Horst Gottfried, 24. September 2021, 19:00 Uhr

Photopia 2021 Hamburg – ein vielversprechender Anfang

Am Donnerstag, 23. September 2021 wurde mit der Photopia 2021 in den Hamburger Messehallen unter dem Motto «share your vision» ein neues Foto-Event eröffnet. Es verbindet bis Sonntag Technik, Action und Kultur in einem bunten Mix. Bei der Vielfalt des Angebotes ist es im Vorfeld nicht leicht, den Überblick zu wahren, doch durch die Konzentration des Kernangebots auf zwei Hallen halten sich die Laufwege vor Ort in Grenzen. Laut einem Bericht des Hamburger Abendblattes werden 15’000 bis 16’000 Besucher erwartet.

Zwei Bühnen stehen für Präsentationen, Vorträge und Preisverleihungen zur Verfügung.

Gleich hinter dem zentralen Eingang Mitte geht es nach rechts in Halle A4 oder nach links in Halle A1. Egal, wohin er sich zuerst wendet, den Besucher erwartet neues Hallenkonzept mit einer beeindruckenden Kulisse aus insgesamt rund 350 verteilten und gestapelten Frachtcontainern. Sie bilden eine Art Containerstadt mit bunten Lichtinstallationen und die Gänge werden dekoriert von übergrossen goldigen Büsten prominenter Köpfe aus dem Showbusiness. Dazwischen finden sich diverse Action-Inseln und kleine Spielplätze für Fotografen.

 

Das mediale Interesse zum Auftakt der Photopia war gross.

Die Container werden bespielt sowohl von vielen der üblichen Verdächtigen wie Canon mit dem grössten Auftritt, dazu etwas bescheidener Leica, Nikon, Panasonic, Sigma und Sony mit Geräten zum Anfassen und Ausprobieren. Fujifilm, OM Digital Solutions (Ex-Olympus) sowie Ricoh/Pentax sind nicht vertreten. Auch Smartphone-Fotografie und Mobile Imaging finden als eigenständige Themen nicht statt. Aktuellste Technik und Produkte demonstrieren auch zahlreiche Dienstleister rund ums Bild, darunter Branchengrössen wie CeWe-Color und WhiteWall, aber auch kleinere Anbieter und Spezialisten. Für laufende Präsentationen mit Speakern und Preisverleihungen stehen zwei Bühnen zur Verfügung. Fotoausstellungen liegen teilweise etwas versteckt in den Seitenbereichen, so z. B.  Fotos von Udo-Lindenberg-Hausfotografin Tine Acke. Prominent vertreten leibhaftig und mit Fotos ist auch Modefotografin Ellen Unwerth als Schirmherrin der Messe. Weitere Ausstellungen finden zudem an verschiedenen anderen Orten in Hamburg statt.

 

 

Auch Ausflüge in die virtuelle Realität sind auf der Photopia möglich.

Bei der Auftakt-Pressekonferenz betonte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress die hohe Bedeutung des neuen Formats für die Stadt: «Wir freuen uns riesig, dass es endlich wieder losgeht. Die Photopia Hamburg ist unser Herzensprojekt. Wir gehen mit einem urbanen Festival an den Start, das Menschen miteinander verbindet.»

 

Panasonic zeigt an seinem Stand Ergebnisse seines Streetphoto-Wettbewerbs.

Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda gab den politischen Segen: «Ich freue mich, dass sich die erste Messe nach Corona der Fotografie widmet, leben doch gerade Kunst und Kultur von dem persönlichen Austausch. Hamburg ist eine der führenden Zentren der Kreativwirtschaft und Metropole der visuellen Medien. Grosse Medienhäuser und Agenturen treffen hier auf global agierende Unternehmen der Digitalwirtschaft.»

