Canon hat neue Firmware-Updates angekündigt, die verschiedene kleine Verbesserungen mitbringt, die auf Rückmeldungen und Wünschen von Anwendern basieren. Für die EOS R3 setzt die Firmware v1.20 neue Massstäbe in Sachen Geschwindigkeit, während die EOS R5 mit der Firmware v1.60 längere Video-Aufnahmezeiten erhält und bei EOS R6 mit der Firmware v1.60 Arbeitsabläufe rationalisiert werden.
Dank der neuen benutzerdefinierten Einstellung für Highspeed-Reihenaufnahmen sind bei der EOS R3 nun Bildraten von 30 bis zu erstaunlichen 195 Foto pro Sekunde (fps, frames per second) bei voller Auflösung in den Dateiformaten JPEG, HEIF oder Raw möglich. (Die benutzerdefinierten Highspeed-Reihenaufnahmen sind bei allen Geschwindigkeiten auf maximal 50 Aufnahmen pro Sequenz begrenzt und AF / AE bleiben auf das erste Bild fixiert.)
Darüber hinaus lassen sich nun auch Full-HD-Videos mit 240p aufnehmen, das sind Bildraten, die bisher nur mit speziellen Videokameras möglich waren. Eine solche Aufnahme mit 240fps statt der üblichen Bildrate verlangsamt beim Abspielen in Standardtempo das Geschehen um das Sechsfache und zeigt so starke Zeitlupen.
Die Canon EOS R3 erhält mit der Firmware 1,20 Highspeed-Reihenaufnahmen bis 195 fps (max. 50 in Folge) und diverse kleine Verbesserungen.
Optimierte Workflows
Das FW-Update v1.20 der R3 vereinfacht die Bedienungsabläufe und verkürzt die Zeit zwischen Aufnahme und Veröffentlichung. Im anspruchsvollen Tagesgeschäft sorgt dies für handfeste Vorteile.
Die Cloud-Raw-Bildverarbeitung – ein kostenpflichtiger ab 25. Juli 2022 verfügbarer Service – kommt bereits in der neuen EOS R7 mit APS-C-Sensor zum Einsatz und ist nun auch in der EOS R3 verfügbar. Sie wendet eine hochentwickelte Deep-Learning-Verarbeitung innerhalb von image.canon an, um Auflösung und Schärfe zu verbessern und gleichzeitig das Moiré-Risiko in Bildern zu verringern. Dies unterstützt auch die Bildverarbeitung mit neuronalen Netzwerken, was eine KI-basierte Rauschunterdrückung ohne Detailverluste ermöglicht. Die EOS R3 unterstützt die kamerainterne Schärfentiefe-Komposition (Focus Bracketing und Focus Stacking), um Bilder mit grosser Schärfentiefe und Schärfe zu erzeugen – perfekt für Makroaufnahmen. Diese Funktion ist auch in Verbindung mit dem Speedlite EL-1 verfügbar.
Bei der EOS R3 lässt sich jetzt per benutzerdefinierter Taste ein 1.6-fach Crop oder ein anderes Zuschnitt-Verhältnis zuweisen, das als eingebauter Extender fungiert. Canon folgt somit dem Feedback der Profis, die schnell und einfach an berichtenswerte Momente heranzoomen möchten.
Verbesserte Videofunktionen
Bei der EOS R3, EOS R5 und EOS R6 kompensiert nun der Digital Movie IS bzw. die digitale Bildstabilisierung für Videoaufnahmen auch das sogenannte «Wobbeln» am Bildrand. Das geht auf das Feedback von Vloggern zurück, die bei Selbstaufnahmen mit einem Ultraweitwinkelobjektiv verwackelte Bildränder festgestellt haben. Diese Korrektur erfolgt zusätzlich zur herkömmlichen Shift-Korrektur des Digital Movie IS und sorgt für deutlich stabilere Aufnahmen.
Die EOS R3 wurde ausserdem um eine Zeitrafferfunktion erweitert, bei der die Zeitraffer-Einstellungen erhalten bleiben, wenn bei der Kamera die Stromzufuhr ausfällt.
Mit der Firmware v1.60 für die EOS R5 wird auch eine beliebte Einstellmöglichkeit der EOS R3 auf die EOS R5 übertragen: die Temperatur zur automatischen Abschaltung, die (je nach Bedingungen) längere Aufnahmezeiten ermöglicht *.
8K 30p:
Temperatur zur automatischen Abschaltung – Standard (wie in der vorherigen Firmware 1.5.2)
• Volle Sensorbreite: 20 Minuten *
• Volle Sensorbreite RAW: 20 Minuten
• Temperatur zur automatischen Abschaltung – Hoch (Neu in Firmware v1.6.0)
• Volle Sensorbreite: 45 Minuten
• Volle Sensorbreite RAW: 45 Minuten *
4K 60p
Temperatur zur automatischen Abschaltung – Standard (wie in der vorherigen Firmware 1.5.2)
• Volle Sensorbreite: 35 Minuten *
• APS-C-Crop (5.1K Oversampling): 25 Minuten
• Temperatur zur automatischen Abschaltung – Hoch (Neu in Firmware v1.6.0)
• Volle Sensorbreite: 60 Minuten oder länger *
• APS-C-Crop (5.1K Oversampling): 50 Minuten *
* Diese Funktion lässt zu, dass sich das Gehäuse der Kamera je nach Betriebsumgebung stärker erhitzt. Die angegebenen Zeiten basieren auf Testbedingungen von Canon bei +23 °C. Wenn die Umgebungstemperatur höher als +23 °C ist, ist die verfügbare Aufnahmezeit kürzer.
SDK Updates
Die neue Firmware bietet eine Reihe von Updates für den Betrieb mit dem Software Development Kit (SDK) von Canon, mit dem von Software-Entwicklern eigene Anwendug zur Nutzung der Kameras erstellt werden können. Zu den neuen Funktionen für SDK-Benutzer gehören die Unterstützung der Sensorreinigung aus der Ferne, die Möglichkeit, Fokus-Bracketing zu aktivieren, die Option, Videos mit hoher Bildrate und die Synchronisation von erstem Vorhang/zweitem Vorhang/hoher Geschwindigkeit einzustellen, sowie für die EOS R6 die Möglichkeit, die Funktionen des Moduswahlrads aus der Ferne über das SDK einzustellen. Diese Ergänzungen erweitern die Möglichkeiten der EOS R3, EOS R5 und EOS R6 für kommerzielle Anwendungen.
Preise und Verfügbarkeit
Die Firmware-Updates stehen demnächst kostenlos auf den Support-Seiten der Canon-Website zum Herunterladen und Installieren bereit. Leider hat Canon vergessen ein Datum der Verfügbarkeit zu kommunizieren. Zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung sind die FW-Updates jedenfalls noch nicht verfügbar. Wir warten auf eine Antwort von Canon, vermuten aber, dass die FW-Updates ab Montag, den 25. Juli 2022, und somit wie der Cloud-Raw-Service verfügbar sein werden.
Der Cloud-Raw-Service ist kostenpflichtig und wird ab dem 25. Juli 2022 verfügbar sein.