Urs Tillmanns, 21. Oktober 2021, 17:02 Uhr

Sony Alpha 7 IV mit 33 Megapixel und grösserem Dynamikumfang

Dreieinhalb Jahre nach der Sony Alpha 7 III (siehe Fotointern) stellte Sony nun das Nachfolgemodell Alpha 7 IV vor, die sich technisch vor allem durch den neu entwickelten 33 Megapixel-Sensor und einem schnelleren Autofokus auszeichnet, der von der A1 übernommen wurde. Neu ist auch das frei programmierbare und unbeschriftete Drehrad an der rechten Oberseite der Kamera, das bislang der Belichtungskorrektur diente. Das Gehäuse ist ähnlich demjenigen der A7 III, doch ist es etwas grösser mit einem etwas ausgeprägterem Handgriff .

Hauptmerkmale

• Neuer 33 Megapixel BSI CMOS Vollformat-Sensor
• Verbesserter Autofokus mit Augenerkennung (wie Sony A1)
• Belichtungskorrekturrad unbeschriftet und frei programmierbar
• Bis 10 Bilder pro Sekunde mit erweitertem Speicher
• Gehäuseintegrierte Stabilisierung bis 5.5 LW
• Volle 7K Videoauflösung reduziert auf 4K bis 30p
• 4K/60p mit Super35 / APS-C Mode
• 10-bit Video oder HEIF Abspeicherung
• H.265 Video, S-Cinetone Color Mode
•3.69 Megapixel OLED Monitor
• Zwei Speicherkarten-Steckplätze (1x CFe A/UHS-II, 1x UHS-II SD)
• Dauernde Bluetooth LE Verbindung

Die neue Sony A7 IV (links) im Vergleich zur A7 III (rechts). Hauptunterschied ist die Anordnung der programmierbaren Bedienräder rechts und die Platzierung des Videoknopfes auf der Kamera-Oberseite. Das Gehäuse der A7 IV ist unmerklich grösser als dasjenige der A7 III.

 

Die neue Alpha 7 IV ist gegenüber der Alpha 7 III mit zahlreichen neuen Bildverarbeitungs-Technologien von Sony ausgestattet, darunter der neue BIONZ XR Bildprozessor sowie erweiterte Autofokus-Funktionen, die auf dem Modell Alpha 1 basieren. Hinzu kommt eine verbesserte Bedienbarkeit, unter anderem durch das frei programmierte Funktionsrad, das früher ausschliesslich der Belichtungskorrektur gedient hatte.

Mit dem neu entwickelten, rückseitig belichteten Exmor R CMOS Vollformatbildsensor mit 33 Megapixeln bietet die Alpha 7 IV eine höhere Bildqualität und einen grossen, auf ISO 204’800 erweiterbaren Empfindlichkeitsbereich. Der Dynamikbereich von 15 Stufen sorgt für ein grosses Ausdrucksspektrum, und die Creative Look-Einstellungen helfen dabei, mühelos originelle Looks zu schaffen, sowohl bei Fotos als auch bei Videos.

Der neueste BIONZ XR Bildprozessor, der auch im Topmodell Alpha 1 zum Einsatz kommt, unterstützt einen superschnellen Autofokus mit ununterbrochenen Serienaufnahmen mit 10 Bildern pro Sekunde mit AF/AE-Tracking und einen grossen Speicherpuffer für reibungslose Aufnahmen. Die Alpha 7 IV verfolgt Motive mit durchgehendem Echtzeit-Tracking und 759 Phasendetektionspunkten in einem Brennebenen-AF-System mit hoher Dichte, die etwa 94 % des Bildbereichs abdecken. Zudem ist der Echtzeit-Augen-AF jetzt erstmals in der Lage, nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Vögel zu verfolgen, sowohl beim Fotografieren als auch beim Filmen. Die Erkennungsgenauigkeit für menschliche Gesichter und Augen wurde im Vergleich zur Alpha 7 III um rund 30 % verbessert.

Unverändert ist das ausklappbare Display, was vor allem Vlogger zu schätzen wissen.

