkunde heisst. Anliegen der Beteiligten war es, die Archive wichtiger Fotografinnen und Fotografen zu erhalten, eine Sammlung aufzubauen und ein Bewusstsein für das Kulturgut Fotografie zu schaffen, unter anderem mit Ausstellungen und Publikationen. Schon einige Monate vor der offiziellen Gründung wurde im Zürcher Centre Le Corbusier eine Ausstellung mit Werken von Werner Bischof, Robert Capa und weiteren Vertretern einer «engagierten Fotografie» organisiert. «The Concerned Photographer» – produziert vom International Fund for Concerned Photography in New York – stiess auf grosses Interesse, was die Gründer der Stiftung ermutigte, mit einem damals kühnen Vorschlag ans Kunsthaus Zürich heranzutreten: Erstmals sollten die Geschichte der Fotografie in der Schweiz dargestellt, Fragen der aktuellen Fotografie diskutiert und herausragende Figuren präsentiert werden.
Die Ausstellung «50 Jahre Fotostiftung Schweiz» in der Passage zur Fotobibliothek zeigt die Fotostiftung Schweiz in vier Vitrinen bis 10. Oktober 2021 Dokumente aus der Gründerzeit
Tatsächlich konnte die neue Stiftung im Herbst 1974 im Kunsthaus eine Ausstellung eröffnen, die als Meilenstein der institutionellen Auseinandersetzung mit Fotografie in der Schweiz gilt. Unter dem Titel «Photographie in der Schweiz von 1840 bis heute» wurden im Bührlesaal 1200 Fotografien aus allen Sparten – Reportage, Mode, Werbung, künstlerische Fotografie usw. – von 180 Fotoschaffenden gezeigt, begleitet von einer gleichnamigen Publikation, die einen Überblick über die Entwicklung des Mediums und seine vielen Facetten bot. Diese erste umfassende Foto-Ausstellung in einem Schweizer Kunstmuseum wurde in 10 Wochen von 70‘000 Personen gesehen und trug wesentlich zur öffentlichen Anerkennung der Fotografie bei.
Plakate zur Ausstellung «Photographie der Schweiz um 1840 bis heute» von 1974 im Kunsthaus Zürich mit Fotografien von Hans Schläpfer, Ciba Archiv, Doris Quarella, Christian Staub, Frederic Boissonnas, Ernst A. Heiniger. Gestaltung Blumenstein und Plancherel. © Fotostiftung Schweiz
Der erfolgreiche Auftritt war auch ein Schlüssel für das weitere Gedeihen der Fotostiftung: Die Ausstellung wanderte in einer verkleinerten Version um die ganze Welt und machte die Stiftung bekannt; sie legte das Fundament für eine nationale Fotosammlung; und sie war der entscheidende Schritt, dem eine von der Stiftung bespielte «Photo-Galerie» und viele weitere Ausstellungen im Kunsthaus folgten. Von 1976 bis 2001 durfte die Fotostiftung auch Büros und Archivräume im Kunsthaus nutzen. 2003 übersiedelte sie nach Winterthur, um gemeinsam mit dem Fotomuseum ein neues Fotozentrum einzurichten. Zu den frühen Ausstellungen in der «Photo-Galerie» zählt eine Hommage an Ernst A. Heiniger (1979) – dieser Vorgeschichte ist es auch zu verdanken, dass die Fotostiftung Schweiz heute das Archiv von Heiniger betreuen und sein Werk in einer ersten umfassenden Retrospektive präsentieren kann.
Die grosse Retrospektive zum Schaffen von Ernst A. Heiniger «Good Morning, World!» (Fotointern berichtete) ist noch bis am 10. Oktober 2021 in der Fotostiftung zu sehen – als repräsentatives Beispiel, wie die Fotostiftung Schweiz bekannte Fotografen in Einzelausstellungen präsentiert.
