Das «Photo Elysée» (bisher Musée de l’Elysée) ist nur eines von drei Kunstmuseen, welches auf dem ehemaligen Areal der Lokomotivhallen beim Bahnhof Lausanne untergebracht ist. Hier ist mit zwei gigantischen Neubauten die «Plateform 10» entstanden, ein neuen Kunstquartier, in dem drei Kunstmuseen zu sehen sind: Neben dem Photo Elysée findet hier auch das «mudac» (Musée de Design et d’Arts Appliqués Contemporains – Museum für Gestaltung und angewandte, zeitgenössische Kunst) im gleichen Gebäude seinen Platz, während das «Musée Cantonale des Beaux-Arts Lausanne» (Kantonales Kunstmuseum Lausanne) in einem separaten Neubau näher in Richtung Bahnhof zu finden ist.
Der grosse weisse Gebäudekomplex wirkt einladend. Im Erdgeschoss ist die Empfangshalle, «Photo Elysée» befindet sich im Untergeschoss, während das Museum «Mudoc» im Obergeschoss zu finden ist.
Die Dimensionen sind gigantisch: Das quadratische Gebäude hat eine Seitenlänge von je 42 Metern und eine gesamte Raumfläche von 14’400 Quadratmetern; davon entfallen 1580 m² auf das Mudac im ersten Stock und 1520 m² auf Photo Elysee im Untergeschoss. Das Erdgeschoss ist dem Empfang, Garderobe, Auskunft, dem Museumsshop und der Caféteria beider Museen vorbehalten. Zusätzlich zum quadratischen Ausstellungskomplex gibt es noch diverse Räume der Infrastruktur für Lager, Restauration, Administration sowie eine grosse, öffentlich zugängliche Bibliothek. Viele der rund 20’000 Bücher sind bereits oder werden derzeit digitalisiert und können später auch online konsultiert werden.
Nach rund vier Jahren Bauzeit ist die «Plateforme 10» fertiggestellt. Nun folgen noch Details im Innenausbau, sowie der Umzug und Einrichtung vom früheren Herrschaftshaus in die neuen Räumlichkeiten. Das Museum «Photo Elysée» soll am 18./19. Juni 2022 feierlich eröffnet werden.
Die Eingangshalle wirkt grosszügig. Neben Empfang und Garderobe finden hier auch der Museumshop und die Cafeteria ihren Platz
Noch ist das Untergeschoss des «Photo Elysee» eine riesige Halle, die noch unterteilt wird. Grossprojektionen an den Betonwänden zeigen den Besuchern, was hier dereinst zu sehen sein wird.
Hier ist Platz für temporäre Ausstellungen, aber auch für die dauernde Präsenz von Objekten aus der Sammlung.
Im Obergeschoss ist das «Mudac» angesiedelt, das Museum für Gestaltung und angewandte, zeitgenössische Kunst. Der Fussboden war am Wochenende übersäht mit Bildschirmen, auf denen den Besuchern die dereinst ausgestellten Objekte präsentiert werden.
Hinter und neben dem grossen Gebäudekomplex befinden sich weitere Räumlichkeiten, wie das Atelier für Konservierung und Restaurierung, Besprechungsräume und ein Auditorium
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Mit dem Wochenende von 6. und 7. November 2021 sollte insbesondere die Lausanner Bevölkerung einen Eindruck dessen gewinnen, was vier Jahre lang eine Baustelle war und 102 Millionen Franken verschlang. Für Lausanne wird das neue Kunstquartier eine Attraktion von internationaler Bedeutung werden, sind doch drei verschiedene Kunstrichtungen auf einem Areal vereint, um verschiedene Interessen abzudecken. Zudem hatte sich in der Vergangenheit bei allen drei Institution eine Raumknappheit bemerkbar gemacht, nicht nur was die Ausstellungsflächen anbelangt, sondern vor allem, was die Infrastrukturräume betrifft. Davon wahrscheinlich am stärksten betroffen war das frühere Musée Elysée, das vor rund 40 Jahren als «vorübergehende Lösung» in das Herrschaftshaus im Parc Elysée einzog und seither eine enorme Entwicklung erlebte, nicht nur was den Bestand an Ausstellungsgütern und zu archivierendes Bildmaterial anbelangt, sondern vor allem auch was seine internationale Bekanntheit als eines der renommiertesten Museen Europas betrifft.
Die Übersichtsansicht zeigt die Lage der drei Museen in unmittelbarer Nähe des Bahnhof Lausanne (Copyright Plateform 10)
Text und Bilder: Urs Tillmanns / Fotointern.ch
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