Video-Technologien aus Profikameras

Die Alpha 7 IV wartet mit Technologien auf, die von professionellen Filmproduktionen übernommen wurden. Dazu zählt beispielsweise die S-Cinetone Farbfunktion:, die ursprünglich für die Cinema Line-Kameras von Sony entwickelt wurde. Mit 4K/60p-Aufzeichnung im Super 35 mm-Modus und bis zu 4K/30p mit 7K Oversampling im Vollformat-Modus gewährleistet die Alpha 7 IV hochwertige Videoaufnahmen. Zudem verfügt die neue Kamera über 4:2:2-Farbsampling mit einer Bildtiefe von 10 Bit für natürliche Farbabstufungen sowie XAVC S-I Intra-Frame-Kodierung für effizientere Workflows bei der Bearbeitung und XAVC HS für eine doppelt so hohe Komprimierungseffizienz.

 

Die Sony A7 IV ist mit zwei Steckplätzen ausgestattet, den oberen für UHS-II SD-Speicherkarten und den unteren für CFexpress A- und UHS-II-Chips. Auf der Linken Kameraseite sind die Übertragungsbuchsen für HDMI, Mikrophon/Kopfhörer; USB-C und Multi mit Gummidichtungen angebracht.

Im Rahmen der Verbesserung der Autofokus-Leistung bietet die Alpha 7 IV in Verbindung mit einem Sony E-Mount-Objektiv neue AF-Funktionen, wie der AF Assist, welcher die Fokusübergänge bei der Verwendung des Autofokus unterstützt, und Focus Map zur Visualisierung der Schärfentiefe. Zudem hat die Alpha 7 IV als erste Kamera der Alpha-Serie eine ein- und ausschaltbare Breathing Compensation, die «focus breathing» minimiert und bei Fokusänderungen einen konsistenten Blickwinkel aufrechterhält.

Eine Neuheit im Alpha-Sortiment von Sony ist das Moduswahlrad mit zwei Ebenen, bei dem die untere Ebene zur Wahl zwischen Foto/Film/S&Q-Modus und die obere Ebene für Auto/P/A/S/M und MR (Memory Recall) vorgesehen ist, sodass schnell zwischen den einzelnen Einstellungen gewechselt werden kann. Darüber hinaus verfügt die Kamera über eine integrierte optische 5-Achsen-Bildstabilisierung, die eine um 5,5 Stufen kürzere Verschlusszeit ermöglicht.

Der optimierte Griff erhöht den Komfort, und ein mit CFexpress Typ A kompatibler Mediensteckplatz unterstützt Medien mit höheren Lese-/Schreibgeschwindigkeiten. Der OLED Quad-VGA-Sucher mit ca. 3,68 Millionen Bildpunkten bietet eine 1,6mal höhere Auflösung als der Sucher der Alpha 7 III, wodurch die Benutzer eine verbesserte Live-View-Bildvorschau mit minimierten Fehlfarben und höherer Auflösung erhalten.

Dank der wärmeableitenden Struktur der Kamera können Videofilmer mehr als eine Stunde kontinuierlich 4K/60p 10-Bit-4:2:2-Videos aufzeichnen. Die optische Bildstabilisierung im «Active-Modus» sorgt für optimale Videoaufnahmen. Zu den weiteren Vorzügen zählen ein seitlich klappbares LCD-Display mit variablem Blickwinkel und 1,03 Millionen Bildpunkten, eine REC-Taste an der Oberseite und ein leistungsstarker Akku aus der Z-Serie.

Für das Gehäuse der Alpha 7 IV wurde eine Magnesiumlegierung verwendet, die die Robustheit erhöht und das Gewicht verringert. Darüber hinaus tragen die neu gestaltete Struktur und die Objektivverriegelungstaste zu einem verbesserten Staub- und Feuchtigkeitsschutz bei. Zudem wurde bei der Entwicklung dieses Modells auch der Umwelt Rechnung getragen: Für das Kameragehäuse wurde der recycelte Kunststoff «Sorplas» von Sony genutzt, und bei der Verpackung wurden wiederverwertbare Materialien und weniger Kunststoff verwendet.