Jubiläums-Kolloquium und Feier zu 50 Jahre Fotostiftung Schweiz
Am Samstagnachmittag, 18. September 2021, fand im «Osttor» in Winterthur ein Kolloquium zum Thema «Bilderlust / Bilderlast – über das Sammeln von Fotografien gestern und heute» statt. Die Sammlung der Fotostiftung umfasst heute rund 100 Archive, Teilarchive oder repräsentative Werkgruppen von Fotografinnen und Fotografen. Ihre Ausstellungen und Publikationen stellen wichtige Werke der Schweizer Fotografie vor und regen zur Auseinandersetzung mit einem Medium an, das sowohl Dokument als auch künstlerisches Ausdrucksmittel ist. Ist damit das Ziel erreicht? Wo steht die Fotostiftung, die sich immer zwischen Archiv und Museum positionierte, in der heutigen Fotolandschaft? Eignet sich ihr Grundkonzept, das für analoge Archive entwickelt wurde, für die Herausforderungen der digitalen Bilderwelt? Welche neuen Visionen braucht die Stiftung, um auch in Zukunft ihre Mission zu erfüllen? Welches fotografische Erbe wollen wir für kommende Generationen sichern?
Zu diesen Themen gab es nach einer Einführung von David Streiff (Präsident der Fotostiftung Schweiz) und Peter Pfrunder (Direktor und Kurator der Fotostiftung Schweiz) eine Reihe von Vorträgen, die sich mit den verschiedenen Zielsetzungen und Abgrenzungen sowie der Methodik des Sammelns, insbesondere mit den Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung befassten. Zum Kolloquium hatten sich rund 150 Personen angemeldet, darunter zahlreiche Vertreter/innen von Museen und bildinvolvierten Institutionen.
Im Anschluss daran fand eine Podiumsdiskussion mit den Referent/innen statt: Peter Pfrunder (Direktr Fotostiftung Schweiz, Winterthur); Danaé Panchaud (Direktorin und Kuratorin Photoforum Pasquart, Biel/Bienne); Esther Ruelfs (Sammlungsleiterin für Fotografie und neue Medien Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg); Doris Gassert (Research Curator Fotomuseum Winterthur) und Mirco Melone (Historiker mit Schwerpunkt Fotografie- und Mediengeschichte), moderiert von Felix Rauh (stellvertretender Direktor von Memoriav). Dabei hatte das Publikum Gelegenheit Fragen zu stellen und sich an der Diskussion zu beteiligen.
Zu den Feierlichkeiten am Abend konnte Peter Pfrunder viele Freunde, Partner, Vertreter/innen verschiedener Institutionen und Behörden sowie zahlreiche bekannte Fotograf/innen begrüssen.
Auch Jürg Gasser, das letzte noch lebende Gründungsmitglied, brillierte mit seinen persönlichen Erinnerungen aus einem halben Jahrhundert Geschichte der Fotostiftung. Er ist unverändert von der Fotografie begeistert …
Publikationen zum Jubiläum
Zum Jubiläum der Fotostiftung Schweiz sind zwei umfangreiche sich ergänzende Publikationen bei Lars Müller Publishers erschienen.
«Bild für Bild. Eine Geschichte der Fotostiftung Schweiz» Der Textband Bild für Bild zeichnet die bewegte Geschichte der Fotostiftung von den Anfängen bis in die Gegenwart nach. In der Entwicklungsgeschichte der Institution spiegeln sich auch der Wandel des Mediums und unser Dilemma beim Sammeln von Fotografien. Mit einem Text von Peter Pfrunder.
Ausgaben deutsch und französisch, mit 126 Seiten und 38 Abbildungen von Ausstellungsplakaten, broschiert mit Doppelumschlag, Format 19,5 x 27,5 cm. ISBN 978-3-03778-679-6, CHF 25.00
«99 Fotografien» Der Bildband 99 Fotografien präsentiert bekannte Ikonen und unbekannte Trouvaillen aus der Sammlung der Fotostiftung Schweiz. 50 Jahre nach ihrer Gründung lädt die Stiftung dazu ein, die reiche Sprache der Fotografie neu zu entdecken und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Die Begleittexte, vom Team der Fotostiftung verfasst und in einer beliebten Bildkolumne der Neuen Zürcher Zeitung publiziert, fragen nach der Bedeutung von Fotografien, die im Gedächtnis haften bleiben. Herausgegeben von Peter Pfrunder in Zusammenarbeit mit Teresa Gruber.
Ausgaben deutsch und englisch. 232 Seiten mit 99 ganzseitigen Abbildungen aus den Archiven der Fotostiftung Schweiz. Fester Einband mit Schutzumschlag, Format 19,5 x 27,5 cm. ISBN 978-3-03778-680-2, CHF 45.00
Beide Publikationen sind im Buchhandel, beim Verlag oder online erhältlich unter fotostiftung.ch/e-shop.
