Der Genfer Salon de la Photo ist die wichtigste Neuheitenmesse und Produkteschau für die Suisse Romande, die heute Freitag, 18. November 2022 und morgen Samstag Fotoprofis und -enthusiasten zum Besuch einlädt. Von Profot vor vier Jahren ins Leben gerufen versammelt sie rund 15 Firmen und mehr als 30 Marken und präsentiert diese im Forum de Genève, ein paar Fussminuten vom Bahnhof Genève-Cornavin entfernt.
Bereits kurz nach der Türöffnung waren die beiden Säle gut besucht, vor allem jene Stände, die über Neuheiten verfügen, die erst vor kurzem angekündigt worden waren, wie zum Beispiel die analoge Leica M6, die Fujifilm X-T5 mit den 40 Megapixeln, die Sony Alpha 7V R mit dem schnelleren Sensor oder der neue, akkubetriebene Kompaktblitz Five von Elinchrom. «Solche Messen und Roadshows sind für mich enorm wichtig und eine unverzichtbare Ergänzung zu den Infos im Internet» sagte mir ein Besucher, «weil man hier die Geräte anfassen, ausprobieren und den Fachberatern alle Fragen dazu stellen kann» argumentiert er.
Tatsächlich, dieses Jahr hat es hier am Salon de la Photo in Genf mehr Neuheiten als frühere Male, zumal die Messe zweimal wegen der Pandemie ausfiel. Dann folgten Lieferengpässe, von denen sich die Hersteller weitgehend erholt haben. So kommt es, dass dieses Jahr hier in Genf viele Neuheiten erstmals dem Publikum gezeigt werden können. Wir haben auf unserem Rundgang einiges Spannendes entdeckt:
Ein Star ist sicher die Leica M6, die Neuauflage einer der erfolgreichsten Leica-Modelle des analogen Zeitalters. Das hört sich mutig an, ist es aber nicht wirklich, denn erstens besteht weltweit eine immense Nachfrage nach Kameras für Film, und zweitens gibt es jetzt schon eine Warteliste für dieses Leica-Modell. Dass die neue Leica M6 nicht nur edel aussieht, sondern auch mechanisch perfekt und wertig gebaut ist, muss man bei dieser Marke wohl nicht besonders betonen. (Infos ->)
Ebenfalls als Primeur dürfte die Fujifilm X-T5 am Salon durchgehen. Zwar hat man schon viel über die X-Variante mit 40 Megapixel und 8K-Video gehört und gelesen, aber in die Hände nehmen konnten sie bisher wohl die wenigsten. Jetzt gibt es in Genf Gelegenheit dazu. Übrigens soll sie ab sofort verfügbar sein. (Infos ->)
Erlkönig-Charakter hat die Canon EOS R6 Mark II, die als Sample erstmals hier in Genf angefasst und beschnuppert werden kann. An der Software wird noch gearbeitet und auf den Markt kommen soll sie in Kürze. Auf jeden Fall dürfte sie mit den 40 Bildern pro Sekunde und der neuen AF-Motiverkennung für Profis ein interessantes Modell werden. Weiter zeigt Canon am Stand die langen, hochgeöffneten Rohre mit 400, 600 und 800 Millimeter Brennweite. (Infos ->)
Weiter in aller Munde ist die Sony Alpha 7R V. Zwar hat sie unverändert 61 Megapixel Auflösung, doch wurde das Autofokussystem mit 86% Abdeckung wesentlich verbessert, und das Display ist für Hochformataufnahmen ausklappbar, was vor allem Vlogger und Influencer schätzen werden. (Infos ->)
Vor zwei Tagen angekündigt und jetzt schon handreif ist das lichtstarke Sigma 2,8/18-50mm für Fujifim X-Kameras – übrigens das erste APS-C-Zoom von Sigma für spiegellose Systeme. Das Objektiv ist sehr kompakt gebaut und weist das edle Matt-Finish auf, wie die meisten Sigma-Objektive. (Infos ->)
Ein weiterer Erstling ist das Akku-Kompaktblitzgerät «Five» von Elinchrom. Die völlige Netzunabhängigkeit ist natürlich bei Aufnahmen on location ein Pluspunkt, während es sich mit der Akkusaufladung bei laufenden Netzbetrieb im Studio einen weiteren holt. (Infos ->)
Und da wir gerade von Studio- und Outdoor-Licht sprechen, ist auch der Stand von Nanlite, in der Schweiz vertreten von Dedotec, nicht zu übersehen. Der chinesische Hersteller weist ein breites Sortiment von LED-Dauerlichtquellen aus, die sich in einem interessanten Preisbereich befinden. (Infos ->)