 

Hohe ISO – hohe Leistung

Sony hat mit der Alpha 7 IV, dem neuen 33 Megapixel-Sensor in Verbindung mit dem neuen BIONZ XR Bildprozessor das Rauschverhalten deutlich verbessert. Fotointern hatte Gelegenheit, die Kamera vorab kurz zu testen und hat die ISO-Einstellungen von ISO 100 bis ISO 204’800 unter die Lupe genommen. Lag bisher die Praxisgrenze bei ISO 6400, sind mit der A7 IV ISO 12’800 ohne merkliche Qualitätseinbussen möglich. Die höheren Empfindlichkeiten bis (neu) ISO 204’800 sollten nur genutzt werden, wenn bei der Bildqualität Kompromisse eingegangen werden können.

Erweiterte Workflow-Funktionen

Mit einer Reihe von Verbindungsoptionen ermöglicht die Alpha 7 IV die sofortige Übertragung und gemeinsame Nutzung der Aufnahme. Durch Bluetooth wird die Verbindung zwischen der Kamera und der Imaging Edge Mobile App vereinfacht und 5 GHz/2,4 GHz Wi-Fi sorgen für schnelle Datentransfers. Zudem bietet die Kamera eine neue Funktion namens «Shot Mark», die leichten Zugriff auf die markierten Szenen in einem Videoclip ermöglicht, sowohl in der Kamera als auch in den Anwendungen Catalyst Browse/Prepare von Sony.

Mit einer Reihe weiterer neuer Funktionen unterstützt die Kamera Live-Streaming und mobile Datenübertragung, ohne dass eine spezielle Software erforderlich wird. UVC (USB Video Class) und UAC (USB Audio Class) verwandeln die Alpha 7 IV in eine leistungsstarke Live-Streaming-Kamera, wenn sie an einen Computer oder ein Smartphone angeschlossen wird. Hohe Bildqualitäten wie 4K-UHD/15p und 1080 FHD/60p sorgen bei der Remote-Freigabe für realistische Videos. An die digitale Audioschnittstelle der Alpha 7 IV können verschiedene Mikrofone und anderes Zubehör angeschlossen werden, um eine hohe Tonqualität zu erzielen.

Weiter plant Sony die Einführung eines neuen Cloud-Dienstes – «AI Video Editing Studio» – zur automatischen Bearbeitung mit KI-Technologie. «AI Video Editing Studio» führt die Erstbearbeitung unter Einsatz von KI-Technologie automatisch in der Cloud durch.

 

Preis und Verfügbarkeit

Die Sony Alpha 7 IV  ist ab Dezember 2021 für CHF 2’999.00 verfügbar. Im Kit mit dem Objektiv SEL2870 kostet sie CHF 3’299.00.

Weitere Informationen gibt es bei www.sony.ch

Die technischen Daten der Sony A7 IV finden Sie auf der Sony-Website.

 

6 Kommentare zu “Sony Alpha 7 IV mit 33 Megapixel und grösserem Dynamikumfang”

  1. Für eine Einstiegs-Sony muss man heute viel mehr Schweizer Franken bezahlen als noch vor fünf Jahren. Entweder hat der Schweizer Franken immer mehr wert. Man müsste also jedes Jahr entsprechend mehr verdienen oder Sony kann nicht mehr so günstig produzieren wie vor einigen Jahren.

    Man könnte da etwas drauflegen und schon hätte man die Mittelformatkamera von Fujifilm GFX50s II und bei der Bildqualität da kommt keine Kleinbildkamera mit. Sonys Objektive sind auch nicht gerade günstig, so ein GM Objektiv kostet schon auch mal weit über 1’000 Franken.

  2. @Jonny Schweizer: Wenn man offenbar heute viel mehr Schweizer Franken für eine Einsteigerkamera bezahlen muss als noch vor ein paar Jahren, dann hat der Schweizer Franken eben nicht mehr Wert sondern weniger (oder die Kamera ist generell teurer geworden – unabhängig von der Währung).

