TTArtisan setzt seine Reihe mit lichtstarken Festbrennweiten fort und bringt das TTArtisan M 1,25/90mm. Es eignet sich vor allem für Close-Up Porträtaufnahmen, bei denen sich das Motiv mit einem weichem Bokeh vom Hintergrund abhebt. Mit 90mm Brennweite auf Vollformat ist es auch für Landschaftsaufnahmen gut einsetzbar.
Mit einer extremen Lichtstärke 1:1,25 lässt sich das Motiv wunderbar in Szene setzen und grenzt sich gestalterisch perfekt vom Hintergrund ab. Aber auch für die beliebte Available-Light-Fotografie und Reportagen ist es ideal geeignet. Im robusten Metallgehäuse sorgen 11 Elemente in 7 Gruppen für eine hohe Abbildungsleistung mit geringster chromatischer Aberration. Für mehr Stabilität beim Fotografieren mit Stativ besitzt es eine 1/4 Zoll- Gewindehülse für die Befestigung an einer Wechselplatte. Passend für den Leica M-Mount kann das Vollformatobjektiv mit den als Zubehör erhältlichen Adaptern auch an weiteren Kameras genutzt werden.
Der zweiteilige Frontdeckel ist zugleich die Gegenlichtblende. Die Blenden- und Fokuseinstellung erfolgt manuell. Im Lieferumfang enthalten ist ein Rückdeckel sowie der Frontdeckel, der zugleich als Streulichtschutz genutzt wird.
Verfügbarkeit: Das TTArtisan M 1,25/90mm ist ab sofort mit Leica M-Anschluss im gut sortierten Fachhandel für voraussichtlich um CHF 1049.00 erhältlich.
Weitere Informationen finden Sie auf TT-Artisan (englisch)
Sehr lichtstark ist das Objektiv schon, aber ist es auch offenblendig für Portraits einsetzbar? Das Beispielbild ist generell recht unscharf mit einem Zerstreuungskreisdurchmesser schon fast 0,5 mm an der schärfsten Stelle.
Schon vor einem halben Jahrhundert rechnete man mit Unschärfekreisen von 0,03 mm und bei heutigen, höher auflösenden Kameras sollte man eher mit der Hälfte rechnen.
Ich habe das für 90 mm Brennweite gemacht und bin für ein sehr grosszügiges Portrait, das fast bis zum Nabel reicht auf eine Schärfentiiefe von 11 mm gekommen.
Geht man auf die Hälfte heran, bleiben nur noch rund 3 mm Schäfentiefe. Damit kriegt man nicht annähernd nase bis Anfang der Ohren scharf. Also ist abblenden angesagt.
Aber wozu dann die hohe Lichtstärke?
Ganz einfache Antwort: fürs Datenblatt! 🙂
So knappe Schärfeebenen manuell einstellen ist wohl nur bei statischen Motiven möglich.
Immerhin hat der Hersteller den minimalen Abstand auf 1 m begrenzt. Das entspricht einer Gesichtshöhe von gut 35 mm und erlaubt keine engen Portraits. Dafür ist die Schärfentiefe etwas grösser, reicht aber noch nicht, um ein ganzes Auge scharf abzubilden, wenn Objekt und Fotograf sehr still halten. Der Masstab beträgt da 1:10
Als Vergleich das Sony 90 mm. Dessen Offenblende liegt bei 2,8, die ich bei Portraits auf 8.0 abblende. Der minimale Abstand liegt da bei 28 cm, was einer Abbildung von 1:1 entspricht. Also für Macro ausgelegt, was übliche Portrait-Objektive meist sind. Der Abstand zur Frontlinse liegt da bei ca. 13 cm.