Horst Gottfried, 14. Oktober 2022, 13:30 Uhr

Photopia 2022: Eindrücke vom Eröffnungstag der Fotomesse

Am gestrigen Donnerstag wurde die Fotomesse Photopia 2022 in Hamburg eröffnet. Sie läuft noch bis Sonntag, den 16. Oktober. Die Messe findet zum zweiten Mal statt. Die Veranstalter, die Hamburg-Messe und der Photoindustrieverband als «ideeller Träger» (Fotointern berichtete), setzen auch dieses Jahr wieder auf eine Mischung aus Technik, Praxis und Kommerz rund um stehende und bewegte Bilder. (Generelle Infos zur Messe finden Sie in einem separaten Artikel.)

An der Fotomesse zeigen Fotomarken ihre neusten und interessantesten Produkte: Panasonic ist mit ihrem Lumix-Stand dieses Jahr zum zweiten Mal dabei. Typisch für die Photopia sind die umgebenden Frachtcontainer.

  

Kameras, Kunst und Kommerz im bunten Mix – Neue Plattform?

Zentral gelegen und besucherfreundlich konzentriert die «Messe der kurzen Wege» ihr vielfältiges Angebot auf zwei Messehallen zu Füssen des Hamburger TV-Turms. Die von rund 50 auf dieses Jahr auf über 80 gestiegene Zahl der Aussteller zeigt das gewachsene Interesse der Branche und wohl den Beginn der Etablierung der Photopia als der deutschen Fotomesse. Der gelegentlich anklingende Vergleich der Photopia mit der Photokina von einst ist aber doch noch etwas hoch gegriffen. (Die Photokina in Köln war die international bedeutendste Fotomesse. Sie fand zuletzt 2018 statt und wurde noch vor der Umsetzung eines neuen Konzepts «vorläufig» ausgesetzt bzw. de facto eingestellt, siehe Artikel.)

Canon ist mit einem der grössten Ausstellungsstände präsent.

 

«Die Photopia Hamburg bietet der Digital-Imaging-Branche ein neues Zuhause» versprechen die Veranstalter zumindest für Deutschland. Und «die Erwartung ist riesengross» beschreibt Hamburgs Messechef Bernd Aufderheide bei der Eröffnungs-Pressekonferenz die Ausgangslage. Er freute sich über das Ende der Corona-Restriktionen und konstatierte unter Verweis auf die gestiegene Ausstellerzahl und die um 65 Prozent vergrösserte Ausstellungsfläche. «Das Photopia-Konzept kommt an.» zeigte er sich zufrieden. Zudem betonte er «Messen mit ihren Möglichkeiten der direkten Kommunikation haben Zukunft».

Eröffneten die Photopia 2022(v.l.n.r.):  Bernd Gansohr (ManagingDirector Fujifilm); Falk Friedrich (CEO Leica Camera Deutschland); Bernd Aufderheide (Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress); MelinaPaeper (Projektleiterin Photopia); Rainer Führes (CEO Canon); Rankin (Starfotograf); Christian Popkes (Künstlerischer Leiter Photopia) 

 

Bernd Gansohr, Managing Director Fujifilm, dieses Jahr erstmals auf der Photopia vertreten, sieht die Chance, dass sich die Hamburger Messe zu einer neuen Branchenplattform anstelle der Photokina entwickelt. Falk Friedrich, CEO Leica Camera Deutschland erkennt in der Photopia «aussergewöhnliche Bühne für alles, was man in der Fotografie benötigt». So sind denn auch Adobe und Drohnenspezialist DJI dies Jahr erstmals auf der Photopia vertreten.

Das Messe-Format umfasst die Bereiche Photopia Summit, auf dem neue Produkte und Dienstleistungen erlebbar gemacht werden, Photopia City mit Ausstellungen und Foto-Walks sowie Photopia 365, einen Online-Community-Bereich. Über Aussteller, Veranstaltungen und Themen hat Fotointern schon vorab ausführlich informiert (siehe Artikel).

Auf zwei grossen Bühnen präsentier(t)en Fotografen ihre Arbeiten und finden weitere Vorträge statt.

