Die M ist das Sinnbild für Leica schlechthin. Seit 1952 ist sie als handliche und schnelle Messsucherkamera der Liebling vieler Profis und Enthusiasten und findet sich auch in unzähligen Varianten in Sammlervitrinen wieder. Jetzt kommt eine Neuauflage, die Leica M11, die ihrem Grundkonzept und dem optischen Messsuchersystem treu geblieben ist, jedoch elektronisch mit einem neuen Sensor mit drei wählbaren Auflösungen auf den neuesten Stand der Technik gebracht wird.
Die neue Leica M11 kombiniert die traditionelle Messsucher-Fotografie mit modernster Kameratechnologie. Herzstück der neuen M-Generation ist ein Vollformat BSI CMOS Sensor mit «Triple Resolution Technologie». Raw-Dateien im DNG-Format oder als JPEGs lassen sich wahlweise mit einer Auflösung von 60, 36 oder 18 Megapixeln erstellen. 60 Megapixel stehen für die bei der Leica M höchsten Detailauflösung und Bildqualität, die niedrigeren Auflösungen dagegen werden vorzugsweise für eine schnellere Arbeitsweise mit der Kamera, längere Bildserien und kleinere Dateien genutzt.
Bei der Leica M11 können drei verschiedene Auflösungen gewählt werden mit 60, 36 und 18 Megapixel
Ein kombiniertes IR- und UV-Sperrfilter aus zwei miteinander verkitteten, besonders dünnen Gläsern korrigiert auch extrem schräg einfallende Lichtstrahlen besonders effektiv. Ein neues Farbfilter-Array sorgt für eine verbesserte und natürlichere Farbwiedergabe. Die Empfindlichkeit reicht von ISO 64 bis 50’000, die Farbtiefe wird mit einer Auflösung von 14 Bit erfasst und die Dynamik erreicht bis zu 15 Blendenstufen.
Die Leica M11 besteht aus beeindruckend vielen Einzelteilen. Ausser dem Messsucher erinnert fast nicht an die legendären mechanischen Modelle
Mit dem Maestro-III-Prozessor erreicht die Leica M11 auch bei höchster Auflösung und Bildqualität eine flüssige und reaktionsschnelle Arbeitsweise, dies auch mit einem optionalen elektronischen Verschluss. Dieser ermöglicht extrem kurze Belichtungszeiten bis zu 1/16’000 Sekunde für Bilder mit weit geöffneter Blende bei hellem Licht und ermöglicht erstmals in einer M auch eine Mehrfeld-Belichtungsmessung im Messsucher-Modus.
Leica-typisches schlichtes Design – ob in Schwarz oder in Silber
Auch das Handling der Leica M11 hat sich in vielen Punkten gegenüber der Vorgängerin stark verbessert. Neu angeordnete und gestaltete Bedienelemente umrahmen das neue hochauflösende Touchdisplay mit 2,3 Millionen Pixeln und einer Helligkeit von 800 nits. Die M11 orientiert sich zudem an dem bewährten Bedienkonzept und der Menüstruktur der Leica SL2 und Q2, die für ihre Übersichtlichkeit bekannt sind.
Die wichtigsten Modelle einer fast 70-jährigen Tradition
Bei der schwarzen Version der Leica M11 besteht die Deckkappe aus hochwertigem, mit besonders kratzfestem Lack versehenem Aluminium, was zu einer Gewichtsersparnis von rund 20% bzw. 100 Gramm gegenüber Messing führt. Die Deckkappe der 640 Gramm wiegenden, klassischen silbern verchromten Variante ist wie bisher aus Messing gefertigt. Batterie und Speicherkarte können nun direkt entnommen werden und sind nicht mehr unter einer abnehmbaren Bodenplatte verborgen. Zusätzlich zum SD-Karten-Steckplatz steht ein interner Speicher mit 64 Gigabyte zur Verfügung und ermöglicht damit erstmals die parallele Speicherung der Bilddaten auf zwei Speichermedien mit einer M-Kamera. Mit 1800mAh speichert die Batterie 64 Prozent mehr Energie als bisher und verhilft der Kamera zusammen mit ihrer energiesparenden Arbeitsweise zu wesentlich längeren Aufnahme-Sessions ohne Batteriewechsel. Ausserdem dient der neue USB-C-Anschluss auch zum Aufladen des Akkus mit den meisten USB-C-Ladegeräten.