Das neue Nikkor 6,3/ 800 mm VR S zu den neuen spiegelosen Z-Kameras sieht man auch nicht alle Tage. Es ist erstaunlich leicht, so dass auch Aufnahmen aus freier Hand damit gut zu bewältigen sind. Durchschauen lohnt sich – hier am Salon in Genf. (Infos ->)
Eizo ist auch mit einer ganzen Reihe von Monitore anwesend. Besonders die Color-Edge-Linie ist natürlich für die Bildverarbeitung interessant, und hier kann man sich dazu fachlich beraten lassen. Star des Tages ist der ColorEdge Prominence CG3146 mit 4096 x2160 px HDR-Auflösung und einem Kontrastverhalten von 1’000’000:1 – ein Gerät für höchste Ansprüche. (Infos ->)
Bei Epson steht der SP-C900 im Zentrum, ein sehr leistungsfähiger A2+ Tintenstrahldrucker, der für professionelle Fotografen, Künstler, Fotodienstleister und ambitionierte Amateurfotografen ausgelegt wurde. Er zeichnet sich besonders durch tiefe Schwarztöne und einen im Blaubereich erweiterten Farbraum aus. (Infos ->)
Phase One zeigt die verstellbare XT-Kamera mit dem IQ4-Rückteil, das mit stolzen 150 Megapixeln Auflösung aufwartet. Die ganze Software ist integriert, sogar Capture One, und die Bedienung auf dem Touchscreen ist verblüffend einfach. (Infos ->)
Alpa zeigt mit dem 12 Pano eine neue Standarte, das mit einer vertikalen Verschiebung von 20 mm (+10 mm, -10 mm) und einer horizontalen vom 70 mm (r: 35 mm, l: 35 mm) für Panorama-Aufnahmen interessant ist. Allerdings sind dazu Objektive erforderlich, die einen entsprechend grossen Bildkreis aufweisen, wie z.B. die Alpagon HR 70, 90 und 138mm Brennweiten. (Infos ->)
Eine Entdeckung am Salon in Genf ist die französische Zeitschrift «Profession Photographe», die nur auf Französisch erscheint. Sie richtet sich an eine professionelle Leserschaft und deckt alle zwei Monate ein breites inhaltliches Spektrum an, mit Praxisberichten, Portfolios und kulturellen Artikeln. (Infos ->)
Text und Bilder: Urs Tillmanns
Die Aussteller
Welchen Wert hat meine alte Ausrüstung?
Erstmals ist die Firma Photo-Invest am Salon de la Photo vertreten, die auf den Ankauf gebrauchter Fotoausrüstungen spezialisiert ist. Nehmen Sie ihre Kamera und Ihre Objektive mit und lassen Sie sich die Rücknahme ihrer alten Ausrüstung offerieren.
Das Vortragsprogramm
In Rahmenprogramm zum Salon de la Photo werden eine Reihe spannender und informativer Vorträge geboten. Sämtliche Vorträge werden auf Französisch gehalten. Diese sind kostenlos, doch ist die Anmeldung (hier) erforderlich.
Salon de la Photo Genève 2022 – Confèrences | ||
Vendredi 17 novembre 2022 | ||
10:30 | Patrice Weber | Comment maîtriser le workflow du color management (Eizo) |
11:45 | Leo Fabrizio | La chambre photographique comme rapport au monde (Phase One) |
14:45 | Chris Schmid | Wild Stories (Sony) |
15:45 | Pierre-Alain Folliet | Antarctica Blues (Alpa) |
17:00 | Cedrik Strahm | La prochaine génération de photographe est un cadreur hybride (Canon) |
Samedi 18 novembre 2022 | ||
10:45 | Chris de la Bottière & Patrick Grob | Les modes automatiques, ou tout en manuel sur votre appareil photo? (Leica) |
11:45 | David Rouge | Chouette Chevêchette (Nikon) |
13:00 | Gianluca Colla | Stories behind Stories (Fujifilm) |
14:15 | Cedrik Strahm | La prochaine génération de photographe est un cadreur hybride (Canon) |
15:30 | Nico Zimm | La puissance des images (/Sony) |
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Die Details
Wann? Freitag, 18. November 2022, 10:00-19:00 Uhr
Samstag, 19. November 2022, 10:00-17:00 Uhr
Wo? Forum de Genève, Rue de Lausanne 11-19, 1201 Genève
Wie viel? Messe-Eintritt gratis, keine Anmeldung nötig
Vortragsbesuch gratis, jedoch mit Anmeldung
Infos www.profotshop.ch/bc/spswiss.html
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