 

Das im Vorjahr bewährte Hallenkonzept wird beibehalten. Es basiert auf einer Art Containerstadt aus gut 300 verteilten und gestapelten Frachtcontainern, die als Messestände dienen. Dazu kommen diverse Bühnen, Action-Flächen und ein Aussenbereich zentral vor dem Verbindungsgang der Hallen A1 und A 4. Die Grösse und das Hallenlayout der beiden Messehallen blieben aber unverändert, die Vergrösserung der Ausstellungsfläche wird durch eine Verdichtung der Containeraufstellung und schmalere Gänge erreicht. Als Relikte vom Vorjahre sind die fotogenen, überlebensgrossen Goldbüsten geblieben.

Trotz dichter gefüllter Ausstellungsflächen sind die Gänge immer noch grosszügig. Die gerne fotografierten Goldbüsten sind Relikte vom letzten Jahr.

 

Sony will besonders die Video-Content-Creator-Klientele ansprechen.

 

Ausserdem bietet Sony in einem Frachtcontainer einen Kameracheck samt Sensorreinigung.

 

Zahlreiche Produkte und Anwendungen werden praktisch demonstriert, hier der Gimbal-Einsatz am Stand von Transcontinenta, dem Distributor verschiedener Marken wie Godox, Zhiyun usw. für Deutschland.

 

Das international tätige Fotolabor Whitehall demonstrierte die vielfältigen Präsentationsmöglichkeiten hochwertiger Prints.

 

Rankin ist nur nicht Co-Schirmherr der Photopia, sondern stellt auch aus.

 

Ein Pausenbereich bietet die Möglichkeit, sich zwischendurch mal etwas vom Thema «Foto» zu erholen.

 

Neue Hingucker

Bei einem ersten Rundgang durch die Hallen galt unser Interesse vor allem der Technik. Da hob sich die 200 m² grossen Slow Photography Area vom Üblichen ab. Sie wurde hauptsächlich bespielt von dem neuen Hamburger Analog-Fotoladen Khrome.. Dort waren auch Sarah Ploss und Markus Mahla vom 20×24 Studio Berlin mit ihrer einzigartigen Polaroid-Grossformatkamera zu sehen.

Die einzige 24×24-cm-Polaroid-Kamera der Welt ist auch in der SlowFoto-Area zu sehen.

   

Lukas Fritz zeigt seinen Filmomat , einen vollautomatischen Table-Top-Filmprozessor für Filmformate von 35mm bis 5×7“. Egal ob SW-Negativ oder Farbdia – Chemie einfüllen und Knopf drücken – der Filmomat macht den Rest. «Oldkamerafuchs» Martin Azendorf  gibt Einblick in seine Arbeit des Classic-Camera-Upcyclings.

 

Der Filmomat erlaubt die automatische Entwicklung diverser Filmformate und Typen.

 

Im Bereich Photopia XR gibt es nicht nur Aktuelles aus virtuellen Welten zu sehen, sondern auch zum angesagten Thema NFT (Non-Fungible Token) und dem Umgang damit.

Wer sich selbst mal als Drohenpilot ausprobieren will, kann dies in der Drone Zone , in einer 1’000 Kubikmeter grossen, netzumspannten FlyZone. Es gibt Vorführungen und Anwenderworkshops.

Ein Netz sichert den 1000 m3 grossen Indoor-Flugbereich der DroneZone.

 

Wer will, kann sich in der DroneZone unter Anleitung selbst als Drohnenpilot versuchen.

 

Ein erstes Fazit

Wie es am 1. Messetag aussah, scheint das Photopia-Angebot zu funktionieren. Die Gänge wirkten schon am ersten Messetag etwas besser gefüllt als vor einem Jahr – damals unter Corona-Einschränkungen – und die Stimmung war insgesamt angenehm entspannt. Und auch, dass man mehr Journalistenkollegen traf, die man von der Photokina kennt, dieses Jahr in den Photopia-Hallen wiedersehen konnte, ist sicher kein schlechtes Zeichen.

Bericht und Fotos von Horst Gottfried

 

 

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