PhotoKlassik informiert viermal pro Jahr über Neues und Historisches zur analogen Fotografie und vermittelt den Fans de Fotografie mit Film viel Wissenswertes mit Praxistipps mit Hintergründen. Die analoge Fotografie ist ein bewusstes und entschleunigtes Fotografieren, bei dem man sich vor jedem Auslösen überlegt, ob es sich nun lohnt für dieses Motiv ein Stück silberhaltigen Films zu opfern. Je grösser das Format, desto reiflicher diese Überlegung. Und desto besser die Qualität. Das ist die eine Seite dieser Faszination. Die andere ist die Arbeit in der Dunkelkammer mit dem Entwickeln des Films und dem langsamen Erscheinen des Bildes in der Entwicklerschale. Und schliesslich wird man mit authentischen und hochwertigen Fotos belohnt, bei denen nichts getrickst und gephotoshopped ist.
Die Nachfrage nach Film (und nach Kameras) ist nach wie vor am Zunehmen, während die Verkäufe digitaler Kameras seit Jahren rückläufig sind. Vor allem sind es junge Interessent/innen, die ihre Erfahrungen mit Film sammeln und die die ursprüngliche Fotografie neu erleben wollen. Sie gehören zunehmend auch zur Leserschaft von PhotoKlassik.
Das Sommerheft von PhotoKlassik kommt wiederum mit einem bunten Themenstrauss daher, informiert über Neuheiten, deckt Historisches auf und brilliert mit einer Menge von Praxisbeiträgen und Inspirationen für mehr Kreativität.
Wir haben das eben erschienene Heft für Sie durchgeblättert. Hier ein paar Highlights, die Sie nicht verpassen sollten, wenn Sie sich für die Fotografie mit Film interessieren;
Im Interview mit dem «Lichtwandler» Ono Ludwig mit Marc Peschke kann man viel über Licht, Form und Farbe lernen, den wichtigsten Gestaltungsmitteln der kreativen Fotografie. Ono Ludwig fotografiert alltägliche Dinge einfach anders als wir, mit einem eigenen Stil und persönlichen Gestaltungsregeln, wobei sich «das Motivbild zu einem subjektiven Ergebnis vermischt».
Sie war (und ist) eine der beliebtesten Taschenkameras – die Kamera-Legende Minox 35. Klein, immer dabei und qualitativ vom Feinsten. Heute ist diese Legende der Fotografie gesucht und bei vielen Liebhabern noch immer – oder wieder – im Einsatz. Hubert H. Heckmann blickt zurück auf die Geschichte dieses Dauerbrenners und vermitteln uns viel Hintergrundwissen dazu.
Im nächsten Beitrag geht es um einen weiteren Klassiker, den seine Benutzer nie mehr hergeben würden: die Leica M5. Nach der legendären Leica M4 verlangte der Markt nach einer Leica M mit integriertem Belichtungsmesser, was die Wetzlarer zu einer völlig neuen Konstruktion bewog und zu Kameras, die in Wetzlar in minutiöser Handarbeit gefertigt wurden – und das Unternehmen fast in den Ruin trieben. Dazu gibt es hier viel Unbekanntes zu lesen.
Das «Fotografische Tagebuch aus zwei Weltkriegen» erzählt die Geschichte der Kodak Vest Pocket des Deutschen Offiziers Heinrich Dehning (1893-1953), der damit das Geschehen auf vielen Schlachtfeldern festhielt. Die kleine, klappbare Taschenkamera war sein fotografisches Notizbuch und befindet sich heute mit vielen Bildergebnissen im Deutschen Kameramuseum.
In der Reihe «Berühmte Fotograf/innen erzählen» kommt Walter Schels zu Wort und Bild und erzählt, wie ihn seine Leica 1f begleitet hat, bis er seine Karriere als Berufsfotograf begann. Was diese erste Kamera bot, was seine späteren Apparate nicht konnten, steht in diesem Beitrag – illustriert mit vielsagenden Bildern.
Die 50mm-Brennweite ist «eine für (fast) alles». Nicht umsonst wurde sie über Jahrzehnte als die «Normalbrennweite» von Kleinbildkameras angepriesen. In Tat und Wahrheit ist es eben schon eine kurze Langbrennweite gemessen an der Bilddiagonale von 42 mm – mit viel Kreativpotenzial. Es ist zudem die Lieblingsbrennweite von Matthias Kistmacher, der in diesem Artikel die ungeahnten Vorzüge dieses Objektivs darstellt.
Viele Analogfotografen sind auf den Gebrauchtkauf von Kameras angewiesen, weil die Fotoindustrie nicht mehr an die Fotografie mit Film glaubt. Aber worauf muss man achten, wenn man eine Gebrauchtkamera erwirbt? Wo sind die Schwachstellen, und was kann nach dem Kauf enttäuschen? Marcel Dierke hat eine Checkliste zusammengestellt, damit es keine Enttäuschungen gibt.
Sie ist die älteste Technik der Fotografie und begeistert immer wieder auf’s Neue: das Fotogramm. Kunsthistoriker Marc Peschke gibt eine historische Einführung und spricht mit der Fotokünstlerin Erika Babatz, die ihre Kreativität in Fotogrammen auslebt.