Verbesserte Connectivity-Funktionen für die Leica M11 werden in der zweiten Jahreshälfte 2022 mit einer neuen Firmware-Version verfügbar sein. Diese wird die erweiterten Connectivity-Funktionen der neuen M11 bereitstellen, die den mobilen Workflow vom Fotografen optimieren und die Leica FOTOS App um die Möglichkeit erweitern, Standortdaten einzubetten, über eine Bluetooth-Verbindung auf Bilder zuzugreifen und höhere Übertragungsraten zu gewährleisten. Darüber hinaus ist die Leica M11 bereits jetzt ein zertifiziertes Apple «Made for iPhone and iPad» Zubehör und bietet als solches mit dem mitgelieferten Leica FOTOS Kabel einzigartige Möglichkeiten.
Visoflex 2 – neuer elektronischer Aufstecksucher
Als Zubehör zur Leica M11 ist der neue Visoflex 2-Aufstecksucher erhältlich, der mit einer Auflösung von 3,7 Megapixeln die Bildkontrolle im Live-View-Modus ermöglicht. Der in einem Metallgehäuse untergebrachte Visoflex 2 ist funktional und vom Design her auf die Funktionen der M11 abgestimmt. Er bietet einen weiten Dioptrien-Einstellbereich von -4 bis +3 und lässt sich um bis zu 90 Grad schwenken. Der optionale Handgriff für die M11 verbessert die Ergonomie und hält gleichzeitig den Zugang zu Batterie und Speicherkarte frei. Zudem ist er so geformt, dass sich die Leica M11 damit ohne weiteres Zubehör auf Stativköpfen nach dem Arca-Swiss-Standard montieren lässt.
«Wie wir alle wissen», so Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG, Wetzlar, «hat das legendäre Leica M-System passionierte Fotografen auf der ganzen Welt über Jahrzehnte begleitet und ihnen ein erstklassiges Werkzeug an die Hand gegeben, um Zeuge ihrer Zeit zu sein und herausragende Bilder zu schaffen. Die neue M11 wird dieses Erbe mit hervorragender Technologie fortführen, basierend auf unserer Erfahrung seit 1925.»
Die Leica M11 ist weltweit ab dem 13. Januar 2022 verfügbar. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt CHF 9’290.00 inklusive Mehrwertsteuer.
Weitere Informationen finden Sie auf leica-camera.com
Leica M11 schwarz (Produktseite)
Leica M-System (Übersichtsseite)
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Leica M11 – Spezifikationen | |
Kameratyp | Digitale Messsucher-Systemkamera, Typ-Nr 2416 |
Material | Schwarz: Ganzmetall-Gehäuse aus Magnesium und Aluminium, Kunstleder-Bezug Silbern: Ganzmetall-Gehäuse aus Magnesium und Messing, Kunstleder-Bezug |
Objektiv-Anschluss | Leica M-Bajonett mit Sensor für 6-Bit-Codierung |
Sensor | CMOS-Sensor, Pixelpitch: 3,76 μm, 35 mm: 9528 x 6328 Pixel (60,3 Mpx) |
Prozessor | Leica Maestro Serie (Maestro III) |
Filter | RGB Farbfilter, UV-/IR-Filter, kein Tiefpassfilter |
Dateiformate | DNG (Rohdaten, verlustfrei komprimiert), DNG + JPG, JPG (DCF, Exif 2.30) |
Foto-Auflösungen | DNG L-DNG 60,3 Mpx 9528 x 6328 Pixel / M-DNG 36,5 Mpx 7416 x 4928 Pixel / S-DNG 18,4 Mpx 5272 x 3498 Pixel JPG L-JPG 60,1 Mpx 9504 x 6320 Pixel / M-JPG 36,2 Mpx 7392 x 4896 Pixel / S-JPG 18,2 Mpx 5248 x 3472 Pixel / L/M/S-DNG und L/M/S-JPG nutzen die gesamte Sensorfläche / Digitalzoom 1,3x und 1,8x verfügbar (basiert immer auf L-DNG bzw. L-JPG) |
Dateigrössen | DNG L-DNG ca. 70–120 MB / M-DNG ca. 40–70 MB / S-DNG ca. 20–40 MB JPG L-JPG ca. 15–30 MB / M-JPG ca. 9–18 MB / S-JPG ca. 5–9 MB / JPG: abhängig von Auflösung und Bildinhalt |
Farbtiefe | DNG: 14 Bit, JPG: 8 Bit |
Farbraum Foto | sRGB |
Sucher | Leuchtrahmen-Messsucher mit automatischem Parallaxen-Ausgleich, abgestimmt auf -0,5 dpt; Korrektionslinsen von –3 bis +3 dpt erhältlich |