 

Canon war auf der Photopia mit dem grössten Stand vertreten und präsentierte als ihr Highlight die brandneue EOS R3

Besonders starke Präsenz in den Hamburger Messehallen zeigt Canon. Für die weltweit erste Präsentation der neuen spektakuläreren Vollformatkamera EOS R3 mit Eye-Autofokus vor Publikum hat Canon praktisch alle in Europa verfügbaren Muster auf der Photopia konzentriert. «Die Photopia schafft ein einzigartiges Erlebnis für alle, die Imaging lieben. Sie ist das neue Community-Festival für Deutschland, auf dem wir Kreativität und aussergewöhnliche Bilder in den Mittelpunkt stellen. Gleichzeitig bietet sie durch ihr vielfältiges Angebot den geeigneten Rahmen für professionellen Austausch auf B2B-Ebene mit unseren Partnern und professionellen Usern. Für uns ist die Photopia die ideale Plattform und wir freuen uns nach langer Zeit endlich wieder in den persönlichen Kontakt mit Kunden, Partnern und Fans unserer Marke treten zu können», so Rainer Führes, CEO Canon Deutschland zur Bedeutung des neuen Events.

 

Gestalterische Anregungen konnten sich Besucher auch bei kleineren Anbietern holen.

Die Besucher erwartet jedenfalls bis Sonntag noch ein geballtes Programm rund ums Bild mit Workshops und Fotowalk. Mit zu den Angebotsschwerpunkten gehört die Drohnenfotografie. Die Trendthemen Virtual und Augmented Reality sind im Photopia XR Bereich zu sehen. Veranstaltungen wie die Creative Content Conference und Imaging Executive@Photopia runden das Programm ab. Und wer zwischendurch mal eine Pause braucht, kann im «Outdoor Area», wie die Hamburg Messe den Platz zwischen den Hallen im schönsten PR-Sprech nennt, im Food Truck Village, Chill Out Beach Club oder auf dem Photopia Playground bei Cheeseburgern, Pommes oder Fischbrötchen samt Getränken neue Energie tanken oder auch mal eine Zigarette rauchen.

 

Einige Fotoaustellungen lagen etwas versteckt am Rande der Messe, umgeben von gigantischen Container-Landschaften.

Trotz des umfassenden und attraktiven Angebotes hielt sich das Publikumsinteresse am gestrigen Eröffnungs-Donnerstag noch in überschaubaren Grenzen. Heute am Freitag lief schon mehr Publikum in den Gängen zwischen den Containern, ohne dass es jedoch zu Problemen bei der Einhaltung des Corona-bedingten Mindestabstands kam. Geht es nach dem grossen Medieninteresse auf der Eröffnungs-Pressekonferenz könnte der Besucherandrang zum Wochenende aber noch mal grösser werden.

 

Schirmherrin Ellen von Unwerth ist mit einer eigenen Gold-Büste präsent.

Ob die Photopia auf Dauer hält, was sie verspricht, muss sich noch zeigen. Zu den Hausaufgaben, die die Veranstalter bis zu einer geplanten Neuauflage der Photopia noch zu erledigen haben, gehört es sicherlich, das Profil der Photopia noch zu schärfen und zugleich  unterschiedlichste Angebote unter einem Messedach zu vereinen, ohne bloss einen Gemischtwarenladen zu präsentieren. Aber das Problem dürfte Messechef Aufderheide ja noch aus Photokina-Zeiten bekannt sein.

Text und Bilder: Horst Gottfried, Hamburg

Weitere Informationen finden Sie auf www.photopia-hamburg.com

 

5 Kommentare zu “Photopia 2021 Hamburg – ein vielversprechender Anfang”

  1. messe-events sind einfach out of fashion und antiquiertes boomer-behaviour..! (nicht nur in der foto-branche) die veranstaltungsindustrie will das nicht wahrhaben hat sie doch zu lange gut davon gelebt! 😉

  2. Man muss der Messe eine Chance geben, auf Nachfrage bei einigen Ausstellern, warum z.B. der Messestand so dürftig ausfällt bekam ich zur Antwort: Da wir bis vor kurzem noch stark eingeschenkt waren durch die Corona – Regeln und noch niemand vorhersagen konnte ob eine Messe überhaupt stattfinden darf und kann, haben viele Hersteller, Dienstleister und Aussteller wohl aus Vorsicht über die entstehenden Kosten, die ja auch bei einer Absage entstehen, beschlossen nicht an der Messe teilzunehmen.

    1. @ HH
      Gemeint ist wohl die Photopia 2022: In diesem Artikel wurde allerdings die Photopia 2021 beschrieben und nun kommentiert. Vielleicht hilft bei der Entscheidung unser Bericht mit Eindrücken vom ersten Tag der aktuellen Photopia 2022, siehe Artikel.

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