    Was die Bildqualität von Kameras betrifft, würde ich vorsichtiger mit Aussagen sein. In der Tat ist es in der Praxis viel schwieriger Unterschiede festzustellen als das behauptet wird. Im folgenden Video werden Bilder von einer Sony a7s III mit 12 MP mit deren einer FujiFilm GFX100S mit 102 MP verglichen. Offenbar ist bereits schon ein solcher Vergleich viel schwieriger als man denkt: https://youtu.be/E8Sej2TEes4

  3. @abgehängt. Je nach Fotomotiv finden Sie auch kaum Unterschiede zwischen einem Handy Foto und eins mit der Sony Alpha 7 IV. Es kommt immer auf die Aufnahmesituation an. Weiss jedes Kind, darum habe ich nach wenigen Minuten aufgehört Ihr verlinktes Video zu schauen. Für Bildbearbeitung und Bildschnitte sind mehr Megapixel immer besser. Und da kann keine Sony der GFX 100 das Wasser reichen. Auch hinsichtlich Plastizität und Farben gefallen mir Fotos einer GFX 100 immer besser als die einer Sony 7R irgendwas. Warum ich das sagen kann? Weil ich mit all diesen Kameras fotografiert habe.

  4. Sie unterschätzen Vollformat. Auszug c’t Fotografie 6/2021:  «Blickt man allein auf die Messwerte, begegnen sich GFX5OS II [korrigiert, Red.] und Canon EOS R5 (45 MP) [korrigiert, Red.] auf Augenhöhe. Bei ISO 100 liegen beide Modelle bei einem Visual Noise von unter 1. Die GFX5OS II kratzt allerdings bereits bei ISO 3200 an der 2er Marke, die auf ein geringfügig wahrnehmbares Rauschen hindeutet. Bei ISO 12’800 überschreitet sie den Wert von 3, der für einen noch mäßigen Rauscheindruck spricht. Die EOS R5 erreicht bei ISO 12’800 dagegen erst einen VN von 2. Messtechnisch geht die Runde «Rauschverhalten» also an die Vollformatkamera. Gleiches gilt für den Dynamikumfang, für den wir einen fantastischen Wert von 13 Blendenstufen ermitteln konnten. Die GFX5OS II erreicht in unserem Labor dagegen nur ganz solide 10 Blendenstufen …» 😉

  5. Bei meinem letzten Kommentar hat sich leider ein kleiner Fehler eingeschlichen: Es ist natürlich die Canon EOS R5 (45 MP) welche mit der Fuji GFX5OS II (50 MP) verglichen wird (bei der Textumwandlung der gescannten Seite aus der aktuellen c’t Fotografie wurde die 5 wurde als S interpretiert).

    Noch eine Bemerkung zum Begriff Plastizität: da muss ich immer nachfragen, was man darunter genau versteht (Offenblende, Lichtsetzung etc.). Wenn es um die Bildwirkung «3D-Popp» gehen sollte, den man mit offener Blende erreicht, dann sind auch hier die Vollformat-Systeme im Vergleich zu den Fuji-GFX-Modellen mit «nur» 1.6-fach grösserem Sensor im Vorteil, da sie lichtstärkere Objektive zur Verfügung haben. Zum Mythos Mittelformat-Look bei digitalen Kameras findet man ja einige Beiträge auf YouTube.

  6. Fotoprofi zum Vergleich GFX 100(was auch immer) mit was auch immer GFX 50. -wenn es um sehr grosse Vergrösserungen geht und feine Details hat die 100 die Nase vorn.
    Die Nachteile des grösseren Formates gilt es nicht zu unterschätzen. Ich geh wieder zurück auf analog trotz der Filmeinschränkungen. Mir ist die Lebenszeit wichtiger als die digitalen Abhängigkeiten. Gerade dieser Tage wieder grosse Kämpfe mit Elektronik-Problemen ausgefochten bis die Probleme gefunden wurden. Ja als Rentner hat man gewissen Entscheidungsfreiheiten.

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