Sucher-Anzeige | Vierstellige Digitalanzeige mit oben- und untenliegenden Punkten, Bildfeldbegrenzung: durch Aufleuchten von jeweils zwei Rahmen: 35 mm + 135 mm, 28 mm + 90 mm, 50 mm + 75 mm (automatische Umschaltung beim Ansetzen des Objektivs) |
Suchervergrösserung | 0,73-fach (bei allen Objektiven) |
Entfernungsmesser | Schnitt- und Mischbild-Entfernungsmesser in der Mitte des Sucherbildes als helles Feld abgesetzt |
Entfernungsmessung | 70 cm bis ∞ Fokusmodus: Manuell (Vergrösserung und Focus Peaking als Fokussierhilfen verfügbar) |
Monitor | 2,95” (Active Matrix TFT), Gorilla Glas 5 Deckglas, 2.332.800 Bildpunkte (Dots), Format 3:2, Touch-Bedienung möglich |
Belichtungsmessung | TTL (Belichtungsmessung durch das Objektiv) Spot, Mittenbetont, Mehrfeld /Arbeitsblende Messprinzip: Belichtungsmessung erfolgt durch den Bildsensor für alle Belichtungs-Messmethoden |
Belichtungsarten | Betriebsarten: Zeitautomatik (A): automatische Steuerung der Verschlusszeit bei manueller Blenden-Vorwahl Manuell (M): manuelle Einstellung von Verschlusszeit und Blende |
Belichtungskorrektur | ±3 EV in 1⁄3-EV-Stufen |
Belichtungsreihen | 3 oder 5 Aufnahmen, Abstufungen zwischen Aufnahmen bis 3 EV, in 1⁄3 EV-Stufen, optional zusätzlich Belichtungskorrektur: bis ±3 EV |
ISO-Einstellungen | Auto ISO: IS0 64 (native) bis ISO 50 000, auch im Blitzbetrieb verfügbar, Manuell: ISO 64 bis ISO 50 000 |
Weissabgleich | Automatisch (Auto), Voreinstellungen (Sonnig – 5200 K, Wolkig – 6100 K, Schatten – 6600 K, Kunstlicht – 2950 K, HMI – 5700 K, Leuchtstoffl. (warm) – 3650 K, Leuchtstoffl. (kühl) – 5800 K, Blitz – 6600 K), manuelle Messung (Graukarte), manuelle Farbtemperatur-Einstellung (Farbtemp., 2000 K bis 11 500 K) |
Verschluss | Elektronisch gesteuerter Schlitzverschluss / Electronic Shutter |
Verschlusszeiten | Mechanischer. Verschluss: 60 min bis 1⁄4000 s / Elektronischer Verschlussfunktion: 60 s bis 1⁄16000 s / Blitz-Synchronisation: bis 1⁄180 s / Optionale Rauschunterdrückung durch zusätzliche Dunkelaufnahme (abschaltbar) |
Selbstauslöser | Vorlaufzeit: 2 s oder 12 s |
Bildfolge | Einzeln / Serie – langsam (3 B/s) Serie – schnell (4,5 B/s), Intervall-Aufnahme, Belichtungsreihe |
Blitzanschluss | Über Zubehörschuh, Messung durch Bildsensor |
Blitzsynchronzeit | 1⁄180 s +, |
Blitz-Belichtungskorrektur | SF 40: ±2 EV in 1⁄2 EV-Stufen / SF 60: ±2 EV in 1⁄3 EV-Stufen / Sonst: ±3 EV in 1⁄3 EV-Stufen |
Schnittstellen | ISO-Zubehörschuh mit Steuerkontakten für Leica Blitzgeräte und Leica Visoflex 2 Sucher (als Zubehör erhältlich), USB 3.1 Gen1 Typ-C |
WLAN | mit Leica-App FOTOS / 2,4 GHz/5 GHz* dual band IEEE802.11 a/b/g/n/ac Wave2 WLAN (Standard-WLAN-Protokoll) |
Bluetooth | Bluetooth v4.2 BR/EDR/LE, BR/DR-Kanal 1-79, LE-Kanal 0-39 (2402 bis 2480 MHz) * |
GPS | Geotagging via Leica FOTOS App über Bluetooth * |
Stromversorgung | Akku Leica BP SCL7, 7,4 V / 1800 mAh, mit USB-C ladbar |
Kapazität | ca 1700 Aufnahmen (nach CIPA Standard) |
Stativgewinde | A 1⁄4 DIN 4503 (1⁄4”) aus Edelstahl im Boden |
Betriebsbedingungen | 0 °C bis +40 °C |
Speichermedien | UHS-II (empfohlen), UHS-I, SD-/SDHC-/SDXC-Speicherkarte, SDXC-Karten bis 2 TB, Interner Speicher: 64 GB |
Pufferspeicher | 3 GB für 15 Aufnahmen DNG oder 100 Aufnahmen JPG |
Gehäusefarben | Schwarz oder Silber |
Abmessungen | ca. 139 x 38,5 x 80mm |
Gewicht | Schwarz: ca. 455 g (ohne Akku), ca. 530 g (mit Akku), Silbern: ca. 563 g (ohne Akku), ca. 640 g (mit Akku) |
Preis | CHF 9’290.00 (inkl. Mwst) |
* verfügbar nach Update in der 2. Jahreshälfte 2022 |
Eine tolle Kamera, speziell in wärmereflektierenden Alu-Farben. Ideal wäre eine ebensolche Belederung – vielleicht in rot.