Weitere Informationen finden Sie unter www.fotostiftung.ch
Fotos: Urs Tillmanns
50 Jahre Fotostiftung – eine Übersicht
1965 Walter Binder und Rosellina Burri-Bischof entwickeln erste Ideen für ein fotografisches Zentrum in Zürich.
1970 Mit der Ausstellung «The Concerned Photographer» im Centre Le Corbusier in Zürich bereitet eine Gruppe von Fotoliebhabern das Terrain für die Errichtung der Stiftung.
1971 Gründung der Stiftung für die Photographie in Zürich am 4. Mai 1971. Es ist die erste auf Fotografie spezialisierte Institution in der Schweiz. Gründungsmitglieder sind Manuel Gasser (Präsident), Hans Finsler, Walter Binder, Rosellina Burri-Bischof, Victor N. Cohen, Jürg Gasser, Martin Howald und Herbert Winter. Gründungskapital: 1000 Franken.
1974 Die Stiftung präsentiert im Bührlesaal des Kunsthauses Zürich «Photographie in der Schweiz von 1840 bis heute», die erste Übersichtsausstellung zu diesem Thema mit 1200 Werken von 180 Fotoschaffenden und umfassender Publikation. Die Ausstellung wird 1976/77 zu einer Wanderausstellung umgebaut und tourt während 23 Jahren durch die ganze Welt.
1976 Die Stiftung kann ihren Sitz ins Kunsthaus Zürich verlegen und eine permanente «Photo-Galerie» einrichten. Die Eröffnungsausstellung ist Robert Frank gewidmet. Rosellina Burri-Bischof verantwortet das Ausstellungsprogramm, Walter Binder betreut die Sammlung und erhält eine Teilzeitanstellung. Die meisten Aktivitäten beruhen auf ehrenamtlicher Arbeit. Bundesrat Hans Hürlimann bewilligt einen Spezialbeitrag von 40 000 Franken für die Stiftung, «in Anerkennung ihrer Pionierleistungen auf dem Gebiet fotografischer Sammel- und Dokumentationstätigkeit». Beginn regelmässiger Unterstützung durch die Eidgenossenschaft.
1980 Der Genfer Schriftsteller und Bilderforscher Nicolas Bouvier ersetzt den verstorbenen Manuel Gasser als Präsident. Verstärkung der Aktivitäten in der Romandie mit dem Musee de l’Elysée in Lausanne als Zweigstelle. 1983 übernimmt der Publizist Charles-Henri Favrod das Präsidium des Stiftungsrats.
1981 Zum 10-Jahr-Jubiläum präsentiert die Stiftung einen Querschnitt durch die 2500 Werke umfassende Sammlung, zu der auch mehrere wichtige Archive gehören (Hans Staub, Walter Bosshard, Gotthard Schuh, Hugo P. Herdeg u. a.). Mit einer Monografie über Paul Senn beginnt die Stiftung eine Publikationsreihe über wichtige Schweizer Fotografinnen und Fotografen. Es folgen Bücher über Gotthard Schuh, Rene Burri, Hans Staub und Werner Bischof.
1982 Gründung der Gönnervereinigung zur Unterstützung der Stiftung. Ziel ist «der Erwerb von bemerkenswerten, zeitgenössischen und historisch bedeutsamen Photographien», die der Stiftung als Dauerleihgaben übergeben werden.
1983 Ende der permanenten «Photo-Galerie» im Kunsthaus Zürich. Die Stiftung behält Büro- und Archivräume und bleibt mit Ausstellungen im Rahmen des Kunsthaus-Programms präsent.
1984 Mit einem Empfehlungsschreiben fordert Bundesrat Alphons Egli potenzielle Geldgeber zur Unterstützung des «grössten und wichtigsten Dokumentationszentrum für Photographie» auf. Die Stiftung kämpfe trotz Beiträgen vom Bund sowie von Stadt und Kanton Zürich mit finanziellen Problemen. «Will sie ihre Aufgaben weiterhin korrekt erfüllen, ist die ganztägige Anstellung eines Konservators unerlässlich.»
1985 Das Musee de l’Elysée wird ein eigenständiges Fotomuseum unter der Leitung von Charles-Henri Favrod.
1986 Nach dem Tod von Rosellina Burri-Bischof führt Walter Binder die Stiftung alleine weiter.
1987 Der Schriftsteller Hugo Loetscher wird neuer Präsident des Stiftungsrats. Mit der Ausstellung und Publikation Das Tessin und seine Photographen präsentiert die Stiftung die erste Bestandsaufnahme des fotografischen Schaffens im Tessin. Die Stiftung wird offiziell als nationales Kompetenzzentrum anerkannt und darf sich fortan «Schweizerische Stiftung für die Photographie» nennen.