Im Teil 4 der Reihe über das Scannen zeigt Thomas Gade einen einfachen und effizienten Weg auf, wie man Negative und Dias digitalisieren kann: mit der Kamera. Es gibt eine ganze Reihe von Zubehören und Spezialobjektiven, um die kleinen Vorlagen in hoher Qualität zu reproduzieren und in qualitativ hochwertigen digitalen Daten zu sichern. Dieser Artikel vermittelt viele praktische Tipp dazu.
Das ist erst etwa die Hälfte an Themen, welche die aktuelle Ausgabe von PhotoKlassik abhandelt. Jede Nummer dieser einzigartigen Zeitschrift für analoge Fotografie ist voll von Überraschungen und bietet genügend Lesestoff, bis das nächste Heft im Briefkasten landet …
Der Inhalt
Kameras & Objektive
Kamera-Legende: Minox 35 / Empfehlung für Einsteiger: Leica MS / Kamerageschichte(n): Kodak Vest Pocket / Serie: Werkstattgeflüster / Meine erste Kamera – berühmte Fotografen erzählen: Walter Schels / Eine für (fast) alles: Faszination Brennweite 50 mm / Checkliste: Gebrauchte Objektive kaufen
Aufnahme & Belichtung
Einstieg in die Grossformat-Fotografie, Teil 4 / Fotogramme: Die kameralose Fotografie
Film & Dunkelkammer
Dunkelkammer: Filmentwicklung von A bis Z, Teil 2 / Adox Xtol: Alternative XT-3-Entwickler / Jobo Spirale: Neuauflage der 16-mm-Spirale für den 110 Pocketfilm
Markt & Wirtschaft
Jubiläum: 101 Jahre Foma / Interview: Bilderfürst Fürth
Präsentation & Archivierung
Digitalisierung von Fotos: Dias und Negative abfotografieren
Kultur & Portfolio
Ono Ludwig: Licht, Form, Farbe / Paul Hüttemann: Der Stimmungsfänger / Gewinner Fotowettbewerb Analogue Love / Fundstücke-Randnotizen zur Foto-Kunst
Editorial / Augenblick / Magazin / Mitarbeiter / Impressum / Berlin Photo Week / Leserfoto / Schluss
PhotoKlassik erscheint vierteljährlich mit 98 Seiten und im Verlag der IMH Imaging Media House GmbH & Co. KG. Das Magazin ist sowohl bei Ars-Imago in Zürich als auch bei Fotomedia in Jegenstorf erhältlich. Das Heft kostet CHF 18.90 zuzüglich Versandspesen.
»Und schliesslich wird man mit authentischen und hochwertigen Fotos belohnt, bei denen nichts getrickst und gephotoshopped ist.« singt Urs T. das hohe Lied der Analog-Fotografie.
Analog nicht getrickst in der Dunkelkammer? Das wüsste ich aber. Da gab es ganz Bücher drüber, und auch die im Heft ansgesprochenen Fotogramme sind ja auch nicht gerade ein Ausdruck ungekünstelter Aufnahmetechnik.
Also – immer schön realistisch bleiben. 😉
Ich denke, diese Aussage bezieht sich eher auf die Tatsache, dass analog erstellte Vergrösserungen noch immer ein höheres Mass an Authentizität haben. Natürlich haben wir abgewedelt und nachbelichtet, gefiltert und getont, dennoch diente dies eher dem Herauskitzeln der bestmöglichen Abzüge. Das Wichtigste aber ist wohl, dass in der Filmfotografie für ein bestmögliches Ergebnis nahezu alle Eingriffe vor der Aufnahme gemacht werden. In der digitalen Fotografie passiert das meiste eben in der Postproduktion. Und das ist bedauerlicherweise und grössteneils weit entfernt vom tatsächlichen Wissen und Können hinsichtlich vieler Aufnahmetechniken, vor allem aber meist bar jeder Authentizität. Leider.
„höheres Mass an Authentizität“
Sehr geehrter Herr Eules,
wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Wie viele sitzen auch Sie einem gewaltigen Irrtum auf.
Schauen Sie sich einmal die Werke von Jerry Uelsmann an. Vielleicht denken Sie nach deren Betrachtung noch einmal über Ihre Aussage nach.
Liebe Frau Müller,
die Arbeiten von Uelsmann sind mir bestens bekannt, ebenso die von Man Ray oder anderen, die ähnliche Techniken einsetz(t)en. Diese Arbeiten stehen aber nicht repräsentativ für die Filmfotografie und bestätigen sogar meine These, schließlich weiss der Mann, was er macht. Ich beklage lediglich die massive Zunahme eines bildnerischen Manipulationskonsenses, der mit der digitalen Fotografie einherkam und die Unterscheidbarkeit des heutigen Bildmaterials immer schwerer macht. Zuviel Mainstream, zuviel Fremdbestimmung in der Bildsprache, zuviele reproduzierte Hypes. Wie gesagt,- ich benutze die Begriffe“ grösstenteils“ und „meist“. Seit 30 Jahren nutze ich beide Verfahren beruflich und freue mich einfach über Herrn Tillmanns Hinweis auf ein gutes Magazin.