Clever finde ich, die Auflösung durch Binning zu reduzieren, um mehr Licht einzufangen. Bei Sony muss man das vor dem Kauf wählen: 7R IV oder 7S III.
Was ist das USP dieser Kamera? Eine Leica M mit dem Noctilux 0.95: Kein Normalsterblicher kann mit dem Messucher bei einem Portrait auf die Pupille fokussieren, so dass das Auge Scharf ist und die Wimpern unscharf. Verwende ich ein 60 Jahre alltes Summicron an der M11, dann erreiche ich niemals eine hohe Auflösung trotz 60MP Sensor. Ich bezweifle, dass selbst die neueren Objektive solche Auflösungen erzielen. Ich warte erste Tests ab. Einzigartig an dieser Kamera ist die Form. Man kann sagen, die M ist die schönste Kamera auf der Welt.
Immer die gleiche Leier. Ich bin selbst stets skeptisch und kritisch gegenüber Meldungen von hochgehubelten Produkten und es stellen sich mir die Nackenhaare bei Videosproduktshows auf. Aber statt Mutmassungen und Behauptungen sollte man etwas erst ausprobieren. Wenn man mit extrem geringer Schärfentiefe arbeiten will und die Schärfe punktgenau setzen muss, dann verwendet man einen elektronischen Sucher mit Sucherlupe und Fokuspeaking. Zur M11 gibt es den Visoflex 2. Abgesehen davon muss ein Topfoto nicht zwangsläufig die perfekte Schärfe haben. Ist doch völlig egal, ob ein Objektiv aus fotografischer Steinzeit mithalten kann oder nicht. Für perfekte Schärfe braucht man das bestmögliche, neu konstruierte Objektiv. Gefällt die Wirkung alter Scherben, ist es super, wie es ist.
@Peter Klein: Sie sagen es. Normale Objektive im Bereich von Bl.4 – 8 reduzieren die Auflösung im sogen. Vollformat auch deutlich über 100 Megapixel keineswegs. Das entspricht 25 Megapixel im 4/3-Format. Die Aussagen des Limits schon bei 40 oder 60 Megpixel ist das übliche Voodoo oder anderer Glaubensrichtungen wie das tagelange Einfahren von Kopfhörern oder die Benötigung der Bandbreite von Audio-Verstärkern weit über 50 kHz hinaus.
Dient lediglich der Gewinn-Optimierung von Verkäufern, lässt sich jedoch messtechnisch leicht widerlegen.
Ja, eine Leica M(esssucher) ist herausfordernd und macht gerade den Reiz aus. Geübte Fotografen beherrschen ihr Werkzeug allerdings auch mit z.B. einem Noctilux. Die Kombination digital mit alten Objektiven hat zudem enormen Charme …
…sagt der Vertriebsleiter von Leica Schweiz. Schon ok, aber ein disclaimer wäre angebracht.
Bin jetzt seit 2 Wochen Besitzer einer M11 mit 3 Objektiven von 16mm bis 135mm. Nach 50 Jahren Nikon und den damit verbundenen „Schwertransporten“ zugleich eine Erleichterung und Herausforderung. Nicht mehr Sklave eines Autofokus zu sein und wieder im F2-Stil, aber digital mit hervorragender Qualität an jeder Aufnahme zu arbeiten, macht Spass! D4,D5,D850 und kiloweise Glas gehören der Vergangenheit an.
Nach rund 500 Testaufnahmen Kamera und Objektive überzeugen in jeder Situation und bei allen Lichtverhältnissen.
Überzeugend ist auch, dass man mit dieser Ausrüstung keine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Schön hat Leica darauf verzichtet, irgend eine Modellbezeichnung anzubringen – „Tarnkappentechnologie“ ist ja durchaus in!