1990 Der Bundesbeitrag wird auf 80’000 Franken erhöht und steigt bis 1995 auf 170 000 Franken.
1991 David Streift, bis dahin Direktor des Filmfestivals Locarno, wird als Geschäftsleiter der Stiftung (neben Walter Binder) angestellt – die finanzielle Basis verbessert sich und die personelle Unterstützung wird ausgebaut. Für die lnventarisierung der Sammlung schafft die Stiftung ihren ersten Computer an.
1992 Der Tessiner Bankier Fernando Garzoni übernimmt als Präsident die Nachfolge von Hugo Loetscher.
1993 David Streift wird Direktor des Bundesamts für Kultur. Gründung des Fotomuseum Winterthur durch Walter Keller, George Reinhart und Urs Stahel.
1997 in Absprache mit dem BAK beschliesst der Stiftungsrat die Trennung vom Kunsthaus Zürich, weil sich das Kunsthaus strategisch neu ausrichtet und eine eigene Fotosammlung aufbaut. Zudem sind die Raumreserven für die Sammlung der Stiftung erschöpft. Der Physiker Peter Schindler löst Fernando Garzoni als Präsident ab.
1998 Rücktritt von Walter Binder. Peter Pfrunder als Direktor und Martin Gasser als Konservator übernehmen die Geschäftsleitung. Erste Aufgabe ist die Suche nach einem neuen Domizil.
1999 Das BAK prüft die Errichtung einer Bundesstiftung, verwirft diese Pläne aber zugunsten einer engen Kooperation mit der Stiftung, da diese bereits sehr viel Know-how und zahlreiche Archive gesammelt hat.
2000 Grosse Jakob Tuggener-Retrospektive mit rund 500 Werken im Kunsthaus Zürich – die Stiftung ist Koproduzentin. Erstmals wird ein einzelner Fotograf im Bührlesaal gewürdigt..
2001 Die Volkart Stiftung offeriert zehn Millionen Franken für den Aufbau eines «Fotografie-Zentrums von Weltformat» in Winterthur, wenn die Stiftung bereit ist, das Projekt gemeinsam mit dem Fotomuseum auf dem Industrieareal «Schleife» umzusetzen. Der Stiftungsrat nimmt das Angebot an. Bundesrätin Ruth Dreifuss verspricht Unterstützung: «Ich bin überzeugt, dass im Bereich der Fotografie ein Nachholbedarf besteht und grosse Aufgaben auf die Schweizer Institutionen zukommen werden. Wir wollen vom Bund her dazu unseren Beitrag leisten. Die Stiftung soll im Bereich der Fotografie für den Bund auch in Zukunft Aufgaben von gesamtschweizerischer Bedeutung erfüllen, vergleichbar zur Cinémathèque für den Film und zur Fonoteca Svizzera für Tondokumente.»
2003 Eröffnung des Fotozentrums in Winterthur. Die Stiftung produziert – neu unter dem Kurztitel Fotostiftung Schweiz – drei bis vier Ausstellungen jährlich in Winterthur, bearbeitet die wachsenden Bestände, betreibt zusammen mit dem Fotomuseum eine öffentliche Bibliothek und ist mit zahlreichen Ausstellungen in nationalen und internationalen Institutionen zu Gast. Inzwischen betreut sie über 30 Archive und Nachlässe.
2004 Ausstellung Robert Frank. Storylines, Koproduktion mit Tate Modern, London, und Fotomuseum Winterthur. Nach einem Besuch in Winterthur schreibt Bundesrat Pascal Couchepin: «Ich bin beeindruckt, wie es Ihre beiden Institutionen geschafft haben, dank intensiver Zusammenarbeit zu einem Zentrum für Fotografie zu werden, das auch im Ausland beachtet wird. [ … ] ein weiterer Beweis, wie erfolgreich in der Schweizer Kulturlandschaft ein enges Zusammengehen von privater Initiative und beharrlichem Engagement der öffentlichen Hand sein kann.»
2005 Neue Statuten: Erhaltung und Aufarbeitung der Archive sowie die Forschungs- und Vermitt lungsarbeit rücken in den Vordergrund.
2006 Immer häufiger zeigt die Stiftung ihre Ausstellungen auch im Ausland, so etwa in Wien, Venedig, Moskau, Rom oder Alexandria. ln den folgenden Jahren kommen Museen in Amsterdam, Arles, Beijing, Berlin, Bogota, Buenos Aires, Chalon-sur-Saône, Hamburg, Madrid, Montpellier, New York, Paris, Salzburg, Santiago de Chile, Seoul, Shanghai, Stockholm dazu.
2007 Der Verein Freunde der Fotostiftung Schweiz (ehem. «Gönnerverein», später «Förderverein») richtet seine Sammeltätigkeit neu aus; er konzentriert sich auf Schweizer Fotografie mit Schwerpunkt im zeitgenössischen Schaffen.
2008 David Streift wird Präsident des Stiftungsrats.
2011 Zum 40-Jahr-Jubiläum erarbeitet die Fotostiftung eine neue Geschichte der Schweizer Fotografie anhand von 70 ausgewählten Fotobüchern als «Leitfossilien». «Schweizer Fotobücher 1927 bis heute» ist die erste umfassende Darstellung zu diesem Thema in der Schweiz.
2012 Die Eidgenossenschaft schliesst mit der Fotostiftung Schweiz eine Leistungsvereinbarung ab: «Als einzige nationale Institution für Fotografie ist die Fotostiftung Schweiz ein Kompetenzzentrum für Fragen rund um das fotografische Erbe und die wichtigste Partnerin des Bundesamts für Kultur im Bereich Fotografie.» ln der gemeinsam mit NZZ Format realisierten Filmreihe «Belichtete Schweiz» stellen Heinz Bütler und Peter Pfrunder in 20 Kurzfilmen wenige bekannte Bestände aus der Sammlung vor.
2014 Die Stiftung macht ausgewählte Bestände ihrer Sammlung online zugänglich. Dazu baut sie in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich eine neue Bilddatenbank auf und präsentiert die Werke auf der Plattform E-Pics. Das Archiv von Ernst A. Heiniger wird in den USA aufgespürt und zurückgeholt, Nicolas Faure sowie Françoise und Daniel Cartier geben ihren Vorlass in die Stiftung. ln den Vorjahren wurden u. a. die grossen Archive von Theo Frey, Anita Niesz, Monique Jacot, Leonard von Matt, Rudolf Lichtsteiner, Kurt Blum und Emil Schulthess in die Sammlung aufgenommen, sodass sich die Reihe der Klassiker immer mehr vervollständigt. Personeller Ausbau des Teams zur Betreuung der rasch wachsenden Bestände.
2015 Erstmals präsentiert die Stiftung das Werk von Walter Bosshard in China. Beginn einer aktiven und regelmässigen Zusammenarbeit mit chinesischen Kuratorinnen und Kuratoren und Institutionen, diverse Ausstellungsprojekte in China.
2017 Mit dem Projekt «Aktives Analog-Archiv» (AAA) wird der Archivraum erweitert und durch ein Digital Lab ergänzt. Die Digitalisierung von Negativen rückt in den Vordergrund. Editionsprojekt in Zusammenarbeit mit Jakob Tuggener-Stiftung und Steidl Verlag: Zwölf Buchmaquetten von Jakob Tuggener werden als Faksimile herausgegeben und sind – zusammen mit 14 Kurzfilmen auf DVD – erstmals öffentlich zugänglich.
2018 Rücktritt des Konservators Martin Gasser. Der Stiftungsrat überträgt Peter Pfrunder die alleinige Verantwortung für die Geschäftsleitung, das Team übernimmt neue Verantwortungsbereiche.
2021 Dank einer substanziellen Erhöhung der Bundessubventionen im Rahmen der Kulturbotschaft 2021-2024 kann die Stiftung die vom Fotomuseum Winterthur aufgegebenen Räume des gemeinsam umgebauten Areals übernehmen. Mit dem Projekt «Fotostiftung 3.0» werden neue Raumreserven für die Archivaufarbeitung erschlossen. Die Sammlung der Stiftung umfasst inzwischen gegen hundert Vor- und Nachlässe oder substanzielle Bestände von wichtigen Fotoschaffenden. ln 50 Jahren hat sie rund 90 Bücher produziert und über 300 Ausstellungen im ln- und Ausland realisiert
Zusammenstellung: Fotostiftung Schweiz
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